Selbstverletzungen
Seit einigen Tagen ist die Verletzungsgefahr in mir drastisch gestiegen. Nicht nur dass ich in Sport von meinen männlichen Klassenkameraden so fest getroffen werde, weil sie nur bei mir mit voller Kraft werfen. Wobei ich denke dass sie es nur machen, weil ich die beste der ganzen Klasse im fangen bin. Nein, davon kriege ich keine blauen Flecke. Nur wenn ich selbst irgendwo gegen stoße, bekomme ich blaue Flecke, die jedoch sehr stark schmerzen und mindestens eine Woche lang zu sehen sind.
Schon eigenartig. Egal wie seh ich versuche, schmerzen zu umgehen, tue ich mir am Ende selbst weh.
Ich war sogar so blöd, trotz dem ich Sandalen an hatte , einen Stein weg zu schießen. Dadurch hatte ich einen blutenden Zeh, dessen Haut komplett abging und nach einigen Tagen, in denen es so geht wir möglich verheilt war, würde daraus eine blase.
Nur mir kann sowas passieren.
Jeder Tag wird langweiliger und ich werde immer lustloser. Sogar als ich etwas gemacht hab, was verboten ist, hat es mich nicht wirklich geguckt.
Ich bin mit ein paar "Freunden" auf ein verlassenes Gelände gegangen, wo der Zutritt strengstens verboten ist.
Es war abend und ich bin mit Ihnen in einige dunkle Gebäude und deren Keller gegangen und obwohl ich ein Mädchen bin hatte ich keine angst.
Vorher hatte ich auch ein bisschen Wodka mit O-saft getrunken, aber war noch nicht einmal angetrunken.
Jedenfalls mussten wir ständig aufpassen, dass niemand vom Ordnungsamt oder der Polizei kam, sonst wären wir geliefert gewesen.
Es heißt sogar, dass dort ein paar Nazis gesehen wurden.
Und dass dort jede Menge streunende Tiere rumlaufen. Aber Angst hatte ich immer noch keine.
Es war zwar recht aufregend mal etwas verbotenes zu machen, aber kaum war ich eine halbe Stunde vor Mitternacht zu hause, war mir wieder langweilig.
Natürlich würden wir nicht erwischt, aber naja.
Am nächsten Tag dürfte ich mir erst einmal von meinem Patenonkel anhören, dass man nicht auf solche Gelände gehen sollte. Und das eine ganze halbe Stunde lang.
Kaum zu fassen, dass es jetzt 7 Jahre her ist, dass sie Tod ist.
Einmal im Monat träume ich von ihr und wache mit Tränen in den Augen auf.
Wenn das Leben doch nur so einfach wäre, wie in manchen Filmen. Jedoch kann man dies nur hoffen, aber es wird nie wahr werden. Vielleicht haben andere mehr Glück, weswegen ich sie beneide, aber dafür müssen sie nicht so sehr leiden, wir ich.
Mein Leben ist ein einziges Skript. Nur der Autor weiß, was als nächstes passiert.
Ein eintöniges Leben würde echt gut zu mir passen.
Immerhin bin ich schon verloren und niemand kann mich aus diesem dunklen Loch befreien.
Oder zum mindest hat es noch niemand versucht.
Früher oder später muss ich den Tatsachen ins Auge sehen und mich meiner Vergangenheit stellen.
Das wird wohl das zweit schwerste in meinem Leben sein.
Aus diesem Grund versuche ich immer davor zu fliehen, aber ich glaube nicht, dass ich das noch lange machen kann.
Die Alpträume häufen sich seit dem Jubiläum meiner Mutter zum 7. Todestag an. Immer wieder sehe ich unbekannte Leute, die mich einfach nur anstarren.
Vielleicht sollte ich einfach jeden einzelnen meiner Gedanken und träume aufschreiben, dann wird es besser. Was ich aber stark bezweifle.
Manchmal wünschte ich mir, dass ich statt meiner Mutter gestorben wäre. Aber wer kanns mir verübeln? Jeden verdammten Tag gebe ich mir die Schuld daran
Es wäre so viel einfacher in einer fantasiewelt zu leben, in der ich alles gestalten könnte.
Jeder sagt mir, dass es nicht meine Schuld war, dass meine Mutter starb, aber wenn ich früher gemerkt hätte, dass es ihr nicht gut ging, hätte ich vielleicht das schlimmste verhindern können.
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