Das Interview Teil 2
Die Vampirfrau bat den Grafen sich zu setzen und gab den Kameramännern Zeichenanweisungen.
Alessandro nahm sich ein Glas aus der Pyramide, rümpfte aber die Nase und stellte es dann wieder zurück.
Er schüttelte den Kopf und ging zum Sofa. Der Urvampir setzte sich und schlug die Beine übereinander.
Cynthia atmete tief durch und sah auf ihr Klemmbrett, dass einer der Kameramänner ihr gegeben hatte.
Sie sah entschlossen in die Kamera und lächelte.
"Und Action!", rief der Kameramann.
Cynthia legte nun los.
"Guten Abend Frankreich. Guten Abend französisches vampirisches Königreich. Das hier ist Canape pour discounter de Cynthia, Cynthias Gesprächssofa, live vom Aréeischen Turm im Sang in Paris. Mes condoléances à la Dauphine Arée de Nuit – mein tiefes Beileid für Kronprinzessin Arée de Nuit.“, fing Sie an.
Dann hielt sie die Traditionelle Schweigeminute für die Prinzessin ab.
Danach räusperte sie sich.
"Heute spreche ich mit Graf Alessandro Drago. Er ist einer der Söhne des Mondes, unserer Aller Herrscher."
Cynthia ging nun zum Sofa und setzte sich zu Alessandro.
"Sind sie bereit, Graf?"
Alessandro sah sie aufmerksam an.
"Oui, ich bin bereit."
Cynthia schaute auf ihr Klemmbrett und stellte die Erste Frage.
"Wie würden sie sich einem wild fremden Vampir vorstellen?"
Alessandro lachte belustigt auf.
"Meist ist dies nicht von nöten, da mich jeder Vampir aller 12 Vampirländer aus der Zeitung kennt."
Cynthia kratzte sich nachdenklich am Kopf.
"Gut, dann anders. Wie würden sie sich einem gerade gewandelten Vampir vorstellen, der noch nichts über unsere Welt weiß."
Alessandro überlegte und antwortete: "Guten Tag junger Vampir. Mein Name ist Alessandro Drago. Ich bin ein Italienischer Graf der Region Latium. Ich lebe in der Nähe von Rom im kleinen bescheiden Dorf Salvatore. Ich bin mit meinen drei Brüdern, einer der direkten Nachkommen unseres Stammvaters, dem Ersten Vampir Europas und lebe mit meiner Familie, meinem Kater und den Pferden auf Schloss Immortalite, in der nähe von Salvatore. Ich bin Mitglied der Regierung unserer Rasse."
Cynthia nickte zufrieden.
Sie nippte an ihrem Glas.
"Gut, was können sie mir über ihre Familie sagen?"
Alessandro schmunzelte.
Er setzte sich gerader hin.
"Meine Familie ist groß. Meine Brüder Lorenzo und Pietro sind sehr vertraut mit mir. Ich teile meine größten Geheimnisse mit ihnen. Mein Dritter Bruder musste leider gehen. Ich höre nur gelegentlich etwas über ihn. Er versucht meinen Neffen vor dessen Vater zu beschützen."
Cynthia runzelte die Stirn.
Welcher Bruder wohl der Vater ist?
"Von welchem Neffen sprechen sie? Und was ist passiert, dass ihr Bruder ihn vor ihrem anderen Bruder beschützen muss?"
Alessandro grinste.
"Sie kennen doch wohl le Roi des Sadismus. Mein älterer Bruder Lorenzo Drago hat sich nicht wirklich unter Kontrolle. Er liebt Schmerz und wer nicht nach seiner Nase tanzt, den foltert er. Sie und ich wissen, dass manche von uns sich Halbvampire zeugen, damit sie eine Blutquelle haben. Sie nutzen ihre eigenen Nachkommen zur Ernährung und zum Sex. Ich habe dieses Verhalten mit einer 2 zu 1 Mehrheit 1945 im Dragorat unter Todesstrafe gestellt. Trotz dessen was in Deutschland abging und unserer Bemühungen den Rassenkrieg zu stoppen. Sie können sich denken, wer die eine Gegenstimme angebracht hat. Aber mein Bruder hat einfach weitergemacht. Mit den Argumenten, dass er, da er die Gesetze macht, über ihnen steht und Straffreiheit genießt. Trotz das Lorenzo mein Bruder ist habe ich das Thema Thelio nie vollständig gebilligt. Aber ich wollte auch nicht gegen Lorenzo kämpfen müssen."
Cynthia nickte.
"Das ist verständlich. Egal was sie tun, sie bleiben doch unsere Familie. Wo sind Thelio und ihr vierter Bruder Marchio jetzt?"
"2003 waren sie in Moskau. Das ist das letzte was ich herausfinden konnte. Marchio ist durch seine Gabe der Gestaltwandlung, sehr schwer aufzuspüren. Wäre Thelio nicht bei ihm, wäre es unmöglich."
Cynthia sah ihn erstaunt an.
"Wie weit geht diese Gestaltwandlung? Ich bin immer wieder beeindruckt von den Gaben der Urvampire. Ihre eigene Fähigkeit haben sie ja vorhin schon gezeigt."
Alessandro legte seine Hände neben sich ab. Er lehnte sich zurück und schien nach zu denken.
"Mein jüngster Bruder, der gerissene Marchio hat die Fähigkeit sich jede erdenkliche Gestalt eines Menschen anzueignen und sie jederzeit nach belieben für genau 16 Stunden einzusetzen. Er muss lediglich wissen wie die Person aussieht. Er kann das Aussehen sogar von Gemälden und Fotos kopieren, vorausgesetzt es ist der ganze Körper zu sehen. Er hat sich öfter mit uns einen Scherz erlaubt, in dem er als Historische Person, die damals noch lebte, ankam und uns verhaften lies. Es wäre alles wesentlich einfacher mit ihm gewesen. Aber er hat sich 1840 leider Dinge erlaubt, die wir nicht gut fanden. Was hätten wir nur für Möglichkeiten mit ihm gehabt. Er hätte sich als Bonarparte hinstellen können und diese Kriege einfach beenden können. Er hätte in Deutschland sehr viel ausrichten können. Er hätte die Deportierung einfach stoppen können. Wir hätten natürlich dafür Sorgen müssen das der echte "Führer" nicht auftaucht. Aber das wäre leicht gewesen. Wir haben ja versucht, ihn mit den Staufenbergattentat zu töten."
Cynthia schluckte.
"Ich weiß nicht was dem Sender angehängt werden kann, wenn wir ausgerechnet darüber sprechen. Ich weiß nicht wie, dies im deutschen vampirischen Kaiserreich der Ewigkeit an kommt. Wir senden nicht nur in Frankreich."
Alessandro winkte beschwichtigend ab.
"Kaiser Heinrich von Pommberg hat gewiss nichts dagegen. Es ist unsere Geschichte. Heinrich sorgt selbst für Aufklärung der jüngeren Vampirgeneration. Wir wollen ja alle nicht, dass sich so etwas weder bei uns noch bei den Menschen wiederholt. Deswegen gibt es ja das Gesetz, dass mir und meinen Brüdern jeder Zeit erlaubt, einen Herrscher eines Vampirlandes, fest zu nehmen, ohne, dass er was getan haben muss.
Deswegen existiert die Monarchenkonferenz. Deshalb darf kein Vampir je eine Diktatur bilden. Deswegen jagen unsere Geheimdienste jeden Blutsauger der vor hat in Länder wie den Irak auszuwandern. Deswegen vermeiden wir in solchen Ländern den Vampir zu etablieren, wie wir es im 18. Jahrhundert mit Europa taten."
Cynthia sah etwas nervös zur Kamera.
Sie wechselte Rasch das Thema.
"Was halten sie von Lorenzo Dragos BDSM-Dasein und seinen brutalen Ruf."
Alessandro rollte mit den Augen.
"Jeder Journalist muss immer auf dem Hobby von Lorenzo rum reiten. Nein, ich habe kein Problem mit seiner sadistischen Seite und auch kein Problem damit, dass er Foltert. Er trennt BDSM sehr stark von dem Psychopathen, der in ihm schlummert. Nach dem was er durchmachen musste ist sein Verhalten kein Wunder. Mein Vater hat es akzeptiert und ihm gezeigt, dass er deshalb nicht Falsch ist. Ich folge seinem Beispiel."
Cynthia wurde neugierig.
"Mit Vater meinen sie…."
"Vladimir Drago. An meine menschlichen Eltern habe ich keine Erinnerung."
Cynthia schaute mitfühlend.
"Was ist die schönste Erinnerung an deine Eltern?"
"Wie Vladimir mit meiner Mutter Mary im Garten von Gemme de Sang im Dezember 1789 tanzt und damit die de Nuits und die Adligen aufmuntert. Aber auch seine bewegende Rede am Cour des miracles um Vampire zu rekrutieren, die mit uns den Place Louis XV. von den Rittern der Dunkelheit befreiten."
"Sie und ihre Familie haben eine Menge für unser Land getan."
Alessandro lächelte geschmeichelt und wurde leicht rot.
"Das ist doch selbstverständlich. Sie wissen nicht wie Glücklich Vater war als wir hier ankamen. Andere Vampire zu sehen hat ihn so glücklich gemacht. Wir hielten uns bis dato für die Einzigen unserer Spezies. Wäre sein Onkel nicht im Drachenorden gewesen, hätte dieser ihm nie von Versailles pracht erzählen können. Wir wären vielleicht nie nach Versailles gegangen und hätten nie Juliano kennengelernt."
Cynthia sah ihn entsetzt an.
"Sie meinen Doch nicht etwa Juliano de Nuit, le roi?"
Alessandro lachte.
"Sie sollten ihr Gesicht sehen, Madam de Sang. Natürlich meine ich den König. Er war ja mit Ludwig dem XVI. befreundet. Mein Vater hat ihm sehr bei gestanden, nachdem diese schrecklichen Menschen Ludwig umbrachten."
"Es gibt das Gerücht le Roi sei von ihrem Vater gewandelt worden. Ist dies wahr?"
"Si..äh Ja, das ist richtig. Ich selbst habe Stanislas, den Bruder Julianos verwandelt."
"Gut, Sie haben ja Kinder. Was für Eigenschaften haben diese von ihnen geerbt."
"Arek ist genauso entschlossen wie ich. Aleena ist Mutig und Lisa hat ein großes Herz. Aurora...ich will nicht darüber reden."
"Ich dachte sie habe nur zwei Kinder. Haben die alle dieselbe Mutter?"
"Nein, haben sie nicht. Lisa ist nicht wirklich von mir und ihrer Mutter Karina Nemuritor anerkannt. Wir mussten sie beide leugnen, da wir wegen Politischen Angelegenheiten nicht zusammen sein können. Bei Aurora handelt es sich um meine menschliche Tochter die meine Ehefrau zur Welt brachte, bevor ich Vampir wurde."
"Und Arek und Aleena?"
"Arek ist der Sohn meiner ersten Beziehung als Vampir Aree de Nuit, die Tochter eures Königs. Aleena hat Queen Anja Firemoon, die Vampirkönigin Großbritanniens als Mutter."
Cynthia runzelte die Stirn.
"Sagen sie nicht sie waren mit alle gleichzeitig zusammen?"
"Wo denken sie hin! Natürlich nicht! Arek ist mein zweites Kind nach Aurora. Er ist 1815 geboren. Lisa kam 70 Jahre später und Aleena ist während der Kristallnacht in Deutschland zur Welt gekommen. Sie war ein Unfall. Um an Graf Schenk von Stauffenberg heranzukommen, wurde Anja menschlich. Ich wusste nicht, dass es so schnell zu einer Befruchtung kommen würde."
Cynthia lächelte ihn an.
"Ich verstehe. Sie haben niemanden betrogen, sondern leben einfach eine sehr lange Zeitspanne und haben eben nicht nur eine Beziehung die ganze Zeit gehabt."
Alessandro lachte.
"Naja streng genommen bin ich noch mit Tarria verheiratet. Aber ich schätze, dass eine Ehe, die 1720 geschlossen wurde, nichts mehr zählt."
Cynthia grinste.
"Also sind sie eigentlich Witwer?"
"Si! Obwohl ich mich als noch nicht so alt bezeichnen würde. Bei den Menschen sind die ja meistens Alt."
Cynthia sah auf ihr Klemmbrett.
"Wie alt wollen sie werden?"
Alessandros Augen wurden rot und er zeigte Kurz den Vampir in ihm.
"Ich versuche der Erde so lange wie möglich erhalten zu bleiben. Ich und meine Brüder haben geschworen die Gesellschaft der Vampire aufzubauen und so lange wie möglich zu beschützen. Das war der Letzte Wille Graf Dragos. Ich führe jeden Befehl meines Vaters aus, egal was es kostet. Also wenn es nach mir gehen würde können wir auch noch 3021 hier sitzen."
Der Graf sah sie durchdringend mit diesen roten Augen an und ihr wurde unheimlich zu mute.
"Welcher Vampir war der älteste denn sie je trafen?"
"Abgesehen von meinem Vater, war das Luca alias Itchtocar, der 1390 geboren wurde und ein Atzekensklave war. Er gehört heute der Vampirmafia an. Aber auch der ehemalige Pflegevater meines Freundes Jasper Rayn Cossa war ein Maya. Und mein Lektor im Verlag Storia Storica, der ein Kreuzritter in Jerusalem während des Dritten Kreuzzuges und ein Templer war."
"Was war das älteste Wesen das sie je trafen?"
Alessandro beugte sich nach vorne.
"E nomine Luziferus, Angelus ex inferno"
Cynthia sah verdutzt drein.
"Im Namen Luzifers, Engel der Hölle? Sie wollen doch nicht andeuten, sie haben den König der Hölle persönlich getroffen?"
"Sie können Latein? Doch, ich habe Luzifer schon fast 8 Mal gegenübergestanden."
"Als Journalistin des Königs lernt man im Studium auch Latein. Der König liebt diese Sprache, genauso sehr wie Französisch. Wie war das, den Erzengel zu sehen?"
Alessandro zuckte mit den Schultern.
"Er ist nicht so schlimm, wie die Kirche sagt. Er ist für mich Familie und so redet er auch mit uns. Er gibt uns niemals Befehle, sondern bittet. Er ist ja auch mein Urgroßvater. Vladimir ist der Sohn seines Sohnes Melkretor."
"Sie sind mit dem Teufel verwandt!"
Cynthia war geschockt.
"Si, und er ist nicht der Satan den die Kirche gerne hätte. Im Prinzip ist sein Kampf gegen seinen Vater, nichts anderes, wie unser Kampf mit den Rittern der Dunkelheit, die uns die Nahrungsquelle Halbvampire nehmen wollen. Er versucht dem Spielzeug seines Vaters, dem Menschen und seinem Puppenhaus, der Erde, eine freie vom Lenken und Wirken seines Vaters abgeschnittene Zukunft zu geben. Das hat er zu mir gesagt. Sein Sohn hat uns erschaffen und Luzifer hofft jetzt mit uns, den Vampiren an seiner Seite, die Erde so weit zu schützen, das nach der Apokalypse die Erde und wir als Nachfahren der Menschen überleben und wir es frei von Einfluss Gottes besser machen, wie die Menschen. Wir haben bewiesen, dass wir das Können. Unter den Vampiren gab es nur drei Große Kriege bisher. Die Menschen fangen gefühlt alle 5 Jahre einen Neuen an. Ich will nicht abstreiten, dass die EU viel Frieden gebracht hat. Aber im Gegensatz zu unserem Blutbund umfasst sie nicht die ganze Welt. Immer wieder wird in den Drittländern gekämpft. Es sterben tausende Menschen jeden Tag. Das muss nicht sein. Aber leider liegt die Gier in der Natur des Menschen. Für unsere Gier müssen zwar auch Menschen sterben, aber immer nur der, von dem wir Trinken. Durch die Halbvampire, wäre dies sogar gar nicht mehr nötig. Sie schlachten mit dem Argument, das und das steht mir zu und der hat mehr als ich, auch Unschuldige ab, wenn sie gerade im Weg stehen. Die Liberatore im Zweiten Weltkrieg haben gezeigt, dass man auch ohne Bombardierung zum Ziel kommt. Wir haben ausschließlich KZts und Militärische Einrichtungen des Dritten Reiches angegriffen und keine Städte. Dazu hat sich die BSA, das Kingdom of V'empire, das französische vampirische Königreich der Sonne und wir, das salvatorischen Reich der Nacht bei der Bildung der Liberatore verpflichtet. Jeder von uns hat sich daran gehalten, weil uns bewusst war, dass das Volk nichts für die Grausamkeit kann. Für einen menschlichen Soldaten gehören selbst, die Zivilisten des Landes, dass er angreift zum Feind."
"Gut, auf welchen wesentlichen Werten beruhen Ihre täglichen Handlungen, Entscheidungen, Pläne?"
Alessandro kratzte sich am Kopf
"Auf Liebe,Respekt und alles was ich im Blutbund tue,basiert auf dem Wunsch nach Schutz für unsere Rasse"
Cynthia sah auf ihr Klemmbrett.
"Gut, wo wir jetzt schon bei ihrem Beruf sind. Welche Ausbildung haben sie."
Alessandro lachte ein warmes herzliches Lachen.
"Ich habe, als heutiger Jugendlicher, damals war man mit 13 schon praktisch Erwachsen, Schneider gelernt, im Betrieb meines Schwiegervaters. Vorher bin ich ab und zu die Holzstühle mit meinen Vater am Markt von Rom verkaufen gegangen. Mein Vater war Zimmermann. Also er ist nicht mein Vater, denn ich wurde ausgesetzt. Aber ich sehe das nette Ehepaar Garlini als meine Eltern an und nannte sie Tante und Onkel."
Er schwieg eine Weile.
Cynthia ließ ihn den Moment der Erinnerung.
"Dann habe ich bei Vladimir von Lorenzo kämpfen beigebracht bekommen. Als ich ein Schwert führen konnte war ich sehr glücklich. Also ich konnte vorher schon einigermaßen mit einem Degen umgehen, aber Lorenzo hat mir das Gefühl für den Kampf vermittelt. Als Sohn eines Schmieds kannte er sich natürlich bestens aus. Er hat sich vor 200 Jahren eine Schmiede in seine Gruft im Diabolo bauen lassen. Dann war eigentlich nur Jagen und das Vampirleben genießen angesagt. Lorenzo veröffentlichte seine Bücher und ich fand lesen faszinierend. Ich konnte nur bedingt lesen. Meine Eltern waren einfache Leute gewesen. Am Anfang hatte ich wirklich Probleme mich mit Lorenzo und Vladimir zu unterhalten. Sie sprachen ein so gebildetes Italienisch, das ich manches nicht verstand. Jedes Mal wenn sie mich extra ärgern wollten, wechselten sie auf Französisch. Zu dieser Zeit brachte uns Vladimir seine Muttersprache Rumänisch bei."
"Vladimir ist Adelig gewesen,oder?"
"Si, er war der Sohn von Fürst Drago, Melkretor hatte in Rumänien die Identität des Vladeno Drago, des Vertrauten von Vlad III. Draculea gehabt. Nach seiner Rückkehr in die Hölle als Vladimir neun Jahre alt war, hat sich Vlad III. persönlich um meinen Vater gekümmert. Schon witzig, dass ausgerechnet die Vorlage des berühmtesten Vampirs der Literatur Dracula, der Ziehvater des echten Ersten Vampirs Europas war. Vater wäre für Stoker eine sehr interessante Quelle gewesen."
Sie lachten beide.
"Jaja die lieben Buchvampire. Es wird ja immer Schlimmer."
"Oh ja, schlimm genug, dass die Menschen das mit Knoblauch und Kreuze in die Welt setzten. Jetzt glitzern wir auch noch und lieben menschliche Teenager. Ekelhaft. Ich versuche dem entgegen zu wirken. Was ist besser als einen Vampirroman, der von einem echten Vampir geschrieben wurde."
"Sie wagen sich nun auch unter die Menschen als Autor. Ist das denn nicht gefährlich?"
"Solange ich mich nicht verrate ist alles sicher. Die Menschen sind doch viel zu Blind. Ich habe mit dem Verlag der "Der unsterbliche Wanderer" veröffentlicht, eine Kampagne mit Angst vor Sonne, keine Kirchenlesungen etc. ausgearbeitet. All die kleinen Erfindungen werden berücksichtigt. Ich bekomme sogar ein Plastikgebiss. Sie verpassen mir Kontaktlinsen. Tja meine echten roten Vampiraugen wären angenehmer aber was tut man nicht alles im Kunstbereich. Solange ich mich in der Sonne aufhalte und mir die ganzen Snacks reinwürge, bin ich vollkommen sicher und niemand wird auch nur den Verdacht schöpfen dass Alessandro Divichi nicht nur Vampir spielt sondern tatsächlich einer ist."
Alessandro lachte.
"Es wird mir ein Vergnügen sein, die Dummheit und Blindheit der Menschen auszunutzen."
Cynthia grinste. "Und was sagen Sie den Leuten, wenn Sie gleich nach einem Würstchen verschwinden müssen? Die denken doch, sie haben eine Blasenschwäche."
"Auch das ist geregelt. Alessandro Divichi leidet an chronischer Inkontinenz mit 32 Jahren. Ich muss nur akribisch darauf achten, jedesmal zu dem Menschenfraß was zu trinken. Die Wahrscheinlichkeit ist sehr gering, dass ein Mensch mich wegen meinem Stuhlgang entlarvt. Die denken doch nicht, dass wir den Frass so loswerden. Unser Geheimdienst liest jeden Vampirroman mit Einfluss sehr genau durch. Ist auch nur etwas mehr als 50 Prozent an der Wahrheit dran, wird dem Autor nahegelegt, er soll das Projekt einstampfen und wir prüfen wo er die Informationen her hat."
"Ist schon mal deswegen ein Autor verschwunden?"
"Der Autor nicht, wenn es sich vermeiden lässt. Aber der Vampir, der die Infos herausgab, wurde beseitigt. Den Autor haben wir anonym Geld geschickt und ihm nahegelegt, das Projekt sausen zu lassen."
"Sie arbeiten heute als Autor, sind Teilhaber der Divichi Stoff GmbH und arbeiten im Blutbund in einer politischen Position. Wieso haben sie den Autorenweg eingeschlagen?"
"Als Schneider hat sich Stoff zu verkaufen angeboten, um schnell an "Menschengeld" zu kommen. Das Geschäft boomt und die Italiener können sich auf hochwertige, nach alter Tradition gewebte Stoffe ohne Chemie freuen. Wir exportieren mittlerweile auch nach Russland und Frankreich. Unsere "Deluxe Edition" hält länger und wir verdienen gutes Geld damit. 2017 haben wir bei drei unserer vier Produktionshallen Solarzellen am Dach installiert. Wir achten sehr auf Nachhaltigkeit. Jeder von uns braucht doch ein zweites Standbein in der menschlichen Gesellschaft. Ich habe gehört sie machen Parfümwerbung."
"Oui, gelegentlich spiele ich bei einigen Spots mit. Läuft als Nebenerwerb. Ansonsten bin ich hier eben nicht nur die Sprecherin unserer Nachrichten, sondern stehe auch gerne hinter der Kamera und moderiere oder lese die Menschennachrichten."
"Oh, ist es anstrengend, die ganze Zeit lang, die microchiroptera Schallfrequenz aufrecht zu halten?"
"Wir nennen es hier den Flederschall, da ihn ja die Fledermäuse verwenden. Den Wissenschaftlichen Namen dieser kleinen Kreaturen, verwendet fast niemand. Ja, anfangs war es sehr anstrengend. Aber mit der Zeit geht es."
"Wie funktioniert das ganze. Ich höre immer nur zu aber nutze sie nie."
"Die Fledermäuse haben ja dieses Echosystem mit dem sie Ultraschallwellen aussenden, die von Gegenständen zurückprallen und ihnen so im Dunkeln verraten wo was ist."
"Si,aber wie funktioniert das bei uns."
"Wir können praktisch von der normalen Frequenz auf Ultraschall umschalten. Wir sind in der Lage richtige Worte mit dieser Schallfrequenz auszusenden, anstatt der Normalen Frequenz. Menschen können dadurch das Gesagte nicht verstehen und nehmen es auch nicht wahr. Wir können diese Wellen verarbeiten und verstehen dann auch die Worte. Es kann sie jeder Vampire empfangen, aber nur die knapp 250 Jährigen Vampire sind auch in der Lage in dieser Frequenz zu sprechen. Jedes unserer Tonmedien hat zwei Sprecher. Den der die Menschlichen Nachrichten vorliest und der der nicht vor der Kamera steht und in dieser Schallfrequenz die für uns bestimmten Sätze im Hintergrund sagt. Jede Große Kinoproduktion für die Vampirwelt wird als Stummfilm abgerechnet. Menschen hören nichts wenn sie in den Film gehen, wir können jedes Wort verstehen. Es wird jetzt auch damit experimentiert ob es möglich ist diese Schallfrequenz aufzunehmen um Hörbücher produzieren zu können."
"Ah danke für die Auskunft, den eigentlich sollen sie mir ja fragen stellen,Cynthia."
Die Frau wurde rot.
"Ich denke unsere Zuschauer haben kein Problem damit kurz in die Technik der Medienwelt hinein zu schnuppern. Aber sie haben recht. Wie wichtig ist ihnen Menschliches Geld?"
Alessandro überlegte.
"Es ist nützlich um die kleinen Verkehrsnetze der Menschen zu nutzen und gewisse Hochrangige Menschen zu bestechen. Und zum kaufen von Konsumgütern, die sie herstellen. Aber ansonsten lege ich keinen Wert auf den Euro. Ich besitze zwar wie jeder von uns ein zweites Portmonee für die Menschenwelt, aber ich komme auch ohne klar."
"Was ist mit Sanglivre oder in ihrem Fall die Sangflorin?"
"Davon schleppe ich immer etwas von mit mir rum. Schon allein wegen meines Blutkonsums. Ich greife weder Menschen an, noch kann ich allgemein Frischblut was abgewinnen. Ich ernähre mich zu 70 Prozent aus Konservenblut und 30 Prozent Frisch von freien Nightshadows. Versklavte Lustsklaven rühre ich niemals an."
"Was halten sie von den Lustsklaven."
"Ich persönlich finde es grausam die Halbvampire als lebendige Blutvorrätte zu missbrauchen und jemanden zum Sex zu zwingen ist schon mal gar nicht tragbar in meinen Augen. Auch wenn er es als Befehl freiwillig macht. Ein versklavter Lustsklave steht immer unter dem Zwang alle Befehle auszuführen und tut es nicht aus freiem Willen."
"Sie wollen also die Versklavung abschaffen?"
"Nein, ich sage ich finde es nicht gut. Von abschaffen war keine rede. Der Preis ist zu hoch. Ich bin froh, dass es diese Ernährung gibt. Weil ansonsten hätten wir innerhalb von Monaten die Menschheit ausgerottet."
"Da haben sie recht, Monsieur."
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