10. Zeig's ihm
KAPITEL ZEHN
Zeig's ihm
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PAIGE WOLLTE Malcolm nicht wiedersehen. Möglicherweise war das der Grund dafür, dass sie nicht in Gryffindor war: Sie hasste es, mit Situationen konfrontiert zu werden, die sie nicht einordnen konnte oder die ihr unangenehm waren.
Es war ihr gelungen, ihm geschickt aus dem Weg zu gehen, doch als sie ihn im Innenhof sitzen sah, kamen ihr Sirius' Worte in den Sinn: Du solltest das mit Rookwood komplett beenden.
Wenn sie mit ihren Befürchtungen richtig lag, war es nicht nur wegen seinen fanatischen Ansichten richtig, ihn aus ihrem Leben zu streichen, sondern auch, weil er ihrer Familie gefährlich werden könnte. Malcolm saß mit seinen beiden Freunden Nora und Marcus auf einer der Bänke und Paige überlegte, wo Blake sein könnte, besann sich aber auf die wichtigen Dinge, als sie vor ihnen stehen blieb.
Nora sah zu ihr auf und ihre schwarzen engelsgleichen Locken fielen ihr ins Gesicht, als sich ein Lächeln auf ihre Lippen legte. Marcus musterte Paige und sah abwartend zu Malcolm, der gleichgültig wartete, was sie zu sagen hatte.
„Können wir kurz reden?" fragte sie höflich, als er sie fragend ansah. Kaum, dass er ihre Worte hörte, grinste er selbstgefällig und folgte ihr ohne eine Antwort, als sie zur Seite ging.
„Wie geht's dir?" erkundigte er sich interessiert und Paige runzelte verwundert die Stirn, bevor sie mit den Schultern zuckte.
„Ganz gut." meinte sie beiläufig und Malcolm nickte sichtlich zufrieden, bevor er zu erzählen ansetzte.
„Du kannst dir nicht vorstellen, was passiert ist." sagte er und schnaubte abfällig. „Du hast bestimmt mitbekommen, dass Blake und Marcus zusammen waren, oder? Sie hat ihn mit irgendeinem Halbblut betrogen."
„Sie waren zusammen?" fragte Paige, innerlich immer unruhiger, weil sie ihn am liebsten für seine abfällige Bemerkung zurechtgewiesen hätte. „Marcus hat doch erst letzte Woche mit einer Hufflepuff rumgemacht."
„Ja..." meinte Malcolm langsam und sah sie an, als wäre sie schwer von Begriff. „Aber das ist ja was anderes."
„Inwiefern?" fragte sie betont ruhig und sah ihn mit den Schultern zucken.
„Ein Mädchen hat einfach nicht fremdzugehen."
Paige blinzelte wie erstarrt, als sie ihn das sagen hörte.
„Also, heute Abend bei mir?"
Bei seiner Frage entfuhr ein ungläubiges Schnauben. „Bitte was?" entwich es ihr mit einem Schnauben. „Das ist widerlich."
„Salazar." Er stöhnte genervt. „Komm mir nicht wieder mit deinen feministischen Weisheiten. Du bist vielleicht eine Ausnahme, aber Frauen sollten ihren Platz kennen."
Paiges Herzschlag beschleunigte sie sich und sie wich seinem Blick ungläubig aus. Was...? Er hatte nie solche Dinge gesagt. Das wäre ihr aufgefallen, oder?
„Paige, komm schon—"
Ein lauter Knall hallte durch den Innenhof und Paige schüttelte ihre prickelnde Hand, als sie zu Malcolm sah, der sich mit einem schockierten Blick die Wange hielt. „Wie konnte ich nur mit dir vögeln?" rief sie erschüttert aus.
Im Innenhof war es leise geworden und Paige war immer mehr in Rage, als sie Malcolms uneinsichtiges Gehabe sah.
„Erstens sind wir nicht hier, nur damit irgendein Typ wie du seinen Spaß hat und zweitens habe ich keinen Bock auf deine komischen Experimente mit dunkler Magie." Sie atmete tief durch und sah Sirius hinter Malcolm am Rand des Innenhofs sitzen, der ihr zunickte und mit den Lippen die Worte „Zeig's ihm" formte. Remus runzelte verwirrt die Stirn. „Und drittens: Fick dich, Malcolm."
Paige drehte sich um und hoffte einfach nur, dass sie nicht über irgendetwas stolperte, während sie sich ihren Weg durch den Gang bahnte. Das war definitiv nicht geplant gewesen, doch je mehr sie darüber nachdachte, desto mehr musste sie darüber lachen... Ein Mädchen hatte einfach nicht fremdzugehen. Aber natürlich, bei einem Jungen war das okay.
Das Adrenalin beflügelte sie weiter, als sie hysterisch zu lachen begann und sich so unglaublich befreit fühlte wie seit Wochen nicht mehr.
War sie wirklich so dumm gewesen?
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Normalerweise konnte sich Remus recht gut ein Bild von Menschen machen. Er war gerne ein Beobachter, verfolgte Gesten und Meinungen anderer genau, um sich letztendlich ihre Persönlichkeit zu erschließen. Doch Paige machte es ihm schwer, wenn sie ihm immer wieder Seiten zeigte, die ihn verwirrten.
Als sie ihm das erste Mal wirklich aufgefallen war, hatte sie die Geduld wegen Sirius verloren (und das war nichts, was er ihr verübeln konnte). Natürlich hatte er sie schon vorher gekannt, da sie diverse Fächer zusammengehabt hatten und trotz seines guten Eindrucks von ihr hatte er sich nie mehr Gedanken über sie gemacht.
Sie fluchte gerne und Remus mochte diese Tatsache, da ihm jemand, der bei jedem Schimpfwort zusammenzuckte, nur auf die Nerven gehen würde. Das zweite, was ihm an ihr aufgefallen war, war ihr Lächeln, als sie sich das erste Mal an ihn gewandt hatte. Es hatte etwas Erfrischendes und Intimes, als würde sie gerade ein Staatsgeheimnis mit ihrem Gesprächspartner teilen.
Und dann war da die Wahrsagestunde gewesen, in der sie so direkt mit ihm geflirtet hatte, dass Remus verlegen geworden war, auch wenn er es mit Selbstsicherheit überspielt hatte, die ihm dieses Gespräch in dem Moment verliehen hatte.
Doch er mochte sie. Er mochte ihre offene, teils freche Art, die regelmäßig Verlegenheit oder Unsicherheit wich. Vielleicht machte sich deswegen die Vermutung in ihm breit, dass Paige nicht so selbstsicher und abgebrüht war, wie sie sich gab. Manchmal hatte er das Gefühl genau dieses Fragile und Zerbrechliche, das er in ihr vermutete, in ihren braunen Augen wiederzuerkennen.
Sie stand in der Großen Halle und Remus konnte vom Ende des Tisches aus erkennen, dass sie mit ihren Gedanken weit weg war. Dass ihr Blick hin und wieder in die Ferne ging, wunderte ihn schon gar nicht mehr, auch wenn sie gerade vor dem Haustisch stand und aussah, als wollte sie sich eigentlich auf den Weg machen.
Diesmal dauerte es jedoch nicht lange, bis Paige ihn bemerkte und Remus musste automatisch lächeln, als er den freundlichen Ausdruck in ihren Augen sah. Er wusste nicht, ob er den Unterschied zu der Paige von vor zehn Minuten im Innenhof gruselig finden sollte oder nicht.
Sie stellte ihr Glas Wasser auf dem Tisch ab und fragte sich, ob sie so erschöpft aussah, wie sie sich fühlte. Sie wollte sich auf den Weg zum Alchemieunterricht machen, der immer nach allen anderen Stunden stattfand, aber für Remus konnte sie gerne ihre restlichen fünf Minuten entbehren.
„Sollte ich Angst vor dir haben?" fragte Remus mit einem rauen Lachen und Paige stimmte automatisch mit ein, wenn auch verlegener. Sie mochte es, wenn er auf diese Art lachte. Es hörte sich an, als ginge es um etwas Verbotenes — und Paige mochte die Grübchen, die sich dabei auf seinem Gesicht abzeichneten.
Sie zuckte unschuldig mit den Schultern und zog ein wenig hilflos die Augenbrauen zusammen „Nicht, solange du mir nicht erklärst, dass es für Männer okay ist, fremdzugehen." meinte sie lässig und fing sich einen nachdenklichen Blick von Remus ein.
„Ich denke, ganz prinzipiell sollte niemand fremdgehen." entgegnete er ein wenig verwirrt und musterte sie nachdenklich.
Paige wich seinem Blick aus und spielte mit dem Ende ihrer Krawatte, bevor sie zustimmend nickte. „Eben." meinte sie und atmete tief durch, da sie sich immer noch darüber aufregen könnte, was Malcolm gesagt hatte.
„Hat er das denn?" fragte Remus plötzlich zögerlich und nun hob Paige den Kopf, um den aufmerksamen, besorgten Ausdruck in seinen Augen zu sehen. „Ist er dir—?"
„Nicht, dass ich wüsste." antwortete sie schnell und sah betroffen auf ihre Hände. „Wir waren bis zu den Sommerferien zusammen. Naja, und das Gespräch eben ist so verlaufen wegen etwas, das er über seine Freunde gesagt hat... Ich habe Seiten an ihm gesehen, die ich nie wahrgenommen habe, also ist das mit unserer Freundschaft wohl jetzt auch vorbei."
„Tut mir leid." murmelte Remus und Paige sah ihn fragend an.
„Was denn?" fragte sie mit sanfter Stimme und Remus lächelte schwach, als sie ihm so aufmerksam in die Augen sah.
„Freunde sind vermutlich das Wichtigste in unserem Leben. Sie definieren, wer wir sind." Remus erkannte, dass sein Eindruck ihn nicht getäuscht hatte und Paige wirklich erschöpft war. Wahrscheinlich fiel ihre Reaktion deswegen so ruhig aus, auch wenn sie leicht lächelte, als sie seine Antwort hörte.
Paiges Energie hatte sie seit ihrer Auseinandersetzung im Innenhof verlassen und alles, was sie im Moment wollte, war bei ihren Freunden zur Ruhe zu kommen... und vielleicht eine Umarmung. (Sie würde Remus gerne umarmen. Er sah aus wie jemand, den man minutenlang umarmen konnte, ohne dass Worte nötig waren.)
„Das stimmt vermutlich. Meine Freunde sind wirklich ein kunterbunter Haufen, aber Malcolm und ich waren nicht so enge Freunde." umschrieb sie ihre Freundschaft zu Malcolm und spielte weiter mit der Krawatte in ihrer Hand herum.
„Vielleicht ist das sogar schlimmer: Etwas in jemandem zu sehen und zu erkennen, dass es nie da war."
Paige runzelte die Stirn, bevor sie leise lachte. „Läufst du immer durch die Gegend und baust Leute mit weisen Sprüchen auf?"
„Musst du denn aufgebaut werden?"
„Würde es dich interessieren?"
Sie sahen sich schweigend an und als Remus den ernsten Ton in ihrer Stimme hörte, lächelte er leicht. „Würde es."
Von einem Moment auf den anderen konnte Paige spüren, dass diese Antwort etwas in ihr bewegte. Auf einmal war es ihr unmöglich den Blick von seinen grünen Augen abzuwenden und auch ihre Hand hielt still, ohne unruhig an ihrer Uniform herumzuzupfen. Sie wollte etwas sagen, aber ihr fiel nichts ein, das passend gewesen wäre. Ihr Kopf war wie leergefegt — und es verunsicherte sie.
Es war Remus, der zur Seite sah und dafür sorgte, dass diese seltsame Anspannung, die sich in Paige aufgebaut hatte, von ihr abfiel.
„Ich muss jetzt noch zum Unterricht." ergriff sie mit belegter Stimme das Wort und Remus nickte, bevor er verwundert die Stirn runzelte.
„Du hast noch Unterricht?" entgegnete er fragend und Paige machte eine belustigte Geste.
„Alchemie. Ich habe natürlich ein Zusatzfach gewählt." scherzte sie und Remus grinste zwar, blieb aber trotzdem ernster, als sie versuchte das Gespräch aufzulockern.
„Aber ich meine, das liegt dir ja auch bestimmt, wenn du Zaubertränke so gerne hast." meinte er und Paige nickte etwas gehetzt, da ihr auffiel, dass sie nicht mehr viel Zeit hatte, um pünktlich zu sein.
„Ich liebe Alchemie." stimmte sie zu. „Und deswegen muss ich jetzt echt los, um nicht zu spät zu kommen." Während sie sprach, streckte sie ihre Hand aus, um ihm auf den Arm zu klopfen. Als ihr auffiel, wie seltsam das wäre, konnte sie nicht mehr zurückrudern, ohne dass es noch komischer wirkte... also ließ sie ihre Hand völlig überfordert mit der Situation liegen, kaum dass sie seine Jacke berührt und ihm umso energischer gegen den Arm geschlagen hatte.
Remus sah auf ihre Hand.
Paige sah auf ihre Hand.
„Also..." begann sie mit einem unsicheren Lachen. „Ich gehe dann mal."
„Ja." Er lächelte ihr unbeholfen zu.
„Okay." erwiderte sie und ließ ihre Hand sinken, bevor sie kurz herum gestikulierte und sich nach fünf Sekunden unangenehmer Stille einfach auf den Weg machte. Merlin, was war falsch mit ihr? Seit wann konnte sie nicht mehr normal reden? Wahrscheinlich hatte sie sich wieder einmal wie die größte Idiotin aufgeführt und Remus hielt sie für seltsam.
Ironischerweise machte er sich im selben Augenblick die gleichen Gedanken.
❂ ❂ ❂
„Oh. Mein. Gott." Kaum, dass Sayria Paige im Gemeinschaftsraum entdeckte, konnte sie ihre augenscheinliche Begeisterung kaum zurückhalten und rief so laut, dass sich alle anwesenden Ravenclaws zu ihr umdrehten. Das Interessante an Sayria war, dass man sie mit dreißig Leuten einsperren könnte und sie anschließend mit mindestens zwei Drittel von ihnen befreundet wäre — und Paige beneidete ihre vielen Kontakte, durch die sie über alle Neuigkeiten Bescheid wusste, aber gleichzeitig war sie auch froh über ihren überschaubaren Freundeskreis.
„Das war ja mal so cool." sagte Sayria, während sie ihre Tasche neben Paige fallen ließ und sich begeistert neben sie setzte. „Diese Ohrfeige kann sich sehen lassen."
„Ich fühle mich aber nicht cool." entgegnete Paige weniger enthusiastisch. „Ich hätte nicht so weit gehen sollen. Ich bin nicht jemand, der dafür auf Hogwarts bekannt sein möchte, dass er jemanden geschlagen hat. Das verdient doch keiner."
„Was hat er gemacht?" fragte Sayria gelangweilt und Paige seufzte leicht, bevor sie Silias ihr gegenüber einen kurzen Blick zuwarf.
„Mich würd's auch interessieren." meinte er. „Wann ist dir aufgefallen, dass Mr. Lover Boy nicht so toll ist?"
Paige atmete tief durch und spielte mit dem Stoff der Kissen neben ihr. „Naja... letzte Woche Montag haben wir uns in der Bibliothek gesehen und auf einmal hat er mir Fragen gestellt: über dunkle Magie, ob ich es nicht mal ausprobieren wollte..."
Silias und Sayria warfen sich einen besorgten Blick zu und hörten aufmerksam zu, als Paige die vollständige Geschichte erzählte — die nicht allzu lang war, als sie bei seinen Bemerkungen von heute Mittag und ihrer Reaktion endete. Kurzes Schweigen breitete sich zwischen den dreien aus, bevor Silias amüsiert mit den Schultern zuckte.
„Die Ohrfeige war sehr verdient." kommentierte er ihre Erzählung und Paige sah ihn erst vorwurfsvoll an, lächelte dann aber doch in sich hinein.
„Es hat schon irgendwie gut getan." gab sie mit einem Grinsen zu, das Sayria sofort erwiderte.
„Paige!"
Als Paige die Stimme von Harper so dicht hinter sich hörte, zuckte sie überrascht zusammen.
„Wir sind auch hier." merkte Sayria trocken an und Harper grinste sie an.
„Seit wann?" fragte er überrascht und die Vierzehnjährige verdrehte ihre Augen, während Harper sich neben Silias setzte.
„Es ist etwas Schreckliches passiert." begann Paiges bester Freund zu erzählen und als sie das hörte, runzelte sie besorgt die Stirn und lehnte sich aufmerksam nach vorne. „Ich denke, ich hasse Pflege Magischer Geschöpfe."
„Was ist denn los?" sprach Sayria die Frage aus, die auch Paige auf der Zunge gelegen hatte.
„Professor Kesselbrand macht im 6. Jahr wohl immer ein Projekt, in dem man sich zu zweit um ein magisches Tierwesen kümmert. Die Gruppen werden von ihm zugeteilt." begann Harper zu erzählen.
„Und wen hast du abbekommen?" fragte Paige vorsichtig.
Harper seufzte angestrengt. „Calista Yaxley."
Niemand von ihnen antwortete und die erste, die die Stille unterbrach, war Sayria, die herzhaft zu lachen begann. „Was ist das mit euch beiden? Du verbringst mehr Zeit damit, dich über sie aufzuregen als du sie siehst." meinte sie, amüsiert über Harpers angesäuertes Gesicht.
„Und was hat sie eigentlich gegen dich?"
„Erinnerst du dich an den Verwandlungsunterricht, in dem Professor McGonagall ihr gesagt hat, dass sie den Zauber falsch ausspricht und Calista meinte, es wäre eine Möglichkeit, die Begriffe ordentlicher an die Tafel zu schreiben? Und ich darauf hin gesagt habe, es wäre eine Möglichkeit, den Mund zu halten?" fragte Harper und Paige nickte mit einem Grinsen. Das war genial gewesen. „Das ist der Grund. Seitdem scheint sie zu wissen, dass ich existiere."
Silias klopfte ihm kameradschaftlich auf den Rücken.
„Sie ist so eine verzogene—"
„Vielleicht findet sie dich toll und will deine Aufmerksamkeit." unterbrach Sayria ihn ironisch und Harper nickte, als wäre das eine wahnsinnig tolle Erkenntnis und faszinierende Idee.
„Sicher, das wird es sein. Calista Yaxley mit Gefühlen." entgegnete er und Paige mochte es nicht, ihn so reden zu hören.
Sie hätte gerne eingeworfen, dass Calista nichts anderes von ihrer Familie gelehrt bekommen hatte, aber seit sie Sirius enger konnte, wusste sie, dass es nicht unmöglich war, dieses System zu hinterfragen.
„Mal was ganz anderes, Sayria..." begann Harper und sah sie fragend an. „Ich habe gehört, dass du mit Dirk Cresswell ausgehst."
„Er hat mich gefragt, ob ich mit ihm am Hogsmeade-Wochenende in zwei Wochen etwas unternehmen will und ich habe Ja gesagt. Also ja, ich nehme an, wir gehen miteinander aus." antwortete Sayria und Silias zog die Augenbrauen zusammen.
„Ist der nicht in der fünften?"
Sayria nickte.
„Denkst du nicht, dass das ein wenig zu alt ist?"
„Silias, hör mal zu: Ich bin die älteste aus meinem Jahrgang, die Jungs sind alle dreizehnjährige Idioten und ich denke nicht, dass es ein Problem, wenn ich ein Date mit jemandem habe, der ein Jahr älter ist als ich."
„Aber Jungs in dem Alter—"
„—sind nur ein Jahr jünger als du." beendete Paige seinen Satz, um Sayria in Schutz zu nehmen.
„Das macht mir ja Angst." murmelte er. „Ich will nur, dass dein erstes Date schön wird."
Sayria lächelte sanft, als sie das hörte. „Das ist ja super niedlich von dir, aber hör auf dich so aufzuführen wie meine großen Brüder. Es ist ein Date und kein Heiratsantrag — darüber kannst du ja Paige einen Vortrag halten."
Sofort lag die gesamte Aufmerksamkeit wieder auf Paige und sie war sich darüber bewusst, dass genau das Sayrias Ziel gewesen war.
„Ich habe euer interessantes Gespräch heute übrigens beobachtet..." fuhr sie fort und hob die Augenbrauen. „Es hat so wehgetan zuzusehen, wie du die ganze Zeit mit deinen Händen—" Sie unterbrach sich, um mit ihren Händen herumzuwedeln und ihren Pullover zurechtzurücken „—das gemacht hast. Es ist, als würdest du mit deinen Armen tanzen."
„Wie aufbauend von dir." entgegnete Paige trocken und Silias begann herzlich zu lachen.
„Ernsthaft?" fragte er. „Du fragst ihn erst, ob er dich heiraten will und dann das?"
„Wie lange wollt ihr mir das denn noch unter die Nase reiben? Das ist mir so rausgerutscht." verteidigte Paige sich hilflos und konnte nicht verhindern, dass sie rot wurde.
„Nur, weil er Star Trek Fan ist." sagte Silias kopfschüttelnd und Harper mischte sich schnell ein.
„Er kennt es." korrigierte er pingelig. „Er ist sicherlich kein so großer Fan wie ich."
„Bist du eifersüchtig?" fragte Paige mit einem Grinsen und Harper sah betroffen zur Seite.
„Bin ich nicht." Er erwiderte die Blicke, die Silias, Sayria und Paige ihm skeptisch zuwarfen und seufzte. „Vielleicht ein bisschen." gab er widerwillig zu und Paige verzog strahlend das Gesicht, als würde sie ein süßes Hündchen sehen. Sofort stand sie auf und beugte sich zu Harper herunter, um ihn umarmen zu können, während er auf der Couch saß.
„Eilmeldung: Paige zeigt Gefühle." murmelte er und Paige grinste, während sie ihm leicht gegen den Arm schlug.
„Halt den Mund."
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