Der erste Auftrag
Eine Woche später saßen wir Slytherins gerade am Frühstückstisch, aßen, scherzten und lachten. "Niara steht dort hinten! Sie schaut zu dir, Voldemort! Siehst du sie?", Mulciber grinste und stieß mich in die Seite. Ich reckte meinen Hals und versuchte unauffällig über die Menge hinweg zu sehen. Ja, da stand sie. Und sie war wie immer wunderschön. Eine Leichtigkeit ging von ihr aus, ich begann sogar selbst zu strahlen. Es war echt schade, dass sie nicht Schulsprecherin geworden war..
Ein unsanfter Stoß riss mich aus ihrem Bann. "Voldemort, du hast Post", machte mich Corpain auf eine Eule aufmerksam und grinste. Der dunkle, kleine Vogel klopfte mit seinem Schnabel ungeduldig auf den langen Haustisch, da ich sie nicht gleich von ihrer Last erlöste. Malfoy und Rosier stockten im Gespräch und sahen auch zu mir.
Ich hatte Post? In den ganzen sieben Schuljahren hatte ich erst vier mal einen Brief erhalten und die waren alle von Mrs Cole gewesen. Wer sollte mir auch sonst schreiben?
Wahrscheinlich wird es wieder einer von ihr sein.
Genervt riss ich den blassen Umschlag aus dem Schnabel, die Eule erhob sich kreischend und flatterte davon. Dann öffnete ich den Brief und strich ihn glatt. Mir fiel sofort die Unterschrift ins Auge. Dieser Brief stammte ganz und gar nicht von der Waisenhausleiterin.
Sehr geehrter Mr. Riddle,
Es ist mir eine Freude, Ihnen mitteilen zu dürfen, dass Sie Ihren ersten Auftrag erfüllen dürfen. Es handelt sich hierbei um einen ganz besonderen Fall, an dem sowohl Mr. Borgin als auch ich oftmals gescheitert sind. Die Frau, um die es sich dreht, besitzt sehr wertvolle Gegenstände, die wir gerne in unseren Besitz bringen wollen. Sie heißt Hepzibah Smith und wohnt in der Gordon Alley in England. Wir haben mit ihr den Termin für Ihr Erscheinen auf acht Uhr des heutigen Abends gelegt, wir hoffen, das ist in Ihrem Interesse.
Wir legen Ihnen nahe, sowohl pünktlich, als auch höflich zu sein. Mrs. Smith ist eine unserer besten Kundinnen und wir kaufen oft etwas von ihr, jedoch gibt sie die besten Schätze nicht preis. Wir hoffen, dass es Ihnen gelingt. In einem Säckchen einer weiteren Eule finden sie 20 Galleonen, nehmen Sie sie und bewahren Sie das Geld sicher auf, es ist das Höchstgebot für Mrs. Smith Antiquitäten.
Viel Glück und bitte eine schnelle Antwort nach Ihrem Besuch bei der Dame wünschen
Mr. Borgin und Mr. Burkes
Ich las den Brief rasch zwei mal durch und hielt dann Ausschau nach der anderen Eule. Eine Sekunde später hörte ich auch schon ein Raunen von Rookwood und sah eine hellbraune Eule, die einen schwarzen Beutel in meinen Schoß fallen ließ und wieder verschwand. Nott reckte den Kopf um zu sehen, was darin war, doch ich verbarg ihn geschickt.
20 Galleonen. So viel Geld habe ich noch nie in meinen siebzehn Jahren gesehen. Ob ich vielleicht eine Gall... Nein! Ich werde nichts stehlen! Der Job ist zu wichtig, als um ihn zu vermasseln!
Ich stopfte den ledernen Beutel in meine Schultasche und machte mich mit den Todessern auf den Weg zu Verwandlung bei Dumbledore.
**
Viertel vor acht. Ich musste mich beeilen, sonst konnte ich das Geschäft gleich vergessen. Nach dem Brief zu schließen war Mrs. Smith eine alte, reiche, geizige Frau. Na toll, ist ja super. Aber vielleicht konnte ich sie überzeugen. Ich packte den Beutel mit den Galleonen und schlich mich aus dem Schloss. Meinen Todessern hatte ich erzählt, ich hätte ein Date mit Niara. Wahrscheinlich musste ich ihnen morgen viel erzählen, aber das würde ich schon hinkriegen. Ich lächelte, als ich daran dachte, wie sehr die Jungs beeindruckt waren. Das schönste Mädchen, auf die sie alle standen, hatte ein Date mit mir. Nun ja.. Eigentlich nicht, aber es war ein gutes Alibi.
Fast rannte ich schon die lange Straße nach Hogsmeade hinab. Es war echt dumm, dass man innerhalb von Hogwarts nicht apparieren konnte! Endlich da! Ich konzentrierte mich auf die Gordon-Alley in England und drehte mich einmal um mich selbst.
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Als ich meine Augen aufschlug, staunte ich nicht schlecht. Hier wohnten also die Reichen und Schönen. Große Häuser, wahrscheinlich schon Villen, begleiteten mich auf der Suche nach dem richtigen Haus. Ein kurzer Blick auf die Uhr. Mist! 19:58 Uhr!
Ich verfiel in einen zügigen Laufschritt und blickte unruhig nach links und rechts. Um Punkt acht sah ich es. Eine riesige Villa, viel größer als die anderen, streckte sich vor mir in den Himmel.
Ich stieg die Treppen hinauf und klingelte an der Tür. "Aahh!! Mach die Tür auf, Hokey! Er ist da!", herrschte es durch die Tür. Schnell zog ich noch meinen Zauberstab und zauberte einen großen Blumenstrauß herbei.
Ok, Voldemort. Du schaffst das. Freundlich sein, schmeicheln. Sie wird entzückt von mir sein!
Da öffnete sich schon die Tür und ich konnte den ersten Blick nach drinnen erhaschen. Das Haus war schon im Flur mit Glaskästen vollgestopft, hier gab es bestimmt einiges zu holen!
"Chm Chm", räusperte sich jemand. Ich sah nach unten und entdeckte eine kleine, alte Hauselfe. Das musste Hokey sein. Wirklich praktisch, diese Wesen. Sie bekochen einen, machen alles was man will und für sie müssen wir uns keinen Finger krümmen.
"Guten Tag, Sie müssen Hokey sein. Ich bin Tom Riddle.", stellte ich mich höflich vor und schüttelte dem ekligen Tier sogar die Hand. Die musste ich mir nacher unbedingt waschen! Ich will gar nicht wissen, wo es zum letzten mal mit seinen dreckigen Händen gewischt hatte. Ich hatte bewusst darauf verzichtet, mich mit Voldemort vorzustellen. Tom klingt um einiges freundlicher.
"Hokey? Was treibst du denn?", rief es aus einem weiteren Zimmer. "Bitte Tom gefälligst herein!"
Die Elfe quiekte und schob mich in den Flur, dann schloss sie die Tür. "Nach Ihnen, Sir.", piepste die Elfe und wies mit ihren alten, gebrechlichen Fingern auf die Tür geradeaus.
Ich schlängelte mich durch die ganzen Kästen voller Schätze und drückte die Klinke herunter.
"Ahhh! Sie müssen Tom sein!", hörte ich eine weibliche Stimme sagen und mein Blick fiel auf eine alte Frau, die es sich in einem Sessel bequem gemacht hatte.
Hei♡
Es tut mir soooo leid! Ich hab schon ewig nicht mehr geupdatet, ich hatte echt wenig Zeit und war zudem noch krank. Hoffentlich lest ihr trotzdem weiter. Das nächste Kapitel kommt dann auch schon früher! Schöne Ferien!
♥LaCora
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