Das Interview Teil 3
Cynthia sah auf ihr Klemmbrett. Also viele Fragen waren nicht mehr übrig.
"Bei welchem Film musst du lauthals lachen, auch wenn du ihn alleine guckst?"
"Die Biss zum blabla Verfilmungen. Dann Loriot Papa an de Portas."
Cynthia sah ihn schulterzuckend an. Sie kannte Loriot nicht.
"Gibt es etwas, wovon du schon lange träumst, dich aber noch nicht getraut hast, es zu tun?"
"Lorenzo den Marsch zu blasen ist eines davon. Er würde nicht davor zurückschrecken seine mentale Folterungen auch bei mir einzusetzen. Deswegen traue ich mich das nicht. Und meinem Sohn zu sagen, dass ich es eklig finde dass er Männer küsst."
Cynthia lächelte.
"Sie beleidigen ihn aber nicht."
"Ich finde seine Sexualität nicht schön aber akzeptiere sie. Aber ich will nicht unbedingt ihn zu einer Homoparty fahren müssen. Verstehen sie?"
Cynthia nickte und für fort:
"Wenn Sie ein Video von einer Situation aus ihrem Leben haben könnten. Welche Situation würden sie wählen?"
"Den Tod von Aree. Um meinem Sohn seine Mutter zeigen zu können. Damals gab es nur Portraits."
"Hat seine Hoheit Vicomte Arek es gut verkraftet als er erfuhr, wie die Prinzessin starb?"
Alessandro sah traurig zu Boden.
"Er war damals sechs Jahre alt. Er wurde nicht aufgeklärt. Das Thema Aree war sehr umstritten im Hause de Nuit. Der König hat Napoleons Werdegang akribisch verfolgt. Mir war klar, dass er Rachegedanken hatte. Er hatte bereits Legrand beide Arme abgerissen und ihn grausam auf den Stufen Versailles sterben lassen. Ich weiß nicht, ob sie den Hintergrund der Entführung der Dauphine kennen."
"Ich weiß nur, dass Napoleon sie mit Legrandes Hilfe entführt hat und er den König nach Notre Dame lockte. Wo er Aree getötet hat. Mehr weiß ich nicht."
Alessandro blinzelte und hatte Tränen in den Augen.
"Dann will ich ihnen die Geschichte erzählen. Nach der Schlacht von Waterloo war Bonaparte besiegt. Er kam 1815 zurück und verlor an Einfluss und auch all seine Freunde und Unterstützer im Konsulat. Verzweifelt suchte er unseren Erzfeind Avram van Canteriad auf.
Avram erzählte ihm von Vampiren und dass Marquis de Nuit einer war. Also nahm er Juliano de Nuit ins Visier. Er kam zu ihm und verlangte Unsterblichkeit. Juliano verweigerte sie ihm. Er behauptete der Kaiser sei verrückt und schmiss ihn raus.
Bonarparte ließ dies nicht auf sich sitzen und tat sich mit Legrand zusammen einem ehemaligen Jakobiner unter Robissperre. Gemeinsam entführten sie meine geliebte Aree mit meinem Kind im Bauch. 4 Wochen ließ Napoleon uns zappeln. Dann kam endlich die Nachricht. Juliano ging allein zu Norte Dame. Es gab einen Streit. Juliano wollte ihn nicht zum Vampir machen. Dann kamen wir dazu. Legrand verletzte Aree schwer und die Wehen kamen. Ich habe nicht viel mitbekommen, was zwischen Juliano und Bonarparte abging , weil ich versuchte Aree am Leben zu halten bis die Geburt vollzogen war. Sie starb nach dem mein Sohn das erste Mal schrie."
Alessandro wurde still und wischte sich die Tränen ab.
Er sprach etwas zittrig weiter.
"Wir haben Bonarparte nicht getötet und den Alliierten ausgeliefert. Die verbanden ihn nach St Helena. Ich habe meinen Sohn nichts von alldem erzählt, damit er sich nicht die Schuld gibt. Aber 6 Jahre später 1821 trat Juliano an mich ran und wollte wissen ob ich über Aree hinwegkommen würde. Ich schüttelte den Kopf. Juliano eröffnete mir seinen Plan. Er hatte einige Jakobiner verschleppen lassen und an ihnen ausprobiert, was unser Vampirgift sonst noch anstellt, ausser dem Menschen unseren Willen auf zu zwingen."
"Ähm wo führt das hin?", fragte Cynthia. Sie war nervös. Über Rachepläne ihres Königs zu reden war gewiss nicht gut. Sie hatte immerhin dem König Untertan zu sein.
"Wenn es über einen lange Zeitraum verabreicht wird mit Essen,dann löst es Krebs aus. Kurz gesagt. Ich bin mit eurem König nach St Helena und wir haben den Krebs an dem Napoleon Bonarparte starb willentlich herbeigeführt, aus Rache für Arees Tod."
Cynthia sah ihn erstaunt an.
"Ach du Schreck! Und euer Sohn?"
"Arek weiß es. Bevor ich ging sagte ich ihm was wir vorhatten. Er wollte mitkommen aber Juliano ließ es nicht zu. Seid dem ist das Verhältnis von Arek zu seinem Großvater nicht gut."
"Jetzt verstehe ich auch warum er nicht in der Thronfolge ist.", meinte Cynthia.
Der Graf seufzte.
"Mein Sohn will nichts mit seinen französisch Erbe zu tun haben."
Cynthia sah ihn verwundert an.
"Warum nicht. Le roi hätte doch niemals einen Sechsjährigen nach St Helena mitnehmen können. Das muss ihr Sohn doch verstehen."
"Es ist ja nicht nur das. Juliano hat seinem Enkel vorgeworfen, das er sich ausgerechnet Notre Dame als Geburtsstätte aussuchen musste. Er hat ihm vorgeworfen, daß Aree überlebt hätte, wenn er noch ein paar Stunden im Bauch geblieben wäre. Das hat Arek tief verletzt. Ich bin Eurem König nicht böse deswegen. Arees Tod hatte ihn ziemlich fertig gemacht."
Cynthia schluckte. Sie sah nervös zur Kamera.
Plötzlich ertönte ein Ruf.
"Schnitt!"
Cynthia stand auf.
"Warum?", brüllte sie den Kameramann an.
Die Tür ging auf und Daniel de Agreste kam herein gestürmt.
"Oui,Oui! Excuse moi! Das macht sie nicht noch einmal Eure Hoheit.", sprach er ins Handy.
Dann funkelte er Cynthia an.
"Madam de Sang. Das Interview wird sofort beendet."
Alessandro erhob sich.
"Warum? Wir haben nur über den Tod der Dauphine geredet."
Daniel schluckte.
"Sie haben le rois private Gedanken dem ganzen Volk offenbart. Ich habe hier Prinz Barde de Nuit, le rois Bruder persönlich am Telefon."
Alessandro schnaufte wütend.
"Euer König ist mein bester Freund. Er wäre nicht sauer darüber. Das Volk weiß, das er auch ein Vater, der trauert hinter der Krone ist. Barde versucht die altmodische Unnahbarkeit des Königs aufrecht zu erhalten. Gerade ihr Franzosen habt doch seit jeher einen offenen Hofstaat. Louis XV. hat umgeben von geladenen Gästen alles möglich gemacht."
"Es ist aber was anderes, wenn seine Majestät als Mörder des Kaisers unserer Menschlichen Brüder dargestellt wird. Es gibt auch Vampire die Napoleon beistanden,trotz der Monarchie. Die Gruppe mit der das Königreich zur Zeit Probleme hat, heißt nicht zufällig Napoleoner. Wollen sie Groll gegen seine Majestät schüren?"
"Nein, ganz sicher nicht.",knurrte Alessandro.
Plötzlich klopfte es drei Mal. Daniel ging sofort von der Tür weg.
Cynthia rutschte ein "Mon Deu!" raus.
Dann ging die Tür auf und sechs in königsblau gekleidete Gardisten der Florettiere traten herein.
Sie zogen ihre Floretts und hielten sie in die Höhe.
"Vive le roi - lang lebe der König.", sagten sie Alle gleichzeitig.
Dann trat einer nach vorne.
"Vorte Majeste Soleil III.", rief dieser.
Damit ging die Tür erneut auf und ein knapp 36 Jähriger Mann mit langen Braunen Haaren trat in den Raum. Er trug einen schwarzen Seidenanzug und schwarze Lackschuhe.
Daniel schluckte und verbeugte sich sofort. Auch Cynthia ging in die Knie.
Beide sprachen kein Wort.
Alessandro hingegen ging auf den König der Vampire Frankreichs zu.
"Mon Amie, was führt dich den her."
Juliano de Nuit lächelte.
"Eine sehr interessante Geschichte über den Mord an unserem Kaiser."
Alessandro grinste und die beiden schlossen sich in die Arme.
"Werde ich jetzt eingesperrt. Ich dachte es ist in Ordnung über Aree zu reden."
Juliano lachte.
"Über meine Tochter solltest du ja auch reden, aber über Bonarparte hättest du auch ruhig schweigen können."
"Entschuldige, wird dies das Vertrauen des Volkes Schädigen?"
Juliano sah Alessandro ernst an.
"Warte kurz."
Dann drehte er sich zu Cynthia und Daniel um.
"Ihr könnt mich ansehen."
Daniel erhob sich und trat zum König. Sofort waren Zwei Florettiere neben ihm und einer Hinter ihm. Ein Florett schwebte direkt vor seiner Kehle.
"Nähert ihr euch auch nur einen weiteren Zentimeter seiner Majestät, werde ich nicht zögern euch zu verletzen.", zischte der Leibwächter rechts von Daniel, der das Florett an seine Kehle hielt.
Daniel schaute verdutzt und murmelte eine Entschuldigung.
Er trat zurück.
Die Gardisten nahmen etwas Abstand.
Juliano wandte sich zu ihm.
"Ich möchte, dass das Interview fort geführt wird. Ich werde selbst eine Erklärung meiner Beweggründe der Ermordung Bonapartes abgeben. Jeder Vampir der Vater ist unter dem Volk wird das verstehen. Aber nun möchte ich den Grafen gerne zum Grab meiner Tochter begleiten."
"Natürlich, euer Majestät!",stammelte Daniel und lies den König vorbei.
Alessandro ging Juliano hinterher.
Der König und der Graf verließen gemeinsam das Studio.
Juliano dreht sich um als sie draußen am Gang standen.
"Du liebst sie immer noch, oder?"
Alessandro trat ans Fenster und sah auf das Grab.
"Ja, Juliano! Ich liebe deine Tochter immer noch. Ich bin mir sicher, dass sie gewollt hätte, das du ihrem Sohn nicht die Schuld gibst. Gib sie mir. Ich habe ihre Entführer nicht aufhalten können als sie in Gemme de Sang einbrachen. Ich habe sie geschwängert. Sie ist wegen…"
"Alessandro!", unterbrach Juliano ihn. Er legte ihm die Hand auf die Schulter.
"Der Schuldige ist 1821 auf einer Insel gestorben. Ich weiß,das es ein Fehler war dir und Arek die Schuld zu geben. Manchmal denke ich, es wäre besser gewesen Bonarparte zu verwandeln."
Der König sah traurig aus dem Fenster.
"Dann hätte er Aree nie entführt."
"Weißt du was du da sagst. Hätten wir mit ihm begonnen, hätten es andere bei weiteren Historischen Persönlichkeiten, auch getan. Hättest du einen Vampirhitler gewollt. Es wäre nicht nur bei gesunden Herrschern aufgetreten, sondern auch bei den Psychopathen. Vladimir hat dir doch erklärt, was mit der Geschichte der Menschen passiert, wenn wir derart eingreifen. Du hast ihm vorgeschlagen Ludwig zum Vampir zu machen. Das nur aus Egoismus, weil du die Bourbonen, von denen dein Vater so viel hielt retten wolltest."
"Louis August de Bourbon war mein bester Freund, ja!", brüllte der König.
"Ja, ein Freund, den du belügen musstest. Glaube mir, auch dass hätte Roi Louis XVI. nicht vor der Guillotine bewahrt."
Juliano sah weinend runter zum Sarg seiner Tochter.
"Du hast recht. Ich handelte nur aus der Angst heraus jene zu verlieren die ich liebte. Vielleicht habe ich Arees Entführung dadurch heraufbeschworen. Ich vermisse meine kleine Flore so sehr."
Alessandro umarmte den König von hinten.
"Ich vermisse sie auch."
Er sah nach unten und schickte einen Kuss zum Sarg.
"Je taime mon Aree."
Der König und Vater lächelte über die Worte "Ich liebe dich, meine Aree".
Ende
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