25: Der Preis der Macht
Später, als Idaia den Mut fand, sich Denathrius zu widersetzen, fühlte sie, wie sich eine aufgestaute Kraft in ihrem Inneren entfaltete. Der große Raum wirkte erdrückend und kalt, und die Schatten schienen sich über sie zu legen wie ein schleichendes Ungeheuer. Sie stand ihm gegenüber, sein selbstzufriedenes Lächeln war wie ein unheilvolles Omen, das ihren Mut bedrohte. Ein Teil von ihr wollte fliehen, aber ein anderer, dunklerer Teil sehnte sich nach dem Verlangen, das seine Macht in ihr weckte. Was habe ich nur getan? nagte dieser Gedanke in ihrem Kopf, während sie spürte, wie die Kluft zwischen ihnen wuchs und die Luft um sie herum dichter wurde, fast greifbar wie der Vorhang eines Sturms.
Als Denathrius bemerkte, dass sie ihm nicht gehorchte, blitzte ein Schock in seinen Augen auf, gefolgt von einer tiefen, brennenden Wut. „Wie kannst du es wagen, mir zu widersprechen?", zischte er, seine Stimme kalt wie Eis und schneidend wie ein frisch geschliffenes Schwert. Der Raum um sie herum schien sich zu verändern – die Wände kamen ihr näher, die Schatten wurden lebendig und umhüllten sie wie ein enger, erdrückender Mantel. Es war, als ob selbst die Luft um sie herum zitterte, während sie den Sturm seiner aufgestauten Energie spürte, der bereit war, loszubrechen.
Idaias Herz raste. Der Mut, den sie aufbrachte, um ihm entgegenzutreten, ließ sie gleichzeitig erregt und ängstlich sein. „Ich bin mehr als nur dein Werkzeug", entgegnete sie, und in diesen Worten loderte ein kleines Feuer, das gegen die Kälte seiner Macht ankämpfte. Ich bin nicht deine Gefangene, dachte sie. Sie war sich bewusst, dass dieser Moment flüchtig war, wie ein kleiner Funke, der in der Dunkelheit erlosch. Doch als Denathrius' Gesicht eine finstere Wendung nahm, war sie fasziniert von der Bedrohung, die von ihm ausging, ein faszinierendes Spiel von Macht und Ohnmacht.
Mit einer schnellen, präzisen Bewegung packte er ihr Handgelenk, und sie spürte den stechenden Schmerz, der durch ihren Arm schoss. Der Druck war grausam, aber inmitten des Schmerzes regte sich ein seltsames, widersprüchliches Gefühl in ihr – eine unerwartete Lust, die sie gleichzeitig schockierte und faszinierte. Wie kann ich mich zu ihm hingezogen fühlen, wenn er mich so behandelt? Ihre Gedanken wirbelten, während sie seine eindringlichen Augen sah, die von einer dunklen Macht funkelten. „Denk daran, was ich dir antue, wenn du versuchst, dich gegen mich zu erheben", warnte er, und seine Stimme war wie das Knacken von Eis unter Druck.
Die kalte Härte seiner Berührung schickte einen Schauer durch ihren Körper, der sich wie ein elektrisierender Blitz anfühlte. Diese Mischung aus Angst und unerklärlichem Verlangen war überwältigend. Die Demütigung nagte an ihr, als sie auf die Härte seiner Hand reagierte und in diesem Moment der Brutalität schwand der letzte Funke ihres Mutes. Sie senkte den Kopf, beschämt und gedemütigt, während sich ihr Inneres in einem chaotischen Strudel aus Emotionen wand. Werde ich jemals die Kraft finden, mich zu befreien?
Die Erleichterung, dass das Quälen für den Moment vorüber war, vermischte sich mit dem nagenden Gefühl der Enttäuschung. In einem flüchtigen Augenblick dachte sie an die Freiheit, die sie sich so lange erträumt hatte – eine Freiheit, die wie ein Sonnenstrahl durch dichte Wolken blinzelte. Doch die Finsternis von Denathrius' Macht war erdrückend, und schnell schob sie den Gedanken beiseite. In ihrem Inneren wuchs das Gefühl, dass seine Kontrolle über sie nicht nur eine Quelle des Schmerzes war, sondern auch eine Quelle des Verlangens, die sie nicht leugnen konnte. Ich bin verloren.
Der Raum, der zuvor lebendig und herausfordernd erschien, war nun von einer dichten, erdrückenden Stille erfüllt. Denathrius' Zorn hatte die gesamte Halle in einen erstickenden Nebel gehüllt. Sie fühlte sich gefangen – nicht nur in diesem Raum, sondern auch in ihrem eigenen Kopf. Gedanken schwirrten umher, flüsterten Zweifel, während sie sich fragte, ob sie jemals die Kraft finden würde, sich wirklich zu befreien. Und doch schien ein Teil von ihr, vielleicht der gefährlichste, diese Dunkelheit zu suchen, sich nach der Macht zu sehnen, die er versprach, auch wenn sie wusste, dass sie dabei einen hohen Preis zahlen musste.
Was ist Freiheit, wenn ich gleichzeitig Verlangen und Angst fühle? Diese Fragen blieben unbeantwortet, während der Gedanke an Denathrius wie ein Schatten über ihr schwebte, der sie in seine finsteren Fänge zog.
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