38: Im Bann der Dunkelheit



Bei einem weiteren Empfang, der in den opulenten Hallen des Palastes stattfand, umhüllte Idaia die Atmosphäre wie ein schimmerndes Kleid aus Lichtern und Farben. Die Wände waren mit kunstvollen Fresken geschmückt, die Szenen aus alten Mythen zeigten, während die Kandelaber in goldenen Halterungen die Luft mit einem warmen Glühen erfüllten. Doch als Denathrius auf sie zukam und sie zu einem privaten Tanz aufforderte, schien die Welt um sie herum zu verschwinden. Der Lärm der feiernden Höflinge und das fröhliche Gelächter der Gäste verklangen zu einem gedämpften Echo, bis nur noch das rhythmische Pochen ihres Herzens zu hören war. Es fühlte sich an, als würde sie in einen tiefen Brunnen der Stille hinabsteigen, während er sie ergriff und in seinen Bann zog.

„Du bist nicht auf mein Angebot eingegangen", sagte er mit einem Lächeln, das sowohl charmant als auch herausfordernd war. Seine Stimme war tief und sanft, wie ein warmer Sommerwind, der durch die Nacht strich. Sie wirbelte im Takt der Musik um ihn herum, und seine Augen funkelten wie Sterne, die sie hypnotisierten. Seine Nähe war berauschend und gleichzeitig beängstigend. Wie kann ich mich so verloren fühlen und gleichzeitig so lebendig?schoss es ihr durch den Kopf, während sie seine Wärme spürte, die sie umhüllte und die Dunkelheit in ihrem Inneren vorübergehend erhellte.

„Ich kann dir so viel mehr bieten, Idaia", flüsterte er, während seine Hände sie festhielten, als würde er sie in seinem eisernen Griff an sich binden. Was ist das für eine Macht? fragte sie sich, ein Teil von ihr wollte ihm vertrauen, während ein anderer Teil sie warnte. Die Musik um sie herum schien den Takt ihres Herzschlags zu übernehmen, und sie konnte nicht anders, als sich im Sog seiner Worte zu verlieren. „Du musst nur lernen, das, was in dir brennt, zu akzeptieren." Die Worte sanken in ihr Herz wie glühende Kohlen, die ihre Wünsche anfeuerten, aber gleichzeitig di eFlamme der Selbstverachtung in ihr neu entfachten.

Idaias Herz pochte heftig, und sie spürte den Drang, sich ihm hinzugeben,wie ein unaufhaltsames Strömen, das sie hinabziehen wollte. Warum kann ich nicht einfach frei sein?dachte sie verzweifelt, der Wunsch, den Drang, ihm zu gehorchen, zu überwinden, wurde von einem Gefühl des Versagens überschattet. Der Hass auf sich selbst blitze erneut auf, als sie sich fragte, ob sie jemals die Kontrolle über ihr eigenes Leben zurückgewinnen könnte. Der Gedanke an ihre gefühlte Ohnmacht schnürte ihr die Kehle zu, während sie in seinen durchdringenden Augen das Echo ihrer innersten Ängste las.

„Du weißt, dass du es willst", sagte er mit einem herausfordernden Funkeln in seinen Augen, das sie wie ein Magnet anzog. In diesem Moment fühlte sie, wie sich ihre Gedanken um ihn herum verdichteten, als würde er die Luft aus dem Raum saugen. Es war, als ob die Zeit stillstand und nur sie beide existierten, gefangen in einem hypnotischen Tanz. Die Grenzen zwischen ihrem Verlangen nach Freiheit und ihrem Verlangen nach ihm verwischten sich zu einem verworrenen Netz von Gefühlen, das sie immer tiefer in seine Dunkelheit zog. Ich bin eine gefangene Seele, erkannte sie, in seinem Netz von Macht und Verführung gefangen, unfähig, zu entkommen.

Die Musik ebbte ab, und während er sie eng umschlang, spürte sie, wie der letzte Funke von Widerstand in ihr beinahe erloschen war. Seine Umarmung war ein Gefängnis und ein Schutz zugleich, und sie konnte nicht anders, als sich in der Illusion von Sicherheit zu verlieren. Die Kühle der Marmorfliesen unter ihren Hufen schien sie an die Realität zu erinnern, doch der Gedanke war flüchtig. Was bleibt mir anderes übrig als ihm zu folgen? fragte sie sich, als ihre Gedanken wie verblassende Schatten um ihn tanzten. Der Raum um sie herum, einmal voller Leben und Lärm, war nun zu einem isolierten Bereich geworden, in dem nur ihre Stimmen und das leise Flüstern ihrer Herzen zu hören waren.

Und während sie sich weiter im Sog seiner Präsenz verlor, wurde ihr schmerzlich bewusst, dass sie zwar in seinen Armen war, aber nie wirklich frei sein würde. Ein leiser Schrei in ihrem Inneren verlangte nach Freiheit, während ihr Verlangen sie näher zu ihm zog. Idaia wusste, dass sie einen Preis zahlen musste, und die Frage, die sie quälte, war: Würde sie bereit sein, ihn zu bezahlen?

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