32: Gefangen im Spiel
Das Fest in der großen Halle war im vollen Gange, ein prächtiges Spektakel aus Farben und Klängen. Goldene Kronleuchter hingen von der Decke und warfen warmes Licht auf die festlich gekleideten Gäste, deren Lachen und Musik den Raum erfüllten. Der Duft von köstlichen Speisen und teurem Wein lag in der Luft und mischte sich mit dem süßen Aroma von Blüten, welche die Tische zierten. Doch für Idaia fühlte sich all das wie eine ferne Illusion an, als ob sie in einem Gefängnis gefangen war, das sie nicht verlassen konnte.
Die Musik dröhnte in ihren Ohren, als wäre sie weit entfernt, ein verzerrtes Echo aus einer anderen Welt. Das Lachen der Gäste, sonst so herzlich und einladend, klang wie Hohn in ihren Ohren. Die Lichter der Kronleuchter funkelten grell, als würden sie Idaia in greller Klarheit bloßstellen, während ihre Umgebung immer mehr an Bedeutung verlor.
Sie stand am Rand der Halle, ein Ort, an dem die Dunkelheit sie umhüllte, während die Menge in hellen Farben um sie herumtanzte. Ihr Herz schlug unruhig in ihrer Brust und sie konnte Denathrius nicht aus den Augen lassen, der inmitten der Höflinge stand. Seine Präsenz war erdrückend; er strahlte eine Macht aus, welche die Venthyr wie ein Magnet anzog. Die Höflinge, elegant und einnehmend, hingen an seinen Lippen und lachten über seine Worte, aber Idaia fühlte sich isoliert, als wäre sie in einem Glaskäfig gefangen, während da sLeben um sie herum weiterging.
Als Denathrius sie bemerkte, verschob sich die Dynamik im Raum. Ihre Blicke trafen sich und für einen kurzen Moment schien die Zeit stillzustehen. Ein unmissverständliches Versprechen von Lust und Verlangen hing in der Luft, so greifbar, dass sie fast danach greifen konnte. Es war, als ob unsichtbare Fäden sie an ihren Platz an seiner Seite zogen, ihre Hufe schwer, als könnten sie sich nicht von ihm entfernen. Eine Mischung aus Angst und Anziehung überflutete sie und sie konnte nicht anders, als sich in den Bann seiner Macht ziehen zu lassen.
Denathrius kam auf sie zu und die Umstehenden schienen zu verstummen, als wären sie von einer unsichtbaren Macht in ihren Bewegungen eingefroren. Seine Schritte waren geschmeidig und selbstbewusst und er schien die Kontrolle über die gesamte Halle zu haben, als würde sie ihm allein gehören. Als er vor ihr stand, war es, als würde die Luft zwischen ihnen knistern.
„Du hast dich gut geschlagen heute Abend", bemerkte er mit einem süffisanten Lächeln, das seine scharfen Züge noch betonte. „Die Menge ist ganz vernarrt in dich." Seine Stimme war wie Samt, durchtränkt mit einer dunklen Melodie, die sie sowohl erregte als auch verängstigte.
Idaias Herz klopfte heftig, jeder Schlag ein stummer Protest gegen die Anziehung, die er auf sie ausübte. Die Hitze seines Körpers strömte durch den Raum und ließ sie innerlich zittern. Er war der Meister und sie fühlte sich wie eine Puppe, gefangen in seinem Spiel. Ihre Gedanken rasten, während sie versuchte, ihre Fassung zu bewahren. Ich bin nicht seine Beute, dachte sie, doch der Gedanke war schwach, kaum mehr als ein Flüstern in der Symphonie der Verführung.
„Hast du je darüber nachgedacht, wie es wäre, alles hinter dir zu lassen?", flüsterte er, seine Stimme tief und verführerisch. Der Klang seiner Worte zog sie an wie ein hypnotischer Zauber. Als er sie berührte, schien die Welt um sie herum zu verschwimmen und die Geräusche der Festlichkeiten fielen in einen gedämpften Hintergrund, als wäre sie in einem anderen Raum gefangen.
Jedes Flüstern seiner Worte schien an ihren Verstand zu rütteln, als würden sie die Mauern ihrer Überzeugungen langsam zerbröckeln lassen. Was wollte sie wirklich? Freiheit oder... Kontrolle? Für einen Wimpernschlag lang dachte sie daran, zu fliehen, ihre Hufe in Bewegung zu setzen und den Raum hinter sich zu lassen. Aber seine Gegenwart war wie ein unsichtbares Netz, das sie an Ort und Stelle hielt.
Seine Finger streichelten sanft ihren Arm und ein unkontrollierbares Kribbeln durchfuhr ihren Körper. Ein Zittern durchlief ihren Körper, als seine Hand sie berührte – nicht aus Kälte, sondern aus einer elektrisierenden Mischung aus Lust und Angst. Ihre Atmung beschleunigte sich, unwillkürlich, als ob ihr Körper längst entschieden hätte, was ihr Verstand noch verzweifelt zu verdrängen versuchte.
Der Kuss, der folgte, war eine explosive Mischung aus Dominanz und Verlangen und sie verlor sich in der Dunkelheit, die er um sie herumwebte. Für einen kurzen Moment schloss sie die Augen und gab sich der Welle seiner Macht hin, als ob sie auf einem rauschenden Meer aus Emotionen segelte. Die Hitze des Moments war überwältigend, aber in der Tiefe ihrer Seele spürte sie einen schmerzhaften Widerstand.
In diesem Moment spürte sie, wie ihr Wille schwand, als ob er sie in die Tiefe zog, weit weg von der Realität, die sie gekannt hatte. Der schmerzhafte Gedanke, dass sie damit alles verlieren könnte, was sie einmal ausmachte, verblasste in der Flut seiner Anziehung. Es war der schmale Grat zwischen Macht und Ohnmacht, der sie zum Straucheln brachte und sie konnte sich nicht entscheiden, ob sie kämpfen oder nachgeben sollte.
Um sie herum sahen die Gäste zu, ihre Blicke gemischt aus Bewunderung, Häme und Neugier. Einige flüsterten hinter vorgehaltener Hand, andere wiederum schienen mit vorgehaltener Atem, den dramatischen Moment zu genießen. Die Blicke der Gäste lasteten schwer auf ihr, stumme Zeugen des Machtspiels zwischen ihnen. Sie spürte die stichelnden Flüstereien, das aufmerksame Studieren ihrer Bewegungen. Wasdenken sie? fragte sie sich, während ihre Gedanken wirbelten. Die Kombination aus ihrer eigenen Unsicherheit und dem Druck der Menge ließ ihr das Herz schneller schlagen. In ihren Augen war sie nicht mehr als eine Schachfigur auf einem Brett, in einem Spiel, dessen Regeln sie kaum verstand.
Idaia fühlte sich wie eine Gefangene in einem Labyrinth aus Lust und Machtspielchen. Die Welt um sie herum war gedämpft, als wären die Geräusche der Festlichkeiten in weiter Ferne, und Denathrius' Nähe war allumfassend. Ihre Gedanken wirbelten in einem Chaos aus Verwirrung und Verlangen, während sie in seine Augen sah. Das Spiel, das zwischen ihnen lief, war undurchsichtig und gefährlich, und sie spürte, dass es keine einfache Flucht daraus gab. Sie musste sich jetzt nicht entscheiden – nicht in diesem Moment, nicht unter dem prüfenden Blick der Anwesenden. Stattdessen ließ sie die Spannung zwischen ihnen noch einen Augenblick länger bestehen, wissend, dass die Antwort vielleicht erst viel später kommen würde.
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