Kapitel 10
In der Ferne sah Fenya ein riesiges gläsernes Schloss, es schimmerte in einem bernsteinfarbenen Ton. Davor war ein riesiger Wald, mit vielen vielen verschiedenen Wegen. So Fenya, -das Mädchen erschrak- Hey, Hey alles gut. Ich bin es nur, der Wächter der Seelen. Du siehst doch viele verschlungene Wege oder? Sie nickte, als ob der Mann neben ihr Stände und es sehen könnte. Doch offenbar hatte er verstanden, denn er redete unbeirrt weiter. Du musst dem Weg folgen, nicht einen sichtbaren Pfad, sondern deinem gedanklichen weg. Vertraue auf dein Gefühl, aber lass deinen Geist nicht in Versuchung führen. Auf dem Weg werden viele Abzweigungen für dich kürzer und einfacher aussehen, jedoch darfst du nicht vom weg Abkommen, denn dann kann auch ich dich nicht mehr retten.
Fenya signalisierte ihm, dass sie verstand und Schloss die Augen. Ihr Gefühl sagte ihr, dass sie vorerst geradeaus in den Wald gehen müsse. Ein wenig verängstigt vertraute sie ihrem Gefühl und lief mit geschlossenen Augen weiter. Kurz darauf öffnete sie die Augen und ging langsam weiter. Wenig später erreichte sie eine Lichtung. Durch die Bäume fiel helles Sonnenlicht und erhellte die Lichtung. Gegenüber von ihr befand sich zwei Wege die allen Anschein nach aus der Lichtung rausführten. Sie ging mit vorsichtigen Schritten den beiden Pfaden immer näher. Ihrgendwas in ihrem inneren sagte ihr, dass sie auf keinen der beiden Pfade lang gehen sollte, weshalb sie sich umblickte und einen einfachen trampelweg sah der wohl auch aus der Lichtung führte. Beim genaueren hinsehen erkannte sie bei den beiden Pfaden jeweils ein Dorf im Hintergrund. Beide Dörfer srahlten nur so vor Reichtum. Dann blickte sie nochmal zu den Trampelpfad und erkannte nur Dunkelheit am Ende, man sah nicht wo der Weg hinführte. Ohne groß zu überlegen ging sie auf die beiden festen Pfade zu und blieb unschlüssig vor ihnen stehen. Welche der beiden Pfade sollte sie nehmen. Beide führen in ein Dorf , wo sie mit Sicherheit essen sowie trinken bekommen würde und außerdem eine Unterkunft.
'Was wenn das eine der Versuchungen ist?' Dachte sie sich. Ihr Gefühl sagte ihr, dass sie ihre Augen erneut schließen sollte und den Weg gehen sollte, den sie für richtig hielt. So Schloss sie ihre Augen und ließ sich von ihrem Gefühl leiten.
Seid einer halben Stunde lief sie nun schon so, bis sie ihre Augen vorsichtig wieder aufschlug und die Umgebung betrachtete. Offensichtlich war sie durch den Wald gelaufen, denn sie hatte einige Äste im Haar. Nun befand sie sich vor einer riesigen Steinernen Mauer. Vorsichtig blickte Fenya sich um, sah jedoch keine Tür oder ein Fenster. Als sie gen Himmel blickte, sah sie, dass die Mauer mindestens zwölf Meter hoch war. Da konnte sie auf keinen Fall rüber klettern. Deswegen setzte sich das Mädchen vor die Mauer und betrachtete sie eingehend. Verzweifelt dachte sie nach und Erinnerungen kamen in ihr hoch und sie bekam die blendende Idee: sie konnte doch Luft und Feuer beherrschen und möglicherweise auch Erde.
Siegessicher stand sie auf, konzentrierte sich auf das, was sie tun wollte: Die Mauer mit einem Mal zum Fall bringen. Mit einem kräftigem Tritt stürzte die Mauer ein, jedoch sank sie geschwächt zu Boden. Langsam und bedächtig erhob sie sich auf ihre zittrigen Beine. Es fühlte sich gerade so an, als hätte sie sich übergeben. Dennoch lief sie tapfer weiter, trotz der schwarzen Punkte in ihrem Blickfeld.
Als es langsam dunkel wurde, kam sie in einem Dorf an, wo man ihr anbot die Nacht über hier zu bleiben. Jedoch lehnte sie dankend ab, schließlich musste sie ja noch lange genug laufen, um endlich anzukommen in... Ja wo wollte sie eigentlich hin? Schulterzuckend lief sie weiter, bis sie merkte, dass irgendwas hinter ihr lief. Ruckartig drehte sie sich um, doch sah sie niemanden. Vorsichtig lief sie weiter, trotz des unguten Gefühls in ihrem Bauch.
Ihrem Bauchgefühl zufolge sollte sie sich nun auf den linken Weg begeben.
Es war ein steiniger Weg in einem Cremefarbem Ton. Irgendwie erinnerte diese Farbe Fenya an einen Strand. Die Nacht war mittlerweile schon angebrochen und der Mond stand hell am Himmel. Leider war es kein Sternenklarer Himmel, sondern eine stürmische Nacht, woraus sich schließen liess, dass der Himmel mit Wolken geziert wurde. Das Gefühl verfolgt zu werden, war sie immer noch nicht los geworden. Schließlich reichte es ihr und sie drehte sich um und schrie: "Wer auch immer du bist, zeig dich oder verschwinde!" Keine Antwort
Fenya wurde zunehmend unruhig und begann zu joggen, die Schritte hinter ihr ebenfalls. Die Angst überkam das Mädchen, sodass sie schließlich rannte.
Völlig außer Atem kam sie vor diesem Schloss an und ohne nach zu denken stieß sie die Tore auf und rannte hinein. So langsam wurde ihr schwindelig, denn Fenya war immer noch geschwächt. Einerseits wegen der Mauer von vorhin und andererseits vom vielen Gerenne. Erst jetzt fand sie die Zeit sich alles genauer anzusehen. Die ganze Empfangshalle war aus silbrigen Glas. Vor ihr erstreckte sich eine große Treppe, von der nun ein Mann auf sie hinunter sah.
Wie erstarrt blieb sie stehen und sah dem Mann direkt in die Augen. "Schön, dass du wieder da bist Alessandro."
"Es freut mich auch dich zu sehen, Alex."
Erschrocken wirbelte Fenya herum und realisierte erst jetzt, dass ein Mann hinter ihr ein wenig weiter links stand. Er hatte schwarze kurze Haare und braune Rehaugen. Seine Bekleidung war ein schlicht schwarzes Shirt mit einer schwarzen Hose und schwarzen Schuhen. Seine Arme und sein Hals zierten Tatoos und um seine Hüfte hing ein Gürtel mit einem silberner Klinge, ebenfalls aus Glas. 'Irgendwie scheint alles hier aus Glas zu sein...' Dachte sie sich.
Dabei bekam sie nicht mit, wie Alex sagte:" Sieh mal Alessandro, noch eine Dame die dich zu begehren scheint."
Alessandro lachte und sagte:" Verliebt in seinen Trainer in der Kampfkunst. Ganz blöde Idee." Alex lachte und erst jetzt merkte Fenya, dass sie ihn durchgehend angestarrt hatte. Mit hochrotem Kopf schaute sie zu Boden und drehte sich schließlich zu Alex um, der immer noch auf der Treppe stand.
Wut brodelte in ihr auf und sie ging zielstrebig auf ihn zu, sie merkte wie ihr plötzlich ganz heiß wurde, so als würde sie in Flammen stehen. Als sie an sich runter blickte, sah sie einen Ring aus Feuer um sich selbst herum. Das ganze ignorierend lief sie weiter, bis sie plötzlich von einem eiskalten Wasserstrahl getroffen wurde. Ihre Kleidung war nun pitschnass und vor Schreck bekam sie keine Luft.
Alex eilte auf sie zu und fing sie auf, bevor sie auf dem Boden aufschlug. Verzweifelt Rang Fenya nach Luft und hielt sich an seiner Schulter fest, als wäre dies ihre letzte Rettung auf Erden. "Ruhig Atmen, Fenya. Alles wird gut, siehst du ein und wieder aus Atmen." Redete ihr Alex gut zu und so langsam beruhigte sich ihr Atem wieder. Jedoch fühlte sie sich nun so schwach, dass sie gar nicht erst versuchte Alex von ihrer selbst weg zu schubsen. Sanft hob er sie hoch und sprach zu Alessandro:" Ich werde sie erst einmal auf ihr Zimmer bringen und du schreibst eine Nachricht zu Jack, dass es ihr gut geht und sie sicher bei uns angekommen ist."
Mit Fenya im Arm lief Alex die Treppen hoch zu ihrem Zimmer und legte sie behutsam in ihr Bett. Er deckte sie zu und augenblicklich schlief Fenya ein...
Frohes neues Jahr euch allen💘
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top