Nachhilfe und John Watson
Lucia kam bei ihren Recherchen, wer dieser Mann mit Regenschirm sein sollte, nicht weiter voran. Ihr Besuch in der Baker Street hat ihr auch keine neue Erkenntnisse gebracht. Lucia ist aufgefallen, dass Sie immer dann bei Rosie zu Hause sein durfte, wenn ihre Eltern gerade nicht da waren. Die Blondhaarige wollte wohl nicht, dass Lucia ihre Eltern kennen lernte. Dabei müsste Rosie langsam wissen, dass sie sich von nichts abschrecken ließ. Und besonders nicht von John Watson oder Sherlock Holmes. Lucia schloss ihre Augen und ließ ihre Finger sanft über ihr Piano gleiten. Sie musste nicht einmal nachdenken; die Töne spielten sich von selbst. Ihre Gedanken wandten sich zu zwei Personen, die momentan in ihrem Kopf spukten. Vor ihr standen der Unbekannte Mann mit dem Regenschirm - über dessen Kopf ein riesen Fragezeichen schwebte - und Redd, der in den letzten Wochen öfter versuchte sie herunterziehen. Trotz seiner unausstehlichen Art schaffte der Rothaarige es, einige Köpfe der Schülerinnen zu verdrehen. Lucia musste sich schon mehrmals anhören, wie gut aussehend und intelligent er doch war. Das typische Bad-Boy Dilemma, dass bei ihr nur auf Unverständnis traf. Lucia musterte die beiden vor ihrem inneren Auge, als sie eine weitere Person bemerkte. Ein blondhaariges Mädchen in Schuluniform. Rosie. Lucia runzelte die Stirn.
,,Du wolltest mir mit Chemie helfen, Lucia. Hallo, bist du da."
Rosie berührte sie an der Schulter, woraufhin die Braunhaarige ihre Augen öffnete und aus ihren Gedanken in die Realität zurückkam.
Lucia ließ ihren Blick kurz auf die Uhr wandern und tatsächlich war es schon 15 Uhr.
,,Deine Tante hat mich rein gelassen.", erklärte sie und setzte sich auf die schwarze Couch in ihrer Sitzecke. Lucia setzte sich neben sie und schnappte das Chemie Buch, dass Rosie gerade aus ihrer Umhängetasche heraus geholt hat.
,,Dann wollen wir mal anfangen."
Nach einer Stunde Nachhilfe, in der Lucia mit ihr alles durchgegangen ist, ließ die Konzentration bei Rosie nach. Ihr Kopf lag mittlerweile auf der Couch Lehne und ihr Blick haftete an der Decke.
,,Nachhilfe bei dir ist ja schlimmer als der Unterricht selber.", jammerte Rosie vollkommen fertig mit den Nerven, ,,Können wir jetzt etwas entspanntes machen?"
Lucia sah fragend zu ihr. Sie wüsste einige Dinge, die sie machen könnte, um zu entspannen, doch was entspannte Rosie?
,,Was schwebt dir vor?", fragte sie das Mädchen neugierig.
,,Wir könnten eine Serie schauen", schlug Rosie vor, ,,Natürlich nur, wenn du es auch möchtest."
Lucia hatte eine Idee. Die Dunkelhaarige stand auf und verließ ohne etwas zu sagen den Raum. Eine Minute später kam sie mit einer DVD in der einen Hand und einem Beigen Trenchcoat in der anderen wieder. Den Mantel warf sie Rosie zu.
,,Hier, der müsste dir passen."
,,Was?"
Verwirrt musterte Rosie das Kleidungsstück, als es Klick zu machen schien.
,,Ist das deiner?", fragte Rosie, während sie aufstand.
,,War. Er ist mir mittlerweile zu klein.", erklärte Lucia, die den Blu ray Spieler gerade versuchte zum Laufen zu bringen, ,,Bei dir ist er besser aufgehoben."
Rosie Augen weiteten sich leicht. Sie blickte zwischen Lucia und dem Trenchcoat hin und her, bis sie schließlich wieder bei Lucia hielten.
,,Du schenkst ihn mir?", fragte Rosie, nicht sicher, ob sie es richtig verstanden hatte. Probehalber zog sie sich den Mantel kurz über, der ihr perfekt passte.
,,Ja, ich brauch ihn nicht. Zudem bin ich nicht so der helle Typ.", erwiderte sie und deute dabei auf ihre schwarzen Klamotten. Schwarze Hose, schwarzes Top und eine schwarze Strickjacke. Das einzige, was heraus stach waren ihre hell gelben Converse Schuhe, die schon mal bessere Tage gesehen haben. Rosie bedankte sich bei ihr und umarmte sie auch kurz. Auch wenn die Umarmung etwas seltsam war, sagte Lucia nichts dazu, sondern startete den Fernseher als wäre nicht gewesen.
,,Wir schauen also Supernatural.", stellte Rosie klar, die den Hinweis mit dem Trenchcoat natürlich verstanden hatte.
,,Jep."
Ein Klopfen an der Tür ließ die beiden Mädchen vom Bildschirm aufsehen. Sie waren mitten in der ersten Folge der vierten Staffel, in der ihr Lieblingscharakter, Castiel, seinen ersten Auftritt hatte. Lucia stoppte die Folge.
,,Hey, Lucia, ich hab gerade eine Email von der Schule bekommen. Nächste Woche Freitag ist Elternabend, damit du bescheid weißt.", meinte Lucias Tante Sue.
,,Elternabend. Och nee.", seufzte Rosie nicht begeistert.
,,Geht klar, Tante Sue.", erwiderte Lucia, der das nicht weiter von Bedeutung war.
,,Hey Rosie", wandte sich die rothaarige jetzt an sie, ,,Möchtest du später mit uns zu Abend essen?"
Die blondhaarige schüttelte lächelnd den Kopf.
,,Danke, aber mein Vater wollte heute Kochen. Er müsste mich auch gleich abholen." Sue nickte verstehend.
,,Gut, ich lasse euch mal alleine. Lucia, wir reden später.", wandte sie sich am Ende zu ihrer Zieh-Tochter und schloss dann wieder die Tür hinter sich.
,,Sind Elternabende dort so schlimm?", fragte Lucia sie. Rosie atmete tief ein.
,,Nur wenn deine Eltern Sherlock Holmes und John Watson sind. Bei mir ist das immer dasselbe Theater Zuhause: Mein Vater versucht Sherlock zu überreden mitzukommen, nur um am Ende dennoch alleine dahin zu gehen. Das letzte mal, ist das in einem ziemlich heftigen Streit ausgeartet."
,,Und wieso will er nie mit?"
Rosie lachte auf: ,,Zu viele Menschen."
Lucia musste unweigerlich Schmunzeln. Das kam ihr alles sehr bekannt vor.
,,Das klingt sehr nach mir.", gab sie zu, ,,Meine Tante war mal zu einer Geburtstagsfeier ihrer Freundin eingeladen und ich sollte mitkommen. Ich habe mich strickt geweigert. Zum einen hatte ich keine Lust und zum anderen zu viele Menschen."
,,Echt erschreckend wie ähnlich du ihm manchmal bist.", meinte Rosie.
,,Bin ich das?"
,,Äußerlich vielleicht nur von der Frisur, aber vom Verhalten her seid ihr euch sehr Ähnlich. Zumindest in manchen Punkten."
,,Interessant. Dann sollte ich ihn vielleicht mal kennen lernen.", sprach Lucia und musterte Rosie genau. Man konnte sehen, wie Rosie leicht nervös wurde und sich auf die Lippen biss.
,,Natürlich nur, wenn du mich auch lässt.", fuhr Lucia fort.
,,Hö?", kam es verwundert von der Blondhaarigen zurück.
,,Denkst du etwa, mir ist es noch nicht aufgefallen, dass du absichtlich dafür sorgst, dass ich deinen Eltern nicht begegne."
Lucia hob selbstsicher eine Augenbraue. Rosie seufzte ergeben.
,,Bei meinem Vater würde ich mir ja keine Sorgen machen, aber Sherlock .... er hat es bisher geschafft alle zu vergraulen. Und die beiden gibt es nun mal nur im Doppelpack, daher...."
,,Bin ich keinen von ihnen bisher begegnet.", unterbrach Lucia sie. Rosie nickte.
,,Aber, meine Liebe Watson, du müsstest mich mittlerweile gut genug kennen, um zu wissen, dass ich mich von niemanden abschrecken lasse. Da wird auch ein Sherlock Holmes nichts ändern können."
,,Ich wollte lieber auf Nummer sicher gehen.", gab sie peinlich berührt zu, ,,Bitte sei nicht böse."
,,Bin ich nicht. Nicht wegen sowas."
,,Rosie, dein Vater ist da!", rief Lucias Tante von unten. Blöderweise war die Folge noch nicht vorbei. Lucia stand schnell auf und öffnete die Tür einen Spalt.
,,Noch Fünf Minuten!", rief sie runter und gesellte sich wieder zu Rosie, die mit ihren Händen den Trenchcoat umklammerte.
,,Die Folge schauen wir noch fertig", wandte sie sich an sie, ,,Sind ja nur noch ein paar Minuten."
Nachdem die Folge vorbei war, gingen die beiden nach unten und trafen Sue und Rosies Vater John Watson im Wohnzimmer Tee trinken.
,,Das wäre kein Problem, wirklich.", beteuerte Doktor Watson, was Tante Sue sehr zu freuen schien. Die rothaarige war die erste, die bemerkte, dass sie da waren und wandte sich prompt an ihre Nichte.
,,Ich hab gute Nachrichten, Lucia. Nächste Woche beim Elternabend kannst du bei Rosie übernachten, dann bist du nicht alleine Zuhause."
Lucia seufzte innerlich. Obwohl sie mittlerweile 13 Jahre alt war, wollte ihre Tante sie dennoch nicht abends alleine lassen. Könnte vielleicht daran liegen, dass sie früher immer raus gegangen ist. Mittlerweile machte sie es nur noch heimlich. Rosie neben ihr grinste.
,,Unsere erste Übernachtung.", freute sie sich. Lucia musterte sie. Vorhin wollte sie noch, dass sie ihre Eltern am liebsten nie begegnete und jetzt konnte sie es kaum abwarten, dass sie bei ihr übernachtete. Was ein Gespräch alles bewirken kann. Lucia nickte ihrer Tante zu.
,,Klingt gut."
Doktor Watson stellte die Tee Tasse beiseite und schaute interessiert zu mir.
,,Sind wir uns schon mal begegnet?", fragte er Lucia. Er stellte sich vor sie und reichte ihr die Hand.
,,Ich bin John Watson, aber du kannst mich John nennen."
,,Lucia, Hi." Die braunhaarige gab ihm kurz die Hand und grinste dann, ,,Tatsächlich sind wir uns schon mal begegnet."
John musterte sie nun genauer. Erkenntnis flackerte in seinen Augen auf.
,,Du bist das diebische Mädchen.", stellte er fest.
,,Das Diebische Mädchen?", fragte Sue. Sie legte ihre Hände an ihre Hüfte und beäugte Lucia mit zusammengekniffenen Augen.
,,Was hast du schon wieder angestellt, Mädchen?", fragte ihre Tante, ein gefährlicher Unterton lag darin.
,,Nichts Schlimmes, wirklich." Lucia hob abwehrend ihre Hände, denn dieses mal war sie wirklich unschuldig.
,,Oh, tut mir Leid. So hat mein bester Freund Sherlock sie genannt und ich habe das in meinem Block übernommen. Sie hat uns unbeabsichtigt dabei geholfen eine Verbrecher-Organisation aufzudecken.", erklärte er seiner Tochter und Sue.
,,Ich habe dem Dieb auf der Straße sein Diebesgut gestohlen, als er gegen mich gerannt ist.", fügte Lucia Schulter zuckend hinzu, ,,Hab den beiden einiges an Rennen erspart."
,,Das stimmt."
,,War ja klar, dass ich den ganzen Spaß verpasse.", meinte Rosie schmollend, ,,Sogar Lucia hat bei einem Fall schon mitgeholfen."
,,Verbrechen aufklären ist nichts für Kinder, verstanden.", wandte John sich an Rosie.
Diese seufzte genervt.
,,Ja, Dad."
,,Dann wollen wir mal wieder gehen. Danke, für den Tee.", wandte sich der Doktor an Sue.
,,Immer wieder gerne, John."
,,Wir sehen uns dann in der Schule, Lucia.", verabschiedete Rosie sich.
,,Bis bald." Lucia nickte ihr zu. Lucia und Sue begleiteten die beiden noch zu Tür, dann waren sie wieder alleine.
,,Ich muss schon sagen. John sieht in echt viel besser aus als in den Zeitungen.", meint Sue grinsend. Lucia schlug sich die Hand gegen die Stirn und ging wortlos zu ihrem Zimmer.
,,Ach, komm schon.", rief ihre Tante ihr noch hinterher, ,,Du verstehst echt keinen Spaß!"
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Ach ja, unser lieber Johnny Boy :D
Ich überlege gerade, was ich hier schreiben soll, allerdings fällt mir nichts ein, weshalb ich einfach genau das hinschreibe, was mir durch den Kopf geht. Also, ja, Hi 👋
Wie geht's? Alles supi? Miau, Jack Sparrow, Mjölnir. Ok, interessant. Wie komme ich auf ausgerechnet diese Wörter? xD Was könnte ich schreiben, mhh, keine Ahnung, ok, ähhh, jetzt wird es seltsam. Ich lasse das mal besser wieder. Bis zum nächsten Kapitel.
Bye bye ^^
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