Chapter 24
In dieser Nacht ließen wir das Feuer brennen und allen war so mollig warm, dass wir nicht einmal zusammenrücken mussten.
„Ich dachte ehrlich gesagt nicht, dass ein Gangsterlager so bequem sein könnte“, lächelte meine Oma und machte es sich auf den Decken bequem.
„Diese Fabrik ist eben nicht schlecht; kein Wunder also, dass sich hier auch andere Gangster eingerichtet haben“, meinte Dennis, mit einem verträumten Blick auf das prasselnde Feuer.
„Was? Hier hausen noch andere Banausen?“, fragte meine Oma entsetzt.
„Das hat sich gereimt“, murmelte Aron. Er gähnte.
„Sie sind … leicht lästig. Aber keine Sorge. Wir sind sowieso zu schlau für sie“, meinte Josh grinsend. „Nein, mal im Ernst. Sie sind eine richtige Plage und ich bin froh, wenn wir hier raus sind. Unsere Nachbarn sind nämlich unglücklicherweise in der Überzahl.“
Plötzlich, und wie um unsere Sorge zu untermauern, drang leises Hämmern bis in unseren Teil des Kellers. Dann kam noch ein weiteres Hämmern hinzu, hier ein Sägen, dort ein Rumpeln und nach nicht einmal einer halben Stunde rauschte ein beständiger Lärm durch unser Zimmer.
„Das nervt!“, knurrte Marvin, aber niemand traute sich, etwas dagegen zu unternehmen, denn es hörte sich an, als würde die ganze Bande dort oben werkeln.
„Sollten wir nicht abhauen, bevor sie fertig sind?“, fragte Sophie. „Ich glaube nämlich nicht, dass etwas Gutes für uns dabei rumspringt.“
„Da hast du recht“, stimmte Dennis ihr zu. Aber da selbst aus unseren Fluchtgängen Lärm kam, und wir immer wieder jemanden vorbeilaufen hörten, blieben wir trotzdem in unserem Versteck.
Gegen Mitternacht hämmerte jemand direkt an unserem Haupteingang, Josh vermutete, sie hämmerten ihn zu.
„Was sollen wir machen? Bis die Nacht rum ist, sind wir hier eingenagelt wie in einer verdammten Kiste. Wie in einem Sarg!“, beschwerte ich mich, aber Marvin hielt mir augenblicklich den Mund zu.
„Psst. Noch wissen sie nicht, welches unsere anderen Fluchttüren sind. Besser, es bleibt dabei.“
„Haben wir Waffen?“, fragte meine Oma, was ihr reichlich überraschte Blicke einbrachte.
„Ein paar Küchenmesser“, antwortete Josh zögerlich. „Aber ich glaube nicht, dass uns das etwas helfen wird. Es hört sich an, als wären da draußen mindestens fünfzig Mann unterwegs.“
„Wir haben keine Wahl, oder?“, fragte Sophie leise.
„Doch.“ Beruhigend klopfte Josh ihr auf die Schulter. „Wir haben genug zu essen, um einen günstigeren Moment abzuwarten. Die ganze Bande da draußen kann schließlich nicht immer wachsam sein.“
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