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Sie schlug die Augen auf.

Ein stechender Schmerz durchfuhr ihre Arme, ihren Rücken – ihren ganzen Körper.
Jeder Atemzug tat weh und machte sie schwächer. Sie versuchte sich zu rühren, doch sie konnte es nicht. Ihre Glieder waren fest gebunden, jeder Muskel war zum Stillstand gezwungen.

Panik schoss durch ihren Kopf, als sie ihren Blick durch den Raum wandern ließ. Alles um sie herum war düster, kalt und fremd. Der Raum wirkte wie ein Gefängnis, das jede Spur von Hoffnung verschlang.

Ein verzweifelter Schrei entwich ihren Lippen, so laut, dass ihr Hals brannte. Sie wand sich in ihren Fesseln, zerrte an ihnen, als könne sie sie durch bloße Willenskraft sprengen.
Doch es war vergebens. Die Fesseln schnitten tiefer in ihre Haut.

Ihr Herz raste. Sie wusste, dass es keinen schnellen Ausweg geben würde.
Keine Rettung in Sicht.
Doch in diesem Moment wollte sie nur eines: bei ihrer Mutter sein.
Einfach nach Hause, zurück in die Umarmung, die sie so oft beschützt hatte.

Noch einmal schrie sie – dieses Mal noch lauter, ein durchdringendes, flehendes Echo, das gegen die schwarzen Wände prallte. Doch dann ... Stille.

Erschöpft ließ sie sich auf das Bett sinken, doch die harte Matratze fühlte sich an, als würde sie auf nacktem Beton liegen.
Ihre Augen suchten fieberhaft durch den Raum, auf der Suche nach einem Ausweg. Doch es gab keinen. Kein Entrinnen, keine Rettung.
Der kleine Funken Hoffnung, der eben noch in ihr geleuchtet hatte, erlosch vollständig.

Ihr Atem stockte. Ein winziger Funken Hoffnung regte sich in ihrem Inneren, aber er erlosch genauso schnell wieder. Das Fenster war unerreichbar, die Tür ein unüberwindbarer Wall aus Stahl.

Sie zog die Beine an sich, ihre Gedanken wanderten zu ihren Eltern. Sie musste hoffen – hoffen, dass sie inzwischen die Polizei verständigt hatten. Hoffen, dass sie sie fanden, bevor ...

Ihre Kehle schnürte sich zu, als sie die Realität dieser Worte begriff. Sie wollte nicht daran denken, was passieren könnte.

„Ich will hier raus", flüsterte sie, kaum hörbar. „Ich will nur frei sein ..."

Raus aus diesem Albtraum. Raus aus den Fängen des Psychopathen, der sie hier eingesperrt hatte.

Raus aus diesem Leben, das wie ein schwarzes Loch alle Farben verschlungen hatte.

Freiheit – das war das Einzige, wonach sie sich sehnte. Doch in diesem Moment wirkte sie so unerreichbar wie der Himmel

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