Im Katzenbüro


Die letzten Sonnenstrahlen des Tages streiften das Schaufenster auf dem großen Platz und trafen direkt die minzgrünen Augen einer Katzenpuppen, die wie eine Statur auf ihrem Posten verharrte. Bis diese sich aus der Starre löste und sogleich eine wohlvertraute Stimme vernahm.

„Lass deine Flügel von mir, du lästiges Federvieh" "

„Dann entschuldige dich gefälligst dafür, dass du meinen Keks gefressen hast, du reudige Katze." Der Baron lächelte diese Stimmen kannte er nur zu gut. Er entfernte sich von seinem Podest, öffnete die Tür und betrachtete schmunzelnd seine beiden Freunde. Er schüttelte den Kopf.

„Das ihr zwei euch auch immer streiten müsst. Worum geht es denn diesmal?"

Toto bemerkte ihn und nickte ihm zu.

„Guten Abend Baron, frag lieber mal diesen dicken Kater. Er hat sich schließlich meinen Keks geschnappt, denn mir eine alte Dame geschenkt hat. Außerdem hat er genug zu fressen."

„Baron das stimmt gar nicht, glaub ihm kein Wort.....HEY, du Krähe du hast mich DICK genannt?Na warte."

Muta sprang auf Toto zu, der gekonnt auswich und einen direkten Angriff auf Muta verübte. Er pickte mit seinem schwarzen Schnabel auf den Kopf des Katers herum.

„Lass das du dämliche Krähe, was fällt dir eigentlich ein?"

„Was fällt dir ein dir meinen Keks zu schnappen?"

Baron lächelte amüsiert und schloss leise lachend die Tür. Ohne Zweifel, die beiden würden sich niemals ändern, da war er sicher. Er erinnerte sich nur zu gut an Harus Blick, als sie die beiden zum ersten Mal streiten sah.

„Keine Sorge, dass machen sie ständig. Ich wüsste nicht einen Tag, wo es mal anders gewesen wäre."

Sie lachte, wobei ihre Augen glänzten. Er wunderte sich, nie hatte er solch einen ähnlichen Menschen wie sie getroffen. Sie schien völlig anders, als andere ihrer Art zu sein. Und das nicht nur weil sie ihr Leben riskiert hatte, um einen Katze zu retten. Auch wenn es sich dabei um den Kronprinzen gehandelt hatte.

„Lass mich raten, sie können nicht mit- , aber auch nicht ohneeinander?"

Er lächelte und nickte.

„Exakt."

Bei dem Gedanken an seine menschliche Freundin seufzte er und machte sich daran seinen Tee zuzubereiten. Er hatte keine große Hoffnung, dass es ihn ablenken würde, aber er konnte es zumindest versuchen. Baron vernahm es nur am Rande, wie Muta und Toto das Haus betraten. Toto hockte auf dem oberen Fensterbrett und Muta hatte es sich auf dem Sofa mit seiner Zeitung bequem gemacht.

„Habt ihr euren kleinen Zwist endlich beendet?"

Anstatt seine Frage zu beantworten, zuckte Muta die Schultern und blätterte durch die Seiten.

„Hast du Kuchen da, Baron?"

„Muta!"

„Was denn, ich habe Hunger! Was meinst du, Baron?"

Keine Antwort.

„Baron?"

Toto schüttelte den Kopf und deutete mit seinem Flügel in Richtung der Katzenpuppe. Diese stand vor seinem Schreibtisch und blickte gedankenversunken auf seine silberne Maske, die in seinen Händen lag. Es war jene, die er im Königreich der Katzen getragen hatte. Muta hatte sich widerwillig und dennoch neugierig aufgerappelt und sah fragend zu seinem Freund.

„Hey, Baron, was ist los?"

„Ich glaube nicht, dass er darüber reden will, Muta", entgegnete der Rabe und bedachte Baron mit einem besorgten und zugleich traurigen Blick. Dieser schien die Stimmen seiner Freund gar nicht wahrzunehmen, sondern starrte wie eingefroren weiter auf die Maske.

„Wieso denn nicht? Ey, Baron bist du unglücklich oder was?"

„Muta! Kannst du nicht ein einziges Mal taktvoll sein?", seufzte Toto und verdrehte die Augen.

„Wieso? Ich hab ihm nur ne normale Frage gestellt. Sag bloß, du weißt was mit ihm los ist, Spatzenhirn."

„Das du das nicht bemerkt hast." Toto schüttelte seinen Kopf. „Seine Gedanken kreisen seit einiger Zeit immer um dieselbe Person, Muta. Soll ich dir noch weiter auf die Sprünge helfen oder schafft dein Erbsenhirn das allein?"

Mutas Augen weiteten sich und er sah ungläubig zu seinem gefiederten Freund.

„Du meinst..?"

Toto nickte.

„Er denkt an Haru."

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