Schwarze Bestie
"Ich würde sagen, dass wir eine kurze Pause einlegen sollten. Sicher seid ihr alle durstig und wollt euch etwas erholen bevor es weiter geht", sagte unser freundlicher Reiseleiter, dessen Namen ich schon wieder vergessen hatte. Erschöpft ließ ich mich auf einem umgekippten Baumstamm nieder und kramte in meinem Rucksack nach der Wasserflasche, die ich heute Morgen eingepackt hatte. Die Geräusche der Natur umgaben uns und ich lauschte ihnen, während ich das erfrischende Wasser zu mir nahm. Das Zwitschern einiger exotischer Vögel war zu hören, die über die Baumkronen hinweg flogen. Ich nahm auch das Rascheln von Blättern im Wind und das Summen unzähliger Insekten wahr, die überall in der Umgebung herumschwirrten. Lächelnd blickte ich zum Rest der Truppe und bereute es keine Sekunde, dass ich an dieser Expedition teilgenommen hatte. Vor wenigen Wochen waren meine Eltern bei einem schweren Autounfall ums Leben gekommen und anstatt meine Trauer mit Alkohol zu überwinden, habe ich mich dazu entschieden, mein gewohntes Umfeld zu verlassen und an einer sechswöchigen Tour teilzunehmen, die mich bis zum Zentrum des afrikanischen Kontinents führen würde. Unser Ziel war das Kongobecken, welches neben dem Amazonasbecken das zweitgrößte ununterbrochene Urwaldgebiet der Erde war. Ich brauchte Ablenkung und da ich mich schon immer für die Flora und Fauna der tropischen Regenwälder interessiert hatte, kam mir die Reise sehr gelegen.
"Mia, was ist mit dir? Du siehst ganz schön fertig aus. Hat sicher mit dem schwülen Wetter zu tun, oder?", holte mich Katharina aus den Gedanken und setzte sich neben mich. Ich schmunzelte und sah ihr dabei zu, wie sie mit den Händen in der Luft wedelte, um eine nervige Mücke zu vertreiben. Die junge braunhaarige war mir bereits sympathisch gewesen, als wir uns heute Morgen kennengelernt hatten. Sie besaß den selben Humor wie ich und wir hatten eigentlich immer was zu lachen, wenn wir uns unterhielten.
"Stimmt, außerdem sind wir schon den ganzen Tag unterwegs, meine Beine machen das sicher nicht mehr lange mit", antwortete ich ihr und blickte wieder zu den Anderen, die sich einige Meter entfernt auf dem Boden versammelt hatten. Neben Katharina, dem Reiseführer und mir, nahmen noch drei Männer an der Expedition teil. Maik, der eher zurückhaltend wirkte, Jeff, ein Mann Mitte Vierzig und Aaron, der stets gute Laune verbreitete. Sie plauderten ausgelassen miteinander, als würden sie sich schon eine Ewigkeit kennen. Katharina stieß mir leicht in die Seite und deutete auf den blonden Reiseführer.
"Ohne gemein klingen zu wollen, aber fragst du dich nicht auch, wie Ray den ganzen Weg problemlos hinter sich bringt, während wir uns zu Tode schwitzen? Besonders sportlich sieht er jedenfalls nicht aus", sagte sie und ich musste kichern. Zugegebenermaßen hatte ich auch schon darüber nachgedacht, denn Ray hatte einige Pfunde zu viel auf den Rippen und wenn ich ihn irgendwo auf der Straße gesehen hätte, hätte ich ihm niemals zugetraut, soviel Kondition zu besitzen. Schließlich zuckte ich mit den Schultern.
"Wir haben ihn wohl beide unterschätzt."
Das Lachen in der Runde wurde lauter und ich versuchte Aarons Worten zu lauschen, als er anfing wild mit den Armen zu gestikulieren. Leider verstand ich kein Wort, ging aber davon aus, dass er einen Witz erzählte. Ich nahm noch einen letzten Schluck aus der Wasserflasche, ehe ich sie zurück in meinen Rucksack packte. Für meinen Geschmack verging die Pause viel zu schnell und bereits nach zwanzig Minuten machten wir uns wieder auf den Weg, um weiter in den Dschungel vorzudringen. Obwohl nicht sonderlich viel Licht durch die dichten Baumkronen drang, konnte ich doch genug von der Umgebung erkennen, um ins Staunen zu geraten. Lianen hatten sich an einigen Bäumen hinauf geschlängelt, Orchideen und Akazien wuchsen an jeder Ecke und eine Eidechse kletterte rasch einen Mahagonibaum hinauf, um sich vor uns zu verstecken.
"Die Artenvielfalt der Region ist einzigartig, die Kongo-Regenwälder beheimaten über vierhundert Säugetierarten, mehr als eintausend Vogelspezies und über zehntausend Pflanzenarten. Außerdem leben hier einige der giftigsten Tiere der Welt, also passt auf wo ihr hintretet, sonst könnte die Reise noch sehr unangenehm werden", warnte uns Ray und schob ein riesiges Blatt zur Seite, um den Weg vor sich frei zu machen. Wir folgten ihm und ich hörte wie Katharina hinter mir etwas unverständliches murmelte.
"Ehrlich gesagt habe ich schon ein wenig Angst, immerhin sind wir ziemlich weit von der Zivilisation entfernt. Wenn hier irgendetwas passieren sollte, sind wir aufgeschmissen. Ich hoffe nur, dass Ray weiß, welche Wege sicher sind", versuchte sie es etwas lauter, vermutlich weil ihr aufgefallen war, dass ich sie nicht verstanden hatte.
"Mach dir keine Sorgen, Ray weiß schon was er tut, wir sind sicher nicht die erste Gruppe, die er durch den Regenwald führt", beruhigte ich sie und musste das flaue Gefühl in meinem Magen unterdrücken, dass sich bei ihren Worten ausgebreitet hatte. Wenn ich so darüber nachdachte, waren ihre Sorgen durchaus berechtigt, es konnte immer etwas unvorhergesehenes passieren.
"Rechts von uns beginnen die Mangrovensümpfe, die auch als Wälder bezeichnet werden. Die Bäume und Pflanzen haben sich den Bedingungen des Kongoflusses angepasst und auch Alligatoren fühlen sich in dem seichten Gewässer pudelwohl", fuhr Ray freudig fort und das schlechte Gefühl in meinem Magen verstärkte sich. Glücklicherweise schlugen wir nach wenigen Minuten einen anderen Weg ein und entfernten uns vom Mangrovenwald. Ich hatte ohnehin vorgehabt an einem Stück nach Hause zu kommen und nicht als Snack für ein hungriges Reptil zu enden. Zwei weitere Stunden vergingen und meine Beine begannen zu zittern. Schließlich erreichten wir den Platz, an dem wir heute übernachten würden und zu meiner und Katharinas Erleichterung, waren wir nicht die erste Truppe, die hier die Nacht verbringen würde. Zumindest, wenn man Rays Worten glaube schenken konnte. Wir breiteten unsere Schlafsäcke auf dem Boden aus und redeten noch eine ganze Weile, ehe es stockdunkel wurde und wir uns schlafen legten. Ich kuschelte mich in meinen Schlafsack und machte mich so klein wie möglich, was ganz bestimmt nicht daran lag, dass ich mir vorstellte, wie Spinnen und andere Krabbelviecher über den Boden krochen. Durch die Geräuschkulisse der Insekten und das Zirpen der Grillen konnte ich nur schwer einschlafen, aber nach einer geschätzten Ewigkeit, gelang es mir doch noch.
Früh am Morgen wurde ich von dem bedrohlichen Grollen einer Wildkatze aus dem Schlaf gerissen.
Die Anderen schreckten ebenfalls hoch und Ray hatte große Mühe, uns zu beruhigen. So einen unheimlichen
Laut hatte ich noch nie gehört, das Vieh musste riesig sein. Meine Nackenhaare richteten sich auf und eine ganze Weile konnte ich an nichts anderes mehr denken.
Nachdem wir ein paar Brote gegessen hatten, setzten wir unseren Weg fort und bis zum Nachmittag gab es keine besonderen Zwischenfälle.
"Seht nur, ein Okapi. Diese Tiere sind unglaublich selten und wir können wirklich froh darüber sein, eines von ihnen zu sehen", flüsterte Ray und deutete zwischen zwei Sträucher hindurch in die Ferne, wo ein Tier graste, das nach einer Mischung aus Pferd, Giraffe und Zebra aussah. Wie gebannt beobachteten wir das grasende Okapi, bis es seinen Kopf ruckartig nach oben bewegte und die Ohren spitzte, als würde es eine Gefahr wittern. Keine Sekunde später stürzte eine schwarze Raubkatze aus dem Dickicht und griff das hilflose Tier an. Es kam nicht mal zwei Meter weit, ehe es von seinem Angreifer eingeholt und aufgeschlitzt wurde. Blut spritzte aus dem Körper des Okapis und seine gequälten Laute taten mir in der Seele weh. Mein Herz hämmerte laut gegen meine Brust und ich konnte einfach nicht glauben, was ich dort sah. Noch nie in meinem Leben hatte ich einen so furchteinflößenden Panther gesehen. Nicht nur seine übernatürliche Größe jagte mir Angst ein sondern auch die Art, wie er sich an seiner Beute zu schaffen machte. Während ich mich noch fragte, ob ich vielleicht nur träumte und mir das ganze Szenario nur einbildete, schrie sich Katharina bereits die Seele aus dem Leib. Die schwarze Bestie hob den Kopf und blickte in unsere Richtung, als könnte sie durch das Gebüsch blicken. Mordlust war in ihren goldenen Augen zu erkennen und sie fletschte die Zähne, während das Blut des Okapis aus ihrem Maul tropfte. Nein, das konnte nicht wahr sein, ich musste einfach träumen. Das Wesen war nicht real, es erinnerte viel mehr an eines der Monster, aus einem gruseligen Horrorfilm. Ein zweiter Panther sprang aus einem Strauch in der Nähe und blickte ebenfalls in unsere Richtung.
"Rennt so schnell ihr könnt!", brüllte Ray schließlich, als er sich aus seiner Angststarre befreien konnte. Adrenalin schoss durch meinen Körper und ich folgte seiner Anweisung. Gemeinsam mit den Anderen lief ich so schnell ich konnte zwischen den Bäumen hindurch, nur weg von den riesigen Raubtieren, die gewiss unsere Verfolgung aufgenommen hatten. Es erforderte meine volle Konzentration wachsam zu bleiben und nicht zu stolpern oder an irgendwelchen Ästen hängen zu bleiben, die mir als Hindernisse im Weg waren. Meine Lunge brannte vor Anstrengung und die Seitenstiche wurden immer schlimmer, bis ich kaum noch Luft bekam. Trotzdem zwang ich mich dazu, weiter zu rennen. Ich war die Letzte und durfte mir keine Pause gönnen, nicht wenn uns diese Biester dicht auf den Fersen waren. Sie gaben grauenvolle Geräusche von sich und entsetzt stellte ich fest, dass sie immer näher kamen. Katharina rannte knapp vor mir und betete zu Gott, als würde er ihr in dieser Situation helfen können. Nach einer Weile verlor Jeff an Tempo und schon bald ließen wir ihn hinter uns.
"Bitte, lasst mich nicht zurück!", schrie er verzweifelt und am liebsten wäre ich stehen geblieben, um ihm zu helfen, aber ich konnte nicht klar denken. Meine Überlebensinstinkte hinderten mich daran, stehen zu bleiben. Nur wenig später schrie er wie am Spieß und ich hörte, wie seine Knochen brachen. Die Panther mussten ihn erwischt haben. Beinahe hätte ich mich übergeben, doch ich konnte es im letzten Moment verhindern. Mittlerweile glaubte ich, dass meine Lunge bald platzen würde, ich sah bereits schwarze Punkte vor meinen Augen. Die Erschöpfung forderte langsam ihren Tribut und ich war mir sicher, dass ich nicht mehr lange durchhalten würde. Plötzlich blieb Ray stehen, ebenso wie die Anderen vor mir.
"Hey was soll das, los weiter", schrie ich panisch und blickte über ihre Schultern an ihnen vorbei, um herauszufinden, warum sie stehen geblieben waren. Mein Herz hörte einen Moment lang auf zu schlagen, als ich zwei weitere Panther vor uns ausmachen konnte. Sie hatten eine bedrohliche Angriffshaltung eingenommen und versperrten uns den Weg. Schlagartig wurde mir bewusst, dass wir in der Falle saßen und nicht entkommen konnten.
"Na sieh mal einer an, Frischfleisch für uns", knurrte eine der schwarzen Bestien vor uns und ich glaubte mich verhört zu haben. Das war einfach nicht möglich, es gab keine sprechenden Tiere.
"Bitte, was auch immer ihr für Wesen sein mögt, verschont mich. Ich habe eine Frau und zwei Kinder", stotterte Aaron und wich einen Schritt nach hinten. Ray und Katharina zitterten am ganzen Leib und schienen sich auf ihr baldiges Ableben vorzubereiten, sie rührten sich zumindest nicht vom Fleck. Maik hingegen versuchte zu entkommen und flüchtete rechts in Richtung eines Gebüschs, wurde aber sofort von einem der beiden Monster eingeholt, die sich vor uns befanden. Schützend hielt er seine Hände vors Gesicht, aber das hätte er sich auch sparen können. Blut spritzte aus seinem Hals, als die Bestie ihre Klaue nutzte, um seine Kehle aufzureißen. Mit einem gurgelnden Geräusch sackte Maik zu Boden und die Erde unter ihm färbte sich rot. Katharina schrie ein weiteres Mal und ich hatte keine Ahnung, was ich tun sollte. Schließlich drehte ich mich langsam um und bemerkte, dass
die beiden Raubkatzen, die uns hierher gefolgt waren, nur wenige Meter von uns entfernt standen. Sie fixierten mich mit ihren goldenen Augen und einer von ihnen, der Größere, leckte sich genüsslich über die Lefzen. Ganz so, als würde er sich bereits darauf freuen, mich in tausend Stücke zu reißen. Meine Kehle schnürte sich zu und das Blut rauschte durch meine Adern. Katharina drehte sich ebenfalls um und blickte die beiden Bestien an. Sie grub ihre Finger tief in mein Fleisch, ich konnte ihre Angst deutlich spüren. Wie gelähmt blieb ich stehen und bewegte mich keinen Zentimeter, selbst dann nicht, als ich hörte, wie Aaron und Ray um ihre Leben bettelten und kurz darauf zerfetzt wurden. Die Blutlache breitete sich weiter aus und erreichte meine Schuhe, trotzdem gab ich keinen Laut von mir.
"Ich kann euer Blut schon fast schmecken, sicher ist euer Fleisch zarter, als das eurer Begleiter", raunte eine der Bestien hinter uns und ich biss mir so fest auf die Lippe, dass ich Blut schmeckte. Ich hoffte nur noch, dass ich so schnell wie möglich aus diesem Alptraum aufwachen würde. Doch mit jeder weiteren Sekunde, die verging, schwand meine Hoffnung. Das hier war kein Traum, sondern die bittere Realität. Ich würde nicht aufwachen. Die Raubkatzen hinter uns näherten sich langsam, ich nahm ihre Geräusche wahr, als sie ihre schweren Tatzen durch die Blutlache bewegten. Mir gefror das Blut in den Adern, als mir vollends bewusst wurde, dass Katharina und ich keine Rückendeckung mehr hatten. Wir waren völlig ungeschützt. Doch egal in welche Richtung ich mich drehen würde, egal in welche Richtung ich davon rennen würde, die Biester würden mich einholen und zur Strecke bringen, sie waren einfach viel zu schnell. Fast schon konnte ich den heißen Atem des Todes in meinem Nacken spüren. Ich sah jedoch nicht über meine Schulter zurück, sondern blickte stattdessen geradeaus, direkt in die Augen des größeren Panthers. Ich hielt den Atem an und jede Sekunde erwartete ich, dass sich die Krallen einer der Raubkatzen hinter uns, in meinen Rücken bohren würden.
"Macht mit der Braunhaarigen was ihr wollt, aber die Andere gehört mir", knurrte der riesige Panther schließlich und ließ mich dabei keine Sekunde aus den Augen. Die Raubkatze neben ihm richtete ihren Blick auf Katharina und stürzte sich im nächsten Moment auf sie.
"Ich will nicht sterben", kreischte Katharina panisch und zog an meinem Arm. Ich versuchte sie festzuhalten, aber die Bestien, die Ray und Aaron getötet hatten, zerrten nun ebenfalls an ihr, bis sie sich nicht mehr auf den Beinen halten konnte. Sie wurde gewaltsam zu Boden gerissen und ihr Todesschrei erfüllte die Luft, als die Panther ihr Leben beendeten. Mein Herz verkrampfte sich und beinahe wäre ich zusammengebrochen, ich ertrug soviel Blut und Gewalt einfach nicht. Das widerliche Schmatzen der Bestien war neben mir zu hören und ich brauchte nicht hinzusehen, um zu wissen, dass sie sich von Katharinas Innereien ernährten. Meine Beine fühlten sich an als würden sie bald nachgeben und ich wusste, dass mein Schicksal ebenfalls besiegelt war. Ein Schauer jagte mir über den Rücken, als sich der Größte und Einzige von ihnen, der sich nicht an dem Gemetzel beteiligt hatte, auf mich zubewegte. Nun hatte also auch meine letzte Stunde geschlagen. Meine Gedanken wanderten zurück in die Vergangenheit und ich erinnerte mich an meine Eltern und all die Dinge, die wir zusammen erlebt hatten. Bittere Tränen liefen über meine Wangen und ich wünschte mir nichts sehnlicher, als die Zeit zurück drehen zu können. Das Ungetüm kam immer näher und ich trat mit zittrigen Beinen nach hinten. Das schien die anderen Panther jedoch nicht zu kümmern, sie waren voll und ganz auf ihre bereits tote Beute konzentriert.
"Bleib stehen, oder du wirst genauso enden, wie deine Freunde", drohte er mir und mittlerweile war ich mir sicher, dass er der Anführer sein musste. Sein Fell war pechschwarz, seine Augen funkelten golden und während er sich geschmeidig auf mich zu bewegte, gruben sich seine Pranken in die blutgetränkte Erde.
Ich gehorchte nicht und schleuderte stattdessen meinen Rucksack nach ihm, was ihn aggressiv machte. Er knurrte bedrohlich, setzte zum Sprung an und noch ehe ich mich umdrehen und die Flucht ergreifen konnte, hatte er mich bereits zu Boden gerungen. Mein Kopf schlug hart gegen einen Stein und ich meinte kurzzeitig das Bewusstsein zu verlieren, doch diese Gnade wurde mir nicht zuteil. Der Panther drückte mich mit seinem ganzen Gewicht in die Blutlache und seine Krallen gruben sich schmerzhaft in meine Schultern.
"Wie ist dein Name, kleine Menschenfrau?", fragte er gereizt und seine Augen wanderten über meinen Körper. Ich antwortete ihm nicht, woraufhin er seine Krallen tiefer in mein Fleisch grub.
"Mia", brachte ich zwischen zusammengepressten Zähnen hervor. Das Biest schien zufrieden zu sein und hörte auf mich absichtlich zu verletzen. Beinahe hätte ich erleichtert aufgeatmet.
"Mia", wiederholte der Panther schnurrend und ließ sich meinen Namen auf der Zunge zergehen.
"Du kannst mich Rag'shar nennen", fuhr er mit belegter Stimme fort und mein Magen zog sich unangenehm zusammen. Es gefiel mir ganz und gar nicht, wie er sich verhielt. Lieber sollte er mein Leben jetzt beenden, anstatt mit mir zu spielen und meinen Tod weiter hinauszuzögern.
"Weißt du eigentlich, wie schön du bist? Ich versichere dir, dass ich dich nicht verletzen werde, solange du mir gehorchst", versprach er mir, beugte sich zu meinem Hals und atmete meinen Geruch tief ein. Mir rutschte das Herz in die Hose und ich kniff die Augen fest zusammen, in der Hoffnung, dass ich so ausblenden konnte, was als nächstes geschehen würde. Als er schließlich meine Haut mit seiner Zungenspitze liebkoste und eine feuchte Spur bis hinauf zu meinen Lippen zog, konnte ich mir ein Würgen kaum verkneifen. Sein widerlicher Atem fächerte über meine Haut und ich flehte ihn an, mich in Ruhe zu lassen. Doch er lachte nur und leckte mit seiner Zunge vorsichtig über meinen Mund, forderte mich dazu auf, meine Lippen für ihn zu öffnen. Doch ich weigerte mich. Lieber würde ich sterben, als seiner Aufforderung Folge zu leisten. Diese Bestie ekelte mich an. Sofort erhielt ich die Quittung für mein Verhalten und seine Krallen bohrten sich schmerzhafter in meine Haut, als jemals zuvor. Ich ertrug die Qualen nicht lange und meine Tränen schränkten mein Sichtfeld ein. Obwohl alles in mir danach schrie, ihm nicht zu geben was er wollte, wusste ich mir nicht anders zu helfen. Die Schmerzen waren einfach zu stark, nicht auszuhalten. Widerwillig gehorchte ich ihm und öffnete meine Lippen. Seine Augen funkelten triumphierend, bevor er sich wieder zu mir nach unten beugte.
"Na also, geht doch. Glaub mir, es wird dir genauso sehr gefallen wie mir", hauchte er und ich spürte, wie seine raue Zunge gegen meine stieß. Er neckte und reizte mich, umspielte meine Zunge mit seiner und ich war überrascht von der Zärtlichkeit, zu der er fähig war. Als er sich aus meinem Mund zurückzog, keuchte ich und hätte mich dafür am liebsten selbst getreten. Hatte ich gerade ernsthaft einen Panther geküsst? Noch ehe ich weiter darüber nachdenken konnte, riss er mein Oberteil in Fetzen und ich schrie erschrocken auf. Sofort bereute ich es, keinen BH angezogen zu haben. Gerade wollte ich meine Brüste mit den Händen abschirmen, um ihm die Sicht zu verwehren, da verengte er die Augen und durchbohrte mich mit seinem Blick. Rag'shars Warnung hing unausgesprochen in der Luft und ich ließ die Arme wieder sinken, aus Angst vor weiteren Schmerzen.
"Braves Mädchen", lobte er mich und ich wandte beschämt meinen Blick von ihm ab. Seine Zunge liebkoste meinen Hals, fuhr über mein Brustbein und ein wohliger Schauer lief mir durch den Körper. Was sollte das? Hatte ich jetzt vollkommen den Verstand verloren, dass ich auf seine Zärtlichkeiten reagierte? Er war ein verdammtes sprechendes Raubtier, das nicht davor zurückschreckte, Anderen Leid anzutun. Ich ekelte mich vor mir selbst und grub meine Hände in den blutigen Boden, weil ich nicht wusste, was ich sonst tun sollte. Die Tatsache, dass ich dem Panther vollkommen ausgeliefert war, trieb mich an den Rand der Verzweiflung. Als seine Zunge schließlich die Wölbung meiner rechten Brust erreichte und er anschließend sanft über meine Knospe leckte, konnte ich ein Stöhnen nicht unterdrücken.
"Das gefällt dir, nicht wahr?", lachte er leise und ich schüttelte sofort den Kopf. Er widerte mich einfach nur an und am liebsten hätte ich ihm das Fell abgezogen. Im nächsten Moment bohrte Rag'shar seine Krallen in den dünnen Stoff meiner Hose und riss ihn auf, bis er kaum noch etwas von meiner Haut verdeckte. Ich weinte bitterlich und spürte eine Windbrise an meiner empfindlichsten Stelle. Verzweifelt schlug ich um mich, hatte panische Angst vor dem, was nun folgen würde. Rag'shar schienen meine Befreiungsversuche jedoch nicht zu kümmern, ganz im Gegenteil, er schien sich sogar darüber zu amüsieren.
"Ich liebe es, wenn du weinst, mein Kätzchen. Das macht den Sieg am Ende nur noch süßer", raunte er und fügte mir weitere Schmerzen zu, bis ich still hielt. Er widmete seine Aufmerksamkeit wieder meinem Körper und schnurrte leise, vermutlich vor Vorfreude. Seine Zungenspitze wanderte langsam meinen Bauch entlang nach unten und seine Schnurrhaare kitzelten leicht auf meiner Haut. Als er meinen Venushügel erreichte, presste ich die Beine so fest zusammen, dass es wehtat. Ich wollte das nicht. Ich würde nicht zulassen, dass er mich dort berührte. Er hielt einen Moment inne und sah mich wütend an.
"Du weißt was ich will Mia. Es kann schön für dich werden oder sehr schmerzhaft, das liegt ganz in deiner Hand", sagte er und meine Angst und Verzweiflung wurde von einem ganz anderen Gefühl in den Hintergrund gedrängt. Brennend heiße Wut stieg in mir auf und floß wie Lava durch meine Adern. Ich hasste Rag'shar für das, was er mir antat. Ich hasste ihn so sehr. Er brachte das Fass zum überlaufen, es reichte mir endgültig. Ich würde mir nicht länger gefallen lassen, was er mit mir tat. Meine Wut beflügelte mich und schenkte mir neuen Mut.
"Lass mich einfach in Frieden, ich werde dir nicht geben, was du willst. Fick dich selbst", keifte ich ihn an. Ein brennender Schmerz an meinem linken Oberschenkel ließ mich zusammenzucken, er hatte mich tatsächlich gebissen. Seine Zähne gruben sich in mein Fleisch und die Schmerzen waren unerträglich, aber ich wollte einfach nicht nachgeben. Ich konnte nicht, da ich es mir nie wieder verzeihen würde. Er quälte mich, ließ mich leiden und ich spürte wie etwas in mir brach. Unter Tränen kapitulierte ich schließlich und öffnete meine Beine für ihn. Seine Zunge fuhr über die Stelle an der er mich gebissen hatte, woraufhin sie sich schloss. Wenn es mir nicht total beschissen gehen würde, wäre ich sicher froh darüber.
"Entspann dich einfach und genieße es", schnurrte er und ließ seine Zunge langsam über meine Haut gleiten, kam meiner Pussy immer näher. Ich schluchzte und als ich seine warme Schnauze an meinem Intimbereich spüren konnte, musste ich mich dazu zwingen, die Beine nicht wieder zusammenzupressen. Bald schon würde ich mich an diesem Monster rächen und ihm heimzahlen, was er mir angetan hatte. Seine raue Zunge bahnte sich einen Weg zu meiner Klit und als er sanft über sie streichelte und an ihr saugte, lösten sich meine Rachepläne in Luft auf. Wieder und wieder reizte er mich, liebkoste meine empfindlichste Stelle und ich wandte mich vor Lust unter ihm. Mein Verstand schaltete sich aus und nichts spielte mehr eine Rolle, außer mein brennendes Verlangen zu stillen. Als seine Zunge tief in mich eindrang und den Geschlechtsakt in mir imitierte, hob ich mein Becken an und kam ihm entgegen. Ich konnte ihm kaum mehr widerstehen, das Gefühl war einfach zu intensiv und ich wollte mehr davon.
"Rag'shar", stöhnte ich gequält und ließ meine Hände über seine Ohren und sein weiches Fell gleiten, um seinen Kopf anschließend näher an mich zu ziehen. Ich wusste, dass es falsch war und dass ich es später bereuen würde, aber ich konnte einfach nicht anders. Er leckte meine Klit und ich rieb mich immer weiter an seiner Zunge, bis ich kurz vor dem Höhepunkt stand. Meine Finger krallten sich in sein Fell und als ich spürte, dass es gleich soweit war, hörte er auf mich zu liebkosen. Siegessicher hob er den Kopf und schaute mir in die Augen.
"Sag mir, dass du mich willst, meine Liebe. Du kannst es ohnehin nicht leugnen", schnurrte er und leckte sich meine Feuchtigkeit von den Lefzen. Ich errötete leicht und spürte das verlangende Pochen zwischen meinen Schenkeln. Erst als mir auffiel, wie frustriert ich darüber war, dass er aufgehört hatte mich zu lecken, kam ich wieder zu Sinnen. Was tat ich hier eigentlich? Gerade als ich Rag'shar die Pest an den Hals wünschen wollte, leckte er ein weiteres Mal über meine Klit und die Spannung baute sich erneut auf. Ich stöhnte laut und meine Vernunft verabschiedete sich. Sie war nicht mehr, als eine kaum hörbare Stimme in meinem Kopf, die ich bei der Intensität der Gefühle ausblendete. Rag'shar quälte mich und trieb mich in den Wahnsinn, indem er mir wieder und wieder den Höhepunkt verwehrte. Er wollte das ich flehte? Das konnte er sich abschminken, diese Genugtuung würde ich ihm nicht geben.
Meine Meinung änderte sich erst, als mir klar wurde, dass er kein Erbarmen zeigen und mich niemals erlösen würde. Ich sehnte mich mittlerweile so sehr nach dem Höhepunkt, dass es schon fast schmerzte. Schließlich gab ich es auf gegen ihn zu kämpfen und schob auch den letzten Rest Stolz beiseite. Dabei war es mir vollkommen gleichgültig, dass er genau das erreichen wollte.
"Du hast recht, ich will dich spüren", brachte ich heiser hervor und zur Bestätigung meiner Worte öffnete ich meine Beine freiwillig für ihn. Das Funkeln in seinen Augen sprach Bände und er atmete schwer. Sein ganzer Körper bebte vor Erregung und dann begann er sich plötzlich zu verändern. Verwirrt beobachtete ich, wie sich Rag'shar vor meinen Augen in einen Mensch verwandelte. Obwohl mich nach allem was bisher geschehen war, eigentlich gar nichtsmehr wundern sollte, konnte ich kaum glauben, was ich sah. Sein Fell zog sich langsam zurück und seine Krallen wurden immer kürzer. Rag'shars Gesicht nahm menschliche Züge an und innerhalb weniger Sekunden war die Wandlung abgeschlossen.
"Ich werde dich für deine Worte belohnen mein Kätzchen, gleich werde ich dich ganz ausfüllen und dir geben, wonach du dich sehnst", antwortete er und lächelte mich süffisant an. Rag'shars schwarze Haare waren strubbelig und seine Augen dunkelbraun. Sie verliehen ihm etwas leicht verwegenes, genauso wie seine attraktiven Gesichtszüge.
Mein Blick wanderte über seinen gut gebauten Körper weiter nach unten und als ich den Lusttropfen auf seiner Eichel bemerkte, zog sich mein Unterleib angenehm zusammen. Er kniete sich direkt vor mich und rieb seine Spitze zwischen meine Schamlippen, streichelte mit ihr über meine empfindlichste Stelle. Sein Stöhnen fachte das Feuer in mir nur noch weiter an und mir wurde schwindelig vor Lust. Rag'shar trug mich immer höher, während er seine Eichel sanft an meiner Klit rieb. Er hörte nicht auf mich zu reizen, diesmal nicht. Diesmal würde er mich kommen lassen. Sein lustvolles Keuchen gab mir den Rest und trug mich nahe an die Klippe, ehe ich explodierte. Pures Glück durchflutete meinen Körper und einen kurzen Moment lang glaubte ich, im Himmel zu sein.
"Du machst mich verrückt, Mia", raunte er und drang ohne Vorwarnung in mich ein. Er bewegte sein Becken rhythmisch vor und zurück und stieß immer wieder tief in mich. Während er sein Tempo langsam steigerte, sah er mir tief in die Augen. Sein Blick verriet mir, wie gierig er auf mich war und ich erschauerte. Ich konnte durch seine Augen hindurch, bis tief hinein in seine Seele blicken. Dort sah ich sie, die lauernde Bestie. Sie bewegte sich unruhig durch die Dunkelheit und wartete nur darauf, die Kontrolle über Rag'shar zu übernehmen und mich mit Haut und Haaren zu verschlingen. Ein Knurren drang aus Rag'shars Kehle und er hielt sich nicht mehr zurück, seine Stöße wurden immer härter, zügelloser. Trotz der Schmerzen, die er mir bereitete, war seine Lust ansteckend und ich ließ mich von ihr mitreißen. Schnell fanden wir einen gemeinsamen Rhythmus und ich nahm ihn so tief in mich auf, wie ich konnte.
"Ich kann mich nicht kontrollieren", keuchte er und das Tier in ihm brach hervor, noch während er in mir war. Seine Augen nahmen ihren ursprünglichen Goldton an und auf seiner Haut bildeten sich immer mehr schwarze Haare, die zu einem weichen Fell wurden. Ein tiefes Grollen drang aus seiner Kehle, ehe er sich in jenen Panther zurück verwandelte, den ich so sehr fürchtete. Sein Geschlecht wuchs in mir, wurde breiter und länger und ich schrie entsetzt auf, hatte das Gefühl innerlich zu zerreißen. All meine Befreiungsversuche schlugen fehl und ich wimmerte und heulte, während er an Tempo noch weiter zulegte. Seine Größe bereitete mir starke Schmerzen und ich gewöhnte mich nicht an ihn, trotzdem erreichte ich irgendwann einen Punkt, an dem sich der Schmerz mit meiner Lust vermischte, bis sie kaum mehr voneinander zu unterscheiden waren. Meine Finger gruben sich wie von selbst in Rag'shars Fell und ich hielt mich an ihm fest, als mein Körper durch einen weiteren Orgasmus unkontrolliert zu zucken begann. Die Wildheit in seinen Augen spiegelte sein Verlangen nach mir wieder, war beängstigend und faszinierend zugleich. Er knurrte kehlig und ich konnte ihm ansehen, dass er ebenfalls bald den Höhepunkt erreichen würde. Ohne darüber nachzudenken bog ich mich ihm entgegen und ein letztes mal stieß er tief in mich, ehe sein Schwanz in mir zu pulsieren begann. Er füllte mich und gab animalische Geräusche von sich, während er sein heißes Sperma in mich spritzte.
Einige Sekunden verharrten wir in dieser Position, ehe er sich aus mir zurückzog. Erst jetzt wurde mir vollends bewusst, dass ich mich gerade dem Teufel selbst hingegeben hatte und mitten in einer Blutlache lag. Beschämt zog ich meine Beine an den Körper und wünschte mir, alles was geschehen war, zu vergessen.
"Ich hoffe für dich, dass du mir mehr als zwei Nachkommen zur Welt bringen wirst", raunte Rag'shar, noch immer ganz heiser von dem vorangegangenen Liebesspiel. Er sah von oben auf mich herab und bittere Galle stieg mir in die Speiseröhre, als ich daran dachte, dass er mich womöglich geschwängert hatte. Wie konnte ich nur so dumm sein, und mich von einem wilden Tier besteigen lassen? Mit einem Mal zersplitterte meine Welt in tausend Scherben und ich wollte einfach nur noch sterben.
"Sobald du meine Jungen ausgetragen hast, werden auch meine Brüder in den Genuss kommen, dich nach belieben zu benutzen", fuhr er fort und mir gefror das Blut in den Adern. Mein Blick wanderte zu den anderen Bestien, die mittlerweile aufgefressen hatten und uns beobachteten. Ihre Augen waren gierig auf mich gerichtet, ihre Schnauzen blutverschmiert.
"Bitte iss doch etwas Mia, wir wollen doch, dass du schnell wieder zu Kräften kommst", meinte Rag'shar belustigt und deutete auf die blutigen Überreste von Ray. Die Hölle hatte gerade erst begonnen.
--------------------
Hier endet die erste Story. Im nächsten Kapitel werde ich eine andere Geschichte erzählen :)
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top