Heide und Gesang
Ich schlenderte mit meinem Handtuch – Stoff Bündel Zufrieden Richtung Klippen, und wog ab inwiefern es sich lohnen würde zu dieser Zeit einem Sandschlitten-fahrer den Geldbeutel zu erleichtern, doch zu dieser Zeit würden keine Reisenden mehr in der Stadt eintreffen.
Jetzt noch meine Sachen zu hohlen wäre zu Riskant und außerdem wollte ich mir noch etwas Schlaf gönnen bevor wir... naja das taten was Diebe eben meistens taten.
Es wurde kühler und ich beschleunigte meinen Schritt. Ich ließ die letzten Echos des Marktes hinter mir. Die aus Sandstein und Lehm erbauten Häuser wichen den Skeletten ehemaliger Prachtbauten.
Kaum einer traute sich in die „Lebenden Ruinen" wie sie die meisten Menschen Thebens bezeichneten ohne jemals einen Fuß hinein gesetzt zu haben.
Die Steine waren dunkel und wirkten durchscheinend auch wenn sie den dahinterliegenden Raum keinen Blicken preis gaben.
Ich war schon oft durch die verlassenen Gebäude geschlichen – ohne zu wissen wen sie vor langer Zeit beherbergten, keiner wusste es. Man könne fast meinen sie seinen schon immer so gewesen wie sie jetzt waren, anders und leer mit Formen wie nicht von dieser Welt.
Im inneren waren sie bunt und die Wände schienen aus nicht formbarer Knete errichtet zu sein, die Möbel wuchsen aus ihnen heraus wie Pflanzen aus dem Erdreich. Man konnte diese „Gewächse" durchaus als Möbel bezeichnen auch wenn sie sich warm und Weich anfühlten wie die Haut eines Lebendigen Wesens.
Aber das war es nicht was den Menschen solche Angst einjagte. Die Habgier der Menschen ließ sich nicht einfach von ein paar warmen, weichen Möbelstücken in die Flucht schlagen. Nein.
Am Tage war es der Gesang, der geisterhaft wie Nebelschwaden durch die Gemäuer wehte - auch wenn kein Bewohner der Wüste jemals Nebel zu Gesicht bekommen hatte. Er war so leise und fein wie ein Spinnennetz, doch jeder der ihn bis jetzt gehört hatte wusste das dies keine Einbildung war.
Es war als hätte der Wind eine Stimme bekommen, zart kaum hörbar tanzten die Melodien stetig um die Ruinen. Hin und wieder schwangen Wortfetzten zu einem heran, melodisch und weich Texte gewebt aus einer lange vergessenen Sprache.
Der Gesang war schön. Und doch erweckte er eine schmerzvolle Sehnsucht nach immergrünen Heiden überzogen von einem sacht-violetten Blumenschleier, wo der Wind sich hebt, und mit dem vollen herben Duft von Erde die Gräser streift
Der Gesang war schön. Und doch jagte er mir immer einen Schauer über den Rücken. Aber auch das war nicht das Schlimmste an den Ruinen.
Es war das Weinen.
Klagelaute verlorener Kinder, die an den Herzen der Wanderer rissen.
Jede Nacht löste das Schluchzen den Singsang ab. Geräusche so verlassen und von Verzweiflung erfüllt das Jedem die Tränen kamen wenn man sie nur von weitem hörte. Es ging einem so durch Mag und Bein das man sich am liebsten über die Klippen ins Nichts gestürzt hätte. Das Weinen kahm aus dem Unsichtbaren - schwoll an machen stellen an nur um an anderen zu einem leisen Wimmern zu werden.
Keiner hatte je ein Kind in den Ruinen gesehen, doch wenn die Dunkelheit der Nacht mit der Dunkelheit der Schächte und Ecken verschmolz konnte man möglicherweise und ganz wage körperlose Schatten erkennen die über die Wände Huschten und mit dem Lichtlosen eins wurden.
Aber das konnte genau so gut Einbildung sein.
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