1

Sie sahen auf mich herab. Mit verachteten Gesichtern. Grässliche Worte sprudelten aus ihren Mündern. Verletzend Wörter. Sie lachten. Und mehr lachten. Mittlerweile hatte sich eine Große Traube von Schülern um mich gebildet. Sie lachten mich aus. Machten Fotos wie ich weinend mit blauen Flecken am Körper und Dreck an den Kleidern da saß. Ganz allein. Im Dreck. Dort wo ich hin gehörte ihrer Meinung nach. So war es niemand hatte mich hier gern.

Langsam rappelte ich mich auf. Mittlerweile sind alle gegangen. Mich hier sitzen lassend. Zum Glück war die Schule vorbei. Mein Knie schmerzte etwas als ich mich auf den Weg nach Hause machte. Immer noch liefen mir einzelne Tränen übers Gesicht. Diese wischte ich jedoch schnell mit dem Ärmel meines Pullis weg. Wenn ich zu Hause war konnte ich diesen ganzen Stimmen meiner Mutschüler entkommen. Dort konnte ich mich zurück ziehen und endlich meine Ruhe haben konnte.

Nach einer Weile kam ich auch endlich an dem großen Wohnblock an. Langsam ging ich auf die Haustür zu, schloss sie auf und begab mich in das kühle Treppenhaus. Besonders weit musste ich mich nun nicht mehr schleppen da mein Papa und ich im 2. Stock wohnten.
Es war so ein schönes Gefühl wieder zu Hause zu sein. Schnell und bevor mich mein Vater bemerkte huschte ich in mein Zimmer um kurz danach die Tür zu verschließen.

Es war der Ort den ich am meisten liebte. Hier war ich geschützt. Vor den anderen. Vor der Realität. Denn hier konnte ich ungestört lesen. Mich in die Bücher vertiefen. Alles andere  vergessen und ausblenden. Einfach nur ich sein,  und das ohne dass mich jemand beleidigt oder  verurteilt. Es war zum Träumen. Einfach mal abtauchen. In ganz andere Welten. Mit magischen feen und pinken Wolken. Wo man zaubern kann, glücklich ist und alles ein happy end hat.

Dieses befreiend Gefühl  die ganzen Bücher zu verschlingen. Ich musste an nichts anderes mehr denken. Langsam setzte ich mich auf mein Bett und begann zu lesen.

So lief es jeden Tag. Ich quälte mich durch die Schule meist nicht ohne Verletzungen.  innerlich und außerlich. Versuchte alles so gut es geht über mich ergehen zu lassen. Es gab Tage an denen ich kurz davor war es zu beenden. Alles hier...jedoch schaffte ich es nie. Meist las ich dann am Nachmittag Bücher. Zwar bereitete es mir ein wunderbares Gefühl nicht allein zu sein...jedoch hörte dies immer auf sobald mein Wecker klingelte und der Tag nach dem Schlaf von neuem begann. Es war wie ein Kreislauf. Nur das dieser Kreislauf auch irgend wann enden würde.

Aber dann kam es unerwartet. Es geschah etwas was ich mir nie hätte vorstellen können. Denn Plötzlich war etwas anders...

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top