[Chapter 20]

"[Songs: House of Memories By Panic at the Disco]"

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[Charaktere: Noelle, Zachiel, Fremde (oder doch nicht mehr so fremd?)]

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Inmitten des grausamen Schmerzes und des drohenden Todes hörte Noelle plötzlich leise, flüsternde Stimmen in ihrem Kopf. Sie waren dunkel und trügerisch. Noelle lauschte ihnen angestrengt, als sie begannen, ihr von einer uralten Magie zu erzählen. Eine Magie, die in ihr schlummerte und darauf wartete, entfesselt zu werden. Eine Macht die unendlich und unaufhaltsam.

Das schwarze Blut, das aus ihrer Wunde floss, schien plötzlich einen eigenen Willen zu haben. Wie eine lebendige tropfende Masse zog es sich langsam zurück, während es sich auf wundersame Weise in ihre Adern zurückzog. Die Wunde begann sich zu schließen, als das schwarze Blut die Lücke in ihrem Fleisch füllte. Stück für Stück heilte Noelles Körper unter dem Einfluss dieser mysteriösen, verlockenden Magie.

Doch während das schwarze Blut seine Arbeit tat, spürte Noelle auch etwas anderes. Eine beängstigend starke Macht, die in ihrem Inneren aufstrebte. Sie war dunkel und bedrohlich, aber gleichzeitig verlockend und verführerisch. Die dunklen Stimmen in ihrem Kopf flüsterten ihr zu, dass sie die Kontrolle über diese Magie erlangen könnte, wenn sie nur bereit wäre, den Preis dafür zu zahlen. Das Noelle alles kriegen würde was sie wollte, niemand würde sie jemals verletzten können.

Ein brennendes Verlangen stieg in Noelle auf. Die Dunkelheit lockte sie, versprach ihr Macht und Rache für den Angriff, den sie soeben erlitten hatte. Wie damals bei Nova.

Die Veränderung war unmittelbar spürbar. Noelles Körper füllte sich mit einer unvorstellbaren Stärke und Macht. Die Dunkelheit umhüllte sie, wickelte sie in ihren bösartigen Fängen. Die Welt um sie herum verblasste, und ihre Sinne wurden von der vorherrschenden Dunkelheit übernommen. Sie erhob sich langsam vom blutgetränkten Boden und richtete ihren Blick auf die Fremde, die sie angegriffen hatte. Das restliche Blut sammelte sich um ihre Füße, um sich einen Weg zurück in ihren Körper zu bahnen.

Ein gefährliches Funkeln erschien in Noelles Augen, als sie sich ihrem Angreifer näherte. Ihre Augen waren vollständig Schwarz und schwarze Adern zogen sich über ihr Gesicht. Ohne ein Wort zu sagen, streckte sie ihre Hand, in der Dunkle Energie pulsierte.

Die Fremde schrie auf, wand sich unter Schmerzen und ihre Lebenskraft schien langsam davon zu schwinden. Noelle ließ die Macht der Dunkelheit über sie fließen und fühlte, wie das Verlangen nach Rache und Vergeltung in ihr aufkeimte. Sie hatte die Macht, diejenigen zu vernichten, die ihr Leid zugefügt hatten. Niemand konnte sie aufhalten!

Doch irgendetwas in ihr zögerte noch. Eine kleine Flamme der Hoffnung, die darauf bestand, dass die Welt noch gute und helle Dinge zu bieten hatte. Auch wenn die Dunkelheit in ihr tobte und nach mehr Macht verlangte, konnte Noelle einen kleinen Funken der Menschlichkeit in ihrem Inneren spüren. Jetzt war es ihre Entscheidung, wie sie diese Macht nutzen würde. Ob sie sich rächen und in die Dunkelheit hinabsteigen würde oder ob sie einen Weg finden würde diese macht zu beherrschen. Deswegen war sie doch hier oder?

Noelle kämpfte innerlich gegen die verführerische Dunkelheit an und starrte auf die Fremde hinunter. Diese lächelte fratzenhaft, auch wenn sie sich immer noch vor Schmerz den Kopf hielt.

,,I-ich wusste du b-bist stark! Zachiel h-hat nicht zu v-viel versprochen. Du bist u-nsere einzige Hoffnung! Öffne d-die Tür!" ihre Stimme war brüchig und sie zitterte unkontrolliert. Die Fremde wusste, wenn Noelle der Macht nicht stand hielt würde sie tot sein. Aber das Risiko musste sie nun einmal eingehen.

Jeder Schritt, den man tat, jede Entscheidung, die man traf, war mit einer gewissen Gefahr verbunden. Es konnte jedem Moment so weit sein und dann war man einfach Tot. Man konnte nie wissen, wann das Schicksal zuschlagen würde. Ein Moment der Unachtsamkeit, ein unglücklicher Zufall - und das Leben konnte, in einem Augenblick auf den anderen, vorbei sein. Es gab keinen Schutz vor dem Tod, keine Garantie für ein langes Leben. Es war ein ständiges Spiel mit dem Feuer, bei dem man nie genau wusste, ob man am Ende als Gewinner oder Verlierer dastehen würde. 

Im Endeffekt, war das ganze Leben ein ständiges, großen Risiko.

Noelle starrte ausdruckslos auf die fremde hinab.

,,Du dachtest du kannst mich verletzen! Du dachtest du kannst mich töten! Du hast mich in eine Falle gelockt! Du hast mich verraten!'' fauchte sie nur, aber ihr Gewissen ließ ihre Hand vorerst sinken.

,,Nichts der gleichen habe ich gedacht oder getan! Ich musste doch irgendwie deine Kräfte entfesseln, sonst wären wir nie durch diese Tür kommen.'' Sagte die Fremde trocken und richtete sich auf. Noelle sah sie immer noch Finster an, doch ihr verstand siegte gegen die Dunkelheit.

,,Wie öffne ich die Tür?" fragte sie und bemerkte wie die Fremde erleichtert auf atmete, anscheinend war sie doch nicht so furchtlos gewesen wie sie getan hatte. ,,Du musst die Zauber vernichten. Ich weiß das du das kannst! Du trägst sehr alte, unaussprechlich mächtige Magie in dir!"

Noelle folgte den Anweisungen der Fremden und richtete die pulsierende, dunkle Magie auf die unsichtbaren Zauber. Schwarze schlingen wanden sich um die Hände der Elfe und griffen nach den Zaubern und durchschnitten diese mit einem Knistern. Langsam begann die ganze Wand aus zaubern sich tief Schwarz zu färben. Sie bekam rissen und schließlich zersprang sie zu tausende Scherben aus Licht. Die Tür glühte kurz auf und öffnete sich dann mit einem leisen Knarren. Zurück blieben tiefe, schwarze Risse im Metall der eisernen Tür

"Sei vorsichtig", flüsterte die Fremde ernst. "Hinter dieser Tür befindet sich eine mächtige Hexe, die seit Jahrhunderten gefangen gehalten wird. Sie ist die Einzige, die dir helfen kann, deine Kraft zu kontrollieren, aber sei gewarnt: Wenn du diesen Raum betrittst, gibt es kein Zurück mehr."

Noelle nickte und antwortete entschlossen: ,, Ich bin bereit, jeden Preis zu zahlen, um meine Kräfte zu beherrschen." Dann trat sie gemeinsam mit der Fremden durch die Tür, hinter der völlige Finsternis herrschte. Noelle wich erschrocken zurück, doch die Fremde trieb sie zur Eile.

Sie rannten einen langen gang entlang bis sich dieser unvermittelt in einer Biegung wieder fand, hinter der ihnen Ocean blaues Licht schimmerte. Fasziniert starrte Noelle darauf. Blaue Lichtfäden schienen sich in den dunklen Gang hinein zu tasten und es wurde schlagartig kälter. Was war das für einen seltsame Magie?

Sie liefen um die Ecke und Noelle blieb erschrocken der Mund offenstehen. Vor ihr befand sich ein riesiger Wirbel aus hell blauem Licht, in dessen Mitte eine Gestalt schwebte. Das war dann wohl die mächtige Zauberin, von der die Fremde gesprochen hatte. Noelle spürte, wie die Energie in der Luft lag und wusste, dass sie hier eine gewaltige Kraft vor sich hatte.

Mit vorsichtigen Schritten näherte sie sich der Hexe. Eine junge Frau, dessen Augen geschlossen waren. Sie schien zu schlafen und ihre langen silbernen Haare schwebten wie eine Krone um ihren Kopf. Zachiels Haut war weiß wie Papier. Ihre Hände hingen gefangen in Eisernen Ketten.

Hallo Noelle, ich habe dich schon erwartet.

Noelle stieß einen überraschten schrei aus. Die Stimme hallte melodisch von den Wänden wieder, doch die Zauberin hatte sich kein Stück gerührt. Ängstlich schaute sie die fremde an, die sich vor der Zauberin niedergekniet hatte.

Du brauchst dich nicht vor mir zu fürchten. Ich bin nicht dein Feind! Ich weiß warum du hergekommen bist. Dialya war so freundlich dich, auf meiner Anweisung an, hierher zu bringen.

Die Fremde nahm ihre Kapuze ab und vor Noelle stand Dialya.

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