Faschist
Das was wir sahen, ließ sich mit einem einzelnen Wort erklären: Faschismus. Wir sahen Bilder von Wilfreds Taten, wir sahen Bilder von Wilfreds leben. Wir sahen den Vater von Leyla2 und wir sahen die zeichenverzierten Wände. Überwiegend bedeckten sie eine Flagge, mit einem Fasciz und einem Beil. Wir sahen die Gewalt, die der Vater auf die Kinder ausübte und die die Wilfred seinem Umfeld gegenüber weitergab. Es flogen Bierflaschen, es schrien Menschen. Man hörte lachen, man sah auf dem Boden etwas sackähnliches. Das Sackähnliche fing an sich zu bewegen und Stiefel kamen zum Einsatz. Das Schreien wurde lauter und das Sackartige hörte auf sich zu bewegen. Der Boden verfärbte sich dunkel. Man spürte den Hass der Gruppe, die Euphorie des Zusammenseins und die Macht. Die brutale Macht der der Gruppe, gegen alles gerichtet was nicht ihrer Ideologie entsprach. Vor unserem inneren Auge erschienen Gewaltszenen aus früheren Jahren, bei denen sein Vater Wilfreds Mutter vor dessen Augen tot geprügelt hatte. Es folgten unzählige Gewaltszenen, von häuslicher Gewalt bishin zum Mord eines ausländischen Babys. Wir sahen Obdachlose die aus dem Haus geworfen wurden, weil sie aus anderen Ländern kamen und am nächsten Morgen blau aufgefunden wurden.
Kurz gesagt, wir sahen zu viel. Zu viel Grausamkeit, zu viel Grausamkeit gegenüber Wilfred und zu viel Grausamkeit durch Wilfred verursacht.
Nachdem die ersten Menschen wegsackten hörte die Vision auf und eine unangenehme Stille behallte den Raum. Man hörte Wilfred stoßweise Atmen und roch den penetranten Geruch von Urin.
"Macht. Das. Ihr. Hier. Raus. Kommt." zischte er hervor und alle Augen richteten sich auf uns.
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