18. Laborratte
KAPITEL ACHTZEHN
Laborratte
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PAIGE HATTE NIE mit jemandem so dringend sprechen wollen wie mit Remus am nächsten Morgen. Jede Sekunde, in der sie ein mögliches Gespräch durchging, schmerzte sie körperlich und auch mental war sie völlig erschöpft nach einer Nacht, in der sich ihre Gedanken nur um ihn gedreht hatten. Er musste denken, dass sie Angst vor ihm hatte... dass sie ihn verachtete oder auf ihn hinabsah.
Dabei war Paige nicht so. Sie würde ihn nie für etwas verurteilen, an dem er nicht Schuld trug, aber... Sie hatte nicht damit gerechnet, dass sie tatsächlich recht hatte. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass sie irgendwann mit dem Thema, das sie ihr gesamtes Leben verfolgte, so heftig konfrontiert werden würde.
Sie blieb im Kreuzgang stehen, als sie Remus alleine im Innenhof sitzen sah. Mit einem traurigen Lächeln lehnte sie ihren Kopf gegen den Durchgang, der sie direkt zu ihm führen würde. Wenn Kräuterkunde war, hatten sie immer eine gemeinsame Freistunde. Er las, aber seine Augen verweilten ständig auf einer Stelle, als wäre er nicht wirklich bei der Sache.
Plötzlich stellte sich jemand neben sie und Paige sah überrascht zur Seite, um zu erkennen, dass Sayria zu ihr gekommen war.
„Du hast frei?" fragte Paige überrascht, obwohl ihr Kopf gerade völlig woanders war, und ihre Freundin nickte.
„Alte Runen fällt aus."
Paige seufzte leicht und Sayria musterte Remus, bevor sie zurück zu ihr sah. „Wer von euch hat Scheiße gebaut?" fragte sie schließlich und Paige lachte leicht, wenn auch nicht von Herzen.
„Niemand. Vermutlich ich."
„Dann solltest du nicht hier stehen und schmachten, sondern mit ihm reden." entgegnete sie altklug. Paige reagierte zunächst nicht, musste aber zugeben, dass sie natürlich recht hatte. Möglicherweise war das der Anstoß, der ihr gefehlt hatte, wo sie schon für einen kurzen Moment überlegt hatte, das Ganze doch nicht durchzuziehen. Dabei hatte sie bereits heute Morgen das Notizbuch eingepackt, dessen Inhalt ihr so schwer auf der Seele lag. Sie wusste nur nicht, wie sie es Remus erzählen sollte — doch er hatte ein Recht darauf, es zu wissen.
Sayria sah nachdenklich auf den Boden und Paige runzelte die Stirn, als sie merkte, dass es nicht das erste Mal war, dass sie so nachdenklich aussah. „Alles in Ordnung?" fragte sie besorgt und Sayria sah schnell auf, diesmal mit einem etwas ertappten Ausdruck in den Augen.
„Klar." entgegnete sie und Paige blieb skeptisch, sagte aber nichts dazu. Vielleicht bildete sie sich erneut zu viel ein. „Ich will einfach nur, dass du... naja... glücklich bist, weißt du?"
Sie legte den Kopf schief und stieß sich mit einem verschwörerischen Lächeln von der Säule ab, an der sie lehnte. Mit einem letzten Blick über die Schulter ging sie weiter und Paige atmete tief durch, bevor sie sich ein Herz fasste und ihren Rat befolgte.
Mit zittrigen Hände ging sie auf dem Tisch zu, an dem Remus saß und versuchte dabei keine Miene zu verziehen. Sie musste unbedingt entspannt bleiben. „Ist es nicht ein wenig kalt?" fragte sie ruhig und er sah nicht auf, lächelte aber leicht.
„Nur, wenn man nicht warm angezogen ist." entgegnete er und ihre Mundwinkel hoben sich, als sie sich ohne weitere Worte neben ihn setzte.
„Hey." sagte sie sanft. Remus legte sein Buch zur Seite und sah ihr beherrscht in die Augen.
„Hey." antwortete er, als sie ihren Mantel näher an sich heranzog. Schweigen breitete sich zwischen ihnen aus.
„Mein Buch ist heute endlich gekommen." versuchte Paige ein Thema für den Anfang zu finden und auch, wenn dieser Satz ihn schwach zum Grinsen brachte, versuchte er sich dies nicht anmerken zu lassen.
„Das, das du dir schon in den Weihnachtsferien vorbestellt hast?"
„Ja." entfuhr es Paige glücklich, ohne darüber weiter nachzudenken. „Aber ich kann es nicht lesen, ohne mit dir geredet zu haben — und ich will es wirklich lesen."
„Ist das deine Art ein Kompliment zu machen?" fragte er amüsiert. „Aber jetzt weiß ich wenigstens, warum du heute morgen die gesamte Große Halle zusammengeschrien hast."
Paige lachte leicht. „Ich habe mich eben... gefreut." meinte sie hilflos und zuckte mit den Schultern. „Ich will das alles nicht so stehen lassen." fuhr sie nach kurzem Schweigen fort und sofort wurde die Stimmung wieder ernster.
Remus atmete tief durch. „Tut mir leid, dass ich gestern einfach gegangen bin. Ich— Ich dachte, ich würde dir einen Gefallen tun."
Sie schwieg betroffen und sah ihm lange in die Augen, bevor sie nicht mehr in der Lage war, seinem Blick standzuhalten und zur Seite sah. „Nein, es tut mir leid. Ich hätte nicht so reagieren dürfen." Nach einer kurzen Pause fuhr sie fort und schluckte schwer. „Ich glaube, es wird Zeit, dass ich dir alles über meine Familie erzähle. Nicht nur die zensierte Version." begann sie und wartete auf eine Reaktion, die sie jedoch nicht bekam. Remus erteilte ihr seine schweigende Aufmerksamkeit. „Als ich dir erzählt habe, dass mein Vater im St. Mungos meine Mutter kennengelernt habe, habe ich nicht alles erzählt."
„Du musst mir nichts erzählen, wenn du es nicht willst." sagte er schnell und Paige lächelte sanft bei seiner fürsorglichen Stimme.
„Ich will aber, dass du es weißt..." Sie atmete tief durch. Wenn sie schnell anfing, fiel es ihr vielleicht leichter von dem Thema zu erzählen, über das nur Harper Bescheid wusste. „Der Grund, warum er im St. Mungos war, war nicht nur, dass er von einem Werwolf angegriffen wurde... sondern, dass er auch— Er wurde auch verwandelt."
Sie sah, wie Remus tief durchatmete und sammelte sich für ein paar Momente, bevor sie weiter erzählte. „Zu der Zeit war noch nicht allzu viel über Werwölfe bekannt. Das kam erst Stück für Stück im Laufe dieses Jahrhunderts. Also hat meine Mutter viel geforscht und... experimentiert. Sie wollten so viel herausfinden, wie sie konnten und sie haben beide Dinge getan, die nicht gerade klug waren. Sie waren idealistisch und voller Hoffnung, wurden so unvorsichtig, dass meine Mutter verletzt wurde und... naja, sie wurde nicht verwandelt, aber ihr Verhalten änderte sich etwas. Dann kam ich und..." Plötzlich wurde ihre Stimme verbitterter.
„Ich habe es lange nicht verstanden oder nicht sehen wollen, weil ich meine Mum immer bewundert habe. Sie hat mir so viel beigebracht als Kind, mir Werte und Grundlagen vermittelt, die mir heute noch wichtig sind. Sie war für mich immer eine Heldin, bis ich... bis ich das gefunden habe." Mit zitternden Händen griff sie nach ihrer Tasche und holte ein kleines Notizbuch hervor, das sie seit den letzten Sommerferien in ihrer Nachttischschublade aufbewahrte.
Sie hatte es unter den Sachen ihrer Mutter gefunden, die ihr Onkel auf dem Dachboden aufbewahrte und ihr nie hatte zeigen wollen. Doch Paige hatte sie gefunden — und tagelang die Welt nicht mehr verstanden.
Remus sah sie fragend an und nahm zögerlich das dünne schwarze Buch in die Hand.
„Wenn du mehr über meine Kindheit erfahren willst..." Sie machte eine auffordernde Geste, aber ihr Lächeln, mit dem sie die Situation auflockern wollte, erreichte ihre Augen nicht im Geringsten. „Sie hat alles aufgeschrieben. Jeden Wutanfall, jede schlaflose Nacht, mein Verhalten an Vollmonden und meine Reaktion auf diverse Kräuter oder Metalle."
„Sie..." Remus' Stimme brach ungläubig ab, als er eine Seite aufschlug. „Sie hat dich wie eine Laborrate analysiert?"
Es tat weh, es auf diese Weise zu hören. Paige liebte ihre Mutter — sie hatte sie immer bewundert. Alles was sie getan hatte, wollte sie tun, um sie stolz zu machen, bis sie in den Sommerferien das Notizbuch dreimal durchgeblättert hatte, um zu begreifen, was es bedeuten sollte.
Im ersten Moment hatte sie es nicht glauben wollen. Doch Einträge wie ‚3 Monate: hat die gesamte Vollmondnacht geschrien; reagiert doppelt so stark auf Wolfswurz wie ein normales Kind in ihrem Alter' hatten sie hinterfragen lassen, was sie für ihre Eltern gewesen war: Ein Experiment? Oder ein Unfall, den man für die Wissenschaft nutzen konnte?
Ihre Mutter war eine rationale Frau gewesen, die nicht an Hokuspokus glaubte und Paige erinnerte sich, dass sie alles logisch begründen konnte. Sie kannte sie zu wenig, um zu beurteilen können, was damals dahinter gesteckt hatte.
Aber so oder so hatte es ihr das Herz gebrochen.
„Tut mir leid", sagte Remus schnell wegen seiner Wortwahl und schüttelte den Kopf über sich selbst. „So meinte ich das nicht."
Zögernd begann er, eine Seite aufzuschlagen. Als sie ihm dabei zusah, glitt ihre Hand instinktiv zu ihrer Kette, um sie fest mit den Fingern zu umschließen.
„Sie wollte ihr gesamtes Leben der Forschung widmen." meinte Paige mit gefasster Stimme. „Sie haben erst einmal aufgehört, als meine Mutter angefangen hat an dem Trank zu arbeiten, der ihm helfen sollte."
Remus gab ihr das Buch zurück, da er nicht weiter in den privaten Aufzeichnungen ihrer Mutter über sie herumwühlen wollte. „Ist es so passiert?" fragte er langsam. „Ist sie deswegen gestorben?"
Zittrig atmete Paige aus. „Ich war sieben, als sie den Trank zum ersten Mal testeten und... er funktionierte." Ihr letzter Satz war mehr gehaucht als gesprochen. „Aber nur eine halbe Stunde."
Remus schloss die Augen, da er sich denken konnte, was folgen würde.
„Als sie es erkannt hat, war es wohl zu spät." schloss sie ihre Erzählung etwas stärker und sah zur Seite, da in ihren Augen Tränen glitzerten. „Ich wurde wach von den Schreien meines Vaters, der... über ihrem toten Körper..."
Paige spürte, wie ihre Brust enger wurde und stoppte ihre Erzählung. Sie wollte nicht weinen. Nicht schon wieder.
Auf einmal fühlte sie Remus' Hand auf ihrem Rücken und atmete mit einem leisen Schluchzen aus. „Ist schon okay." sagte sie schnell, doch er schüttelte bestimmt den Kopf.
„Ist es nicht." Erst jetzt ließ sie seine Berührung zu und fand erst nach ein paar stillen Momenten die Kraft, sich zu sammeln.
„Jetzt weißt du, wieso ich bei meinem Onkel lebe." fuhr sie mit bebender Stimme fort. „Mein Vater kann nicht damit leben. Er hat keine Arbeit, kein Geld... Er wusste, dass ich bei ihm sicherer sein würde."
„Paige, es tut mir so leid." sagte Remus, der krampfhaft nach den richtigen Worten suchte. „Ich kann verstehen, warum du mich... nicht mehr mit denselben Augen sehen kann."
„Remus..." begann sie vorwurfsvoll. „Denkst du, ich würde dir das erzählen, wenn ich Werwölfe hassen würde? Denkst du, ich würde mich auf einem sechsseitigen Aufsatz darüber aufregen, wie Werwölfe behandelt werden, wenn ich mit der momentanen Meinung der Gesellschaft übereinstimmen würde?"
Er senkte seinen Blick und Paige griff nach seiner Hand. „Ich will dir damit sagen, dass ich dich eben nicht mit anderen Augen sehe. Ich hatte Panik, weil... Mein ganzes Leben lang gebe ich meinem Vater nicht die Schuld dafür, dass er ein Werwolf war, sondern dass sie beide so leichtsinnig und dumm waren, obwohl sie mich hatten. Dass ich vielleicht nichts weiter war als ein Einfall meiner Mutter, um zu sehen, was passiert."
Dass sie so egoistisch waren und ihnen der Drang nach neuen Erkenntnissen wichtiger war als ich, vervollständigte sie ihren Satz bitter. Dass meine Verwandten vielleicht recht damit haben, dass ich so wie sie bin und am Ende genauso werde.
„Ich habe meine Mutter immer bewundert für das, was sie geleistet hat. Du solltest ihre Aufzeichnungen sehen. Aber ich hatte immer Angst, etwas Ähnliches zu durchleben und vielleicht ergibt das ja wirklich keinen Sinn. Liebe hat sie dazu gebracht, so weit zu gehen und so fanatisch zu werden und ich hatte Angst vor dem Gefühl, das sie zu diesen Dingen bewegt hat. Und jetzt sage ich dir, dass es mir egal ist, weil ich einfach wissen will, wo das mit uns hinführt und—"
„Warte, nach all dem, was du erzählt hast, willst du mir sagen, dass du mich trotz allem willst?" fragte er, beinahe schockiert, und Paige sah ihm lange in die Augen, bevor sie nickte. „Ich werde nicht zulassen, dass du dich in irgendeine solche Gefahr begibst. Es reicht, dass James, Sirius und Peter das tun."
„Remus..." versuchte sie ihn zu unterbrechen, auch wenn sie nicht wusste, was er mit seinem letzten Satz meinte, aber er ließ sie nicht zu Wort kommen.
„Dann ist das der Grund, warum du am Vollmond nie schlafen kannst, richtig?"
„Vermutlich." antwortete sie knapp und Remus sprang förmlich von der Bank auf, auf der sie saßen. „Vielleicht kommt mein Temperament von meinem Vater, vielleicht ist es aber auch einfach meine Art, dass ich manchmal jemanden umbringen könnte. Übertrieben gesprochen." versuchte sie ihn zu beruhigen, doch Remus schüttelte uneinsichtig mit dem Kopf.
„Einmal im Monat könnte ich nicht nur übertrieben gesprochen jemanden umbringen." entgegnete er trocken und Paige schwieg betroffen. „Siehst du..." fuhr er hastig fort. „Lykantrophie bringt nur Unglück."
„Es ist nicht einmal wissenschaftlich bestätigt." rief sie ihm hinterher, als er förmlich vor ihr davonlief und seinen Mantel auszog und über den Arm warf, als er das Schloss betrat. „Du kannst nicht einfach vor mir weglaufen!"
Nicht schon wieder. Sie stand auf und lief hastig hinter ihm her, damit er sie im Gang nicht erneut abhängen konnte. „Remus!" versuchte sie es noch einmal und einige Schüler drehten sich nach ihr um und Paige schwieg, bis sie um die Ecke bogen, wo sich niemand mehr aufhielt. „Mir ist das alles egal!"
Er blieb abrupt stehen, fuhr zu ihr herum und sah sie direkt an. „Aber mir nicht." Die Art, wie er sie aus seinen grünen Augen ansah, ging ihr durch Mark und Bein. Vielleicht sagte er es, aber nein... Eigentlich war es nicht das, was er wirklich wollte. „Paige, nichts was du sagst oder tust, kann die Tatsache ändern, dass i—"
Sie konnte es nicht mehr hören. Ohne darüber nachzudenken umfasste sie sein Gesicht mit ihren Händen, zog ihn zu sich herunter und küsste ihn energisch. Remus erwiderte trotz oder gerade wegen seiner Überraschung ihren Kuss ohne zu zögern.
Als sie hörte, wie er seinen Mantel fallen ließ, um sie mit den Armen näher an sich heranzuziehen, lächelte sie leicht. Für Remus fühlte sich jede ihrer Berührungen schmerzhaft an — er hatte sich noch nie so nach ihr gesehnt wie in diesem Augenblick. Alles in ihm schrie danach, ihr zuzustimmen, sie für immer so nah bei sich zu spüren und ihr zu sagen, dass er für sie da sein würde. Doch Remus war niemand, der nur für den Moment leben konnte. Er musste daran denken, wohin sie eine Beziehung führen würde... und Paige war sich dieses Ausmaß nicht bewusst, wenn sie tatsächlich an eine Zukunft mit ihm dachte.
Mit einer abrupten Bewegung trat er von ihr zurück und wich ihrem Blick aus. Sein Herz schlug schnell in seiner Brust und er kam nur schwer zu Atem. In ihm hatte sich so viel angestaut, das er nicht ignorieren konnte.
„Sag mir jetzt nicht, dass das falsch ist." hörte er Paige sagen und sah ihr traurig in die Augen. Es tat ihm weh zu sehen, wie verzweifelt sie versuchte, um ihn zu kämpfen, aber... Sie wusste nicht, worauf sie sich einließ.
„Aber das ist es." antwortete er mit hohler Stimme.
„Remus, sieh mir in die Augen und sag mir, dass du das nicht willst." fuhr sie energisch fort und ging erneut einen Schritt auf ihn zu, um ihre Hände auf seiner Brust abzulegen. Ich will es, dachte er verzweifelt. Ich habe noch nie etwas so sehr gewollt, Paige. Und das ist das Problem.
„Vielleicht brauchen wir Abstand, um das zu erkennen." Er hörte sich fremd in seinen eigenen Ohren an, doch es hatte funktioniert. Paige entfernte sich von ihm und auch, wenn er genau das gewollt hatte, brach es ihm das Herz.
In ihr machten sich Zweifel breit. Wenn er diese Worte über sich brachte, hieß das vielleicht, dass sie mehr in der ganzen Sache gesehen hatte als er... „Remus, ich will keinen Abstand. Die letzten Wochen hatten wir Abstand und es war die Hölle." versuchte sie es ein letztes Mal, doch ihre Stimme brach betroffen ab.
Remus atmete tief durch und sah sie schließlich fest an. „Ich will ihn aber."
Sie zuckte zusammen, als hätte er sie geschlagen und auch, wenn sie es nicht hatte zeigen wollen, konnte sie diese Reaktion nicht unterdrücken. „Wenn du meinst." brachte sie heraus und drehte sich ohne ein weiteres Wort um. Sie konnte ihm nicht länger in die Augen sehen, während er sich alle möglichen Gründe zurechtlegte, um sie von sich fernzuhalten. Wäre es ihm nicht egal, wenn sie ihm wichtig wäre? Ihr war es egal geworden. Sie hatte ihm all das erzählt und er... ihn kümmerte es überhaupt nicht?
· · · note ! · · ·
Also... wir haben einiges erfahren.
Ich denke, Paiges Reaktion in Kapitel 16/17 war deswegen nachvollziehbar.
Ihre Angst sind nicht die Werwölfe selbst, sondern viel mehr, dass sie so wird wie ihre Mutter. Sie hat sie immer bewundert, wollte immer so sein wie sie und auch ihre Familie hat ihr immer gesagt wie ähnlich sie ihr charakterlich sei, worauf sie immer stolz war. Nachdem sie aber ihr Buch gefunden hat, kam die Angst, dass sie zu sehr wie sie wird. Auf ihre Erinnerungen kann sie sich nicht wirklich verlassen und kann deswegen nicht beurteilen, was sie denn nun für ihre Mutter war. Sie war schließlich damals erst sieben.
Was sie sich also zusammengereimt hat (auch aufgrund den Erzählungen ihres Onkels, dass ihre Mutter sich wirklich so sehr verliebt hat und völlig blind vor Liebe war), ist, dass ihre Mum Paiges Dad so sehr geliebt hat und so sehr in Forschung vernarrt war, dass diese beiden Eigenschaften zusammen dazu geführt haben, dass sie immer fanatischer mit der Sache wurde, einfach weil sie ihm helfen wollte. Laut Pottermore ist wenig bekannt über Fälle von Werwolfkindern und deswegen macht es Sinn, dass ihre Mum mehr darüber wissen wollte.
Wir werden auch im Verlauf des Buches mehr darüber erfahren, vor allem über ihren Vater.
Ich denke, die ganze Vermutung mit Remus hat einfach eine Kurzschlussreaktion in ihr ausgelöst, die sie selbst nicht so recht verstanden hat. Sie hat sich nie wirklich damit auseinandersetzen können, ihr bleiben Fragen und Unsicherheiten und dann verliebt sie sich auch noch in einen Werwolf, genau wie ihre Mutter damals. Und da Paige oft gesagt wird, dass sie sich zu gerne in Sachen hineinsteigert und ein bisschen anders ist, hat das einfach den Teil von ihr getriggert, der die Angst mit sich herumträgt, sich in einer Sache so sehr zu verrennen wie ihre Mum.
Das zu meinem Hintergedanken / meiner Analyse xD
Und jetzt hat Remus die Erzählung natürlich auch nicht gerade aufgebaut 🥴
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