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Niemals. Niemals, für den Rest meines Lebens werde ich vergessen, wie es sich anfühlt, zwischen den Welten zu reisen. Mal abgesehen von der Ohnmacht. Denn die Übelkeit danach war hundert mal schlimmer.
"Wem sagst du das!", fauchte Juliana, "Hör bitte auf darüber nachzudenken, wie übel dir ist. Mir kommt sonst..."
Ich glaube, was sie sagen wollte war Mir kommt sonst alles wieder hoch.
Doch bevor Juliana ihren Satz beenden konnte..., naja, man kann es sich wohl denken. Ich war noch so durch den Wind, dass ich nicht bemerkt hatte, dass ich über das Paraband mit ihr kommuniziert hatte. Dieses durchsichtige Band aus Energie bot so manche Vorteile, aber eben auch Nachteile. Das ist wohl das einzige, was für Juliana und mich bei dieser Sache herausspringt. Unsere Mission lautet: Das Paraband zerstören. Damit wir frei werden, damit unsere Gedanken und Träume wieder ausnahmslos uns gehören. Zufällig wird dabei so viel Energie freigesetzt, dass wir damit als einzige die Maschine, die Taiga retten soll, antreiben können. Dazu müssen wir uns nur alle drei Gleichzeitig berühren. Drei ist also auch unsere Glückszahl. Jede Masse lastet auf drei Punkten. Eine ausgeglichener Zahl als drei gibt es nicht.
"Entschuldige.",ich ging zu ihr und streichelte ihren Rücken. Ließ diese tröstende Geste aber gleich wieder sein, weil die Prinzessin mir einen abschätzigen Blick zu warf. Offenbar benötigte sie ihren Freiraum. Auch gut.
"Apropos: Du weckst sie auf.", stellte Juliana ungerührt fest. Allerdings würde das wohl nicht als zu leicht werden.
"Und wie bitte soll ich das anstellen?", lieber hätte ich gefragt, ob sie noch alle Tassen im Schrank hat. Vor kurzem hatten wir drei noch so gut zusammengearbeitet, aber dafür brauchte es wohl Selene, die Friedenstaube zwischen der Lerche und dem Spatz.
"Keine Ahnung. Rüttel sie wach."
"Ausgeschlossen.", Juliana hatte wohl vergessen, dass wir Selene in dieser Welt nicht berühren dürfen, nicht, solange wir nicht bei der Maschiene waren. Wenn wir Selene vorher berühren, landen wir in einer anderen Welt, Juliana auf Aurora und ich...
ES IST GRUSELIG HIER. ICH DACHTE IHRE WELT WÄRE DIE SCHÖNSTE VON ALLEN.
Stimmt.
Ich hatte mich mittlerweile soweit gefangen Juliana bewusst über das Paraband Antworten zu können. Selene hatte uns Taiga als eine blühende Welt beschrieben, die voller Natur sein sollte. Sie hatte uns sogar das -Lauschen- beigebracht, sodass wir ihre Erinnerungen an diese Welt sehen konnten. Trotz des Kometeneinschlags den Selene erwähnt hatte, hätte ich nicht erwartet, dass es hier so schlimm sein könnte. So...tot.
WAS MACHEN WIR JETZT?
Gute Frage.
Zwar hatten wir im Gegensatz zu sonst einen groben und noch dazu simplen Plan. Aber es gab zu viele Varieabeln darin. Erst recht ohne Selene. Es ist Nacht und wir können kaum die Hand vor Augen erkennen. Wer weiß, was hier in den Schatten lauert.
Wach auf. Wir brauchen dich, Selene. Wach auf!
GEHT ES NOCH DRAMATISCHER?
Julianas Kommentar drängte sich frech dazwischen.
Ich versuche sie zu wecken. Wie du es wolltest. Auf Taiga können nur wir zwei uns gegenseitig wachrütteln. Traust du dich, hier herum zu schreien?
Ich unterstützte meine Worte mit einer herausvordernden Geste, die signalisierte, dass sie sich doch bitte zuerst fressen lassen soll. Gut vielleicht übertrieben wir beide gerade.
MEINETWEGEN. SELENE, GENUG GESCHLUMMERT! AUGEN AUF UND LOS GEHT'S. WIR HABEN VIEL ZU TUN. DIE SONNE LACHT- NICHT. DARUM WÄR'S ECHT SUPER, WENN DU UNS HIER NICHT SO ALLEIN LASSEN WÜRDEST. VERDAMMT WACH AUF!
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