Ich erwachte in einem fremden Bett. Smaragdene Vorhänge verdeckten mir die Sicht. Verschlafen zog ich sie beiseite. Wo war ich hier? Andere grüne Betten waren an die Wände gestellt. Da hörte ich die Stimme von Nott: "Morgen Schlafmütze. Komm, wir müssen zum Frühstück, da gibt's die Stundenpläne." Sofort war ich hellwach. Ich war in Hogwarts! Meinem neuen Zuhause.

Schnell zog ich den neuen Umgang an und zusammen mit Gus, Nott, Avery und Digg stiegen wir die Kerkertreppen hinauf zur großen Halle. In der vorderen Hälfte des Slytherintisches fanden wir einen Platz. Dann ließen wir uns Marmeladenbrote und Rührei mit Wüstchen und Speck schmecken. Obwohl ich gestern beim Festmahl ebenfalls gut zugelangt hatte, verspürte ich den Drang, all die leckeren Speisen zu probieren.

Da kam ein Lehrer auf uns zu. "So Hallo, ich bin Professor Slughorn, Ihr Hauslehrer." Ich stellte mich ihm höflich vor und schüttelte seine Hand. Professor Slughorn hatte einen braunen Bart und eine leichte Andeutung eines Bauches. "Hier sind die Stundenpläne für die Erstklässler. Hier einen für Sie, Tom. Und noch einen für Nott. Nehmen Sie sich einen Avery.", sagte Slughorn und verteilte die Pläne unter uns auf. "Und nun, husch husch! Ab in die Klassen. Wir sehen uns später."

Freudig besahen wir die Pläne. Mein Blick huschte zur linken Spalte. Montag. Die ersten zwei Stunden Verteidigung gegen die dunklen Künste. Dann noch eine Doppelstunde Zaubertränke. Danach Mittagspause und am Nachmittag hatten wir Kräuterkunde, sowie Verwandlung.

"Wisst ihr, wo das Zimmer für Verteidigung gegen die dunklen Künste ist? ", fragte Gus in die Runde. Wir schüttelten die Köpfe. "Zimmer 390", brummte da ein Junge neben uns. "Danke", sagte Nott und wir erhoben uns. Ein wenig klarer hätte der sich schon ausdrücken können. Zimmer 390. Wo musste man da jetzt hin? Rechts oder links? In den sechsten Stock oder nur in den ersten?

Nach vielen Fehlversuchen, in denen wir in fremde Klassenzimmer geplatzt, und eine Verwandlung eines Frettchens in einen Habicht miterlebt hatten, erreichten wir schließlich Zimmer 390, im dritten Stock. "Ah, da seit ihr ja endlich, setzt euch." Eine alte, barsche Lehrerin wies mit dem Zeigefinger auf die noch letzten freien Plätze vor ihrem Pult. Na toll, da vorn würde sie uns gleich bei jeder Missetat erwischen. Wir setzten uns und sahen uns um. Wir hatten mit den Hufflepuffs zusammen Unterricht. Das waren also die Loyalen, die Langweiler. Ich beschloss im Stillen, nicht allzu viel mit ihnen zu machen. Sie würden nur meine Karriere stören. Ich hatte meinen Traum noch nicht aufgegeben, ein berühmter Mann zu werden. Nein. Eher hatte sich mein Wunsch seit meiner Aufnahme nach Hogwarts noch verstärkt. Die Lehrerin hieß Professor Hobura. In den folgenden zwei Stunden erzählte sie uns von der Kraft des Zauberstabes, wie er hergestellt wird und was wir in diesem Jahr alles mit ihm machen werden. Ich lauschte ihr fasziniert und stellte hin und wieder Fragen dazu. Sie lächelte mir immer zu und nahm nur mich dran, obwohl sich auch andere meldeten. Ich versuchte, bei ihr Eindruck zu schinden, formulierte die Fragen auf einem hohen Niveau. Es gefiel ihr. Ich lächelte.

Dann hatten wir Zaubertränke bei unserem Hauslehrer. Zum ersten mal durften wir selbst etwas herstellen. Zwar mit viel Hilfe von Professor Slughorn, doch am Schluss war mein Trunk der klarste von allen. "Super gemacht, Tom!", lobte er mich und strahlte. "Sie haben ein Händchen für solche Dinge." Die anderen Slytherins schauten mich ehrfürchtig an. Ich genoss dieses Gefühl. Endlich war ich angekommen. Hier wollte ich hin. Und hier wollte ich bleiben. Zum Teufel mit Mrs. Cole und dem Wools Waisenhaus. Dann fügte Slughorn noch leise dazu: "Kommen Sie doch diesen Samstag Abend in mein Büro. Ich möchte Ihnen ein paar Mitschüler vorstellen. Die Mitschüler werden auch begeistert von Ihnen sein, dem bin ich gewiss.", meinte er und lächelte. Ich nickte: "Selbstverständlich werde ich kommen. Es ist mir eine Ehre, zu Ihrem Kreis dazugehören zu dürfen." "Oh, Tom. Sie Charmeur. " Er zwinkerte mir zu und schickte mich hinaus.

"Was wollte der Slug von dir?" Gus schien ganz aufgeregt. "Er hält mich für talentiert und nimmt mich in seinen Kreis mit auf.", sagte ich ruhig. "Wow! Mein Bruder hat mir von dem Slug-Club erzählt! Nikolas Rookwood, du wirst ihn da sehen. Aber er meinte, dass nur die Besten der Besten dort sind. Bist du so gut?" "Siehst du doch!", meinte ich, zufrieden mit mir selbst.

Wir aßen zu Mittag und kurze Zeit später machten wir uns auf den Weg zu Kräuterkunde. Ich lief zielstrebig über die Ländereien von Hogwarts. Vob weitem sah ich schon den schwarzen See, über den wir gestern gefahren sind. Eine Schar Erstklässler folgte mir. Wir traten ins Gewächshaus 1. Die Gryffindors und Professor Opalem warteten schon auf uns. "Guten Tag. Seit ihr alle da? Schön, dann können wir gleich beginnen. Wisst ihr was das ist?", Professor Opalem deutete auf ein Gewächs, dass sich immer wieder zusammen kringelte und sich dann wieder entfaltete. Dabei gab es ein lautes Schnurren von sich. Alle starrten sie nur ratlos an, doch in den Kräuterkundebüchern hatte ich diese Pflanze schon mal gesehen. Ich meldete mich und nachdem der Professor mich aufgerufen hatte, sagte ich: "Das ist eine Chatmalera. Sie ähnelt in ihrem Gebaren einer Katze und ein Franzose hat sie entdeckt, deshalb heißt es auch Chat. Das ist französisch und bedeutet Katze." "Korrekt! Nehmen Sie 10 verdiente Punkte für Slytherin." Ich lächelte. Professor Opalem fuhr fort: "Wie Mr. Riddel richtig gesagt hat, ist dies eine Chatmalera. Sie kommt äußerst selten vor und da sie sich bestens tarnen kann, ist es schwierig, sich ein solches Gewächs zu beschaffen. Die Chatmalera heilt leichte Schnittwunden und Schürfwunden. Zupft vorsichtig ihre Blätter ab und zerstampft sie, bis dass der Saft herauskommt. Diesen fangt ihr in einer weiteren Schale auf und gebt sie mir.", sagte er. Diese Stunde forderte nicht die Konzentration wie in Zaubertränke, doch ich strengte mich sehr an und hatte am Schluss den meisten Saft aufgefangen. "Sehr gut, Tom. Nehmen Sie weitere 5 Punkte."

Erfreut packte ich meine Tasche und meine Klasse verließ das Gewächshaus.

Nach kurzem Suchen fanden wir den Raum für Verwandlung. Dort hinter dem Pult saß bereits Professor Dumbledore. Er nickte uns zu, als wir eintraten. In dieser Stunde bekam ich wieder 5 Punkte, doch Professor Dumbledore nahm viel öfter die anderen dran. Bei den Stunden davor war ich fast der beste Schüler gewesen. Nein nicht fast. Ich war der beste Schüler. Aber hier brachte mir mein aufgesetzter Charme nicht viel. Ein wenig frustriert sah ich Dumbledore zu, wie er aus einem Buntstift einen Kugelschreiber zauberte. Nun waren wir dran. Doch das erwies sich als nicht so einfach wir gedacht. Am Ende der Stunde hatte ich endlich den Dreh raus, doch Dumbeldore schenkte mir keine weiteren Punkte sondern nickte nur freundlich in meine Richtung.

Es klingelte. Es war Schulschluss, doch würde es nach mir gehen, hätte der Unterricht heute schon noch länger dauern können. Wir stiegen die Kellertreppen hinab und suchten einen freien Tisch aus. Dort breiteten Nott, Avery, Gus und ich uns aus, übten Verwandlung und sprachen über die verschiedenen Zaubertränke, die wir heute kennengelernt hatten. Digg schickten wir weg. Er war ein wenig dicklich - passend zu seinem Namen - und hatte kein so ein Talent wie wir. Oder ich. Ich war hier der beste Erstklässler! Und das mit Abstand.

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Hey Sweeties♥
Ich hoffe, euch hat das Kapitel gefallen. Eine Sache, die ich sagen wollte: Denkt euch die Weihnachtsbäume bei dem Foto bitte weg. xD
♥LaCora