8| Der Schmerz, der den Frieden herbeiführen soll
„Manchmal muss man sich verletzen, um zu lernen, hinfallen, um zu wachsen und verlieren, um zu gewinnen. Denn die größten Lektionen des Lebens lernt man durch Schmerz."
- Pain
Rote Wolken, weißes Blut...
Die Wolken auf den Mänteln erinnerten noch immer an die Verluste, die der Anführer der Organisation hatte erleiden müssen und dennoch kannte kaum ein Mitglied den Hintergrund der Symbolik. Sie nahmen es einfach hin und trugen den schwarzen Mantel als Erkennungsmerkmal von Akatsuki.
Auch jetzt, wo sie bloß als bunte Projizierung auf jeweils einem Finger der Gedo-Mazo Statur standen, war die blutige Umrandung der Wolken klar erkennbar.
Jeder von ihnen hatte seine persönlichen Gründe, warum er sich der Massenmord Organisation angeschlossen hatte. Sie kannten nicht einmal alle das Ziel und die Philosophie, nach der gehandelt wurde.
Vermutlich war das einzige Kriterium, welches sie alle erfüllten, die höchste Rangeinstufung S und die Tatsache, dass sie alle ihr Reich verraten hatten.
Trotzdem führte ein jeder von ihnen die Befehle ihres Anführers aus und ausnahmslos jeder war zumindest geistig bei dem einberufenen Treffen anwesend.
Noch waren die Aktivitäten der Organisation unauffällig, beschränkten sich lediglich auf Spionage Aufträge und die Rekrutierung von Verbündeten. Doch es würde nicht mehr lange dauern und die Weltreiche würden die Macht, die sich im Laufe der Jahre aufgebaut hatte, zu spüren bekommen. Ein jedes Mitglied musste die Fähigkeiten haben, um ganze Reiche ins Chaos zu stürzen.
Sasori Akasuna, Marionettenmeister; hat mit vierzehn ein gesamtes Reich eingenommen.
Deidara, Sprengmeister; stahl ein verbotenes Jutsu und bombardierte daraufhin sein Heimatdorf.
Itachi Uchiha, Genie und Illusionsmeister; massakrierte mit dreizehn seinen gesamten Clan.
Kisame Hoshigaki, "Der schweiflose Jinchuuriki"; mächtigster der sieben Shinobi-Schwertkämpfer.
Hidan, der unsterbliche Shinobi; bringt seinem Gott -für die Gegenleistung der Unsterblichkeit- Menschenopfer dar.
Kakuzu, der Kopfgeldjäger mit den vielen Herzen; erhofft sich durch Akatsuki mehr Geld zu erhalten.
Orochimaru, legendärer Sannin; für seine Experimente an Menschen bekannt, die sein breites Wissensspektrum prägten.
Zetsu, der ultimative Spion; auf Grund seines Kannibalismus, das einzige Ein-Mann-Team.
Konan, der Papierengel und Lady Angel; Bote des Pain, Gott des Schmerzes.
Pain, der Gott von Amegakure; Leader der Organisation und Inhaber von fast schon gottgleichen Fähigkeiten.
Mit einer ultimativen Waffe, würden sie die Menschen lehren, was Schmerz bedeutet, um den Frieden herbei zu führen.
Ihnen fehlten lediglich die neun Naturkatastrophen, die geschweiften Bestien, die in menschlichen Gefäßen versiegelt, den Reichen ihre militärische Machtabsicherung gaben und dennoch von der Gesellschaft verabscheut wurden. Ihre Einsamkeit, würde der Schwachpunkt sein, der ihnen die Niederlage garantierte und Akatsuki der Weltherrschaft näher bringen würde.
„Wir wurden ... aufgehalten. Die Kleine hat Kakuzu mehrfach hintereinander abgemurkst."
Begann Hidan, auf die Frage hin, wann sie denn zurück wären.
Wenn er einmal den Missionsbericht abgab, würde Pain sich nicht schon wieder bei ihm beschweren.
Die violetten Spiralen der Rin'negan-Augen des Pain richteten sich auf Kakuzu: „Ich hoffe das Problem ist jetzt beseitigt?"
Der Kopfgeldjäger schüttelte den Kopf. Durch sein Alter gehörte er zu den erfahrensten Mitgliedern der Organisation, wodurch ihm auch dementsprechendes Gehör vom Leader geschenkt wurde.
„Es gibt da eine Sache, die dich interessieren könnte, Leader."
„Da ist dem Uchiha wohl eine durch die Lappen gegangen."
Hidan lachte auf, es machte ihm spaß, eines der anderen Mitglieder bloß zu stellen. Sie waren ja doch alle nur Ungläubige, die sich nicht zum Jashinismus bekehren ließen.
Tatsächlich spiegelte sich Überraschung in den sonst so monotonen Gesichtszügen Itachi's wieder. Er erinnerte sich noch gut an die Nacht des Massakers und er war ja nicht einmal allein gewesen, als er den Clanmord beging. Dass ihnen beiden eine Person entgangen war, die nicht sein Bruder war -den er ja bewusst am Leben gelassen hatte-, war eine überraschende Neuigkeit und er wusste nicht wirklich, wie er damit umgehen sollte.
Auch Pain's Interesse schien nun geweckt worden zu sein, denn er bedeutete dem Zombie-Duo fortzufahren.
„Anscheinend ist sie Zabuza Momochi's Nachfolgerin, denn sie ist im Besitz des Kubikiribōchō, dem Enthauptungsschwert, welches er nach dem Mord an einhundert Gleichaltrigen erhielt.
Soweit ich ihre Fähigkeiten beurteilen kann, ist sie mit dem A-Rang falsch eingeschätzt worden. Es ist wohl bis jetzt unbekannt, dass sie dem Uchiha-Clan angehört.
Auch hat sie bereits die zweite Sharingan-Stufe erweckt. Sie besitzt bis zu einem gewissen Grad die Macht, die Zeit zurück zu drehen. Was die Fähigkeit ihres anderen Auges betrifft, kann ich nichts sagen, sie hat sie nicht verwendet oder es ist uns entgangen.
Sie ist taub, also ersetzt ihre zweite Fähigkeit möglicherweise auch ihr Gehör.", zählte Kakuzu die Fakten auf, die ihm durch den Kampf aufgefallen waren und knüpfte sie an jene, die er bereits durch die Steckbriefe kannte.
Die Augen Orochimaru's weiteten sich ein Stück und er leckte sich vorfreudig über die Lippen. Gleich drei mächtige Augentechniken in einer Organisation!
So langsam wurden die Dinge interessant.
Da er derzeitig keinen Partner hatte, unter anderem weil Kakuzu seinen letzten getötet hatte und nun aufgrund dessen Hidan zugeteilt worden war, bestand eine hohe Chance, dass sich schon bald eines der Sharingan-Augen in greifbarer Nähe befinden würde.
Neben den vorfreudigen, überraschten und gleichgültigen Haltungen der Mitglieder, gab es auch eine Person, der die Neuigkeit überhaupt nicht gefiel.
Deidara hatte die Uchiha zu hassen gelernt, seitdem Itachi ihn scheinbar mühelos besiegt hatte. In seinen Augen waren die Träger des Sharingan unbesiegbar und durch ihr Erbe bestand seiner Ansicht nach, eine ungerechte Kraftaufteilung.
•••
Mit Kopfschmerzen und einem seltsamen Taubheitsempfinden in den Gliedern erwachte Kasumi.
Es schien so, als hätte sich Watte um ihre Gedanken gelegt. Sie wusste weder wo sie war, noch, was in den letzten Stunden passiert war.
»Kakuzu!«
Mit einem Mal kehrten einige Erinnerungen zurück. Bild für Bild, Szene für Szene erinnerte sie sich an den Kampf und auch an ihre Verletzung.
Leicht drehte sie den Kopf zur Seite. Diese kleine Bewegung, forderte mehr Anstrengungen, als sie eigentlich sollte.
Was war passiert?
Zu erst war ihr Blick verschwommen, doch nach und nach erkannte sie die Konturen eines Raumes.
Menschengroße Marionetten und ihre Einzelteile hingen an den dunklen Wänden. Sie selbst lag auf einem hölzernen Tisch. Verschiedene Gerätschaften lagen neben ihr und es graute sie, als sie sich die schlimmsten Szenarien ausmalte, wofür diese genutzt wurden.
Sägen und Messer, Schraubenzieher und Schmirgelpapier, Gläser mit seltsamen Flüssigkeiten und Spritzen waren mit Perfektion aneinandergereiht worden.
Ein süßlicher Geruch, den sie nicht kannte, der von Holz und Farbe und sogar der von Blut hingen in der Luft.
Alles in allem fühlte sie sich unwohl. Diese Ungewissheit gefiel ihr nicht.
Eine Tür am anderen Ende des Raumes öffnete sich und Licht erhellte die Finsternis.
Eine buckelige Gestalt mit einem Schweif, der dem Stachel eines Skorpions ähnelte, betrat den Raum. Ein Tuch verbarg die untere Gesichtshälfte und ein schwarzer Mantel hielt den restlichen Körper vor Blicken verschleiert.
Vereinzelte schwarze Haarsträhnen standen ab und es schien so, als hätte das knorrige Gesicht der Person keine Ohren.
Desto näher der Fremde kam, desto unwohler wurde Kasumi. Schweiß trat aus ihrer Stirn aus.
Sie würde sich nicht einmal wehren können.
Schweigend blieb er vor ihr stehen und blickte ihr in die Augen.
Kasumi wollte sich gerade äußern, als sich auf einmal eine Luke am Rücken der Gestalt auftat.
Rotes Haar, war das erste, was ihr ins Auge sprang. Rotes Haar und das makellose Gesicht eines Kindes.
„Du bist wach.", stellte er trocken fest.
Nichts regte sich in seinem Gesicht, als er sie da liegen sah und nebenbei aus der Marionette stieg, die er als Festung benutzte.
An Stelle eines Herzens, stand eine weiße Rolle mit dem Schriftzeichen des Skorpions, das von violetten Adern durchzogen wurde, heraus.
An seinem Bauch befand sich eine Luke.
Sein Hals und all seine anderen Gliedmaßen waren wie die einer Marionette aneinander gesteckt worden. Anstatt von Ellenbogen oder Knien, besaß er hölzerne Kugeln, die seine Bewegungen erlaubten.
Ein zerschlissener schwarzer Kapuzenmantel lag über seinen Schultern.
„Wer bist du?", flüsterte sie mit Mühe. Ihr Hals kratzte und sie war froh ihre Stimme gerade nicht hören zu müssen.
Der Marionettenspieler ignorierte ihre Frage und holte stattdessen einen vorgefertigten hölzernen Arm unter der Tischplatte hervor.
„Irgendwelche Wünsche?"
Verwirrung machte sich in Kasumi breit und auch er schien es -anhand ihres Gesichtsausdruckes- zu bemerken.
„Dein Arm. Das Schwert ist knapp einen Meter breit. Kakuzu kann deine Verletzung nicht mehr nähen, ohne dass er im Nachhinein unbeweglich wäre."
Vielleicht lag es an der Betäubung, die Sasori ihr im Voraus verpasst hatte, damit die Amputation nicht spürbar war oder aber daran, dass sie so etwas ähnliches bereits befürchtet hatte, als das Schwert sich in ihren Arm grub; aber sie drehte sich bloß wieder der Decke entgegen und überlegte kurz.
„Eine Klinge. Bau eine Klinge ein."
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