2-Fäulnis
Die roten Mauern erstreckten sich ins Nichts. Ronja hatte überlegt umzudrehen und den rechten Weg zu nehmen, doch sie war bereits zu weit von dem Anfang der Weggabelung entfernt. Dann endlich sah sie eine Ecke.
Bevor Ronja diese erreicht hatte, stieg ihr mit einem Mal ein unangenehmer Geruch in die Nase. Es war der Geruch von Fäulnis.
Abrupt blieb das Mädchen stehen, ihre Hände begannen zu zittern, sie hatte das Gefühl sich übergeben zu müssen.
Auf der Stelle drehte sie sich um und rannte in die andere Richtung, doch der Geruch nahm nicht ab, Ronja sah das Ende der Mauer, ohne nachzudenken, bog sie ab.
Erst jetzt bemerkte sie, dass der Geruch nach Fäulnis stärker geworden war. Sie hörte das Summen von Fliegen. Ronja blickte auf den Kadaver. Es war ihr Vater.
Er lag so friedlich da wie an dem Tag, an dem Ronja ihn gefunden hatte. Dann riss er seine Augen auf.
Sofort stolperte Ronja nach hinten, sie stieß gegen die Mauer. Ihr Vater überragte das Mädchen.
„Es ist nicht deine Schuld", seine Stimme war so sanft wie immer.
Tränen stiegen in ihre Augen. Doch, natürlich war es das.
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