#135 Die Freuden des Fliegens
Zu den Sorenischen Abendnachrichten um 20.00 Uhr Mittelerebunischer Zeit ließ das Imperion die Bombe platzen.
Nach einer kurzen Einleitung schaltete das Sorenische Fernsehen direkt ins Domus Aureus und zum Divinimperator und der Ministerpräsidentin von Sore.
Zunächst verkündete die Ministerpräsidentin, dass die Regierung von Sore ein Programm zur bemannten Raumfahrt beschlossen habe und skizzierte in nüchternen Worten die geplanten Schritte und Ziele.
Dann wandte sich Divinimperator Ieran an die Zuschauer.
"Bürger von Sore!" begann er seine Rede, "seit längerem wird an der Progressivität unseres stolzen Nation gezweifelt, wird unsere Fortschrittlichkeit in Frage gestellt ebenso wie unsere Fähigkeit zur Erreichung von großen Zielen.
Nun, unser ehrgeiziges Programm zur bemannten Raumfahrt wird neue Maßstäbe setzen und wenn wir es mit vereinten Kräften schaffen, dass innerhalb eines Jahrzehntes ein Sorener als erster Bumianer seinen Fuß auf Bulan, auf die Heimat unseres legendären Stammvaters Libulan setzt, dann haben wir erneut bewiesen, dass auch im dritten Jahrtausend der Existenz unserer stolzen Nation wir zur Führung befähigt sind und in der Lage die Fackel des Fortschrittes voranzutragen.
Sore finanziert diesen großartigen Akt nicht aus dem Staatshaushalt sondern über eine Stiftung zu der ein jeder mit einer Spende beitragen kann.
Wir selbst haben 15 Billionen Flores aus unserem Privatvermögen beigetragen um mit einem guten Beispiel voranzugehen.
Doch es kommt nicht auf das 'wie viel' an sondern auf das 'wie viele'.
Auch der kleinste Beitrag eines jeden Bürgers von Sore ist von der gleichen Bedeutung wie die Milliarden welche seine Eliten beisteuern können und werden.
Dieses ist ein Projekt von nationaler Bedeutung und für die Größe unsere Nation. Ein Projekt von Allen für Alle.
Und der eine Flores den ein Kind von Sore aus seinem Taschengeld gibt, ist dabei von so viel Bedeutung, wie die Milliarden an Flores, die ein Divinoble von Sores zu geben vermag.
Ein jeder nach seinen Möglichkeiten, alle für eines, alles für Sore!
Libulan schütze Sie, schütze Ihre Lieben und unsere großartige Nation!"
Ja, es war vielleicht ein bisschen pathetisch und dick aufgetragen.
Aber es wirkte.
Bemannte Raumfahrt, gestern noch ein Thema von Futuristores genannten Spinnern, war plötzlich in aller Munde und DAS Thema in allen Medien.
Auch in denen von Angevinien als Fredon Lepponson vier Stunden später 'ABC Eastern Seaboard' einschaltet um die Nachrichten zu sehen.
Simur und Lison waren tatsächlich sogar noch zum Dinner geblieben und waren so noch anwesend im Hause Lepponson als der Sprecher der ABC verkündete: "Sore reaches for the Manian¹!
In a massive feat, Sore plans to shoot the first Bumian on the Manian within eight years..."²
"Da müssen'se aber mal wieder mächtig angeben die Sorener" merkte Fredon Lepponson an, doch Simur war alarmiert.
Er war genug mit der Geschichte, der Mythologie, den Doktrinen und dem Selbstverständnis des Imperion Sorenam vertraut um sofort zu wissen, es kam nicht nur darauf an, dass Sore der Erste auf Bulan würde, es kam auch sehr darauf an welcher Sorener genau der Erste auf Bulan wäre.
Beides war etwas, dass Trevor, Taejo oder die Slater so nicht verstehen würden.
Von daher war es unumgänglich, er musste sofort Trevor in Kenntnis setzen.
Und das so, dass davon nichts nach Sore durchsickern könnte.
Also musste er zu Trevor so schnell wie möglich. Und Trevor war bekanntlich in Kitaien zur Zeit.
"Darf ich einmal ihr Telefon benutzen?" bat er nun höflich Lisons Vater.
"Ja, natürlich, im Wohnzimmer..." erwiderte der.
Also ging Simur an den Wählscheibenapparat und wählte eine Nummer.
Nach einigen Mal läuten ging dort auch jemand dran und dann wurde es für die zusehenden Lepponson ein ganz klein bisschen wie in einem dieser spannenden Filme.
"Simon of Chibera" meldete sich Simur und dann: "Status A-3, Identifizierung: AP-0002.P-2.2875/A-3.SOCOO."
Es brauchte einen Moment, dann bestätigte der Gegenüber wohl die Angaben von Simur und erkundigte sich nach dessen Begehr.
"Einen Kategorie Rot-Eins Transfer zum Aufenthaltsort Status A-1" befahl Simur, dann fragte die Gegenseite etwas worauf er sich umdrehte und fragte: "Lison, willst du mit?"
"Mit?" Lison war völlig überrumpelt: "Mit – wohin?"
"Zum Hochkönig" erwiderte Simur als wenn das doch ganz selbstverständlich war.
"Wann?" fragte Lison.
"Jetzt" erwiderte Simur.
"Oh... ja...?" kam es zögerlich von Lison worauf Simon sich wieder dem Telefongespräch zuwandte: "Für zwei Personen!"
Er hörte zu, dann bestätigte er "Abholort ist Ort des Teilnehmeranschlusses von welchem aus ich Anrufe."
Erneut drehte sich Simur zu Lison um: "Deine Kleidergröße?"
"Äh..." machte der und erwiderte dann: "...48/M, wieso?"
"Bereitstellung angemessener Kleidung für mich und in Größe 48/M männlich!" befahl der aber schon ins Telefon und dann noch: "Bitte teilen Sie der Peton-Jellon-Union mit, dass Mister Lison Lepponson auf ausdrücklichen Wunsch des Privy Council of His highkingly Highness King Trevon für fünf Tage von allen Veranstaltungen entschuldigt und zu befreien ist. Nachteile dürfen ihm hieraus nicht entstehen!"
Dann legte er auf.
"Fahrt ihr jetzt zum König?" stellte Gaston voller Bewunderung die Frage die wohl nun alle hatten.
"Nein kleiner Mann" erklärte ihm Simur daraufhin, "wir fliegen jetzt zum König. Gleich kommt ein Hubschrauber der Lyft Force und holt deinen Onkel und mich ab."
"Wow, das ist ja sooo coool" begeisterte sich Gaston nun und selbst aus Brandons Blick sprach nun eine gewisse Bewunderung für Simur.
Kurze Zeit später erschienen mit Geheul zwei Streifenwagen des Sheriffs von Plumbie in der Straße in der das Haus der Lepponsons lag und sperrten diese ab.
Wenig später war auch schon das typische Geknatter eines sich näherenden Helikopters zu hören.
"Wir sollten jetzt rausgehen" merkte Simur daraufhin an.
"Ja dann, dann sag ich mal Bye zu euch allen" sprach ein immernoch mit der Situation etwas überforderter Lison zu seinen Angehörigen.
"Good Bye" verabschiedete sich auch Simur in die Runde und zog Lison mit sich durch die Haustür.
Bevor diese zufiel, hörte man noch Gaston rufen: "Onkel Simon, fliegst du mit mir auch mal zum König?"
Worauf Simur lachte und zurück rief: "Wenn du fleißig in der Schule bist, dann schauen wir mal..."
Dann erschien auch schon die Silhouette eines Chime XH-204 am Himmel über Plumbie und kurz darauf war der Hubschrauber auch schon auf der Straße vor Lisons Elternhaus gelandet.
Ein Soldat sprang aus der Maschine und lief auf Simur und Lison zu.
"Lord Simon?" brüllte er gegen das lärmende Geräusch des Fluggerätes an und als der nickte rief er: "Mylord, Euer Hubschrauber steht bereit!" und salutierte.
Dann reichte er erst Simur und dann Lison Ohrschützer und leitete sie in den Helikopter.
Das Ganze dauerte nur wenige Minuten und schon erklang das typische Teppichklopfer-Geräusch des Chime XH-204 über Plumbie und Lison sah voller Faszination wie sein Elternhaus unter ihm immer kleiner wurde.
Ebenso fasziniert presste unten Gaston seine Nase an die Scheibe des Fensters und sah, wie der Helikopter sich mit seinem Onkel Lison in die Lüft erhob, dann abdrehe und mit Kurs auf Calvertford entschwand.
Keine zwanzig Minuten später landeten sie auf dem Flughafen von Calvertford und dort wartete bereits der ganze Stolz der angevinischen Luftwaffe auf sie: Eine der drei North Antautic X-70 'Fetch'.
Eigentlich der Prototyp eines schweren Überschallbombers wurden die vier vorhandenen 'Fetch' auch zum Transport von 'eiligen Personen' verwendet.
"Damit fliegen wir jetzt?" erkundigte sich Lison beim Anblick des für ihn wohl sehr futuristisch aussehenden Flugzeuges.
"Ja, damit fliegen wir jetzt" bestätigte ihm Simon.
"Wie schnell sind wir damit in Kingstown-of-the-North?" erkundigte sich Lison nun.
"In weniger als zwei Stunden" erwiderte Simur, "aber der König ist zur Zeit in Kitaien."
"Wir fliegen jetzt nach Kitaien?" kam es sichtlich entgeistert von Lison.
"Ja" erwiderte Simur, "über Angels Harbour, Owyhee und Apruam nach Tschinkyu. Dauert etwa sechseinhalb Stunden bei einer Marschfluggeschwindigkeit von 1965 Meilen in der Stunde³..."
"Oh krass" meinte Lison nun, "wann sind wir dann in Tschinkyu?"
"Wir haben jetzt 21 Uhr in Calvertford" begann Simur laut zu denken, "die Flugzeit und die Zeitverschiebung....
...morgen Nachmittag gegen halb vier, in Tschinkyu ist es jetzt bereits morgen, 9 Uhr...."
Dann sass Lison in dem unvorstellbar schnellen Gefährt welches nun über das frühabendliche New Lugunia donnerte und mit seinem Überschallknall Mensch und Tier am Boden erschreckte und jäh aus der Ruhe riß.
****
An-Taetsin hatte Stellariur tatsächlich sofort nach seiner Rückkehr nach Sore Urbs Bescheid gegeben.
Und der hatte schnell gearbeitet.
So kam es, dass Isador mit seinem Recitor⁴ durch die Gegend sprang und dabei Trevastan vorträllerte:
"Vol't mei ad Bulan
Sineres mei da supa giocor con ist siderons
Sineres mei vider cum es li veris in Iovan e Marcan..."⁵
Und zwar so lange bis dessen Geduldsfaden riß und er seinen Uxvir enerviert anfuhr: "Noch einmal 'Vol't mei ad Bulan' und bei den Göttern, ich werde dich eigenhändig auf Bulan schießen!"
Er hatte aber die Rechnung ohne Isador und dessen erstaunliche Beherrschung seiner Pheromone gemacht.
Isador fühlte sich durch die Anfuhr von seinem Virion durchaus verletzt. Nicht sehr, aber genug um das Gefühl in sich zu intensivieren und ihm dann in Gestalt seiner Botenstoffe freien Lauf zu lassen.
Wenig später atmete Trevastan diese ein und sie ließen ihn fühlen was Isador fühlte.
Und wie fühlt man sich, wenn man das bittere Gefühl spürt, dass sein Liebster gerade verspürte weil man ihn angegiftet hat?
Nicht gut auf jeden Fall und der Drang sich zu entschuldigen, ihn zu umarmen und ihn zu trösten, wird übergroß.
Zu groß zumindest wurde er für Trevastan um sich diesem zu widersetzen.
Und so fand sich Isador unverhofft in einer liebevollen Umarmung seines Virions wieder der ihn mit um Vergebung heischender Stimme flehendlich zuflüsterte: "Das tut mir leid... ich wollte dir nicht weh tun... ich war nur... du hast den Song bestimmt dreißig Mal wiederholt... ich, das war nicht in Ordnung... kannst du mit verzeihen?"
"Natürlich verzeihe ich dir" lächelte Isador während er innerlich grinste.
Oh, er hatte seinen Virion so etwas von im Griff. Es wurde Zeit sein Können an anderen Divinobles zu testen.
Doch jetzt würde er seinen Virion erst einmal beim Wort nehmen.
Der wollte ihn fliegen lassen? Das wollte Isador dann doch einmal sehen.
So entließ er seine Lockstoffe und flüsterte Trevastan mit sehnsüchtiger Stimme zu: "Tuo mei volares ad Bulan? Sineres mei preo voler..."⁶
Selbst wenn Trevastan das Sekunden vor her noch ganz und garnicht vorgehabt haben sollte, jetzt konnte er garnicht anders.
Da er mal wieder nackt herumlief blieb Isador die sofortige Wirkung seiner Worte – und seines Lockens – kaum verborgen, denn dass sich Trevastans Glied aufrichtete und zu einer prächtigen Erektion entfaltete war so schwerlich zu verbergen.
Doch Isador war niemand der gemein war und so ging er, noch während er seine leichte Strandgarderobe abstriff, auf die Knie.
Tief und hitzig stöhnte Trevastan auf als der Blonde seine weichen Lippen über seine Eichel gleiten ließ, stark erbebte sein Körper vor Lust als diese weichen Lippen seine harten Schaft hinab glitten.
Unwillkürlich griff er in Isadors Haare, schob sich tiefer in dessen Mund und begann mit leichten Bewegungen seiner Hüften in diesen zu ficken.
Zum Glück aber war Isador längst geübt im Umgang mit Trevastans beachtlicher Länge und konnte in problemlos bis in seinen Rachen aufnehmen ohne zu würgen oder Probleme mit dem Atmen bekommen.
Geschickt reizte er dessen Spitze und den Schlitz mit seiner Zunge während er weitere Wolken seiner Lockung entließ die Trevastan einhüllten und sein Verlangen befeuerten. Wusste er doch sehr genau, dass sein Virion der geballten Kraft seiner Zungenfertigkeit und seiner süßen Düfte nicht allzu lange würde widerstehen können.
So war es auch dieses Mal.
Mit einem tiefen Aufseufzen kam Trevastan. Doch noch bevor er seinen Samen vollständig in Isadors Mund verströmen oder dieser schlucken konnte, riß Trevastan ihn mit seinen starken Armen zu sich empor.
Kurz war da der Schmerz als dessen Zähne die zarte Haut in Isadors Nacken durchbrachen, dann aber floss das Divinpotion in sein Blut, entfaltete seine Wirkung.
Der Schmerz entschwand und die wunderbare Wärme gepaart mit einem herrlichen Gefühl von Geilheit erfasste ihn.
Völlig entspannt hing er nun in Trevastans Armen und säuselte glücklich: "Ita igo imaginoro lu volun...⁷"
¹Manian, angevinischer Gott des Momdes und der Mond selber. In Nordenland heißt der Gott Monan und der Mond selber Monen.
²Sore greift nach dem Mond
In einem gewaltigen Kraftakt plant Sore den ersten Bumianer innerhalb von acht Jahren auf den Mond zu schießen..."
³3163km/h
⁴Gerät wie ein Kindle
⁵Flieg mich auf den Mond
Lass mich dort oben mit diesen Sternen spielen
Lass mich sehen wie der Frühling ist auf Iovan und Marcan.
(Iovan und Marcan sind zwei sorenische Götter, aber auch die Namen zweiter Planeten)
⁶Du möchtest mich auf den Mond fliegen? Lasse mich doch lieber fliegen (=fliegen als Rauschzustand beim Sex)...
⁷So habe ich mir das Fliegen vorgesehen...
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