Kapitel 17
Wie üblich säuselten die Vögel in der Morgendämmerung. Früher als geplant hatte Headphones die Bleibe verlassen, damit sie ihren Kopf freibekommen konnte. Die dicke Luft deutete auf späteren Regen. Mit einem Seufzer trabte sie durch den dichten Nebel. Sie hatte soeben beschlossen, die Innenstadt von Canterlot aufzusuchen und bei Dirtfoot vorbeizusehen. Sie vermisste sie. Die Stadtkarte grob eingeprägt, schlich sie über die feuchten Straßen. Sie hätte etwas nostalgisches, die fast schon vertraute Umgebung.
Am späteren Abend erreichte sie eine der Trainigsstationen der königlichen Garde. Hier müsste sie bald vorbeikommen... Headphones erinnerte sich noch recht gut an Ihre üblichen Verabredungsplätze. Hier hatte sie Dirtfoot oft nach dem Training abgefangen. Wie erwartet. Die Liliane Stute mit türkiser Mähne stach mit ihrer Größe stark hervor. Selbst ihren Vorstand, Silverknight, war einen halben Kopf kleiner als sie. Dieser Anblick brachte Headphones zum Schmunzeln. Mit Abstand sah sie die Einheiten zu, wie sich sich vor dem Gelände abmeldeten. Gerade als Dirtfoot abmarschierte und aufsah, bemerkte sie ihren unerwarteten Besuch. „Headphones, du hier?", rief sie erfreut aus. Mit einer Umarmung begrüßten sie sich. „Hi, Baum. Ich hoffe ich komme nicht ungelegen?", fragte Headphones nervös, während sie neben einender herliefen. Ihre Freundin schüttelte nur den Kopf. „Nein, nur Training. Aber warum bist du hier? Hat Twilight dich wieder rausgeworfen, weil du ihre Tintenfässer falsch geordnet hast?" „Nein, diesmal nicht", gab Headphones zurück, „Ich hab nur gehört, was in der Wetterfabrik passiert ist und wollte nach Cloudwing sehen. Dann hätten wir eine...kleine Auseinandersetzung... und dann habe ich noch ein paar andere alte Freunde getroffen uuuund jetzt bin ich morgen mit drei meiner alten Freunde zu einem Treffen verabredet." Sie versuchte sich kurz zu halten. Dirtfoot antwortete mit einem ungläubigen Lachen. „Cloudwing? Ich dachte, ihr kanntet euch kaum. Und wer ist der restliche Haufen?" „Shiny Jewel und Fireheart. Ist ne lange Geschichte." Aufmerksam sah Dirtfoot zu ihr herunter. „Na dann leg mal los."
„Willst du auch mit?", fragte Headphones nachdenklich, nachdem sie ihrer Freundin von den letzten Tagen erzählt hatte. Diese überlegte einen Moment. „Nein, tut mir leid. Training", gab sie dann wieder. Sie klang etwas niedergeschlagen. „Tut mir leid, dass ich nicht dabei sein kann, wir haben uns ja schon Ewigkeiten nicht mehr gesehen..." Dirtfoot brach ab und Headphones legte ihr einen Flügel über die Schulter. Sie vermisste sie auch sehr. Es war unwahrscheinlich, dass Headphones mal ebenso für ein kleines Pläuschen wieder nach Canterlot reisen konnte und Dirtfoot durfte ohne die Zusage ihrer Vorstehenden Canterlot nicht verlassen. „Willst du die Nacht über noch zu mir kommen? Ich bezweifle, dass dich Fundrive die nach über am Leben lässt", fragte Dirtfoot nach einer Weile. Die mattgoldene Stute konnte sich ihr Lachen nicht verkneifen. „Ist ein Wunder, dass ich überhaupt eine Nacht überstanden habe! Aber danke, wirklich." Sie stumpfte ihre Freundin sanft an und ging weiter mit ihr.
Headphones war wieder früh auf den Beinen, da Dirtfoot früh zum Training musste und sie sich noch von ihr verabschieden wollte. Es ist ihr schwer gefallen, sich einfach so wieder von ihr loszureißen, doch es musste sein. Betroffen trabte sie die Straße entlang. Zie zog ihre Kopfhöhrer von den Ohren und lauschte den Tauben, die sich um ein Stück Brot stritten. Eine vereinzelte Kusche rumpelte an ihr vorbei und ließ den Schlamm von der Straße aufspritzen. Einige wenige Spritzer trafen ihre Hufe und hinterließen kaum sichtbare Flecke. Desinteressiert schüttelte sie sich den Dreck von ihrem Huf. Sie sah wieder zu den Tauben, welche immernoch das Brotstück umschwärmten. Die Gruppe war nun größer und unübersichtlich. Headphones folgte einem plötzlichen Gedanken und ging zu einem Zeitungskasten. „Weitere Übergriffe Von Wechselponys - Sind Wir Noch Sicher?", las die junge Stute leise. Auch die Vorstadt von Canterlot verfällt langsam ins Chaos. Die nordwestlichen Regionen scheinen noch am sichersten. Die Schlagzeile warf sie wieder zurück an ihre Schulzeit und an-... schnell schüttelte sie den Gedanken ab und drehte sich weg. Ihr Blick glitt wieder zu den Tauben, welche nun noch mehr waren. Eine Katze sprang hinter einer Ecke vor und scheuchte die Tauben auf. Ein Gewirr aus Federn und Krallen füllte die Straßen, zwischen drin nur das triumphierende Schnurren der Katze.
Minuten lang kauerte Headphones auf dem Boden und verdeckte ihre Augen vor den scharfen Schnäbeln, bis auch die letzten Vögel abgezogen waren. Die Katze ignorierte ihre Wunden und kauerte sich erfreut vor ihre Beute und knabberte genüsslich daran. Die junge Stute öffnete wieder ihre Augen und sah zur Katze. Nicht weit von ihr lag ein zerfetztes Stück Brot, umgeben von Federn. Dazwischen ragte der Schnabel einer Taube auf, unterstrichen von milchigen Augen. Ihre entblößte Haut schimmerte rötlich und war stark zerrissen. Weisse Stäbe blickten dazwischen hervor und ein stinkender roter Brei lag darunter. Sie brauchte eine Weile, um ihren Blick davon abwenden zu können. Immernoch so sicher? Ein fremdes Echo hallte durch die Straße. Verschreckt richtete sich Headphones wieder auf und sah sich um. Ihre Muskeln verkrampften sich. Paralysiert stand sie da und schreite stumm, während ein stechender Schmerz sich durch ihre Glieder bahnte. Es war, als würde ein Teil von ihr abgerissen werden, auch wenn sie physisch unversehrt war. Von einer Sekunde auf die andere verging die Paralyse und es war wie ungeschehen. Leichtigkeit erfüllte sie. Wieder war sie verwundert. Verängstigt, aber versucht ruhig zu wirken, suchte sie ihre Umgebung nach etwas ab. Was es war, wusste sie nicht, aber dass es da war, bei ihr...nahe bei ihr...fast neben ihr...hinter ihr. Sie wirbelte herum und blickte in leuchtende Augen, die wie ein Tor in eine Welt aus weißem Nichts wirkten. Ein dunkler Nebel, welcher von glitzernden Funken durchzogen war, formte die grobe Silhouette eines Einhorns und sah sie höhnisch an.
Bereit? Headphones entriss sich ihrem Blick und rannte blindlings dir Straße hinunter. An ihren Hinterhufen spürte sie tote Kälte und neben sich türmte sich bereits wieder der Nebel. Du kannst mir nicht entkommen. Schnell bog sie ab und rannte durch Nebengassen zur nächsten Hauptstraße. Für einen Moment war der Nabel verschwunden, doch dieser dauerte nicht lange. Sofort holte der Nebel, sie ein, blockierte Straßengänge. Es war eine Treibjagd. Panisch schlug sie mit den Flügeln und hoffte damit schneller zu werden, bis die Kälte einen langen Flügel streifte und sie diesen schmerzerfüllt einzog. Wo lang? Sie sah sich um. Post, Spielzeugladen, Boutique...Sie trieb sie aus der Stadt heraus. Warum? Wieder bog sie ab. Jedoch rannte sie diesmal direkt in eine der Blockaden und brach durch. Suchend kreiste der Nebel über den Dächern, nachdem Headphones under Balkons umherkroch und sich versteckte. Sie wollte nur zu ihrem Ziel: die alte Schule. Jetzt schon war sie spät dran. Sie wollte ihre Freunde nicht schon wieder enttäuschen. Warum blende ich all das hier aus? Es war, als wäre ihre jetzige Situation unbedeutend für sie selbst, als wäre es nur ein Traum, eine Illusion. Richtungsblind zwang sie sich durch Gassen zur alten Schule Hindurch. Gefunden! Wieder hallte die Stimme durch ihren Kopf und der Nebel umgab sie. Ein Ruck ging durch ihren Körper und sie hatte ein eingedrängtes Gefühl. Der Nebel verzog sich, verschwand in ihr und war nicht mehr sichtbar. Es war, als würden Fesseln an ihr ziehen. Ihr Herz raste und sie fühlte sich schwach. Sie musste dagegen ankämpfen, dass sich ihre Beine gegen ihren Willen bewegen. Sie hatte ihre Gefühle nicht mehr unter Kontrolle. Ihre Sicht schwärzte sich und sie hatte nun kaum mehr als einen Tunnelblick. Ruhig bleiben! Sie war sich nicht sicher, ob sie sich das selbst sagte, oder die Stimme in ihrem Kopf, aber sofort strengste sie sich an, um der Kraft, die sie zur Bewegung zwang, zu widersetzen. Sie zwang sich davor, ihre Kopfhörer wieder über die Ohren zu ziehen und die beruhigende Melodie begann wieder zu spielen. Die lieblichen Töne lösten ihre Angst. Was auch immer sie zur Bewegung zwingen wollte ließ von ihr ab und sie konnte ihre Muskeln wieder beruhigen. Ihr Herzschlag verlangsamte sich. Sie konnte wieder aufatmen. Um sie herum setzte sich das reguläre Treiben des Vormittags fort. Was war das? Sie wusste die Antwort. Sie wollte die Antwort nicht wahr haben. Wieder fühlte sie sich unbeteiligt, als wären die jüngsten Geschehnisse nicht von Bedeutung. Ihre Gedanken verformten sich und sie ging wieder weiter. Das letzte mal ist auch nicht mehr passiert... Noch immer war sie etwas aufgewühlt, wenn auch ruhig und versuchte sich auf des wesentliche zu konzentriere: eine Ausrede dafür finden, dass sie zu spät war. Mit einem Seufzer tappte sie in Richtung Schulgelände.
Jetzt bin ich wirklich zu spät... Auf dem Weg zum Gelände war Headphones oft angehalten, um nervös ihre Umgebung zu betrachten. Das Lied, welches sie noch immer hörte, war das Einzige, was sie noch ruhig hielt. Langsam tappte sie an der letzten Häuserreihe vorbei. Auf dem alten Gelände standen drei Ponys, welche aufgeregt miteinander redeten. Erst bemerkten sie Headphones nicht, doch als sie näher kam, sahen die drei Stuten ihre erschöpft hechelnde Freundin. „Wo warst du so lange? Ich dachte, wir wollten uns noch vor Mittagsbeginn hier treffen?!", rief Fireheart entrüstet aus. „Und ich dachte, dass nur wir uns hier treffen!", ergänzte Cloudwing. Headphones holte noch kurz Luft, wobei sie auch einen Kommentar von Shinyjewel erwartete, welcher letztendlich nicht kam. „Ich wurde...aufgehalten", stotterte sie keuchend zusammen. Obwohl sie schon länger ruhig gelaufen war, war sie immernoch aus der Puste. „Ach, was war es denn? Verschlafen? Den Untergang Equestrias verhindert? Oder willst du einfach nur nicht zugeben, dass du uns vergessen hast?!" Fireheart schnellte vor und sah Headphones traurig und enttäuscht an. „Oder hast du einfach mal wieder etwas besseres zu tun gehabt?" Ihre defensiv lodernden Augen trafen sich. Sprachlos und noch immer schwer atmend starrte Headphones ihr entgegen. „Das habe ich nicht", hauchte sie, „Ich hatte nicht vor, irgendjemanden von euch zu versetzen." Ihre Stimme war zittrig, aber fest bestimmt. Als Antwort bekam sie nur enttäuschte Blicke. Jetzt trat Cloudwing vor. „Ich dachte, wir hätten endlich Zeit um mal wieder miteinander zu reden!" „Ich ich dachte, wir können endlich mal wieder etwas zusammen unternehmen, wie früher!", fügte Shiny Jewel hinzu. „Und ich wollte all das klären, was in den letzen Jahren offen geblieben ist.", endete Fireheart. Headphones richtete sich entrüstet auf. „A-aber das können wir doch! Wir haben Zeit, oder nicht? Wir können all das tun!" „Und wie?", konterte Cloudwing, „Du sagst, dass es dir wichtig ist, aber letztendlich ist es dir doch genauso egal, wie alles andere? Andernfalls hättest du uns nicht einfach so auf den Haufen von Problemen geworfen, den du mit einem Mal wegschaufeln willst!"
„I-ich hatte sonst keine Zeit-"
„Für die, die du deine Freunde nennst? Oder eher, wie du sie nanntest?!"
„Briefe? Treffen an Wochenenden? Klingelt was?" Mittlerweile flogen die Argumente umher, sodass selbst Headphones nicht mehr ganz ausmachen konnte, von wem die Worte kamen. Wie schon zuvor begann ihr Herz hilflos zu rasen. „Bitte, ich habe nicht daran gedacht...", verteidigte sie sich, doch bekam sofort einen Widerspruch entgegengeworfen. „Also sind wir dir wirklich egal? Sonst hättest du vielleicht mal einen Gedanken an uns verschwendet!"
„Und mich hast du noch nicht einmal erkannt, auch wenn du es danach heruntergespielt hast!"
„Was sollen wir jetzt machen? Antworten würfeln?"
Mit jedem neuen Argument verschwammen ihre Worte weiter zu einem unverständlichen Gemurmel von drei Seiten. Ohne Emotion. Ohne Hintergedanken. Nur blanke Aussagen. Dazu säuselte die immer schriller werdende Musik in ihren Kopfhörern ein verzerrtes Lied. Blinde Geräusche umgaben sie und pressten auf sie ein. Ihr Herz schlug immer schneller. Panisch zitterte sie und hielt Tränen zurück, die ihre plötzlichen Kopfschmerzen hervorriefen. Ihre Mundwinkel verzerrten ihren Ausdruck und schmerzten mit jeder weiteren Sekunde. „Ich weiß es nicht! Ich kann es euch nicht sagen! I-ich brauche einen Moment zum Überlegen..." Ohne auf eine Antwort zu warten quetschte sie sich an zweien der Stuten vorbei und rannte blindlings geradeaus. Sie suchte die Stille. Hinter dem Schulhaus war eine kleine vertraute Hütte, in die sie reinrannte. Dann rief sie schmerzerfüllt auf, als sie stolperte und die Treppe hinunter fiel. An Reihen von sitzen vorbei schliff sie die letzten Stufen hinunter und auf die altbekannte Holzbühne. Humpelnd taumelte sie hinter einen der Veilchenfarbenden Vorhänge. Schluchzend legte sie sich nieder und hielt sich ihren schmerzenden Kopf. Der Druck wurde zu einem Stechen. „Bitte, bitte hör auf!", jaulte sie zu sich selbst und versuchte ihre Gedanken zu sammeln, damit der Schmerz nachließ. Weiterhin klimperte die sonst so liebliche Melodie in ihren Kopfhörern in schrillen Tönen und machte sie verrückt. Genug! Sie wollte sie abstreifen, jedoch hätte ihr Huf zu viel Schwung und in einem hohen Bogen flogen die Kopfhörer, bevor sie klappernd auftrafen. So sehr es sie gestört hätte, interessierte es sie in genau diesem Moment nicht. Vollkommene Stille umgab sie. Nichts zog ihre Aufmerksamkeit auf sich, wodurch sich ihre Gedanken wieder beruhigten und der Schmerz in ihrem Kopf langsam verging. Ihre Tränen waren bereits trocken. Sie haben mit dem Schmerz nachgelassen. Trotzdem konnte sie nur schluchzen. Sie fühlte sich schrecklich. Ihr Herzschlag beruhigte sich noch immer nicht. Gerade, als der Schmerz in ihrem Kopf aufhörte, verkrampften sich wieder ihre Muskeln und sie verfiel in eine Paralyse. Irgendetwas in ihr riss sich von ihr los und verließ ihren Körper. Mit dem Nachlass der Paralyse sackte sie dann kraftlos zusammen.
„Du hättest nicht herkommen dürfen.", kicherte eine Stimme über ihr. Der finstere Nebel umgab sie wieder. „L-lass mich in Ruhe!", rief Headphones heiser aus, „Was willst du von mir?" Der Geist glitt sanft neben ihr nieder. „Leben", flüsterte sie, „Ich will das Leben, das ich nicht mehr habe." Ängstlich schlug Headphones nach ihr aus, aber sie traf nichts als Leere. Das Kichern des Geistes hallte immer länger. „Dummes kleines Pony, weißt du nicht, dass man Geister nicht töten kann?" Frustriert wich Headphones zurück, wobei sie am Vorhang hängen blieb und stolperte. „Hör auf, mein Leben zu ruinieren! Such dir wen anders, den du ausnutzen kannst!" „Warum sollte ich?", kicherte der Geist zurück, „Immerhin hast du mir sogar erlaubt, deinen Körper zu benutzen. Natürlich, ich wollte ihn nur nachts übernehmen, aber vielleicht erinnerst du dich, dass du unseren Deal zuerst gebrochen hast." Headphones rappelte sich vor Schwäche zitternd auf, wobei sie versuchte fest aufrecht zu stehen, auch wenn der Geist sie dennoch weit überragte. „Der Deal ist geplatzt! Das war er schon seit du mich benutzt hast, um Evening Gleam und ihre Freundinnen umzubringen!", jauchzte sie, worauf sie wieder nur ein Lachen entgegengeworfen bekam. „Jedoch habe ich meinen Teil erfüllt, nicht? Ich habe dir diese kleine Last von den Schultern genommen, sowie du es wolltest", sie umringte die junge Stute, welche ängstlich ihren Blick abwandte und hob ihren Kopf mit ihrem Huf, wodurch sie gezwungen war, ihr in die leeren Augenhöhlen zu sehen. „Im Leben wirst du niemals mit etwas fertig werden, wenn du nur deinen Blick abwendest", sie ließ von ihr ab, „und egal wie du es sehen willst, am Ende war es lediglich dein Wunsch, den ich erfüllt habe." Ihr höhnisches Grinsen verunsicherte Headphones. Zwischen ihren Tränen aus Frust und ihren zitternden Beinen konnte sie nicht klar denken. „Wegen dir habe ich Blut an meinen Hufen, wegen dir sehe ich noch jeden Abend bevor ich schlafe Angelina, wie sie halb verkohlt daliegt und vielleicht habe ich jetzt auch meine anderen Freunde verloren, weil ich wegen dir zu spät gekommen bin und sie das Gefühl hatten, dass sie mir nichts wert sind! Ich schulde dir rein gar nichts!"
Wieder schlug Headphones nach ihr aus, nur diesmal beschwor der Geist eine Nebelranke und warf die mattgoldene Stute damit um. Sie japste kurz bei dem Aufprall. Sofort wollte sie sich wieder aufrichten, doch noch immer war sie kraftlos, weshalb sie einen Moment brauchte. Noch bevor sie aufstehen konnte, drückte der Geist sie mit einem einzigen Huf nieder. Hilflos zappelte Headphones umher. Erfolglos. „Du solltest dankbar sein, dass ich dich als meine Sklavin erwählt habe, anstatt dich im Schlaf einfach umzubringen. Abgesehen davon", sie beugte sich zu ihr herab, „du hättest dich nie deinen, wie nennst du sie, Freunden? Stellen müssen. Ich hätte dafür gesorgt, dass du niemals angekommen wärst." Erneut brach sie in Gelächter aus, während Headphones sich weiter unter ihrem Huf wandte. „Und selbst wenn, was hat Angelina denn jemals getan?!" Der Geist zog sich zurück. „Hehe, ich kann leider keine Zeugen in Kauf nehmen." „Z-zeugen?! Aber sie...sie..." Lachend krümmte sich der Geist im Flug. „Ganz recht. Ich denke, dass du dich auch daran erinnerst."
Headphones, es ist unglaublich!
Ich weiß nicht, was in letzter Zeit los ist, aber ich habe gestern etwas gesehen.
Vielleicht könnte das etwas mit all dem Trubel in letzter Zeit zu tun haben...
Meine Eltern wollen mich nicht rauslassen, aber ich muss dir davon erzählen!
Ich schleiche mich heute Nacht raus.
Um 10 am Schulhof?
„Jetzt wissen nur noch drei von unserem kleinen Geheimnis." Headphones erstarrte. „D-drei?", keuchte sie hervor. „Ganz recht. Ich meine, du hast jemanden davon erzählt." Singlenote! „I-ich weiß nicht, w-wo sie ist, a-a-also wird d-daraus wohl nichts!" Lachend suhlte sich der Geist in ihrem Nebel. „Ich finde mein Ziel immer und überall und diesmal wird mir nichts dazwischen kommen." Während der Geist sich weiter amüsierte, stand Headphones wieder auf wackeligen Beinen. Wenn ich sie nicht wahrnehme, kann sie mir nichts anhaben! Sie sah zu ihren Kopfhörern und galoppierte kraftlos voran. „Nicht so schnell!" Aus dem Nicht schossen Nebelranken und umwickelten die Beine der kleinen Stute. Sie drückten sie hilflos gegen den harten Holzboden. „Ich denke, die wist du nicht mehr gebrauchen können." Mit triumphaler Haltung stolzierte der Geist zu den Kopfhörern, in denen noch leise die altbekannte Melodie spielte. „Nein!" Headphones versuchte sich loszureißen, aber die Ranken schnürten sich nur weiter in ihre dünnen Beine. Mit einem kraftvollem Tritt bearbeitete der Geist das verwunschene Objekt. „Du wist mich nicht länger unterdrücken können, kleine", höhnte sie, bevor sie ein letztes Mal kräftig auftrat und die Kopfhöhrer zersplitterten. Ein Hauch Magie entwich dem teils plastischen, teils metallischen Gehäuse und verging. Gefühle aus Angst und Wut überkamen Headphones, doch sie wurde immer schwächer, je länger sie gegen die Ranken ankämpfte. „Und jetzt wird es Zeit, ungestört meine Arbeit zu verrichten." Sie kam auf Headphones zu, welche noch immer ängstlich zitterte, und kniete sich zu ihr nieder. „Gute Nacht, Sternchen." mit einem Grinsen zogen sich ihre Schatten zusammen und sie drang durch den Kopf in ihren Körper ein.
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Ja gut...das Kapitel ist auch etwas länger geworden, als geplant...
Naja, whatever :3
Aaah, das Bild ist schon etwas älter und mir fällt jetzt erst auf, dass die Flügel seitenverkehrt sind X3
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