Die letzte Zugfahrt

Müde blickte ich aus dem Fenster. Beinah zehn Stunden lang saßen ich und meine Todesser und die anderen bedeutungslosen Menschen jetzt schon im Hogwartsexpress. Das war das letzte Mal, dass ich hier sitzen werde. Traurig starrte ich auf die vorbei rasenden Landschaften und die glühende, untergehende Sonne.
Nott und Rosier spielten gerade Zaubererschach und Avery, Mulciber und Dolohow feuerten die Spielfiguren an, wenn sie wieder einen Mord begangen.
Gus alias Rockwood saß gegenüber von mir und war der einzige, der wie ich das Spiel nicht verfolgte. Träge sah ich ihn an. Auch er drehte seinen Kopf und lächelte leicht. Mir war nicht nach Lachen zumute. Die drei restlichen Wochen waren nur so an mir vorbeigerauscht, wie die ganzen Bäume hier. Ich durfte nicht unterrichten und wusste nicht, was ich jetzt machen sollte. Vorgestern habe ich einen Brief von Borgin und Burkes erhalten. Sie schrieben, dass ich vorerst bei ihnen wohnen durfte und ich war auch sehr froh darüber. Dieses Angebot machten sie mir wahrscheinlich nur, da sie mit mir viel Geld verdienten, aber das war mir egal.
"Voldemort?", flüsterte Gus. Ich sah zu ihm. "Ich.. ich komm dich besuchen! Wir alle! Das haben wir ausgemacht. Wir lassen dich nicht hängen, bei diesen alten Gaunern. Wir brauchen dich." Jetzt musste ich doch lächeln. Auf meine Jungs war doch verlass. Die letzten sieben Jahre war ich ihr Anführer gewesen. Und nun zerstreuten wir uns. Doch nach Gus' Worten zufolge, standen sie alle noch hinter mir. "Danke.", murmelte ich, "diese Drecksmuggel machen wir fertig." Gus grinste. "Ich freu mich schon drauf."
Ich lehnte meinen Kopf gegen die wackelnde Fensterscheibe und schweifte wieder in den Erinnerungen.
Vor einer Woche hatten alle Siebklässler ihre Berufswahl den Lehrern mitgeteilt. Ich verzog meine Lippen zu einem Grinsen, als ich an die geschockten Gesichter der Lehrer dachte, als sie erfuhren, dass ich zu Borgin and Burkes gehen würde. Dass ich schon bei ihnen arbeitete, habe ich nicht erzählt.
Wahrscheinlich dachte Slughorn, ich würde wirklich Zaubereiminister werden wollen. Irgendwann vielleicht tatsächlich.. doch das stand noch in den Sternen. Ich hörte noch genau Dumbledores Worte. "Tom, sind Sie sich sicher? Borgin und Burkes sind eine Zumutung für einen solch einen begabten Zauberer wie Sie." Und Dippet, der mit seiner gebrechlichen Hand auf meine Schulter gepatscht hat und mir ins Ohr geflüstert hat: "Geraten Sie nicht auf die schiefe Bahn, mein Junge." Da musste ich wirklich lachen. Schiefe Bahn... Wenn der wüsste, dass ich den Basilisk auf dieses Schlammblut losgelassen hatte. Wenn Dippet nur ahnen würde, dass ich ihn vor drei Wochen umbringen wollte, weil er mir diese verdammte Stelle nicht geben wollte.. Wenn Dippet wüsste, dass ich diese wertlosen Wesen vernichten will, weil sie zu nichts zu gebrauchen und einfach viele Schmutzflecken sind, die mir wie Dornen ins Auge stechen, würde er dies nicht sagen. Er würde mich sofort nach Askaban einliefern lassen. Doch zum Glück hatte meim Gedächtniszauber ganze Arbeit geleistet und Dippet wusste weder etwas von seinem beinahigen Tod, noch von meinem Muggelhass.

Der Zug wurde plötzlich abgebremst und kam kurz darauf zum Stillstand. Die Todesser packen schleunigst die Spielfiguren in die Schachtel und griffen nach ihren Koffern. Auch ich erhob mich langsam und lief Rosier hinterher, den großen Koffer im Schlepptau. Polternd sprang ich auf den Bahnsteig und trottete den Jungs hinterher. Dolohow drehte sich immer wieder zu mir um und auch die anderen warteten auf mich. Ich gab ihnen ein Handzeichen und sie folgten mir alle, bis wir einen etwas einsameren Platz gefunden hatten, ohne nerviges Kindergeschrei und Eulengekreische.
Ich drehte mich zu Ihnen um und sie bildeten einen Halbkreis um mich.
"Gordon Malfoy, ich danke dir für die Treue, die du mir immer erwiesen hast. Ich hoffe, du bleibst weiterhin mit mir in Verbindung und irgendwann werden wir uns wiedersehen.", ich schüttelte ihm die Hand und drehte mich zum nächsten. Avery lächelte mich leicht bewunderd an. "Xavier Avery, du bist der zweite Meister, nach mir natürlich, im Quälen. Zusammen können wir die Zauberkraft noch vertiefen und somit verstärken." Avery nickte schnell.
"Thomas Nott. Dich habe ich zusammen mit Toby Wilson, dieser Flasche, als erstes von euch kennengelernt. Und ich hoffe, du bist einer der Letzten, die mich ich in vielen Jahren verlassen werden." "Nie!", rief Nott, "wir bleiben zusammen! Für immer! Wir kämpfen an deiner Seite."
Ich nickte. Dieser Zusammenhalt war geplant gewesen. Deswegen machte ich diese feierliche Verabschiedung. Sie sollten zu mir zurück kommen. Ob in einigen Monaten oder vielen Jahren, das wusste ich noch nicht.
"Antonin Dolohow, auch von dir erhoffe ich mir weiter deine Kräfte."
So ging es weiter. Zu jedem sagte ich ein paar nette Worte und verstärkte mein Ziel.
"Und der Letzte. Augustus Rookwood. Gus, wir beide haben uns schon immer ohne Worte verstanden. Auch in Zukunft bist du bei mir Willkommen.
Ich hoffe, auch eure Kinder werden sich uns eines Tages anschließen, um das zu vollenden, was Salazar Slytherin versucht hat. Ich danke euch für sieben wundervolle, geniale Jahre."
Die Todesser klatschten und Jolten und zusammen liefen wir durch die magische Absperrung, in die Welt der Muggel.

Wow, ich hätte nie erwartet, dass noch so viele die Geschichte weiterhin lesen! *-* Ich hätte nicht mal mit 20 gerechnet.
Über jeden einzelnen Read und Vote habe ich mich mega gefreut und die Kommentare, sowie die persönlichen Nachrichten von euch waren echt wunderschön! Ich hab wirklich die besten Leser der Welt! Auf euch ist verlass und ich weiß das sehr zu schätzen!
♡Danke♡
♥LaCora

P.S. Ich habe zum Teil keine Ahnung, wie die Todesser mit Vornamen heißen, weil ich nicht wirklich was brauchbares im Internet gefunden habe. Der Großteil ist jetzt von mir erfunden und falls ihr euch wegen "Gordon Malfoy" wundert, ich hab ihn als Vater von Lucius vorgesehen.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top