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Ken:

Heute ist Samstag, was für mich bedeutet, dass ich nicht arbeiten muss und Isak hat heute ebenfalls keine festgesetzten Termine.

Wir sind bei Alec und Dave zum Essen eingeladen und haben uns dazu entschieden, es ihnen heute zu sagen.

Isak ist deshalb wohl ungefähr so nervös wie ich gestern Abend. Aber ich finde es irgendwie unnötig, da ich mir sicher bin, dass Alec nichts dagegen haben wird.

Ich glaube, dass er in den letzten Monaten begriffen hat, dass Isak sich wirklich gebessert hat.

Er hat in der Zeit keinen Tropfen Alkohol mehr angefasst und es geht ihm allgemein um einiges besser. Lyam ist regelmäßig bei uns, auch mal über mehrere Tage und das funktioniert alles ganz gut. Das ist es doch, was Alec immer wollte.

Isak erzählt mir beim Frühstück, dass Kate ihm gestern Abend wohl noch geschrieben hat, darüber, dass sich die anderen noch über uns unterhalten haben, als wir schon weg waren. Dass Lina sich einen Spaß daraus gemacht hat, Wetten vorzuschlagen, wie lange unsere Beziehung halten wird.

Ich finde es nett von Kate, dass sie uns sowas sagt. Das beweist, dass sie hinter uns steht und das können wir echt gebrauchen.

Bevor wir zu Alec gehen, machen wir noch einen Abstecher in die Stadt. Lyam hat heute Geburtstag. Er wird zwei Jahre alt und wir wollen ihm ein passendes Geschenk kaufen.

Das Problem ist, dass wir nicht wissen, was wir einem Kind schenken können, das schon alles hat.

Ich entscheide mich schließlich für einen Riesenteddy, der ungefähr drei Mal so groß sein muss wie Lyam und Isak kommt mit Puzzel und sowas an.

Wir lassen es im Laden verpacken und nehmen es schließlich so mit zu den Jungs. Dass heute Lyams Geburtstag ist, bedeutet, es ist auch Lydias Todestag. Ich fand es anfangs keine sehr gute Idee, es Alec ausgerechnet heute zu sagen, aber andererseits will ich auch, wenn wir dort sind, richtig für Isak da sein können und ich weiß, dass Alec das verstehen wird, alles davon.

Alec und Dave sind erstmal ziemlich überwältigt von unseren Geschenken für Lyam. Wir legen sie zu den anderen dazu, die bis dahin beschützt worden sind, aber nun aufgemacht werden dürfen. Alec wollte heute keine anderen als uns hier haben, verständlicherweise. Daher gibt es nur seine, Daves und unsere Geschenke zum Auspacken.

Lyam freut sich richtig, während Amy auch begeistert ist, aber sich zurückhält, indem Wissen, dass es heute Lyams Tag ist. Sie kuschelt sich einfach ruhig an Isak, während Lyam gleich am liebsten mit allen Spielsachen auf einmal spielen will.

Von meinem Teddy hält er sich fern, ich glaube, der ist ihm nicht ganz geheuer.

„Wie kommst du auf die Idee, ihm so ein riesen Teil zu schenken?" Dave schaut mich verständnislos an.

Ich verdrehe die Augen. Der Typ findet echt immer was an mir zu meckern.

„Ich fand's halt geil. Außerdem lernt er dadurch gleich was: Je größer, desto besser" Engelsgleich lächle ich Dave an, was diesmal ihn die Augen verdrehen lässt.

„Also ich find's süß. Und wenn Lyam ihn nicht will, erkläre ich mich bereit, mit ihm zu kuscheln" Alec streichelt fasziniert über den Bauch des Kuscheltiers, so als wolle er ihn mit sich ins Bett zerren und ihn zur Lebendigkeit knuddeln.

„Na toll, jetzt betrügt mich mein Verlobter auch noch mit einem Teddybären, danke, Ken"

„Es ist kein Betrügen, wenn du davon weißt", belehre ich ihn. „Außerdem kann ich ja nichts für, wenn er ihn dir vorzieht. Würde ich auch so machen... nichts gegen dich" Ich lächele Isak an, der bloß schmunzelnd mit den Schultern zuckt. „Kein Ding, so ein Teddy klaut dir wenigstens nicht Nachts die Decke"

„Das stimmt", wir lachen beide leicht und ernten dafür richtig seltsame Blicke, aber keiner, weder Dave noch Alec sagen etwas. Seltsam. Ich hatte gehofft, sie durch diese Anspielung irgendwie zu dem Thema zu leiten.

Im Verlauf des Tages passiert das öfter.

Ich gehe ganz normal mit Isak um, nur dass ich ihn eben nicht küsse, aber Alec spricht uns kein einziges Mal darauf an, sondern nimmt es einfach so hin.

Nachdem wir zusammen Kuchen gegessen haben und Amy nun die neuen Spielsachen mit Lyam ausprobiert, sitzen wir Erwachsenen noch am Tisch. Wir sind grade bei dem Thema mit Alecs und Daves Hochzeit, die in fünf Monaten stattfinden soll. Sie sind sich mit der Sitzordnung noch uneinig, aber ich verstehe gar nicht wieso, bis Alec erklärt.

„Naja, Cammy muss als mein Trauzeuge natürlich neben mir sitzen und Noah neben Dave, aber wenn ich dich dann neben Cam setze und Dad neben Noah, geht es irgendwie nicht so richtig auf... und ihr wollt bestimmt zusammen sitzen oder?"

Meine Augenbrauen ziehen sich zusammen. Ich tausche einen verwirrten Blick mit Isak aus, der genauso überfordert wirkt wie ich.

Alec seufzt hörbar. „Leute, jetzt mal Spaß beiseite. Wir wissen schon lange, was zwischen euch ist. Jetzt lasst die Heimlichtuerei also mal bleiben und seid ehrlich, es geht hier gerade um meine Hochzeit! Das ist wichtiger als eure Geheimniskrämerei" Er schaut uns auffordernd an und deutet auf den Sitzplan.

„Äh, wieso sollten wir überhaupt bei euch sitzen?", frage ich etwas überfordert nach.

„Weil ich euch eben da haben will..."

„Ich habe da kein Mitspracherecht, ich bin ja nur der Depp, der es zahlen soll", meint Dave nur wenig begeistert von der Idee, mich über seinen gesamten Hochzeitstag hinweg ansehen zu müssen.

Früher konnte er mich nicht leiden, weil er dachte, ich stehe auf Alec. Hab ich ja auch, aber jetzt bin ich an Isak vergeben, doch Dave scheint so daran gewohnt zu sein, unfreundlich zu mir zu sein, dass er es nicht mehr ablegen kann. Das ist schon okay, ich finde das ganz lustig, auch wenn es manchmal nervt.

„Wenn ihr finanzielle Unterstützung braucht...", will Isak anbieten, aber Dave grätscht dazwischen. „Das ist nett von dir, aber ums Geld geht es nicht"

„Obwohl wir es gebrauchen könnten", gibt Alec zu.

Dave wirft ihm einen finsteren Blick zu und scheint in Gedanken mit Alec darüber zu diskutieren, während Isak mir einen verständnislosen Blick zuwirft. Ich denke, Dave möchte Isaks Geld einfach nicht annehmen, weil er sich dann so fühlt, als sei er ihm etwas schuldig. Und aufgrund der vergangene Ereignisse würde ich mal schätzen, dass er Lyam für dieses etwas hält, egal wie absurd der Gedanke ist, dass Isak ihnen Lyam durch eine finanzielle Unterstützung bei der Hochzeitsfeier abkaufen will.

„Wir kommen später nochmal darauf zurück, ist das okay?" Alec beendet den Blickkontakt mit Dave und wendet sich somit an seinen Dad.

Dieser nickt. „Klar, scheut euch aber nicht zu fragen, okay?"

Alec nickt mit einem dankbaren Lächeln, während Dave nur brummt.

Etwas in mir will ihn zurecht weisen und ihm klarmachen, dass er gefälligst etwas dankbar sein soll, aber ich halte mich zurück, da Isak das sicherlich nicht wollen würde.

„Wo wir schon beim Thema feiern sind" Ich entscheide mich für einen Themawechsel, den es wohl dringend braucht. „Ich hab nicht vor, an einem Geburtstag etwas groß zu machen so wies aussieht. Vielleicht Essen gehen oder so. Ihr seid doch am Start oder?"

Erwartungsvoll sehe ich Alec an, da eigentlich nur er mir da wichtig ist. Da Dave aber sein Schatten ist, wird er ja auch dabei sein. Eigentlich mag ich Dave ja auch. Ich mag es nur nicht, wie er sich manchmal verhält.

„Klar, sag nur rechtzeitig wann und wo, damit wir uns um einen Babysitter kümmern können"

„Wird nicht nötig sein", winke ich ab. „Ich schließe meine Kinder doch nicht von diesem epischen Ereignis aus"

„Deine Kinder? Ich glaub ich hab mich verhört!", schnaubt Alec, doch schmunzelt dabei, weil er weiß, dass ich sie nur so nenne, weil sie mir echt viel bedeuten.

Wäre heute nicht der Tag, der heute ist, würde ich jetzt mit Sicherheit einen Satz bringen wie: du bist jetzt auch mein Kind, hab gefälligst Respekt vor deiner Mutter, aber gerade heute ist mir das Thema zu sensibel. Daher lasse ich es sein und grinse bloß, auch zu Isak. Er erwidert es mit einem leichten Lächeln, das mir zeigen soll, wie erleichtert er ist. Mir geht es genauso.

Alec ist mir wirklich wichtig und ich bin sehr froh, dass er mich nicht vor die Wahl stellt ob die Freundschaft zu ihm oder die Beziehung zu seinem Dad. Alec liebt mich genug, um mir beides möglich zu machen und dafür bin ich ihm sehr dankbar.

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