Lehrer für Verteidigung g. d. dunklen Künste

Es war elf Uhr, als ich mich endlich aus dem Bett rappeln und mich anziehen konnte. Ständig war ich wieder eingenickt und die anderen Stunden, in denen ich im Bett lag und trüb die Wand angestarrt hatte, hatte ich mich auf das kommende Gespräch vorbereitet.
Mit wachsender Anspannung und auch Vorfreude eilte ich die vielen Treppen vom Kerker bis zum Schulleiterbüro hinauf. Das Passwort hatte ich mir von Dolohow geben lassen. "Sanareto", rief ich ihm entgegen und der Wasserspeier erwachte zum Leben. Ein wenig nervös stellte ich mich auf die nach oben drehende Treppe und fuhr hinauf.
Vor der starken Tür hielt ich kurz inne. Jetzt war es soweit. Kein Fehlern durfte mir nun unterlaufen, sonst wäre mein Berufswunsch im Eimer.
Ich zupfte meinen Umhang zurecht, beugte mich ein wenig vor und klopfte zwei mal laut an die Tür.
Die Tür knarrte und öffnete sich. "Hallo?", rief ich einmal leise in das Büro. "Professor Dippet?"
Da hörte ich ein Poltern und fuhr herum. Doch es war nur Dippet, der nach mir die Treppe emporglitt. "Ah Tom. Sie sind das.", bemerkte der Alte und als der Wasserspeier zitternd zum Stillstand kam, lief der Schulleiter in sein Büro. Ich folgte ihm ungebeten. "Sir, könnte ich ein paar Worte mit ihnen sprechen?", fragte ich höflich. "Nur zu, Tom. Nur zu.", sagte Dippet, ließ sich auf seinen Stuhl nieder und wies einladend auf den Stuhl vor dem Schreibtisch. Ich folgte dem Wink und setzte mich. "Vielen Dank." Ich holte mir mein Übungsgespräch von vorhin vor die Augen und sagte: "Sir, Sie wissen bestimmt, dass ich in diesem Waisenhaus wohne." Dippet nickte einmal freundlich. "Und jetzt, da die Schule vorbei ist und ich volljährig bin, muss ich woanders hinziehen. Das ist aber ein großes Problem, Sir. Ich habe keine Familie, die mich aufnehmen könnte." Dippet wirkte niedergeschlagen. "Das tut mir sehr leid für Sie, Tom. Aber was sollte ich dagegen machen?" Kurz funkelte ich ihn wütend an, bis mir auffiel, dass ich ja freundlich bleiben musste. Ich verzog meine Lippen zu einem falschen Lächeln. Hatte er meinen Blick bemerkt? Dippet sah mich weiterhin aufmerksam und freundlich an. "Ähm. Ja das wäre jetzt mein Anliegen für meinen Besuch heute. Sir, ich wollte Sie fragen, ob es nicht möglich wäre ... hier zu unterrichten?" So. Jetzt war es raus und es gab kein zurück mehr. "Unterrichten? Als Lehrer?", fragte Dippet erstaunt und auch ein wenig verwirrt. Wofür sonst, Hohlkopf?! Ij Gedanken riss ich ihm gerade den Kopf ab, doch ich setzte geschickt meine erlernte Okklumentik ein. Nur für den Fall, dass er Legilimentik beherrschen sollte. Kurz schweifte ich ab und sah Nott und mich, wie wir auf den Betten saßen und ich an ihm Abend für Abend diese beiden schweren Zauber erlernt hatte. Schnell wischte ich die Erinnerung beiseite.
"Ja, Sir. Ich würde sehr gern hier als Lehrer unterrichten. Ich bewerbe mich hiermit für die Stelle Verteidigung gegen die dunklen Künste.", meinte ich und sah ihm in die etwas milchig trüben Augen. Dippet runzelte die Stirn und antwortete lange nicht. Doch ich wusste, ich durfte ihn jetzt nicht unterbrechen.
"Tom..", fing er an. Dieser scheiß Name! Warum konnten die Lehrer mich nicht auch Voldemort nennen?! "Tom, es stimmt, Professor Hobura geht dieses Jahr Rente. Sie schafft es nicht mehr. Und ich weiß auch, dass Sie fantastische Noten in wirklich allen Fächern haben.." Und? Red schneller du alter, klappriger.. "Aber.." Nein! Kein aber! Aber sind immer schlecht! Bitte, bitte, bitte!
"Tom, Sie sind ein wenig zu jung. Haben nicht so viele Erfahrungen wie die Älteren und ich bin der Meinung, dass Sie sich erst etwas anderes suchen. Und in ein paar Jahren können Sie sich noch einmal bewerben. Nicht wahr?"
Baff saß ich in meinem Stuhl und fiel schlaff in mir zusammen. Das konnte er doch nicht ernst meinen!
"Aber.. bitte, Sir! Lassen Sie mich hier Erfahrungen sammeln! Ich kann den Schülern so viel beibringen, da ich selbst noch jung bin und mich in sie hineinversetzen kann. Sir, Sie müssen mir eine Chance geben!" Ich hatte nicht bemerkt, dass ich immer unfreundlicher und lauter geworden bin. Mit einem Schrecken sah ich, dass ich aufgesprungen war und nun auf ihn hinabstarrte. "Zügeln Sie sich!", rief Dippet. Ich sah ihn einfach nur an. "Und jetzt verlassen Sie mein Büro, Tom. Möglicherweise klappt es beim nächsten Mal.", sagte er barsch, stand auf und wies mit der Hand zur Tür.
Ich könnte ihn.. umbringen. Das Wort spukte in meinem Kopf herum und meine Finger begannen zu zittern. Komm schon, Tom! Mach ihn alle! Diesen aufgeblasenen, rechthaberischen, dämlichen, uralten und verhunzelten Windbeutel! Meine Hand glitt unauffällig zu meinem Zauberstab, der in meiner Tasche steckte. Komm! Sag die Worte, mit denen du deinen Vater niedergestreckt hast! Und seine Eltern! Sag sie! Du willst es!
Ja, ich wollte es! Schnell zog ich meinen Zauberstab heraus.
"Tom!", rief der Schulleiter scharf. "Sie gehen jetzt sofort in Ihren Gemeinschaftsraum! Haben Sie mich verstanden!?" Mitten in der Bewegung hielt ich inne. Was hatte ich getan? Ich nickte schnell und lief an ihm vorbei. Er stierte mir mit wachem Blick hinterher. Da drehte ich mich auf dem Absatz noch einmal um, zielte auf ihn und rief: "Obliviate!" Der Schulleiter taumelte kurz und hielt sich dann an der Türklinke fest. "Gute Nacht, Tom..", leierte er und torkelte in sein Büro.
Ich schnaufte stark. Mein Oberkörper hebte sich und sank in rasender Geschwindigkeit. Wie konnte ich nur? Ich hätte beinah den Schulleiter getötet! Aber er hätte mir einfach die se verfluchte Stelle geben müssen! Das war wirklich das erste Mal in meinem Leben, wo etwas anders läuft, als ich es will. Meine Wut flaute langsam ab, doch das Wort "verfluchen" gefiel mir. Vielleicht könnte ich diesen Job verhexen, sodass niemand mehr unterrichten kann! Oder zumindest für lange Zeit!
Ich verwarf den Gedanken wieder. Dippet hatte gesagt, in einigen Jahren könnte ich es noch einmal probieren. Vielleicht bekam ich diese Stelle und dann konnte ich dank diesem Fluch nicht unterrichten. Ich beschloss, mit dem Zauber zu warten, bis ich mich das nächste mal bewerben würde. Falls es dann nicht klappen sollte, konnte ich diesen Job immer noch verhexen.
Ich kicherte leise, als ich die Treppen zur Großen Halle hinabstieg. Es war dreiviertel Zwölf am Mittag und Dippet hatte fälschlicherweise "Gute Nacht" gesagt. Hoffentlich erholte er sich schnell von dem Zauber, der nur die letzten drei Minuten seines Gedächtnisses geändert hatte. Sonst werden es die anderen Lehrer bemerken.
Mit gemischten Gefühlen lief ich zum Slytherintisch und ließ mich auf die Bank zwischen Rosier und Avery fallen.

Es tut mir so unendlich leid, dass ich einen Monat nicht upgedatet habe! Aber.. ich glaube, ich hab diese böse "Schreibblockade" xD. Keine meiner Geschichten kommen so richtig vorwärts, aber ich versuche mich wieder zu bessern.
Mir ist es bewusst, dass viele von euch nicht mehr mein Buch lesen wollen, da ich lange nichts mehr von mir hören hab lassen. Trotzdem würde ich mich sehr freuen, wenn ihr weiterhin am Ball bleibt, lest, votet und kommentiert.
Danke.
Love ya all:*
♥LaCora

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