Kapitel 16
"Und was hast du genau gesehen?", fragte Alex vorsichtig. Diana hatte sie in ihr Zimmer gebeten und hatte sofort ihre beiden Trainer gerufen. Nun saß Alex hier bei den beiden Mädchen und Alessandro war noch auf dem Weg. Fenya saß auf dem Bett, zitternd und in den Armen von Diana. "Ich... Ich weiß nicht.... Wie... Wie ich es be... beschreiben soll... es war.... es war als wäre.... Als wäre ich ich.... aber ich konnte... nicht steuern....was Ich machen will....." Fenya brach in Tränen aus. Sie konnte nicht mehr, hatte Angst und wollte das alles nicht mehr. Sie wollte ihr eigenes Leben zurück.
"Hey Fenya, es ist alles gut. Das ganze war nur eine Vision.", sagte Alex und versuchte sie so zu beruhigen.
Die Tür schlug auf und Alessandro kam herein gestürmt. Das Mädchen zuckte zusammen und fing erneut an zu zittern. Alessandro erblickte sie entsetzt und bat Alex unter vier Augen mit ihm zu sprechen. Gemeinsam verließen sie das Zimmer und ließen die beiden Mädchen alleine zurück. Da die Türen schalldicht waren, lohnte es sich nicht sich an die Tür zu lehnen und zu lauschen. Deswegen saßen sie einfach nur auf dem Bett und schwiegen. Diana Strich Fenya beruhigend über den Rücken und sagte ihr immer wieder, dass alles gut werden würde.
Die Tür öffnete sich erneut und ihre beiden Trainer traten wieder ein. Beide sahen sehr besorgt aus, was ziemlich ungewöhnlich war. Ihre beste Freundin hatte Fenya nämlich erzählt, dass die beiden eigentlich immer sehr ruhig und auch in den schwierigsten Situationen gefasst waren.
"Fenya, das was du gesehen hast, das war entweder die Vergangenheit oder die Zukunft, so vermuten wir. Jeder Auserwählte hat hin und wieder Visionen, aber solche Auswirkungen hatte ungewöhnlicher Weise noch niemand ausser dir." Sagte Alex und schaute seine Schülerin mitleidig an.
Nun setzte Alessandro an und sprach: " Nur der Rat der Elemente kann dir helfen, allerdings wurde dieser vor Jahren vernichtet, mithilfe eines Hinterhaltes. Auch deine Eltern wurden ermordet, nur du hast überlebt. Damals warst du erst drei Monate alt. Mein Bruder Alexander hat dich gefunden und mitgenommen." Betreten schaute Alex auf den Boden und Fenya starrte ihn einfach nur an. Deswegen hatte sie das Gefühl gehabt ihn zu kennen, als sie hier ankam. Alex war der Beschützer von dem Jack ihr erzählt hatte.
Ehe sie weiter darüber nachdenken konnte, sprach Alessandro weiter: "Die Überlebenden trafen sich an einem geheimen Ort. Du lagst in einem Tuch eingewickelt in Alex' Armen und hast friedlich geschlafen. Es wurde lange diskutiert, ob wir dich zu deinen jetzigen Stiefeltern bringen sollten oder in ein Kinderheim. Einige meinten du wärst bei deinen Stiefeltern sicher, andere wiederum meinten von nicht. Eine Frau hat alleine entschieden, dass du zu deinen Stiefeltern kommst..." Fenya fiel ihm ins Wort und fragte:" Wer war diese Frau und warum hat sie das getan?"
"Es ... es war deine Großmutter, Fenya. Sie war überzeugt, dass 'er' dich im Kinderheim finden würde. Schließlich konnte keiner ein Wort mehr anwenden, denn sie hatten uns gefunden. Alle Mitglieder wurden ausgelöscht, außer ein paar Ausnahmen, die sich währenddessen nicht in der Stadt der Seelen befanden oder geflohen sind. Leider wurden selbst diejenigen, die sich nicht in der Stadt der Seelen befanden ausgelöscht. 'Er' hatte alle aufgespürt, außer uns. Ich war zu der Zeit bei dem Wächter der Seelen und Alex kam ebenfalls zu ihm, nachdem er dich in Sicherheit gebracht hatte. Er hatte Jack beauftragt ein Auge auf dich zu haben und sich sofort zu melden, falls etwas passieren sollte. Er hat uns angerufen, nachdem er dich das erste Mal gefunden hat und nicht wusste was er tun sollte. Wir sagten ihm, er solle sich weiterhin um dich kümmern und dich zu uns schicken, sobald du dein erstes Tattoo bekommen hast."
Die ganze Zeit über hatte Fenya gedacht, dass ihre Eltern bei einem Autounfall gestorben wären. Ihre Mitschüler wollten ihr damals verklickern, dass ihre Eltern sie ausgesetzt hätten oder ähnliches. Jedes mal war sie weinend aus dem Klassenraum gerannt und war erst wieder hineingegangen, nachdem der Lehrer gekommen war. "Und wie soll mir der Rat der Elemente dann helfen und was hat der überhaupt gemacht?", fragte sie schließlich. Alexanders Augen schienen sie zu durchbohren, dennoch antwortete er ihr mit einer seltsam ruhigen Stimme: "Im Rat der Elemente zu sein, war damals eine große Ehre, die nur wenigen zuteil wurde. Entweder man musste zu den engsten Vertrauten eines Auserwählten gehören oder man wurde mit außerordentlich guter Leistung aufgenommen. Der Rat hatte die Aufgabe 'ihn' zurückzuhalten, damit keine der Welten bedroht werden konnte. Es war eine schwierige Aufgabe, die jedoch zuletzt durch Verrat gescheitert ist. 'Er' ist immer noch dort draußen, zwar geschwächt, aber er wird zurück kommen."
Erschrocken sah Fenya ihn an, so traumatisiert hatte sie Alex noch nie gesehen. Alessandro ging zu seinem Bruder und legte einen Arm um ihn. Er sprach irgendwas in einer ihr fremden Sprache und Alex nickte nur. Langsam ging er zur Tür und trat nach draußen. Die Tür fiel ins Schloss und Fenya und Diana sahen Alessandro verwirrt an. "Wir haben damals unseren Vater verloren und da Alex so eine starke Bindung zu ihm hatte, hat es ihn sehr mitgenommen. Unsere Mutter ist bei seiner Geburt gestorben und deswegen hatte er nur ihn. Jedes mal, wenn jemand diese Story erzählt, erinnert er sich an alte Zeiten und wirkt dann traumatisiert."
Verständnisvoll nickten die beiden Mädchen, traurig sah Diana zu Boden. Offensichtlich hatte sie damals auch jemanden verloren, aber wen? Das traute sich Fenya nicht zu fragen. "Wer ist denn jetzt 'er'?" fragte sie vorsichtig. Alessandro wandte sich dem Fenster zu und begann zu sprechen:" Das weiß keiner so genau, er kann verschiedene Gestalten annehmen. Einerseits kann 'er' als deine größte Angst auftauchen, aber auch als dein bester Freund. Man weiß nur Überlieferungen zu folge, dass 'er' das pure böse ist, die Dunkelheit in Person. Überall wo er auftaucht, bringt er Zerstörung, Trauer und Leid. Vor tausenden von Jahren wurde 'er' eingesperrt mithilfe eines mächtigen Zaubers. Du hast doch bestimmt schon mal von dem "Kainsmal" gehört oder?" Fenya nickte, sie hatte viele Geschichten darüber gehört, auch im Religionsunterricht. Es war ein Fluch, der den Besitzer dazu brachte unschuldige zu töten und sich selbst in einen Dämon zu verwandeln.
"Das Kainsmal wurde geschaffen, um 'ihn' einzusperren. Es ist gewissermaßen Schlüssel und Schloss zugleich. Wird es zerstört, kann 'er' entfliehen und erneut Dunkelheit bringen. Nur die Auserwählten können 'ihn' aufhalten. Aber bei dir wird es schwieriger, denn 'er' ist....."
"Was, Was ist 'er'?" platzte sie heraus. Die Ungewissheit plagte sie, warum würde es bei ihr schwerer werden? Hatte er eine besondere Bindung zu ihm?
Alessandro sprach weiter: "Fenya, 'er' ist dein Vater....es tut mir Leid"
Perplex starrte sie ihn an, Fenya konnte es nicht glauben. Dieser 'er' war ihr Vater.... schwarze Punkte schlichen sich in ihr Blickfeld. Das Mädchen stand auf und wollte etwas sagen, jedoch knickten ihre Knie ein und sie fiel. Die Welt wurde in tiefe Dunkelheit getaucht und das letzte was sie wahrnahm, war der Aufprall auf den Boden....
Hi, ein neues Kapitel und es wird immer spannender😉in nächster Zeit wird wahrscheinlich erstmal nichts kommen, da wir vorschreiben müssen, denn wir schreiben so in 2 Wochen die nächsten klassenarbeiten und da wird es immer schwierig weiter zu schreiben.
Hiermit möchten wir uns auch noch mal bedanken für über 700 Reads und die vielen Votes❤wir hätten nie gedacht so weit zu kommen❤😍
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