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Ich habe den Verdacht, dass sie etwas mit dem Verschwinden des Eises zu tun hat. "Du Miyuki", fange ich ganz lieb und mit einem Lächeln an zu fragen, "Weißt du vielleicht wo das Eis ist, das Mama uns gekauft hat?" "Äh..." Sie fängt an zu stottern. Jetzt ist es klar! Ich wusste doch, dass sie es gegessen hat! Wer hätte gedacht, dass es noch schlimmer kommen kann? Ich werde wütend. Zuerst schaue ich Miyuki mit einem Mörderblick an. Mein Blick hätte meine Schwester glatt töten können. Ich sehe, dass sie anfängt zu stottern und zu zittern. Sie rennt schnell weg, weil sie genau weiß was jetzt auf sie zukommt. "Miyuki!!! Bleib stehen!" Natürlich renne ich hinterher und rufe immer wieder ihren Namen, damit sie endlich stehen bleibt. Aber vergeblich. Die kleine hat sehr viel Energie. Und da passiert es schon: Meine Mutter kommt dazwischen und schreit, dass ich fast wieder anfange zu weinen: "Haruka hör auf hier herumzuschreien und deine Schwester zu ärgern! Ab ins Zimmer und ich will nichts mehr bis morgen von dir hören!"
Ich gehe mit gesenktem Kopf wieder in mein Zimmer. Das Essen kann ich schon mal streichen. Ich traue mich heute nicht mal ins Bad zu gehen. Ich ziehe mein Pyjama an, lege mich ins Bett und umklammere mein Kissen. Hätte ich jetzt gerade kein Ärger bekommen, dann hätte ich Makoto oder Haru angerufen.
Die beiden hätten mich sicherlich getröstet und aufgemuntert. Das sind meine einzigen Freunde. Nur Leider haben sie auch andere Freunde und deshalb auch weniger Zeit für mich. Aber naja.....
Nachdem ich mich ausgeheult habe, liege ich einfach nur da und gucke durch die Gegend. 'Ach-Du-Scheiße!', fuhr es mir durch den Kopf. Der Aufsatz! Wie kann es sein, dass ich in letzter Zeit so viel Leiden muss? Anscheinend verfolgt mich die Pechsträhne auf Schritt und Tritt.
Jetzt stehe ich auf und setze mich weinend an meinen Schreibtisch.
Die Zeit vergeht wirklich sehr schnell. Um 1:09 Uhr lege ich meinen Kugelschreiber hin und bin dann endgültig fertig. Das war super anstrengend. Meine Hand tut von dem ganzen Schreiben weh. Noch mal Unglück. Ok Unglück ist es nicht wirklich, aber so in der Art. Zumindest habe ich meinen Aufsatz fertig. Das ist schon mal ein guter "Anfang" .... Oder nicht?
Ich merke, dass ich jedes Mal immer später ins Bett gehe und das muss aufhören! Sonst verschlafe ich noch den kompletten Unterricht. Also beschließe ich schlafen zu gehen. Ohne Essen. Ohne Trinken. Ohne aufs Klo zu gehen. Ohne gute Nacht zu sagen. Heute war eindeutig ein sehr schlimmer und harter Tag für mich. DARÜBER kann ich ein Aufsatz schreiben. Mit mindestens 15 Seiten und kleiner Schrift! Ich bin echt am Ende. Ich stelle meinen Wecker und bleibe noch eine Weile im Bett liegen, weil ich nicht einschlafen kann. Also starre ich die Decke an und Träume vor mich hin. Irgendwann schlafe ich unbemerkt ein.
-Am nächsten Morgen-
Mein Wecker piept und ich wache erstaunlicherweise davon auf. Ich stehe auf und mache mich in aller Ruhe fertig. Es herrscht viel Ruhe. Bestimmt ist meine Mutter noch sauer mich. Und bestimmt kriege ich heute auch noch von meinem Vater etwas zu hören. Das kann einfach nicht wahr sein. Ich kann nicht mehr. Das ist nicht normal. Irgendwie habe ich Angst heute nach Hause zu kommen. Aber ich muss. Leider... Mir bleibt nichts anderes übrig.
Schon nach kurzer Zeit bin ich fertig mit allem. Nur...ein bisschen müde. Ich gehe in mein Zimmer und bleibe mit offenem Mund in meinem Zimmer stehen...
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