KAPITEL 8: Alte Wunden reißen auf
Im Morgengrauen setzte die schwarze 747 der Malfoys auf der östlichen Landebahn des größten Flughafens Englands auf. Hermine Malfoy, welche angeschnallt auf dem großen Chefsessel ihres Büros saß, seufzte auf. Sie war nun zurück in England, nun richtig und sie konnte sich nun nicht mehr verstecken. Während der Jet zum Terminal rollte, wurde der Brünetten bewusst, dass nun dutzende Reporter und Paparazzi, Zauberer und Muggle, im Terminal auf sie, ihren Ehemann und den Rest der Passagiere warten würde. Sie blickte auf ihre Armbanduhr, es war erst sechs Uhr am Morgen vielleicht würde im Flughafen nicht so viel los sein, es war ja sehr früh.
Plötzlich kam ihr ein erschreckender Gedanke: Rita Kimmkorn könnte da sein. Sie würde auf sie lauern, damit sie ein Foto von ihr, Hermine Jean Malfoy, machen konnte. Doch was dachte sie sich eigentlich, das war doch klar gewesen, schon von Anfang an. Doch das würde das Ende der Freundschaft von Harry, Ginny, Ron und ihr endgültig machen. Es würde das imaginäre Siegel sein. Sie war nun Misses Malfoy und sie konnte, nein, sie wollte auch nicht mehr mit ihnen befreundet sein. Doch war da immer noch die Wehmut, die sie sehr, sehr oft erfasste, sie konnte es einfach nicht akzeptieren, dass ihre alten Freunde so intolerant waren, dabei hatte sie für alle so viel getan, oft hatte sie selber dabei zurückgesteckt, nur um am Ende vorgeworfen zu bekommen, dass sie selbstsüchtig wäre. Sie war sich mittlerweile ihrer Sache sehr sicher, doch würde sie, sollte es zur verbalen Konfrontation kommen, sehr darunter leiden.
Hermine ermahnte sich in Gedanken, positiv zu denken. Sie würde ihre Schwiegereltern, Lucius und Narzissa, wiedersehen. Sie schmunzelte, sie hätte früher nie gedacht, dass die Beiden eine überaus angenehme Gesellschaft wären. Doch das stimmte, sie liebte es mit Narzissa im Wintergarten Tee zu trinken und dabei den wunderschönen Garten des Manors zu bewundern. Die magischen und exotischen Planzen im Gewächshaus, welche die Farbe, die Form oder sogar den Geruch wechselten, waren einfach nur faszinierend. Der Wintergarten und das Gewächshaus waren nach dem Krieg gebaut worden, das Gärtnern war zu Lieblingsbeschäftigung geworden. Auch Lucius war ein wirklich angenehmer Zeitgenosse, vorausgesetzt, man kannte ihn näher. Er kannte sich wirklich in den verschiedensten Gebieten, allen voran Politik und magischen Recht sehr gut aus, Hermine konnte mit ihm herrlich diskutieren.
Doch als Hermine an ihre zwei Schätze, Perseus und Cassiopeia, dachte, wurde sie mit dem wärmsten aller Gefühle belohnt. Sie liebte ihre Kinder wie nichts andere im ganzen Universum. Sie würde für sie ihr eigenes Leben sofort geben. Ihre zweieigen Zwillinge hatten beide braune Haare und hellgraue Augen, doch Perry hatte einen braunen Ring um die Pupile, welcher aber nur sichtbar wurde, wenn man ihn ganz genau betrachte. Cassie hatte ebenfalls solch einen Ring, doch bei ihr war dieser in einem noch dunkleren grau gehalten. Ein Lächeln schlich sich auf die Züge der Multimilliardärin.
Diese Ringe entsprachen exakt den Charaktereigenschaften ihrer Kinder, Perry war ihr so unfassbar ähnlich, er liebte Bücher über alles, lernte gerne und war magisch überaus begabt, doch er hatte manchmal starke Selbstzweifel. Cassie hingegen war die Selbstbewusstheit in Person, aber trotzdem bei Weitem nicht so arrogant wie ihr Vater. Sie las zwar ebenfalls gerne, doch stellte das Lesen Quiddich keinesfalls in den Schatten. Sie war eine wahre Meisterin, dies hatte sie von Draco geerbt. Oft veranstalteten diese, Draco und Lucius im Sommer im Garten der Manors eine Quiddich-WM. In dieser Zeit bevorzugte ihr Bruder es, mit Hermine und Narzissa in die verschiedensten Läden zu gehen, um zu shoppen.
Hermine war so in ihre Gedanken um ihre Kinder vertieft gewesen, sodass sie gar nicht gemerkt hatte, dass der schwarze Jet am Terminal angekommen war und die Gangway heran gefahren wurde. Sie erhob sich aus ihrem Sitz. Als sie in die schwarze Fläche des ausgeschalteten Plasmafernsehers, welcher in die Wand ihres Büros eingelassen war, sah, überprüfte sie, was sie anhatte, da ihr klar war, dass sie so im Tagespropheten, zum ersten Mal sein vielen Jahren, wahrscheinlich zu sehen sein würde.
Sie trug ein kurzes, trägerloses Kleid, welches einen engen Rock hatte, dazu hohe schwarze High-Heels. Die Accessoires des Outfits bestanden aus einem Diamantcollier, langen Ohrringen in Tropfenform sowie einer Armbanduhr, welche ebenfalls üppig mit Diamanten verziert war. Alle Teile des Schmucks stammten von Edeljuwelier und wurden extra für sie angefertigt. Ihre Haare trug sie heute offen.
Mit dem Gefühl, bereit für alles Kommende zu sein, verlies sie ihre Büro, um das Flugzeug zu verlassen und sich England seit langer Zeit zu zeigen.
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