#45 Hochmut kommt vor dem Hass.

"Da werdet Ihr hier aber schon einiges ändern müssen" stellte die Botschafterin von Khamarinien fest, "was das angeht bin ich doch froh, aus einem Kulturkreis zu kommen in dem die Frage 'wer mit wem' weder für den Glauben noch für die Gesellschaft jemals von Belang war."
"Nun ja, sie haben mit Uns jetzt einen König der mit einer Person des gleichen Geschlechts vermählt ist" erwiderte Trevor launig, "da werden die kaum umhin kommen gewisse Modifikationen im Straf- und Familienrecht vorzunehmen. Sobald Wir eine neue Regierung haben, wird die sich damit befassen müssen.
Aber es ist gut zu wissen, dass man sich in diesen Fragen nicht nur an Sore sondern auch an Khamarinien orientieren kann..."
"Sore und Khamarinien pflegen ja auch schon lange gute Beziehungen" warf Simur ein, "wenn es nun mit Eurem Land eine dritte progressive Macht in unserer Welt gibt, dann löst das in Sore Urbam¹ und Ankrong Kampoul² gleichermaßen Freude aus."
"Das kann ich allerdings nur bestätigen, Sire!" bekräftigte Botschafterin Noroda sofort.
"Nun dann" sprach Trevor und hob sein Glas, "auf unsere zukünftigen guten Beziehungen!"

Terastan fand seine Unterhaltung mit den Botschaftern von Nordens Reike, Megyarien und Silistrien hingegen nicht so amüsant.
Was ein wenig verwunderlich war, da Terastan insgeheim doch eigentlich in Angevinien und Sore gerne ähnlich herrschen würde wie die jeweiligen Herrscher dieser drei Länder.
Aber die Gemeinsamkeiten waren dann wohl doch begrenzt, was vermutlich auch daran lag, dass Terastan selbst in allen diesen Ländern als Perverser verfolgt worden wäre und überdies jedes dieser Länder der Auffassung war, dass ein Teil der jeweils anderen beiden Staaten eigentlich zu ihm gehörte.

So war es wenig überraschend, dass Terastan Laune auf einem Tiefpunkt war, als der Empfang endlich vorüber war, wo hingehen die von Trevor über die Maßen gut war.

"Das mit Simur ist völlig inakzeptabel" meckerte der Divinoble dann auch sofort los, "wir erklären den zur Persona Ingratam³ und dann muss er zurück nach Sore!"
"Denkt Ihr das wäre schlau" wagte es Trevor zu widersprechen.
"Natürlich, dann sind wir den los!" zickte Terastan.
Nur, dass ich ihn garnicht loswerden will dachte Trevor und gab zu bedenken: "Aber könnte Sore es einfach unkommentiert hinnehmen wenn Angevinien einen hochrangigen Diplomaten von Sore des Landes verweist?"
"Was willst du damit sagen?" fauchte Terastan.
"Nun, die sorenische Öffentlichkeit wird das als grobe Undankbarkeit des neuen Königs angesichts der Unterstützung durch Sore betrachten und Gegenmaßnahmen fordern, könnte sich das nicht negativ auf die Euch zur Verfügung stehenden Mittel zum Vorgehen gegen New Lugunia auswirken?" gab Trevor sich besorgt, "und die Spitzen des Imperion werden das womöglich Euch anhängen und als Affront von Euch empfinden, könnte das nicht Eurer Position in Sore schaden und Euch sogar Verbündete kosten?"

Terastan starrte ihn sauer an, dachte aber nach und meinte dann: "Ich sag das nur ungern, aber ja, wir können keinen sorenischen Legator einfach ausweisen. So ein Scheißdreck verfluchter..."
"Wenn ich einen Vorschlag machen darf" merkte Trevor daraufhin ab
Immernoch enerviert meinte Terastan: "Ich höre?"
"Ich widme ihm besonders viel Aufmerksamkeit, dann ist er abgelenkt und nutze die Gelegenheit ihm ununterbrochen zu erzählen wie toll es ist König zu sein, wie ich es bewundere, dass Ihr alles so umsichtig organisiert und wie dankbar ich für die Unterstützung von Sore bin, die ich alleine Euch verdanke..." Trevor wusste, dass er sich nun auf dünnes Eis begab, aber dennoch setzte er alles auf eine Karte: "Ihr, Feesamurppes und bald auch die Slater - denke ich - haben hier doch eh alles im Griff. Ich bin nur da, dass vor der Öffentlichkeit zu verheimlichen, da kann ich doch auch noch den Vertretern der fremden Mächte Sand in die Augen streuen... ...ich meine halt, Eure Gegner in Sore haben Simur geschickt um Euch zu provozieren. Wäre es da nicht ratsam, denen zu zeigen, dass es Euch nicht provoziert?"

Folgsam senkte er nun seinen Blick zu Boden und signalisierte mit seiner ganzen Körperhaltung Unterwerfung gegenüber Terastan der ihn immernoch anstarrte.

Unerwartet begann der zu lachen und meinte dann mit einer anerkennenden und dennoch herablassenden Stimme: "Ich habe da doch einen ziemlich schlauen Uxvir ergattert..."
Er hat es geschluckt freute sich Trevor, verzog aber keine Miene und schaute auch nicht auf.

Ich habe einen König als Sub! triumphierte Terastan innerlich, das soll mir mal einer nachmachen.
"Gut, du umgarnst die Diplomaten und andere nervige Personen" bestimmte er dann, "aber wehe du lässt dich von Simur ficken!"
"Danke für Euer Vertrauen, Domion" gab sich Trevor demütig und verharrte weiter in seiner unterwürfigen Pose.
Worauf Terastan seine Hand ausstreckte und ihm den Kopf tätschelte als wäre er ein Hund der brav sein Stöckchen geholt hätte.
Innerlich brodelte er vor Wut, aber er war bemüht es sich nicht anmerken zu lassen, auch dann nicht, als der Divinoble, dessen Laune sich geradezu sprunghaft besserte, ihm wie aus dem Nichts heraus ein Halsband aus einem weichen Material anlegte, eine Leine in dieses einklinkte und ihn mit den Worten "Dann zeige mir mal wie sehr du mir gehörst" in Richtung des Badezimmers schleppte.

Da ahnte er noch nicht, wie sehr in das Kommende an seine Grenzen bringen könnte.

Terastan befestigte die Leine tatsächlich an einem der Haken in dem Badezimmer die wohl früher einmal die Gaslampen gehalten hatten, dann riß er ihm mehr die Uniform und sonstige Kleidung vom Körper als dass er sie ihm wirklich auszog. Doch das war eine Behandlung die kaum noch geeignet war bei Trevor einen Eindruck zu hinterlassen.

Dann allerdings zerrte ihn der Divinoble in einen der leeren Becken die für König Charlons Heilbäder eingerichtet worden waren.
In dessen Mitte stand ein schwerer Tisch aus Metall und noch bevor Trevor sich einen Reim darauf machen konnte, was der da jetzt sollte, presste ihn Terastan mit der Brust auf die Tischplatte und Band die Leine so an einer Strebe zwischen den Tischbeinen fest, dass Trevor nicht mehr herunter kam oder sich aufrichten konnte.
Jetzt fickt er mich auf einem Tisch im Bad, wie originell dachte Trevor sich noch während Terastan seine Beine in gespreizter Position an die Tischbeine hinten fesselte und mit seinen Händen ebenso verfuhr.

Doch Trevor hatte sich geirrt und das wurde ihm spätestens jetzt klar, als Terastan begann ihn mit einem Schlauch und eiskaltem Wasser abzuspritzen als sei er ein dreckiger Hund oder eine Ladung Kartoffeln.
Die Kälte des Wasser schmerzte und der Druck tat sein übriges dazu und sehr schnell fing Trevor an zu zittern und konnte einzelne Laute seines Schmerzes nicht mehr unterdrücken.
Doch dann trat sein Peiniger hinter ihn und richtete den Wasserstrahl direkt auf seinen Po.
Mühelos durchbrach das Wasser seinen Ringmuskel, drang in seinen Körper ein als würde er mit einem Eiszapfen vergewaltigt und löste einen immensen Schmerz aus, der Trevor laut aufschreien und an seinen Fesseln zerren ließ.
Doch schlimmer als der Schmerz war das, was geschah als Terastan den Strahl von ihm weglenkte.
Er konnte das kalte Wasser in der Menge nicht halten und es schoß wieder aus ihm heraus. Aber es nahm halt mit was in seinem Darm noch so vorhanden war.
Als Trevor realisierte was gerade geschah, fühlte er sich entwürdigt und erniedrigt wie nie zu vor.
Die Demütigung frass sich förmlich in sein Hirn ein, sorgte dafür, dass er dieses furchtbare Gefühl der Ohnmacht nie mehr vergessen würde - und niemals vergeben könnte.
Als dann Terastan das Prozedere wiederholte konnte er nicht mehr und brach emotional zusammen.
"Bitte Domion, bitte habt erbarmen" brach es verzweifelt aus ihm hervor während er am ganzen Körper bebte.
Und Terastan hatte erbarmen - aber nur so weit, dass er für die zweite Runde das Wasser auf eine für eine Dusche angenehme Temperatur erwärmte.
Doch das nahm Trevor allenfalls den physischen Schmerz, das peinigende Gefühl aber jeder Würde beraubt worden zu sein blieb.
Es war schlimmer noch als von Terastan zu einem Objekt für dessen Triebabfuhr gemacht zu werden.
Denn dieser hatten ihn nun komplett zu einem Objekt gemacht, ohne Würde, wie einen Boxsack, an dem man seine Launen abreagiert.

Trevors Seele kapselte sich von der Außenwelt ab und so bekam sein Verstand kaum mehr mit wie Terastan, nachdem er fertig war ihn in- und auswändig mit Wasser zu traktieren, ihn an Ort und Stelle zu nehmen und das gleich zwei Mal in Folge.

Als Trevor wieder voll bei Sinnen war, lag er immernoch auf dem Tisch, Terastans Sperma lief seine Beine herab und er fühlte sich unsagbar erschöpft.
Aber zumindest war er nicht mehr gefesselt.

Mühsam rappelte er sich auf, mit letzter Kraft schaffte er es aus dem Becken um dann unter leisem Wimmern vom Bad durch das Boudoir in sein Schlafgemach und dort in sein Bett zu krabbeln.
Dort verlor er erneut das Bewusstsein und ob man den Zustand nun als Ohnmacht oder als Schlaf bezeichnen mochte sei dahingestellt, denn er erwachte aus diesem erst mit dem nächsten Morgengrauen.
Doch das Grauen welches die letzte Nacht in ihm ausgelöst hatte war nicht verschwunden.

Ganz anders fühlte sich Isador als er zur gleichen Zeit in die aufgehende Sonne blinzelte.
Auch in ihm waren die Erinnerungen an den vorangegangenen Abend nur allzu präsent. Doch bei ihm lösten diese Erinnerungen nur schöne Gefühle aus. Glück, Geborgenheit und ein immenses Empfinden von Befriedigung.
So groß waren diese Eindrücke, dass auch die Tatsache, dass er nun das erste Mal ohne Simur zur Schule musste, sein Hochgefühl nicht beeinträchtigen konnte.

Beim Frühstück allerdings musste Trevastan ihn mehrfach anstupsen, da er ihn voller Entzücken anstarrte und alles um ihn herum mzu vergessen schien.

Aber Isador schwebte so sehr auf Wolke Sieben, das ihn an diesem Tag garnichts mehr etwas anhaben konnte.
Weder die Fahrt mit der Subte⁴ zur Schule und die neugierigen Blicke und das Getuschel dort.
Noch die Schule selbst oder die dummen Sprüche von Emur und seinem hirnlosen Gefolge dort.

Er hatte sich immer gefragt wie es ist verliebt zu sein, wie es ist geliebt zu werden und wie es ist zu lieben. Aber wenn es das war, was er jetzt empfand, dann war es besser als alle seine Vorstellungen und Träume davon.
Und für den Sex mit Trevastan galt das allerdings auch.

***

"Heute ist das Staatsbegräbnis von Charlon" seufzte Ieran und nahm einen Schluck von seinem Kaffee.
"Was genau möchtest du mir damit sagen?" erwiderte An-Anadur und legte seinen Recitor⁵ auf dem er gerade die letzten Neuigkeiten las, beiseite.
"Ich frage mich ob Sore da ausreichend vertreten ist" erklärte ihm Ieran daraufhin.
"Nun ja, Terastan wird da sein und natürlich unser Botschafter und Simur..." erwiderte An-Anadur.
"Meinst du nicht, es sende ein falsches Signal an die Vertreter der anderen Mächte wenn ausgerechnet Terastan als höchstrangiger Vertreter Sores dort auftaucht?" sorgte sich Ieran.
"Nun, wenn du nicht selbst hin willst oder Trevastan schicken, wird das nur schwer zu vermeiden sein" erwiderte sein Uxvir, "alle anderen sind laut Protokoll nicht von höherem Rang als Terastan..."
"Alle anderen" erwiderte er, "hast du da nicht vielleicht jemanden übersehen?"
"Wenn soll ich denn da..." begann An-Anadur sogleich, stockte dann aber, "...oh....   ...du meinst mich?"
Mehr als ein verschmitztes Lächeln von Ieran bekam er nicht als Antwort.
"Ich soll nach Kingstown-of-the-North und Sore auf dem Staatsbegräbnis von König Charlon vertreten?" Ein klein wenig klang An-Anadur fassungslos.
"Würdest du es machen?" erkundigte sich Ieran.
"Natürlich. Aber dann muss ich in spätestens einer Stunde los!" Nun war er wach, sein Uxvir – und er geriet langsam in Hektik.

"Beruhige dich" entgegnete er ihm, "etwas passendes zum Anziehen ist bereits unterwegs und dein Tonsor⁶ wartet im Flieger auf dich..."
"In welchem Flieger?" Wenn An-Anadur einmal in Hektik war, war es nicht so einfach ihn wieder herunterzubremsen.
"Na im Aeroplanion Sorenam Unon⁷"  erklärte ihm ein leicht belustigter Ieran.
"Ich fliege mit der Maschine des Divinimperators?" staunte An-Anadur.
"Natürlich, du bist der Primus Uxvir⁸ von Sore auf Staatsbesuch in Angevinien, du reist mit meiner Maschine und mit vollem Gefolge!" bestätigte er ihm.
"Terastan wird toben!" stellte An-Anadur fest.
"Aber nur falls er nach seiner Begegnung mit Simur gestern Abend schon wieder runtergekommen ist" spottete der Divinimperator.
"Hach, dann tobt er halt weiter..." grinste An-Anadur, "Kingstown-of-the-North, ich komme!"

¹Sore Stadt, Hauptstadt von Sore
²Hauptstadt von Khamarinien
³unerwünschten Person
⁴U-Bahn
⁵sowas wie ein Kindle
⁶Friseur
⁷sowas wie die Air Force 1
⁸First Lady

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