Das Leid eines Flüchtlingskindes
Hallo, ich habe mich entschlossen selbst eine Geschichte mal zu schreiben bzw. war das eine Aufgabe in Politik gewesen und weil ich so gutes Feedback bekommen habe, habe ich mir gedacht: Lad's doch mal hoch.
Ihr könnt den Arbeitsauftrag oben im Bild nachlesen, den wir hatten (wobei jede Gruppe ein anderes Bild bekam). Ich hab auch extra nach einem arabischen Namen gesucht und bin dann auf den Namen „Esat" gestoßen, was laut der Seite „Löwe" bedeuten soll.
Ich würde mich über eure Rückmeldung freuen und je nach dem wie die Story ankommt vielleicht sogar noch was anderes hochlade. Das war jetzt genug vorab Info und ich wünsche euch viel Spaß bei der Story.
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Die Sonne brannte erbarmungslos auf die Leute im mehr als überfüllten kleinen Boot hinab. Esat, 8 ½ Jahre alt, sah mit regungsloser Miene auf die schaukelnden Wellen. Er wusste nicht mehr wie lange er sich bereits mit seinen Großeltern und vielen ihm unbekannten Menschen auf dem Meer befand. Zunächst hatte er nicht verstanden warum seine Eltern ihn mit seinen Großeltern fort geschickt hatten. Warum er sie, seine Freunde, sein Dorf, seine Heimat verlassen sollte. Sie hatten gesagt, dass es besser...sicherer für ihn wäre. Das ihm bei ihnen nur Schmerzen und Verlust erwarten würden, sollte er bleiben. Esat hatte es einfach nicht verstanden und die ersten Tage fern seines zuhause geweint. Seine Großeltern gaben ihr bestes ihn zu trösten und dass er dort wo sie hingehen würde, es gut haben würden...dass es wie ein Abenteuer sein würde. Zischend legte Esat eine Hand über sein linkes Auge, als sich seine Wunde wieder bemerkbar machte. Er konnte sich noch alt zu gut erinnern wie er sie bekommen hatte und es gab auch keinen Zweifel, dass sie ihn bis zum Ende seines Lebens begleiten würde.
Esat und seine Großeltern waren noch drei Tagesreisen von der Küste entfernt, von wo aus sie ihre Reise in ein neues Leben beginnen sollte. Er stockte, als er ein seltsames Pfeifen vernahm, welches mit jeder Sekunde lauter zu werden schien. Er wollte bereits umsehen, um die Quelle dieses seltsamen Geräusches zu ermitteln, als sein Großvater ihn am Handgelenk packte und sich her zog seine Großmutter folgend, die panisch nach etwas zu suchen schien. Bevor Esat fragen konnte was los sei, erklang eine riesige Explosion hinter ihnen, welche die Drei zu Boden stieß. Seine Ohren ringen, als er sich blinzelnd umsah. Seine Großeltern waren bereits dabei wieder auf die Beine zu kommen, während sich die, vor wenigen Momenten noch leere, Straßen mit panisch schreienden Menschen füllte. Der Junge konnte sehen wie sich die Lippen seines Großvaters bewegten, aber kein Wort drang zu ihm durch. Weitere Explosionen erschütterten den Ort, als Häuser begannen in sich zusammen zu brechen. Esat wurde auf die Beine gezogen, bevor seine Großeltern sich mit ihm gegen eine Wand drückten. Sein Herz schlug wild in seiner Brust, bevor in ihrer Nähe eine weitere Bombe nieder ging. Ein stechender Schmerz fuhr durch seinen Körper, als er sich schreiend seine Hände über sein linkes Auge presste. Er konnte etwas feuchtes, leicht Klebriges an seinen Fingern spüren, während die Substanz unter seinen Händen hervorquoll und sein Gesicht hinab lief. Angst machte sich in seinem Körper breit. Warum? Warum passierte das alles? Esat erstarrte, als er ein Herzzerreisendes Schlurzen hörte. Langsam drehte er seinen Kopf in jene Richtung und wünschte sich augenblicklich es nicht getan zu haben. Eine Frau hielt tränenüberströmt den regungslosen Körper eines Kindes in ihren Armen. Die leblosen braunen Augen starrten in die seinen, bevor seine Großmutter ihn fest an sich drückte und ihm die Sicht auf jenes Grauen nahm.
Esat schüttelte seinen Kopf, um die Bilder zu vertreiben. Nach diesem Vorfall hatte er verstanden was seine Eltern damals gemeint hatten. Der Schrei eines Vogels ließ ihn nach oben blicken. Fast schwerelos schrie die Möwe im Himmel zu schweben. Wie das wohl war? Frei zu sein, dorthin zu gehen wo man wollte und keine Sorgen und Ängste haben zu müssen. Ein Geräusch lies seinen Blick wieder zu den Wellen wandern. Dort in der Ferne, da war irgendwas. Seine Augenbrauen zogen sich zusammen, als er seine Augen zusammenkniff. Der schwarze Punkt in der Ferne wurde immer größer und Esat konnte immer mehr erkennen. Es war ein Schiff, ein großes Schiff mit seltsamen roten Zeichen an der Seite, die irgendwas ergaben. Vielleicht waren es Buchstaben in einer Sprache die er nicht kannte? Das Schiff „Open Arms" kam immer näher. Esat verstand nicht was die Leute auf dem Schiff riefen, aber die Erwachsenen, ja auch seine Großeltern, begannen vor Freude zu weinen. Ein Mann half seiner Großmutter auf das Schiff, als er hochgehoben wurde um ihr zu folgen. Esat wusste nicht wieso, aber er hatte das Gefühl, als würde dies der Anfang einer sehr langen Reise für ihn und seine Großeltern werden deren Ende noch nicht im Entferntesten in Sicht war.
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