Dunkelheit
Als ich mich dem Schlachtfeld näherte, tobte der Kampf bereits eine ganze Weile. Ich blickte von einem Felsvorsprung auf die Schlacht hinab und versuchte mir einen kurzen Überblick zu verschaffen. Unzählige Leichen bedeckten den felsigen Boden und die Erde hatte sich durch das Blut rot gefärbt. In der Ferne waren brennende Häuser zu sehen und Menschen, die mit allen Mitteln versuchten, ihre Stadtmauer vor den Heerscharen dämonischer Angreifer zu schützen. Es regnete in Strömen und ich strich mir eine durchnässte Haarsträhne aus dem Auge, um besser sehen zu können. Die Verteidiger der Stadt waren in einer brenzligen Situation und obwohl sie tapfer kämpften, hatten sie ihren Feinden kaum etwas entgegenzusetzen. Mir lief es eiskalt den Rücken runter, als ich auf die flinken Dämonen aufmerksam wurde, die mühelos an der Stadtmauer hochkletterten. Wie eine Schafherde hatte man die Menschen in die Enge getrieben, um sie letztendlich in ihrem eigenen Heim abzuschlachten. Ich ballte die Hände zu Fäusten und heiße Wut stieg in mir auf. Zu lange brachten diese widerlichen Kreaturen bereits den Tod über unser Land und zerstörten alles, was wir uns mühsam aufgebaut hatten. Ich erinnerte mich noch genau an den Tag, an dem der Alptraum seinen Anfang nahm. Als sich das erste Höllenportal in unsere Welt öffnete. Die dämonischen Wesen betraten die Erde nicht, um zu verhandeln, sondern um sich rücksichtslos alles zu nehmen, was sie wollten. Wie wilde Bestien waren sie über uns hergefallen, hatten im Namen ihres dämonischen Herrschers, Abaddon, alles und jeden niedergestreckt, der sich ihnen entgegenstellte. Weder Kinder noch Todkranke waren bei ihren Eroberungszügen verschont geblieben und nun befand sich die Menschheit am Rande der Vernichtung. Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis die Dämonen die Erde für sich beanspruchen konnten.
Ein Blitz zuckte am grauen Himmel und das Grollen des Donners riss mich aus meinen Gedanken. Entschlossen gab ich den Bogenschützen, die hinter mir standen, ein Zeichen, dass sie ihre Pfeile auf die Sehnen legen sollten. Wir würden unsere Verbündeten nicht im Stich lassen und die Dämonen dorthin zurückschicken, wo sie hergekommen waren. Eine Sekunde schloss ich die Augen und konzentrierte mich auf meine magischen Fähigkeiten. Ich spürte wie die Magie durch meine Adern floss, spürte das elektrisierende Kribbeln, als sie sich in meinem ganzen Körper ausbreitete. Unter größter Anstrengung, bündelte ich all meine Kräfte und fokussierte sie auf einen einzigen Punkt.
'Feuer!', gab ich den Befehl zum Angriff und riss gleichzeitig die Augen auf. Während der Pfeilhagel über meinen Kopf hinwegflog, erfüllte ich die Pfeile mit Magie, damit sie noch effektiver wurden. Die Geschosse begannen bläulich zu leuchten, ehe sie auf unsere überraschten Feinde niederprasselten. Bei jedem Aufprall explodierten sie und hinterließen kleine Lichtsäulen, welche die Dämonen in der Umgebung blendete und schwächte. Glücklicherweise vertrugen die Viecher das Licht nicht sonderlich gut und noch ehe sie wussten wie ihnen geschah, wurden sie von einem weiteren Pfeilhagel durchbohrt. Ein Gefühl der Genugtuung breitete sich in mir aus, als ich die schmerzerfüllten Laute der sterbenden Kreaturen wahrnahm.
'Meint ihr wirklich, dass es eine kluge Idee war, in den Kampf einzugreifen Milady? Ihr wisst, dass die Schlacht so gut wie verloren ist', sagte Hauptmann Garik, der neben mich trat. Zweifel schienen ihn zu plagen, während er einen Blick auf die Dämonenhorden warf, die sich langsam von den Angriffen erholten.
'Wäre es euch lieber gewesen, dabei zuzusehen, wie unsere Verbündeten sterben?', wollte ich von ihm wissen, fuhr aber fort, ohne eine Antwort abzuwarten.
'Hätten wir uns lieber zurückziehen und darauf hoffen sollen, dass unsere Heimat von den Dämonen verschont bleibt? Ihr wisst genauso gut wie ich, dass unsere Stadt als nächstes dran wäre. Lieber sterbe ich hier im Kampf, als mitansehen zu müssen, wie unser Zuhause in Flammen aufgeht', sagte ich ernst woraufhin Garik schwieg. Ich wusste, dass ich die richtige Entscheidung getroffen hatte. Denn nicht nur ich sehnte mich danach, die Dämonen zu vernichten, sondern auch der Großteil meiner Truppen. Ich hatte das Funkeln in ihren Augen gesehen, als wir losgezogen waren. Die Entschlossenheit in ihren Blicken, als ich ihnen sagte, dass wir die Biester zurückdrängen würden.
Immer mehr Pfeile zischten durch die Luft und regneten auf unsere Feinde nieder. Schließlich war das durchdringende Kreischen eines Zhag'ash-Dämons zu hören, dann geschah alles ganz schnell. Im nächsten Moment schlug ein gewaltiger schwarzer Zauber an unserem Aufenthaltsort ein und der Felsvorsprung, auf dem wir uns befanden, bröckelte auseinander. Ich schrie vor Schreck auf und versuchte dem instabilen Boden zu entkommen, doch wenn Garik mir nicht geholfen hätte, wäre ich vermutlich in den Tod gestürzt. In allerletzter Sekunde konnten wir uns nach hinten abrollen und auf sicheres Terrain retten. Einer meiner Männer hatte jedoch nicht soviel Glück wie wir, schreiend fiel er mit den Steinbrocken zusammen in die Tiefe. Noch ehe ich wieder aufrecht stehen konnte, wurde ein weiterer Zauber auf uns abgefeuert. Doch diesmal gelang es mir, ein Schutzschild um uns herum aufzubauen, bevor der Zauber Schaden anrichten konnte. Die Bogenschützen gaben nervöse Geräusche von sich, als sie das Gekreische von Dämonen hörten, die aus jeder Richtung zu kommen schienen. Der felsige Berg auf dem wir uns befanden stellte kaum ein Hindernis für die geschickten Dämonen dar. Mühelos kletterten sie die steilen Felswände empor und kamen immer näher.
'Lasst euch nicht einschüchtern und verbannt die Furcht aus euren Herzen. Denkt immer daran, wofür ihr kämpft!', versuchte ich meinen Truppen Mut zu machen, obwohl ich selbst ein ungutes Gefühl im Magen hatte. Hauptmann Garik zog sein Schwert und die anderen Nahkämpfer taten es ihm gleich. Die ersten Feinde stürmten auf uns zu und schon bald befanden wir uns mitten in der Schlacht. Ich erneuerte meine magische Barriere und wehrte den Angriff eines schwarzen Dämons ab, der sich mit rot glühenden Augen auf mich stürzte. Reine Blutgier lag in seinem Blick und sein Gesicht war zu einer angsteinflößenden Fratze verzerrt. Immer wieder schlug er mit seiner Axt zu, doch er konnte mein Schutzschild nicht durchdringen. Selbst dann nicht, als er einen schweren Treffer landete. Während ich meine Magie sammelte und seinen Angriffen so gut wie möglich auswich, erinnerte ich mich zurück an meine Familie, die von den Dämonen abgeschlachtet wurde. An das Lächeln meiner kleinen Schwester Sophie, kurz vor ihrem Tod. Meine Wut beflügelte mich und ich schleuderte meinen ganzen Hass in Form von magischen Blitzen auf meinen Angreifer. Ein überraschter Laut drang aus seiner Kehle, ehe er zuckend zu Boden ging. Ich hatte keine Zeit, um mich zu erholen, denn zwei Dämonenhunde mit messerscharfen Zähnen nahmen seinen Platz ein. Widerlicher Speichel tropfte aus ihren Mäulern, als sie sich in wilder Raserei auf mich stürzten. Nur mit Mühe konnte ich ihre Angriffe abwehren und einen Feuerball auf sie schleudern. Ihr zotteliges Fell fing Feuer und mit einem gequälten Fiepen verbrannten ihre Körper zu Asche. Ich atmete schwer und spürte, wie meine Kräfte langsam nachließen, als ich einen weiteren Dämon niederstreckte. Aus den Augenwinkeln sah ich Garik und die anderen Soldaten tapfer kämpfen. Doch zu meinem Entsetzen musste ich feststellen, dass bereits der Großteil meiner Truppen im Kampf gefallen war. Ich unterdrückte die Trauer, die in mir aufstieg, und versuchte mich darauf zu konzentrieren, möglichst viele Feinde auszuschalten. Wir durften einfach nicht verlieren, das würde ich nicht zulassen. Die Dämonen mussten aufgehalten werden. Das Klirren aufeinander treffender Waffen war zu hören und der Geruch von verbranntem Fleisch lag in der Luft. Neben mir wurde einer meiner Soldaten von einem geflügelten Dämon aufgespießt, ich konnte dem jungen Mann leider nicht mehr helfen. Niemals würde ich seinen schockierten Gesichtsausdruck im Augenblick des Todes vergessen. Und noch weniger das hämische Grinsen des Dämons, als er meinen Blick bemerkte. Ohne zu Zögern versenkte er die Zähne tief in dem Hals des Mannes, als würde er mich damit absichtlich verletzen wollen. Blut spritzte aus der Wunde und färbte das Gesicht des Dämons rot. Schließlich leckte sich das Ungeheuer das Blut von den Lippen und ließ den Mann fallen, ehe er sich dem nächsten Soldaten zuwendete.
Wie gelähmt stand ich da und konnte mich einfach nicht mehr bewegen. Ein Schauer lief mir über den Rücken und alles was geschah, nahm ich nur noch in Zeitlupe wahr. Überall wo ich hinblickte, sah ich meine Soldaten sterben. Wie sie Qualvoll und ohne jede Gnade abgeschlachtet wurden.
Tränen schossen mir in die Augen.
Hatte ich vielleicht doch die falsche Entscheidung getroffen und meine Soldaten in einen sinnlosen Tod geschickt? War ich viel zu sehr davon Überzeugt gewesen, dass wir unsere Verbündeten retten konnten? Zweifel plagten mich und mein schlechtes Gewissen wurde immer stärker. Ich besiegte noch zwei weitere Dämonen, ehe ein Schmerzensschrei an meine Ohren drang, der selbst den Schlachtenlärm übertönte. Rasch drehte ich mich in Richtung des Geräuschs und konnte nicht glauben, was ich sah. Meine Augen weiteten sich vor Panik, als mein Blick auf einen riesigen schwarzen Dämon fiel, der Garik am Hals gepackt hatte und ihn knapp über dem Boden hielt. Der Hauptmann erstickte langsam, zappelte wie ein Fisch am Haken, doch all seine Befreiungsversuche schlugen fehl. Noch ehe ich eingreifen konnte, holte der Dämon mit seiner freien Klaue aus und rammte sie Garik direkt in die Brust. Mir wurde übel und beinahe hätte ich mich übergeben, als er das Herz des Hauptmanns aus seinem Körper riss.
'Agrras'h te'gar og'arr, für Abaddon, meine Brüder. Zermalmt sie, weidet euch an dem Leid eurer Opfer und besiegt die schwächlichen Würmer. Erobert das Land im Namen unseres Herrschers!' Durchschnitt die tiefe Stimme des Dämons die Luft und sein kehliges Lachen ließ mir das Blut in den Adern gefrieren. Er zerquetschte Gariks Herz und warf seine Leiche achtlos zu Boden.
'Nein!', schrie ich voller Verzweiflung und die Gefühle, die sich in mir aufgestaut hatten, überwältigten mich. Mit immenser Kraft schleuderte ich eine Energiekugel auf Gariks Mörder und traf ihn mit voller Wucht in die Seite. Der Zauber ließ ihn taumeln und seine zuvor noch unversehrte Plattenrüstung, war nun stark beschädigt. Zu meiner Verwunderung hatte die Haut darunter jedoch nur wenig Kratzer abbekommen. Meine Kehle schnürte sich zu, als mich der gehörnte Dämon hasserfüllt anblickte. Seine roten Augen bohrten sich bis in meine Seele und mein ganzer Körper zitterte vor Angst. Eigentlich hätte er durch die Wucht des Zaubers sterben müssen. Dass er immer noch am Leben war und auf den Beinen stand, konnte nur bedeuten, dass er ein mächtiger und ranghoher seiner Art sein musste. Vielleicht ein Kriegsherr. Er schnaubte verächtlich und kam zielsicher auf mich zu, während er sein Zweihandschwert zog. Schwarze Stacheln wuchsen aus den breiten Schultern des Dämons und sein furchteinflößendes Äußeres erweckte den Wunsch in mir, die Flucht zu ergreifen. Trotzdem ignorierte ich den Drang und nutzte stattdessen meine letzten verbliebenen Kraftreserven, um mein Schutzschild aufrechtzuerhalten. Die Zauber, mit denen ich versuchte dem Dämon Schaden zuzufügen, waren bereits zu schwach und konnten ihm nicht mehr gefährlich werden. Mühelos wehrte er meine Magie mit der Waffe ab und kam immer näher. Schweiß lief mir über die Stirn und als mich die Kreatur fast erreicht hatte, zog ich ebenfalls mein Schwert. Ich war zwar keine besonders gute Nahkämpferin, aber kampflos würde ich sicher nicht aufgeben. Ohne zu Zögern schlug er zu und drängte mich mit seinen Hieben in die Defensive. Es gelang mir eine Reihe von seinen Angriffen zu parieren, ehe er mit einem wuchtigen Schlag durch meine Verteidigung drang. Ein überlegenes Grinsen legte sich auf seine Lippen, als mein Schutzschild in tausend Splitter zersprang.
'Der Kampf ist vorbei, kleine Menschenfrau, ihr habt versagt. Schon bald werden auch die letzten Städte fallen und unser Gebieter wird die Welt in Finsternis hüllen', raunte der Dämon und ich stolperte nach hinten. Erst jetzt bemerkte ich, dass ich mich am Rande eines Abgrunds befand. Hinter mir ging es steil in die Tiefe und in der Ferne war die zerstörte Stadt unserer Verbündeten zu sehen. Als ich die Todesschreie meiner letzten noch lebenden Soldaten wahrnahm, krampfte sich mein Herz zusammen. Obwohl ich es nicht akzeptieren wollte, wusste ich, dass die widerliche Kreatur die Wahrheit sprach. Als sich mein Blick mit dem des Dämons traf, spürte ich nichts als Hass und Verachtung für ihn und die anderen seiner Art. Mit eisernem Griff hielt ich mein Schwert umklammert, fest dazu entschlossen, den Dämon mit in den Tod zu reißen. Doch nicht mal dieser kleine Sieg war mir gegönnt, denn noch ehe ich ihn angreifen konnte, entwaffnete er mich mit einer geschickten Bewegung. Ich dachte nicht lange nach und stürzte mich in einem letzten verzweifelten Versuch auf ihn, wohl wissend, dass ich in wenigen Sekunden sterben würde. Kurz wirkte der Dämon überrascht, dann kam er wieder zu sich und wehrte meinen Angriff ab. Die Spitze seiner Waffe richtete sich direkt auf meine Kehle und ließ mich inne halten.
'Es ist an der Zeit, dass du deinen Kameraden im Tod Gesellschaft leistest. Spring in die Tiefe und beende dein jämmerliches Leben', forderte mich der Dämon auf, aber ich weigerte mich. Das Einzige, was ich tat, war die Augen zu verengen und ihn finster anzusehen.
Der Dämon schmunzelte nur und seine scharfen Zähne blitzten hervor. Einen Moment lang schien er nachdenklich, dann war so etwas wie Entschlossenheit in seinem Blick zu erkennen. Ohne mich aus den Augen zu lassen, ließ er seine Waffe sinken und steckte sie zurück in die Halterung an seiner Hüfte.
'Deine Widerspenstigkeit gefällt mir, genauso wie das Feuer in deinen Augen', fing er an, doch er ließ mir keine Zeit für eine Antwort. Blitzschnell war er bei mir und packte meinen Hals. Von seinem plötzlichen Angriff überrascht, schrie ich auf und schlug wild um mich. Ich versuchte mich gegen ihn zu wehren, doch egal was ich tat, er ließ mich nicht los.
Während er mir langsam die Luft abschnürte, verzog er die Lippen zu einem grausamen Lächeln. Es war kaum zu übersehen, wie sehr es ihm gefiel, mich zu quälen. Mein Hass auf diese Ausgeburt der Hölle wuchs ins unermessliche und meine Wut strömte wie brennend heiße Lava durch meinen ganzen Körper. Röchelnd bohrte ich meine Fingernägel in seine Klaue, in der Hoffnung, dass er seinen Griff lockerte. Doch stattdessen drückte er nur noch fester zu. Mir wurde schwindelig und die Umgebung begann sich zu drehen.
'Du hättest dich für den Tod entscheiden sollen, meine Liebe. Nun werde ich dir alles nehmen, was dir noch geblieben ist.' Sein bösartiges Lachen mischte sich mit dem Grollen des Himmels und während ich langsam das Bewusstsein verlor, dachte ich ein letztes Mal an meine tote Familie und an die unzähligen Soldaten, die wegen mir ihr Leben verloren hatten. Dann wurde alles schwarz.
Ein leises Wimmern in der Nähe weckte mich. Ich rieb mir über die Schläfen und verzog schmerzhaft das Gesicht. Mein Schädel brummte und es dauerte einige Sekunden, bis ich es wagte, meine Augen zu öffnen. Wo war ich nur? Meine Erinnerungen kehrten langsam zurück und eine Gänsehaut bildete sich auf meiner Haut. Ängstlich sah ich mich um und stellte fest, dass ich mich in einem Zelt befand. Von draußen drangen dämonische Worte an meine Ohren und ich zuckte zusammen. Das Scheppern von Ketten erklang und als ich bemerkte, dass mein rechter Fußknöchel gefesselt war, begann mein Herz zu rasen. Schritte waren von draußen zu hören und als das Zelt geöffnet wurde, streifte kalter Wind meine Haut. Entsetzt schlang ich die Arme um mich, als mir bewusst wurde, dass ich völlig nackt war. Eine dunkle Vorahnung machte sich in mir breit und ich hoffte nur, dass ich mich täuschte. Als mein Blick schließlich auf den schwarzen Dämon fiel, der gerade dabei war, das Zelt zu betreten, wich ich automatisch nach hinten zurück. Mit unwohlem Gefühl im Magen kauerte ich mich auf dem Pelzteppich zusammen, der den gesamten Boden bedeckte. Der Dämon beachtete mich jedoch nicht und ging zu einem Rüstungsständer in der anderen Ecke des Zelts. Er drehte mir den Rücken zu, während er seine beschädigte Rüstung ablegte.
Ich ließ ihn keine Sekunde aus den Augen und mein Blick wanderte zu seinem muskulösen Rücken, an dem unzählige Narben zu sehen waren. Wie viele Schlachten hatte er wohl schon geschlagen? Seiner Stärke und Geschicklichkeit nach zu urteilen sicher einige. Er legte sein Schwert auf einen kleinen Holztisch in der Nähe ab und noch während ich versuchte mithilfe meiner Magie an die Waffe heran zu kommen, nahm ich das leise Wimmern ein weiteres Mal wahr. Was war das nur für ein Geräusch? Schließlich gab ich es auf, meine Magie einzusetzen, denn ich hatte nicht mehr die nötige Kraft dafür. Stattdessen sah ich mich genauer in meiner Umgebung um und bemerkte einen geknebelten Mann, der in einem kleinen Käfig gefangen gehalten wurde. Er zitterte am ganzen Leib und sah den Dämon panisch an, als dieser näher an ihn heran trat. Obwohl der Mensch wahnsinnige Angst haben musste, wich er nicht zurück, als die Kreatur eine Ader an seinem Arm öffnete und das Blut in ein kleines Gefäß füllte. Als der Dämon anschließend auf mich zukam und sich vor mir auf den Pelzteppich kniete, wurde mir kotzübel. Ich zerrte an meinen Ketten, doch sie wollten nicht nachgeben. Natürlich nicht. Was hatte ich auch anderes erwartet? Der Dämon stellte das Gefäß außerhalb meiner Reichweite auf dem Boden ab und musterte mich von oben bis unten. Das Funkeln in seinen Augen jagte mir einen Schauer über den Rücken. Er sagte nichts, sondern streckte stattdessen eine Klaue nach mir aus, streichelte sanft über meine blonden Haare und meine Schulter entlang.
'Deine Haut ist so weich. Sag mir, wie soll ich da widerstehen?', raunte er schließlich und beugte sich zu mir. Instinktiv schlug ich seine Klaue zur Seite und wich noch weiter zurück.
'Fass mich bloß nicht an', fauchte ich, woraufhin er wütend knurrte. Mit einem Mal packte er meine Beine und zog mich zurück, bis er sich ganz über mich beugen konnte.
'Halt still verdammt, oder ich werde dir deine Knochen einzelnd brechen', drohte er mir und ich erwiderte trotzig seinen Blick. Obwohl mir das Herz bis zum Hals schlug, wollte ich auf keine Fall Schwäche zeigen.
'Denk ja nicht, dass du mich mit deinen Worten einschüchtern kannst', gab ich giftig zurück und spuckte in sein Gesicht. Einen Moment lang schienen seine roten Augen förmlich zu glühen und ich dachte bereits, dass meine letzte Stunde geschlagen hatte. Doch anstatt seine Drohung in die Tat umzusetzen, entspannte er sich langsam wieder und leckte meine Spucke aus seinem Mundwinkel. Angewidert verzog ich das Gesicht, woraufhin er mich angrinste.
Ohne ein Wort von sich zu geben, öffnete er meine Beine mit seinen Knien und drängte sich dazwischen. Panik stieg in mir auf, als er mich seine Erektion spüren ließ. Ich schlug wie wild nach ihm, doch ich konnte ihn nicht dazu bewegen, von mir abzulassen. Er griff nach meinen Händen und hielt sie links und rechts neben meinem Körper gefangen. Ich konnte mich kaum mehr bewegen, war ihm völlig ausgeliefert.
"Entspann dich einfach und lass es zu", hauchte er und küsste sanft meinen Hals entlang. Nicht nur die Situation an sich, sondern auch die Tatsache, dass wir beide nackt waren, trieb mir die Tränen in die Augen. Ich malte mir bereits die schlimmsten Dinge aus, die er mit mir anstellen könnte. Seine Härte drückte unnachgiebig gegen mich und ich wimmerte.
"Bitte nicht", schluchzte ich leise und erkannte meine eigene Stimme kaum wieder. Doch der Dämon machte einfach weiter, als hätte er mich nicht gehört. Er kam mir immer näher und sein warmer Atem fächerte über meine Haut. Mein Körper zitterte vor Angst.
"Ich will dich schmecken", raunte er heiser und seine Zähne streiften sanft meinen Hals. Meine Augen weiteten sich schockiert und noch ehe ich etwas dagegen tun konnte, grub er seine Zähne in mein Fleisch. Anders als erwartet, war sein Biss jedoch nicht schmerzhaft, ganz im Gegenteil. Ein verräterisches Kribbeln breitete sich in meinem Körper aus, als er seine Zähne immer tiefer in meine Haut bohrte. Mein Puls raste wie wild und als er anfing von meinem Blut zu trinken, verstärkte sich das Kribbeln. Für einen kurzen Moment glaubte ich mit ihm verbunden zu sein, doch das Gefühl verschwand so schnell wie es gekommen war. Schließlich hörte er auf von mir zu trinken und leckte genüsslich das Blut von seinen Lippen. Ein animalisches Knurren drang aus seiner Kehle und ich wusste, dass er jeden Augenblick über mich herfallen würde. Mein Blut hatte ihn wohl zusätzlich erregt und es war ihm anzusehen, dass er sich kaum mehr kontrollieren konnte. Bittere Galle stieg in mir auf, als er fordernd sein Geschlecht gegen meine Mitte drückte, ohne in mich einzudringen. Ich schluchzte und wimmerte, flehte ihn an, dass er mich freilassen sollte. Doch ich erreichte damit nichts, außer, dass sein Schwanz noch härter wurde. Die Wärme zwischen uns war kaum zu ertragen und als er anfing, sein Geschlecht an meinem zu reiben, konnte ich nicht anders als zu keuchen.
"Braves Mädchen", wisperte er und leckte behutsam über die Bisswunde an meinem Hals, die er mir vor kurzem zugefügt hatte. Ein wohliger Schauer lief mir über den Rücken und ich hasste mich selbst dafür, dass mein Körper auf ihn reagierte. Was war nur los mit mir? Ich fand ihn abstoßend und ekelte mich vor ihm. Er war ein Dämon, mein Feind. Ich musste ihn unbedingt loswerden, musste mich ihm Widersetzen. Mit aller Macht versuchte ich meine Hände aus seinen Klauen zu befreien, aber er hielt dagegen. Während wir uns einen Kampf um die Kontrolle lieferten, sahen wir uns in die Augen. Ich knirschte vor Anstrengung mit den Zähnen und funkelte ihn wütend an. Ihm hingegen schien es nicht sonderlich schwer zu fallen, mich festzuhalten. Er wirkte siegessicher und seine Mundwinkel zuckten amüsiert, als würde er sich über meine Befreiungsversuche lustig machen.
"Wehr dich nur, kleines Menschlein. Du machst mich ganz verrückt nach dir", sagte er mit tiefer Stimme, seine Erregung war deutlich rauszuhören.
Gerade wollte ich ihm ein paar giftige Worte an den Kopf knallen, da fing er an, sein Becken leicht zu bewegen. Sein Schwanz glitt dabei langsam zwischen meine Schamlippen, rieb vorsichtig über meine Klit. Ich sah ihn noch immer an, doch mein Gesichtsausdruck veränderte sich, wurde ganz weich. Ich konnte nichts dagegen tun, das Gefühl war wunderschön und ich öffnete leicht die Lippen, hätte beinahe gestöhnt.
Ohne jegliche Gewalt wiederholte er die Bewegungen. Er war ganz zärtlich und löste unbeschreibliche Gefühle in mir aus, die mich vergessen ließen, in welch brenzliger Situation ich mich befand. Da war diese wilde, raue Lust in mir, die kurz davor stand, entfesselt zu werden. Ein wohliges Knurren drang aus der Kehle des Dämons und ich spürte, wie sich mein Körper auf sein eindringen vorbereitete. Er leckte mit der Zungenspitze über meine noch immer geöffneten Lippen und es schien ihn zu freuen, dass ich meinen Mund nicht schloss. Versuchsweise stieß er mit seiner Zungenspitze gegen meine, um herauszufinden, wie ich reagierte. Er neckte mich und animierte mich dazu, mit seiner Zunge zu spielen, doch ich tat nichts dergleichen. Es fiel mir mit jeder Sekunde schwerer einen klaren Kopf zu bewahren und mir ins Gedächtnis zu rufen, dass er eine blutrünstige Bestie war. Der stetige Druck auf meine Klit machte mich wahnsinnig und mehr und mehr spürte ich, wie die Schutzmauer, die ich mir mühsam aufgebaut hatte, auseinander brökelte.
Mein Widerstand schmolz dahin und ich konnte mich kaum mehr zurückhalten, mein Körper bebte vor Erregung. Da war dieses Feuer in mir, dieses brennende Verlangen, das mit jeder Sekunde stärker wurde. Ich konnte dem Dämon einfach nicht länger widerstehen. Vorsichtig saugte ich an seiner Zungenspitze, dachte nicht darüber nach, was ich tat. Er stöhnte leicht und nahm meinen Mund in Besitz, küsste mich voller Leidenschaft. Unsere Zungen spielten zärtlich miteinander und ich wandte mich vor Lust unter ihm. Er lächelte triumphierend und als er sich sicher war, dass ich mich nicht länger gegen ihn wehren würde, gab er meine Handgelenke frei. Der Dämon zog das Gefäß näher heran und nur am Rande bekam ich mit, wie er seine Klaue in den Behälter eintauchte und anschließend damit begann, meinen Oberkörper zu streicheln. Er verteilte das Blut auf meiner Haut und murmelte zwischen den Küssen einige tiefe, dämonische Worte. Seine Klaue fuhr über meine Brüste, liebkoste meine empfindlichen Knospen und ich erschauerte lustvoll. Ich war wie in einer anderen Welt. Einer Welt, in der es nur darauf ankam, das eigene Verlangen zu stillen. Gierig hob ich ihm mein Becken entgegen und schlang die Beine um seinen Po, damit er endlich in mich eindrang.
"So süß, so willig", raunte er und knabberte an meinem Ohrläppchen. Ich wollte ihn spüren, wollte eins mit ihm werden. Er tat mir den gefallen und drang vorsichtig in mich ein. Langsam schob er seinen Schwanz in mich, bis er tief in mir war. Er fühlte sich gut in mir an und mein Unterleib pochte vor Verlangen. Der Dämon nahm mich in einem gleichmäßigen Tempo und ich kam ihm bei jedem Stoß entgegen. Wohlig seufzend grub ich meine Fingernägel in seinen Rücken und zog ihn noch näher an mich. Plötzlich wurden die Stellen an meinem Oberkörper wärmer, die er zuvor berührt hatte. Schwarzer Nebel breitete sich im Zelt aus und wieder murmelte der Dämon irgendwelche seltsamen Worte, die ich nicht verstand. Ich konnte nicht klar denken, der Höhepunkt rauschte unaufhörlich auf mich zu. Ich brauchte das berauschende Gefühl, wollte es jetzt. Der Dämon keuchte laut und steigerte sein Tempo mit jedem weiteren Stoß. Meine Atmung ging stockend und nur wage nahm ich wahr, dass mein Oberkörper an manchen Stellen orange schimmerte. Waren das etwa Runen, die er auf meine Haut gezeichnet hatte? Ich wollte etwas sagen, doch meine Stimme brach ab. Die Gefühle waren zu intensiv, raubten mir den Verstand.
"Gib dich der Dunkelheit hin, sowie du dich mir hingegeben hast", hauchte der Dämon in mein Ohr. "Nimm sie in dich auf und wir können für immer zusammen sein", fügte er noch hinzu und ohne in diesem Zustand über seine Worte nachdenken zu können, schloss ich die Augen. Das Einzige, was ich jetzt noch wahrnehmen wollte, waren die wundervollen Gefühle, die er mir schenkte. Er drang ein weiteres Mal tief in mich ein, ehe ich laut stöhnend den Höhepunkt erreichte. Mein ganzer Körper begann zu zucken und während ich meine Lust herausschrie, spürte ich, wie etwas Böses Besitz von mir ergriff. Ich konnte mich nicht konzentrieren, konnte nicht verhindern, dass es sich in mir festsetzte. Der Dämon hielt mich sanft an sich gedrückt, war noch immer in mir. Panik ergriff mich und ein schmerzhafter Kampf mit mir selbst, mit meinem Inneren folgte. Ich versuchte mich von dem Dämon loszureißen, schrie laut auf und warf den Kopf in meiner Verzweiflung wild hin und her, doch er gab mich nicht frei. Ich wimmerte, schluchzte und heulte. Was stimmte nicht mit mir? Schweiß lief über meine Stirn und als ich schockiert die Augen aufriss, entblößte der Dämon seine Zähne und grinste mich an. Meine Muskeln zuckten unkontrolliert und ich bäumte mich auf, als der schwarze Nebel, der sich im Raum gesammelt hatte, in meinen Körper fuhr.
"Teg arru te'gar", sagte der Dämon schließlich und beendete mit diesen Worten seinen Zauber. Wenige Sekunden später hatte ich den Kampf verloren. Ich war nicht mehr die, die ich vorher war.
Ein tiefes Knurren drang aus meiner Kehle und ich rollte mit dem Dämon über den Pelzteppich bis ich oben lag. Hemmungslos ritt ich ihn, grub meine Fingernägel tief in sein Fleisch und bohrte meine Zähne rücksichtslos in seine Haut. Ich war wahnsinnig, spürte eine Wildheit in mir, die ich nicht kontrollieren konnte.
"Hör nicht auf", stöhnte er heiser und ich wusste, dass er jeden Moment kommen würde. Der süße Geschmack seines Blutes brachte mich erneut zum Höhepunkt und als ich mich zu ihm runter beugte und einen Blutkuss mit ihm teilte, kam er ebenfalls. Sein Schwanz pulsierte in mir und ich spürte, wie er mich mit seinem Sperma füllte. Wortlos sah ich ihm in die Augen. Konnte das lodernde Inferno sehen, dass in seinem Inneren tobte. Unsere rasenden Herzen beruhigten sich langsam wieder und seine Mundwinkel zuckten zufrieden. Er strich mir eine blonde Haarsträhne hinters Ohr und streichelte mit der Klaue über mein Gesicht. Eigentlich sollte ich nichts als Hass für ihn empfinden, doch das tat ich nicht, ganz im Gegenteil. Ich schmiegte mich in seine Berührung und beugte mich zu ihm, um mit der Zungenspitze über seinen blutigen Mund zu lecken.
Was auch immer er mit mir gemacht hatte, ich wusste, dass ich verloren war. Den Rest meines Lebens würde ich so verbringen, wie er es tat. Abaddon würde ab dem heutigen Tage über mich wachen.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top