[Chapter 16. 1]
"[Songs: Happy face by Jagwar twin]"
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[Charaktere: Gwendolin, Ysamina, Lilith, Aurelia, Fauna, Diana, Lilly, Melina, Alara, William]
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Gedankenversunken stocherte Aurelia in ihrem Essen herum. Das Stimmengewirr drang nur wenig und gedämpft in ihr Gehirn vor. Die Ereignisse der letzten Stunden gingen ihr nicht mehr aus dem Kopf, wie auch diese Gefühle und Erinnerungen. Die Prinzessin hatte ihnen allen nicht die Wahrheit gesagt. Da war nicht nur Dunkelheit, Bösartigkeit, Zorn, Schatten und Rachsucht gewesen, sondern auch etwas, das Aurelia verwirrte, sogar beängstigte.
Nichts ist wie es scheint... denke daran Aurelia! Vertrau nicht, sondern kämpf, kämpf für die richtige Seite! Durchschaue den Zauber, durchschau die Illusion! Du bist stark!
Immer wieder schwirrten ihr die Worte Zachiels durch den Kopf und der Prinzessin drehte sich jedes mal der Magen um, als sie daran dachte, wie mächtig sie sein musste. Neben ihr stritten sich Ysamina und Diana schon seit Stunden um irgendeine belanglose Sache, während Gwendolin zu sehr in ihren Gedanken versunken war, als dass sie die beiden zum Frieden ermahnen konnte. Hinter Gwendolin stand in einem Schatten der Mauer Fauna und scannte den ganzen Raum mit ausdruckslosen, kalten und aufmerksamen Blicken.
,,Ich zieh auf jeden Fall gelb an!", quietschte Lilly vergnügt und stieß versehentlich den Soßenkrug mit ihrem Ellenbogen vom Tisch. Mit großen erschrockenen Augen starrte sie auf den Scherbenhaufen durch den sich eine hellbraune Pfütze bahnte. Das Krachen hatte alle im Raum Anwesenden in tiefes Schweigen gehüllt.
,,T-Tut mir leid!", stammelte Lilly und ihre Augen waren gefährlich feucht. Melina legte ihrer kleinen Schwester beschwichtigend eine Hand auf die Schulter. ,,Das war doch nicht mit Absicht." Mit einer Handbewegung deutete sie dem Butler William aufzuräumen und dieser bestätigte den Befehl mit einer leichten Verbeugung.
Alle wandten sich wieder ihren vorherigen Tätigkeiten zu, Diana fing sofort wieder an, mit Ysamina über den Ball zu diskutieren, Melina und Alara trösteten ihre kleine Schwester und Fauna stand immer noch regungslos auf ihrem Posten.
Da schob Aurelia ihren Stuhl mit einem Ruck zurück und stand auf. Ihr war auf einmal unfassbar übel und sie wollte am liebsten ihre Geige in die Hand nehmen und in der Musik versinken.
,,Aurelia Schätzchen, wo willst du denn hin? Wir sind doch noch gar nicht fertig mit Essen, der Nachtisch wurde noch gar nicht serviert!" Ysamina hob eine Augenbraue. ,,Ich hab keinen Hunger mehr und bin müde. Dürfte ich bitte auf mein Zimmer, Mutter?", fragte die Prinzessin höflich und Ysamina wendete sich ihrer Frau zu: ,,Was sagst du denn dazu, Liebling? Es ist doch schade, wir essen in letzter Zeit so selten zusammen."
,,Mhh? Was sagtest du gerade?", meinte Gwendolin verwirrt und schien nun endlich mal für eine Sekunde aus ihren Gedanken aufgewacht zu sein. ,,Ich weiß du machst dir Sorgen, aber lass uns doch bitte die Zeit als Familie genießen!", bat Ysamina und Gwendolin nickte abwesend.
,,Als Familie? Das ich nicht lache! Lächerlich!", gab Diana da plötzlich einen abfälligen Kommentar von sich und Ysamina funkelte ihre Stieftochter mit vernichtenden Blicken an. ,,Wie bitte?", rief die Königin mit wütender Stimme.
,,Könntet ihr euch nicht einmal vertragen?", sagte Gwen genervt und deutete auf ihren Wein, den William sofort nachfüllte.
,,Darf ich jetzt in meiner Zimmer? Bitte?", fragte Aurelia noch einmal flehend und drehte sich nun zu Gwendolin. ,,Deine Mutter hat nein gesagt", gab die nur abwesend zurück und Aurelia sank schmollend und verzweifelt zurück auf ihren Stuhl. Die vergoldete Decke schien sich zu drehen und immer näher zu kommen. Die Prinzessin schloss ihre Augen und in ihrem Inneren wiederholten sich immer wieder die Worte Zachiels: Nichts ist wie es scheint...
,,Eure Majestät, ich muss dringend mit euch reden!" Die Saaltür wurde mit einem Krachen aufgestoßen und eine Gestalt mit wehendem weißen Haar stand darin. Sofort sprang Fauna aus den Schatten hervor und stellte sich vor den Eindringling. Ihr Blick war kalt und ihr Körper angespannt.
,,Lilith? Was gibt es denn so dringend, das du unser friedliches Beisammensein stören musst?", wollte Gwendolin tadelnd wissen. ,,Friedlich! Pahh!", schnauzte Diana und Lilly trat ihr unter dem Tisch ans Knie.
,,Wie gesagt, es ist äußerst dringend! Bitte kommt sofort!" In den Augen der Heeresführerin stand Verzweiflung und Panik. Gwendolin nickte Ysamina zu und zu viert verließen sie den Speisesaal. Zurück blieb eine verwirrte, angespannte Stimmung.
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,,Was...Was ist hier passiert?!?" Geschockt starrte Ysamina auf die leblosen Körper der Wachen.
,,Sind sie... tot?", fragte Gwendolin mit trockener Stimme.
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