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Auf einmal schreit er: "Haruka!!! Sei vorsichtig und egal was passiert, versuche das Richtige zu tun! Traue niemanden!!" Das waren seine letzten Worte. Er rennt die Straße entlang. Ich verlasse mein Versteck und renne ihm nach. Ich sehe, wie er am Ende der Straße stehen bleibt.
Am Ende der Straße befindet sich eine Brücke. Darunter ein Fluss. Der Unbekannte steigt auf das Brückengeländer. Ohne Angst. Nur noch 20 Meter, dann wäre ich bei ihm gewesen, aber ich bleibe da stehen, wo ich gerade bin. Zur Sicherheit. Jetzt beobachte ich ihn.
Der junge Mann steht mit dem Rücken zu mir und bemerkt mich anscheinend nicht. Er murmelt etwas unverständliches. Wieso redet er nicht deutlich?
Plötzlich springt er von der Brücke runter. Ich flitze zum Geländer und beuge mich nach vorne. So sehr, dass ich fast selber ins Wasser gefallen wäre. Alles ist still. "Wie ist das möglich?! Ich höre nicht, dass er ins Wasser gefallen ist...Ist er tot?! Aber wo ist er aufgekommen?!"
Ich starre für eine Weile nur aufs Wasser. Keine Menschenseele weit und breit außer mir. Die Person ist weg. Still ist er fort gegangen und still ist er verschwunden. Ich fühle mich schuldig. Mir kommen sofort die Tränen. Er ist wahrscheinlich wegen mir nicht mehr da.
Ich denke über alles nach. Über das, was er vor seinem misteriösen Verschwinden/Tod gesagt hat und hier auf der Brücke gesagt haben könnte.
Mehrere Minuten vergehen und ich schaue aus irgendeinem Grund zur Seite. Mir stockt der Atem. Auf einmal sehe ich den Mann von vorhin. Aber jetzt ist er komplett in schwarz gekleidet und hat etwas seltsames in der Hand. "A-ab-aber...", stotter' ich und kneife meinen Arm. Ich stelle sehr schnell fest, dass es kein Traum ist.
Der misteriöse Mann kommt langsam auf mich zu. Mein Herz klopft wieder sehr stark. 'Mutig' 'drohe' ich ihm mit zittriger Stimme: "Komm mir nicht zu nah!". "Hab keine Angst Haruka. Ich tue dir nichts.", sagt er mit ruhiger Stimme und legt eine Hand an meine Schulter. Ich traue ihm noch nicht ganz, aber es hat klappt. Seine Worte waren irgendwie magisch. "Wer bist du? Und warst du das gerade eben, der über die Brücke gesprungen ist?", will ich von ihm wissen. Darauf antwortet er ruhig nur: " Tut mir Leid. Das kann ich dir noch nicht sagen. Aber mir geht es gut. Du wirst es früh genug erfahren.". "Und wann?!" Er sagt jetzt nichts mehr. Stattdessen steht er auf der Straße. Genau in diesem Zeitpunkt kommt ein schwarzes Auto. Der Unbekannte rennt davor und der Autofahrer überfährt ihn einfach. So als wäre nichts geschehen. "Neiiin!!",schreie ich. Ich laufe auf die Straße.
Dort, wo der junge Mann eigentlich liegen müsste, ist nichts. Nicht mal 1 Tropfen Blut. Auch kein Stück seiner Kleidung liegt dort. Ich sehe nur die dunkle Straße. Das wundert mich sehr. Dennoch weine ich, habe ein bisschen Angst und dazu noch ein schlechtes Gewissen. Er ist wieder weg. Und wieder auf einer sehr misteriösen Art und Weise. Wieder schießen mir unzählige Fragen und Gedanken durch den Kopf.
Nach einiger Zeit schaue ich auf meine Armband Uhr. Sie zeigt 22:00 Uhr." 22:00 Uhr?!?!" Ich habe jetzt keine Zeit für das Fahrrad. Ich flitze nach Hause. Leider bin ich nicht so schnell. Außerdem verlangsamere ich mich immer, wenn ich an den Unbekannten denke. Auf halbem Weg bin ich außer Atem. Die Wahrscheinlichkeit, dass meine Eltern schon zu Hause sind, ist sehr sehr hoch. Ich nehme mein Handy und rufe zu Hause an. Statt der Stimme meiner kleinen Schwester, höre eine männliche Stimme. Es ist mein Vater.

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