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Ich erreiche hiermit die Peinlichkeitsstufe 1.000.000! Am liebsten würde ich die Zeit zurückdrehen und von vorne anfangen. Nach ungefähr 10 Minuten kommt der Direktor herein und ermahnt die Schüler. Erst dann habe ich die Möglichkeit von hier zu verschwinden. 'Jetzt oder nie' sage ich mir in Gedanken. Ich flitze aus der Kantine und stoße mich fast. Ich denke nicht mal dran zurückzukehren und alles aufzuräumen. "Haruka!", höre ich von der Köchin der Kantine rufen, bleibe aber keine Sekunde stehen. Ich will jetzt nur nach Hause und alleine sein. Irgendwann merke ich, dass mich zwei Personen verfolgen. Es sind Makoto und Haru. " Haruka, bitte bleib stehen". Das tue ich auch, als ich an den Fahrrädern angekommen bin. Ich weine und setze mich vor mein Fahrrad. Die beiden setzen sich zu mir und trösten mich. Viele, die auch in der Kantine waren und mich als Idiot darstehen gelassen haben, gehen an uns vorbei, tuscheln und kichern ein wenig. "Danke Leute....Tut mit Leid, aber ich spiele heute nicht mit euch Baseball. Ich weiß, ich weiß... Das lenkt mich ab, aber das was ich noch vor mir habe wird sehr anstrengend sein. Sorry...." Makoto und Haru verstehen sofort was für ein Problem ich habe. Nämlich das mit der schlechten Note. Schlecht ist etwas untertrieben.
Ich stehe auf und radel verzweifelt nach Hause. Und als ob die ganze Sache mit dem Essen nicht genug wäre: Ich fahre eine Runde um den See und.... Rutsche aus, verliere das Gleichgewicht und lande im Wasser. Ich bin von oben bis unten komplett nass. Ältere Frauen spazieren genau in diesem Moment um den See und haben alles gesehen. Sie schauen mich komisch an, als ob ich ein Alien oder sowas in der Art wäre...
Erstaunlich aber war, dass nur ich nass wurde. Ok auch ein Stück von dem Fahrradreifen, aber sonst.... Weder das Fahrrad noch die Tasche waren wie ich im Wasser. Zum Glück! Denn wenn die Arbeit im See landet, dann habe ich ein riesiges Problem!! Man kann vom Glück im Unglück reden. Es ist schon schlimm genug eine SECHS zu haben, Ärger von meinen Eltern zu bekommen und dazu noch morgen nach der Schule ins Büro von Herr Morisaki gehen zu müssen.
Ich gehe schnell aus dem Wasser bevor mich noch jemand sieht und hebe alles vom Boden auf. Nun beschließe ich mein Fahrrad zu schieben anstatt es zu fahren und gehe somit auf Nummer sicher.
Zu Hause angekommen, empfängt mich schon meine Mutter. Sie schaut mich verdutzt an und fragt wie bescheuert: "Hattet ihr heute Schwimmunterricht mit Kleidung?" Ich hasse es, wenn man so tut als ob man dumm wäre. Ich wollte schon antworten: "Erstens ich habe kein Schwimmunterricht und zweitens wenn es so wäre, dann NICHT mit Anziehsachen!!! Sag mal wie kommst DU bitteschön auf solche Ideen?!?! Ich glaube du hast sie nicht mehr alle!" Aber das sage ich nur Gedanken, sodass es außer mir niemand hören kann. Ich will nicht noch mehr Ärger bekommen. Stattdessen gehe ich ohne ein Wort zu sagen mit einem breiten, falschen Grinsen ins Haus.
Ich warte 1 Stunde. In der Zwischenzeit mache ich meine Hausaufgaben. Und wer hätte das gedacht?! Die Aufgabe lautet: "Schreibe einen Aufsatz (mind. 5 Seiten) über das Neujahrsfest in China." Bevor ich damit anfange muss ich mir die Aufgabe auf dem Blatt 10 mal durchlesen, um zu wissen, dass das wirklich da so stand. Ich weiß, dass ich das NIE IM LEBEN schaffen werde. Ich habe es satt! Endgültig satt!!! Satt von meinen Mitschülern! Satt von meinem Lehrer! Satt von meiner Familie! Satt von meinem Leben!

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