#183 Die feurige Prag Oma
Terastan war sich der Gefühle die Ivenej in ihm auslöste durchaus bewusst, nur wie er die einordnen sollte, das war ihm nicht klar.
Reagierte er so wegen der Ähnlichkeiten zu Alexej, also war es nur ein Echo der Gefühle die er für diesen entwickelt hatte, sozusagen eine Reaktion seiner Selbst auf die optische Attraktion die Ivenej als Ebenbild von Alexej auf ihn ausübte? Oder sprach er unabhängig von Alexej auf die Anziehungskraft von Ivenej an?
Er musste sich sicher sein, denn eines war ihm klar: Wenn er Ivenej nur als Ersatz für Alexej umwerben würde, würde das diesen irgendwann verletzen – und selbst wenn ihm selbst das vielleicht egal wäre, Isador würde es ohne Zweifel registrieren und dessen unweigerlich darauf folgenden Reaktionen wollte Terastan nicht provozieren. Hatte er Angst vor Isador? Nun, soweit würde Terastan nicht gehen, aber dass er einen gesunden Respekt vor diesem hatte, das hätte auch er unterschrieben.
Terastan machte sich auch keine Illusionen darüber, dass ihm ein Ruf voraus eilte.
Es war ihm auch klar, dass Ivenej genug von ihm gehört hatte um sich über diesen Ruf im Klaren zu sein.
Und dennoch ging dieser ganz unbefangen mit ihm um, tanzte nun sogar einen Passon Duplam mit ihm.
Damit hatte Terastan nicht gerechnet.
Da Diplomatie nicht zu Terastans Kernkompetenzen gehörte nutzte er die Gelegenheit als Ivenej einmal mehr wieder in seine Arme wirbelte und fragte ihn direkt: "Du hast keine Angst vor mir?"
Der grinste ihn wissend an während er sich mit den Händen an seinen Flanken an ihm hinabgleiten ließ. "Sollte ich Angst haben?" hauchte er bevor er mit einer ziemlich eleganten Drehung sich wieder aufrichtete.
Für einen Silistrier hatte der Blonde einen berischen Tanz wie den Passon Duplam wirklich gut drauf stellte Terastan fest.
"Sag' du es mir?" entgegnete er ihm ein wenig lahm.
Das belustigte Grinsen blieb ihn Ivenejs Gesicht während er um ihn herum wirbelte und kurz kam Terastan ein für ihn wirklich beunruhigender Gedanke: Er spielt mit mir!
Den verdrängte er aber sofort, schließlich war er, Terastan, niemand mit dem man spielte.
Doch bevor Ivenej ihm nun antworten konnte neigte sich der Tanz dem Ende entgegen und nachdem der letzte Ton verklungen war, trat dieser sofort einen Schritt zurück aus der gemeinsamen Tanzposition.
Verstohlen ließ Terastan seinen Blick über den schweratmenden und leicht erhitzten Silistrier gleiten.
Er sah gut aus. Eigentlich sogar besser als sein Bruder, denn er hatte etwas, das Alexej ein wenig abging, nämlich Anmut.
"Und..." hob er nun an um doch noch eine Antwort zu bekommen, da unterbrachen ihn die ersten Klänge des nächsten Tanzes.
Mit einer fließenden Bewegung glitt Ivenej zu ihm hin. Noch immer war dieses wissende Grinsen auf dessen Gesicht, welches Terastan ein wenig verunsicherte.
"Du willst antworten?" raunte der Blonde nun, "dann wirst du um einen weiteren Tanz mit mir nicht herum kommen..."
Die Musik ließen Terastan dem nun beginnenden Tanz als Madarsianun erkennen.
Der aus Megyarien (auf Sorenisch Madarsia genannt) stammende als feurig bezeichnete und dort sehr traditionelle Tanz war zumindest mehr ein echter Paartanz als der Passon Duplam und somit für eine Unterhaltung besser geeignet.
"Selbstverständlich gerne" erwiderte Terastan daher und tatsächlich hatte er einen Augenblick später Ivenej in seinen Armen und wirbelte mit diesem herum.
"Dein Ruf eilt dir voraus" sprach Ivenej nun, "und vielleicht sollte ich Angst vor die haben..."
Er verstummte und Terastan biss sich förmlich auf die Zunge um kein ungeduldiges 'Und?' oder 'Ja, weiter?' über seine Lippen zu lassen.
"...aber du bist auch interessant und hast eine heiße Ausstrahlung" beichtete der Silistrier ihm nun und errötete ob seiner Worte.
"Eine heiße Ausstrahlung also?" schmunzelte Terastan, seine Stimme verriet aber, dass ihn diese Aussage nicht so kalt ließ wie er einem weis machen wollte.
"Durchaus" bestätigte Ivenej, "und ich habe vielleicht ein Faible für etwas... hmmm... dominantere Menschen..."
"Du weißt, dass ich kein Mensch bin?" erkundigte sich Terastan fast ein wenig erschrocken. Konnte es sein, dass niemand diesen charmanten Jungen über die Divinobles aufgeklärt hatte?
"Menschen, Männer, Halbgötter, wer wird den so kleinlich sein?" kicherte Ivenej da aber schon.
"Oh... gut!" Die Erleichterung war Terastan durchaus anzumerken.
Als dann der Blonde allerdings zufrieden grinsend anmerkte: "Im übrigen denke ich nicht, dass Isador dir irgendetwas durchgehen ließe weswegen ich Angst vor dir haben sollte..." verging im diese schnell wieder.
Ein bisschen war er sogar beleidigt, denn Ivenej hatte ihm gerade klar gemacht, dass er zwar noch die Ausstrahlung eines mächtigen Leones¹ hatte, aber, da Isador ihm die Krallen gestutzt hatte, man unbedenklich mit ihm spielen konnte als sei er nur noch ein Gattopardon².
Doch er ließ sich nichts anmerken und meinte: "Du bist ganz schön frech Kleiner!"
"Da stehst du doch drauf" lachte der nur.
"Ich stehe also auf dich?" erwiderte Terastan.
"Es ist schwerlich zu übersehen" kicherte Ivenej, dann wurde er plötzlich ernst: "Ich weiß nur noch nicht ob dein Interesse wirklich mir gilt oder nur meiner Ähnlichkeiten mit meinem Bruder!"
Diese Frage hatte Terastan ja auch für sich nicht beantwortet und so wich er aus: "Und wenn es dir gelten würde? Würdest du dich darauf einlassen?"
Belustigt funkelten die Augen des Blondes ihn nun an: "Wonach sieht es denn gerade aus?"
Unbemerkt hatte sich Isador zwischenzeitlich den beiden angenähert und als die Musik endete und die ersten Töne des nächsten Tanzes erklangen, drängelte er sich zwischen die Zweie.
"Hey, wir versuchen hier gerade zu tanzen" protestierte Terastan.
"Du versuchst es" erwiderte der spitz, "Ivenej kann es durchaus schon!" Worauf er sich an diesen wandte: "Du erlaubst, dass ich ihn dir für einen Tanz entführe?"
Ivenej nickte nur, trat zurück und so fand sich Terastan unversehens in den Armen eines anderen, mächtigeren Blondschopfes wieder.
Als Isador an den ersten Tönen erkannte, dass es sich um eine Pragavia handelte, tat es ihm Leid Ivenej nun ausgerechnet Terastan zu entführen als ein silistrischer Tanz kam.
Die Praga Babuschka³ war ein ziemlich rasanter Tanz, sein ungewöhnlicher Name leitete sich von der östlichen Vorstadt von Tsarigrad ab, die wiederum ihren Namen von P'rog, dem silistrischen Wort für Türschwelle hatte.
Wie immer es das Großmütterchen in den Namen des Tanzes geschafft hatte, war ein großes Rätsel, denn wer die silistrischen Babuschkas kannte, wusste sehr wohl, dass keine von denen eine Praga Babuschka hätte tanzen können.
Terastan wusste nicht ganz was er davon halten sollte und als er dann auch noch feststellte, dass es sich bei der Pragavia um den vom berühmten Ninur Rodan für die berühmte Verfilmung von 'Lo Gattopardon'² komponiert hatte, war er sich absolut sicher, dass Isador das mit purer Absicht machte.
Ob er wohl meine Gedanken lesen kann? schoß es ihm kurz durch den Kopf und dann wäre er auch noch beinahe gestolpert weil er fälschlich davon ausgangen war, Isador würde ihm die Führung überlassen.
Die überließ ihm dieser auch nicht bei der nun folgenden Unterhaltung.
"Wie ich sehe hast du Gefallen an Ivenej Rurikawitschi gefunden" begann Isador sofort und es war mehr eine Feststellung denn eine Frage.
"Und wenn dem so wäre?" Terastan war auf der Hut.
"Wenn Ivenej daran auch Gefallen findet erhebe ich keine Einwände" erwiderte Isador nur.
Doch Terastan war zu schlau um zu glauben, dass das nun alles wäre.
"Aber?" hakte er vorsichtig nach.
"Aber sollte ich den leisesten Verdacht haben, dass sich das mit Ivenej auch nur ansatzweise Richtung Evur entwickelt..." raunte Isador und Terastan wäre am liebsten davon gerannt wie ein Kätzchen vor einem großen Hund.
Aber er riss sich zusammen auch wenn er blass geworden war.
"Ihr wisst von An-Evur?" wagte er mit tonloser Stimme zu fragen.
"Mehr als du dir wünschst" lautete dessen Antwort.
"Ich... ich..." stammelte Terastan, "ich weiß noch nicht was ich für ihn fühle aber ich schwöre Euch, es ist echt. Anders als bei An-Evur...
...ich..."
"Das will ich hoffen" merkte Isador an und bemerkte selbst nicht wie sich das Bedrohliche nicht nur in seiner Stimme sondern auch in seiner Aura manifestierte, "denn sollte es anders sein, bei allen Göttern, dann wirst du es sein der brennen wird, Terastan ab Apollam!"
Seine Worte waren noch nicht verklungen, da rauschte seine Ausstrahlung düster und bedrohlich durch den Saal.
Jäh stoppte die Musik und die Tänzer hielten inne ebenso wie alle Unterhaltungen.
Alle sahen nun zu Isador und Terastan. Terastan war weiß wie die Wand während Isador nun ein wenig verdutzt schaute und dann rief: "Oh, so war das nicht gedacht" bevor er seine düstere Aura mit einer heiteren hinwegfegte.
Dann setzte die Musik wieder ein, die Tanzenden tanzten weiter und die anderen nahmen ihre Unterhaltungen wieder auf.
Auch Terastan schaffte es sich von Isador weiter über das Parkett führen zu lassen.
Dennoch brauchte er ein paar Minuten bis er endlich wieder etwas sagen konnte: "Ich habe verstanden und habe auch nichts anderes erwartet..."
"Das ist gut" erwiderte Isador, "denn anders als dir vielleicht wäre mir der Gedanke die Schuld an so einem Ende von irgendjemandem zu tragen unerträglich. Selbst dann wenn du es wärest..."
"Ich habe niemanden außer Evur..." begehrte Terastan nun ein wenig auf, doch er hatte nicht mit Isadors Konter gerechnet: "Und was ist mit den Einwohnern von Beksach? An-Evur hatte sich das Ende wenigstens freiwillig gewählt...."
Darauf wusste Terastan keine Antwort und so fuhr Isador fort: "Sei dankbar, dass du kein solches Gewissen hast wie ich. Und sei dankbar, dass ich dafür sorge, dass du nicht mehr auf deinem Gewissen haben wirst. Denn beides würdest du nicht aushalten!"
Dann war auch die Praga Babuschka vorbei und Isador verabschiedete sich mit einem Lächeln von Terastan: "Dann überlasse ich dich mal wieder Ivenej. Viel Glück!"
Terastan schaute ihm nach und dann ging er wieder hinaus wo er Ivenej vorhin getroffen hatten.
Nach so einem Vorfall brauchte sogar er eine kleine Pause.
Nachdem ihn Isador abgelöst hatte, hatte sich Ivenej zu Taejo, Trevor und Trevastan begeben.
Es war Trevor der sich nun einen Kommentar nicht verkneifen konnte: "Wir verstehen ja, dass Ihr einsam seid. Aber Terastan...?"
"Ich verstehe, dass Ihr das nicht versteht" erwiderte Ivenej ihm, "aber ich bin mir sicher, dass ich nichts zu befürchten habe."
"Davon ist auszugehen" pflichtete ihm Trevastan bei, "nicht ohne Grund ist mein Uxvir nun bei ihm..."
"Trotzdem" mischte sich nun auch Taejo ein, "kann so jemand wie Terastan überhaupt lieben?"
"Ich werde es herausfinden" erklärte Ivenej so gelassen als ginge es darum etwas nachzuschlagen und nicht darum sich mit jemandem einzulassen der für seine Interessen im wahrsten Sinne des Wortes über Leichen ging und nach allgemeinen Dafürhalten auch weiterhin zu gehen bereit war.
"Wir machen uns halt nur Sorgen" ergänzte Trevor leicht entschuldigend.
"Und das ehrt euch" kam es dankbar von Ivenej.
Bevor noch jemand etwas erwidern konnte, flutete eine bedrohliche, von Isador ausgehende Aura den Saal und wähend die Musik verstummte, schauten alle auf diesen und Terastan.
Doch der steuerte schnell gegen und bald schon wurde weiter getanzt.
"Ich glaube da hat Isador unsere Sorgen Terastan noch einmal verdeutlicht" meinte Taejo nun etwas flapsig.
"Er wird mir nichts tun" erklärte Ivenej nun, "die Frage ist nur, hat er Gefühle für mich oder triggere ich nur seine Gefühle für meinen Bruder?"
"Hast du ihn gefragt?" erkundigte sich nun Taejo.
"Nein" antwortete Ivenej, "denn ich glaube er weiß es selbst noch nicht genau..."
Als Terastans Tanz mit Isador vorüber war, beobachtete Ivenej genau wie jener den Saal verließ.
Trotzdem wartete er noch bis Isador wieder zu ihnen stieß.
Mit einer knappen Verbeugung bedankte er sich bei diesem: "Danke, dass Ihr Terastan nochmal gezeigt habe, dass ich unter seinem Schutz stehe, aber ich denke nochmal wird das nicht nötig sein!"
Nun wandte er sich ab und lief hinter Terastan her nach draußen.
Der stand draußen an fast derselben Stelle an der sie zuvor aufeinander getroffen waren und starrte geistesabwesend auf das Meer hinaus.
"Schon genug getanzt?" sprach Ivenej ihn an bevor dieser ihn sehen konnte.
Terastan war überrascht, dass der Silistrier ihm nach draußen gefolgt war und es gelang ihm auch nicht seine Überraschung zu verbergen, auch, weil er erst garkeine Anstalten machte, es überhaupt zu versuchen.
"Du bist überrascht mich zu sehen" stellte Ivenej nun das Offensichtliche fest.
"Haben Sie dir nicht genug über mich erzählt was dich von mir fern halten sollte?" konterte Terastan nun.
"Hätten Sie sicher, wenn ich es hätte hören wollen" erwiderte Ivenej, "doch man sagt doch, dass Einsicht der erste Schritt zum Besseren sei. Wenn dir also klar ist, dass es da Dinge zu berichten gibt, die mich von dir fernhalten würden, dann ist dir sicherlich auch klar, dass mich solche Dinge ganz schnell wieder vertreiben werden wenn sie sich wiederholen..."
Terastan, der eines sicher nicht wollte, nämlich Ivenej vertreiben, nickte etwas beschämt.
"...und vielleicht wirst du mir davon eines Tages selbst berichten können" fuhr Ivenej fort, "denn ich würde über dich lieber von dir als von anderen erfahren..."
Nun hatte er die vollste Aufmerksamkeit von Terastan. "Heißt das....?" begann dieser und traute sich seine Frage kaum vollständig auszusprechen.
"Dass ich dir eine Chance gebe herauszufinden was du für mich empfindest und ob ich dasselbe fühle und es mir ausreicht?" antwortete ihm Ivenej, "Ja!"
"Ich..." hob Terastan an und dann fehlten ihm wieder die Worte.
"Zeit? Ich werde dir alle Zeit lassen die du brauchst" versicherte ihm der Blonde, "denn du wirst auch Zeit mit mir brauchen. Ich kenne die Liebe ebensowenig wie du. Ich kenne nicht einmal den Sex..."
Die Augen des Divinoble weiteten sich vor Überraschung: "Du bist noch...?"
"Ein Virgovire⁴? Das siehst du richtig!" bestätigte Ivenej und wieder trat dieser leise Spott in seine Augen.
Einen echten Virgino⁴! Das war nicht einmal Evur gewesen, denn der hatte immerhin schon Ateia gehabt. Gut, dessen Arsch war noch sehr virginalis⁵ gewesen, aber dennoch... dachte Terastan und plötzlich erfüllte ihn ein unbekanntes Gefühl des Bedauerns wie er mit dem armen Evur umgegangen war.
Ivenej bekam das mit und meinte ein bisschen flapsig: "Was ist, hat dir meine Virginalio⁶ die Sprache verschlagen?"
"Nein.. ich..." stotterte Terastan, "ich.. ich musste nur gerade an jemanden aus meiner Vergangenheit denken. Und dann... dann war da dieses Gefühl... wie... wie wenn man etwas bedauert... nur stärker... viel stärker..."
"Das Gefühl nennt man Reue" erwiderte Ivenej, "hast du Dinge zu bereuen Terastan?"
Nur zu gerne wäre dieser seinem Blick ausgewichen doch es war ihm nicht möglich. Also blickte er Ivenej fest in die Augen und meinte: "Ich befürchte viel mehr als du denkst und mehr als mir lieb ist..."
"Wenn das mit uns eine Chance haben soll" forderte Ivenej nun, "dann versuche nichts zu tun, was du später bereuen könntest!"
"Denkst du... denkst du ich könnte mich so sehr ändern?" wandte Terastan beinahe zaghaft ein.
"Wenn ich das nicht für möglich halten würde, dann stände ich nicht hier jetzt!" entgegnete ihm Ivenej und als Terastan ihn verwundert ansah, fuhr er fort: "Du darfst mich gerne in deine Arme nehmen..."
Und Terastan, der Dividuxam der sich nie Nähe zu einem anderen Lebewesen erlaubt hatte zog Ivenej in seine Arme.
Als dessen Kopf an seine Brust sank, seine Haare an Terastans Nase kitzelten und dieser nun dessen Geruch einsog wie nie zuvor, da wurde ihm klar, dass er diesen Jungen haben wollte. Nicht um ihn zu besitzen, zu beherrschen und zu dominieren wie alle seine Partner und Gespielen zuvor. Sondern um ihn zu lieben, zu halten, zu schützen in der Hoffnung dass seine Gefühle erwidert werden.
Denn ganz tief in seinem Innersten sehnte sich auch Terastan nach der Liebe, nach einem Partner der sein Leben mit ihm teilt und das nicht weil man ihn dazu gezwungen hatte.
Und ganz tief in seinem Innersten wusste Terastan auch, dass das Schicksal ihm nicht mehr viele Chancen gewähren würde.
Wenn er diese Chance nicht ergriff oder sie vergeigte, dann würde er endgültig alleine bleiben, verfolgt und verfemt von den Anderen, machtlos und einsam und – sofern man ihn dann noch lange leben ließ – langsam dem Wahnsinn anheim fallen.
Man hatte ja an Hernan gesehen wie schnell so etwas gehen konnte.
Das wäre der ultimative Konzrollverlust. Und nichts fürchtete Terastan mehr als die Kontrolle zu verlieren.
Dennoch hatte er sie schon über so vieles verloren, weswegen er beschloss, dass er ab nun sich unter Kontrolle halten würde und nicht andere, schon garnicht Ivenej.
Der würde ihm ja Zeit geben.
Zeit für ihn um zu lernen wie man vertraut. Zeit die er sicher brauchen würde. Zeit die Ivenejs Vertrauen in ihn deutlich demonstrierte. Zeit die er nutzen würde.
Denn wenn er ehrlich zu sich selbst war: Noch nie hatte jemand sein Vertrauen in ihn gesetzt.
¹Löwe
²sowas wie ein Luchs
³Prag Oma, etwa wie eine Mazurka
⁴Ein Mann der noch keinen Sex hatte
⁵unberührt
⁶Jungfräulichkeit bei Männern
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