Kapitel 1

"Wo bleibst du denn, Tarkik?" Tikaanis Stimme riss den Jungen aus seinen Gedanken. Er saß auf seinem Bett und blätterte durch ein buntes Magazin. Er warf einen Blick auf die Uhr. Verdammt. Er hatte die Zeit völlig vergessen.
"Kommst du?"
Genervt sprang der Junge vom Bett und zog sich Socken und Schuhe an. Er streifte sich eine dünne Jacke über und schnappte sich die große Reisetasche, die schon neben seiner Zimmertür bereit stand.
"Ich komm ja schon", rief er und polterte die Treppe hinunter.
Neben Tikaani, die am Fuß der Treppe wartete, tauchte nun auch ihr Mann, Carag, auf. "Die Treppe, Tarkik! Du zerkratzt die ja völlig!"
Der junge stöhnte entnervt auf und verdrehte die Augen. Seine Eltern mussten immer so ein Drama machen. Er war froh, endlich mal eine Weile lang weg zu sein.

Seine Mutter legte eine Hand auf seine Schulter und zog ihn zu sich. " Jetzt mach nicht so ein Gesicht. Freust du dich denn nicht?" Ihre mitternachtsblauen Augen strahlten ihn besorgt an.
"Doch, natürlich!", rief Tarkik bestürzt und riss sich unsanft los von ihr. Er war zu aufgeregt, um klar nachzudenken.
Seine Mutter schüttelte lachend den Kopf, während Carag ihm die Tasche abnahm.
"Hast du denn alles?", Wollte er wissen. Sein Sohn stürmte bereits zur Tür hinaus und zu dem Jeep, der in der Auffahrt stand.
"Ja, ich hab alles!", brüllte der Junge zurück.
Tikaani und Carag tauschten einen Blick. Beide mussten schmunzeln. Der Junge konnte es gar nicht erwarten, dass die Reise los ging.

Ein wenig traurig machte es Shari schon. Sie wollte ihre Tochter - noch dazu ihre einzige Tochter - nicht gehen lassen. Natürlich würde sie sie noch oft sehen und sie konnte ja auch mit ihr telefonieren, aber es war nicht dasselbe, wie sie jeden Tag zu sehen.
"Wo ist Nelani denn?" Die junge Frau schaute auf zu ihrem Freund, der mit fragendem Blick in der Tür stand. Sie legte ihr Handy zur Seite und stand auf.
"Die ist noch in ihrem Zimmer. Sie kommt bestimmt gleich." Sie raufte sich die hellen Locken. "Hoffe ich. Wir müssen bald los." Den letzten Teil sagte sie absichtlich lauter, damit auch Nelani selbst sie hören konnte.
"Ich komm ja schon!", kam es auch prompt zurück.
Tiago lächelte. "Das klappt tatsächlich", meinte er.
Schon kurze Zeit später stürmte ihre Tochter in die Küche, die dunkelblonden Locken flogen wild umher. "Gehen wir?" Sie hüpfte aufgeregt auf der Stelle.
Das Paar lachte und nickte. Sie stiegen ins Auto, Nelanis Tasche im Kofferraum, und machten sich auf den Weg.
Das Navi führte sie über holprige Feldwege, durch Brombeerhecken und durch Dichte Wälder, bis es angab, dass sie das Ziel erreicht hatten.
Ein Schild stand am Ende der Straße:

Willkommen an der Stormy Beach High.

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