Tja, es wird wohl noch ein bisschen dauern, bis ich mal wieder über Star Wars reden werde.

Denn das Thema, über das ich heute schreibe, ist Game of Thrones, oder kurz GoT. Wer kennt die Hit-Serie von HBO bitte nicht? Wenn man sie nicht gesehen hat, hat man zumindest schonmal von ihr gehört. Ich denke ich greife nicht zu hoch, wenn ich behaupte, dass GoT in späteren Jahrzehnten mal das Aushängeschild der 2010er sein wird.

Und jetzt mal ganz ehrlich: Jeder der diese Serie liebt, bitte mal den Arm heben im Kommentarbereich.

Ich persönlich liebe diese Serie und sie ist meine absolute Lieblingsserie aller Zeiten. Keine Serie vorher oder nachher hat mich auf so eine tolle Reise mitgenommen, wie GoT.

Leider, leider haben mich die letzten zwei Staffeln schwer enttäuscht. Ok, vor allem die achte Staffel hat mich enttäuscht. Selbst über ein Jahr, nach dem Ende der Show, habe ich die schlechte achte Staffel immer noch nicht verdaut.

Aber bevor ich anfange mit meiner Kritik an der Serie, erst noch ein paar Fakten und Geständnisse:

- Mein Lieblingscharakter ist der schwermütige Edd.

- Einen Charakter, den ich noch nie mochte, ist ...
   ... Sansa Stark

- Das Haus, dem ich angehören würde, würde ich in Westeros leben, ist Haus Stark. Winter is coming.

- Irgendwie erinnert mich die großartige (aber doch ziemlich klein geratene) Daenerys Targaryen an Qu'ira aus Solo. Ich weiß auch nicht warum. 🤷‍♂️

- Meine Lieblingsstaffel ist, mit Abstand, Staffel 4.

- Meiner Meinung nach hören sich die Namen auf Englisch tausendmal cooler an.

- Ich persönlich finde, dass die Buchvorlagen, nochmal um einiges besser sind, als die Serie (und ich hoffe, dass George R.R. Martin endlich mal ,,Winds of Winter'' fertiggestellt)

So fangen wir mit meiner Kritik an.

Was ist Game of Thrones (da der Name relativ lang ist, werde ich ab jetzt die populäre Abkürzung ,,GoT'' nutzen)? Nun, GoT ist eine Fantasy-Serie von HBO, die von 2011 bis 2019 auf HBO lief. Sie basiert auf der Buchreihe ,,Das Lied von Eis und Feuer'', die von George R.R. Martin geschrieben (und immer noch nicht fertiggestellt wurde, obwohl er den ersten Teil schon vor über zwanzig Jahren veröffentlicht hat!) wurde. Die Serie dreht sich um die Ereignisse, die sich auf den beiden Kontinenten Essos und Westeros einer fiktiven Welt abspielen. Dabei dreht es sich vor allem um politische Intrigen und (wie der Titel der Serie schon verrät) das Spiel der Throne.

Mag ich GoT? Nein, tue ich nicht.

Ich liebe die Serie.

Was mag ich an GoT? Nun, so ziemlich alles außer der siebten und der achten Staffel. Wobei ich jetzt nicht sagen würde, dass die siebte wirklich schlecht war, aber sie war auch schon definitiv nicht mehr so gut wie die sechs vorangegangen Staffeln.

Was ich am meisten mag, ist vor allem, dass diese Serie verdammt realistisch ist. Ich meine wenn man mal die weißen Wanderer, die roten Priester, die Drachen und Daenerys' Immunität gegenüber Feuer weglässt, könnte die Geschichte glatt im mittelalterlichem England spielen. Ich meine Westeros hat sogar eine gewisse geographische Ähnlichkeit mit Westeros. Wir haben hier kaum einen Charakter, der entweder vollkommen böse oder vollkommen gut ist. Die meisten bestehen aus Grautönen, was ja auch im echten Leben so ist.

Darüberhinaus haben wir hier echt tolle Performances und zwar von wirklich jedem Darsteller. Vor allem Charles Dance (Tywin Lannister, der Vater von Tyrion und den zwei Alabama-Geschwistern) gibt hier eine der besten Performances ab, die ich je gesehen habe.

Die Serie ist hart und brutal und das steht ihr echt gut, da sie diesen Aspekt echt gut umsetzt.

Die Effekte sind echt krass gut und beeindrucken sehr. Und ich meine hier sowohl die praktischen als auch die computeranimierten Effekte.

Außerdem steht diese Serie dafür, dass kein Charakter zu irgendeiner Zeit sicher ist. Das erhöht die Spannung nochmal um einiges. Und wenn wir schon davon reden, die Plot Twists, die es immer wieder gibt, sind einfach genial, denn die können einen schon ganz schön umhauen. Ich sage nur ,,rote Hochzeit''.

Die Geschichte, die hier erzählt wird, ist episch und fesselnd. Zumindest bis zur letzten Staffel. Da wird sie einfach nur noch... na ja, scheiße um es gelinde auszudrücken.

Und ja jetzt kommt der unangenehme Teil dieses Kapitels, denn jetzt rede ich über die letzte Staffel der Serie. Wer also jetzt keine Nerven dafür hat, mitzubekommen wie ein halber Nerd über das miserable Ende seiner Lieblingsserie lästert, sollte jetzt vielleicht aufhören zu lesen und zurückkommen wenn ich über Star Wars rede. Wobei wenn ich nochmal so genau darüber nachdenke... Wenn ich über Star Wars rede, muss ich auch über die Sequels reden... Ihr solltet also wohl erst zurückkommen wenn ich über Der Herr der Ringe rede.

Also seid ihr bereit für meine Hasspredigt gegenüber der letzten Staffel GoT? Zieht ihr eure valyrischen Schwerter und zerhackt mit mir noch einmal Staffel acht. Ein letztes Mal?

Na dann, los geht's!

Bevor ich loslege auf die unzähligen Schwächen einzugehen, lasst mich der letzten Staffel zwei gute Dinge zugestehen: Die Effekte sind wirklich hervorragend und das gilt genauso für die schauspielerischen Leistungen. Denn ob ich nun mag, was aus den verschiedenen Charakteren gemacht wurde oder nicht, die Schauspieler haben das Beste aus dem gemacht, was man ihnen gegeben hat. Und ich muss sagen, dass die Staffel mit den ersten zwei Folgen tatsächlich einen guten Start hingelegt hat. Die zwei ersten Folgen sind sicherlich keine Meisterwerke innerhalb der Serie, aber gerade im Hinblick auf das, was wir danach bekommen haben, können wir froh sein sie bekommen zu haben.

Und losgeht es mit der Lästerei. Also angefangen mit Folge drei ,,Die lange Nacht'' oder die Schlacht um Winterfell. Gibt es hier was, das ich mag? Ja, ein bisschen mag ich tatsächlich auch an der Folge. Allem voran, Arya's Kampfstil. Es war schon extrem cool zu sehen, wie sie sich Darth Maul like durch die Soldaten des Night King's kämpft. Auch der Tod von Ser Jorah Mormont war wirklich gut inszeniert und hat mich hart mitgenommen. Ebenso gefiel es mir, dass Theon für Bran wie ein Berserker gekämpft hat und schließlich für den Jungen gestorben ist, von dem er behauptet hat, dass er ihn getötet hätte. Auch die Szene im inneren der Burg, als Arya vor einigen Soldaten des Night King's flüchtet, war sehr spannend und hat mir sehr gut gefallen.

Was hat mir an der Folge nicht gefallen? Der ganze andere Mist! Wer kam bitte schön auf die Idee, dass es eine gute Idee wäre, die Dothraki in eine zahlenmäßig viel größere Armee zu schicken? Das sah zwar ganz hübsch aus, aber strategisch gesehen war das wahrscheinlich noch dümmer, als Cersei's Positionierung der goldenen Kompanie. Darüberhinaus war die ganze Folge so dunkel, dass man kaum etwas gesehen hat. Und Bran *klatscht sich an die Stirn* Was war denn mit Bran los? Während um ihn herum um das Schicksal der Menschheit gekämpft wird, sitz er da und... Ja was macht er denn überhaupt? Schaut er sich Rabenpornos an? Wir werden es nie erfahren. Wieso hat er nichts sinnvolles gemacht? Wieso hat er nicht einen riesigen Schwarm Raben auf den Night King und seine Soldaten gehetzt? Raben können in großer Zahl ziemlich gefährlich sein. Oder wieso hat er nicht die Kontrolle über einen von Daenerys' Drachen übernommen? Oder von Arya's Schattenwolf Nymeria und ihrem riesigen Rudel? Auch Wölfe können in großer Zahl ziemlich fies sein. Wieso hat er nicht versucht, die Kontrolle über die Soldaten des Night King's zu übernehmen? Das hätte vielleicht nicht unbedingt funktioniert, aber einen Versuch wäre es doch Wert gewesen. Und wer ist auf die bescheuerte Idee gekommen, die Frauen, Kinder, Zwerge und Eunuchen in die Katakomben zu bringen? Dort wo dutzende wenn nicht sogar hunderte von Leichen liegen? Die der Night King jederzeit wiederbeleben und auf die armen Trottel hetzten kann? Was er dann im Verlauf der Schlacht macht. Wieso hat Jon auf einmal keine Bedeutung mehr im Kampf gegen die weißen Wanderer? Er war der einzige Anführer, der in den Staffel zuvor aktiv versucht hat, die weißen Wanderer aufzuhalten. Doch jetzt darf er sich hinter einem Stein vor dem Feuer des Eisdrachen retten, der aus irgendeinem Grund dem Feuer standhält, obwohl der Eisdrache in der vorherigen Staffel mit eben jenem Feuer noch die Mauer vernichtet hat, die zu großen Teilen auch aus Stein besteht. Warum auch immer. Wieso hat R'hllor ihn überhaupt zurück geholt, wenn er eh nicht wichtiges mehr macht? Und Daenerys umbringen, hätte mit Sicherheit auch Arya geschafft. Außerdem bin ich auch absolut kein Fan davon, dass Daenerys urplötzlich wahnsinnig wird und tausende unschuldige Menschen umbringt. Warum? Weil jemand ihre beste Freundin geköpft hat und ihr einer Drache abgeknallt wurde? Wir reden hier immer noch von der Daenerys, die gleich in der ersten Staffel, sowohl ihren Sohn als auch ihren Mann verloren hat. Da ist sie nicht durchgedreht. Und wieso ist Cersei auf die verkorkste Idee gekommen, die goldene Kompanie vor der Mauer zu postieren, dort wo sie am wenigsten etwas bringt? Wenn wir schon bei dem Gemetzel von Königsmund (denn es war ein Gemetzel) sind ... Wie hat es Euron geschafft Viserion mit drei von drei Schüssen zu treffen, obwohl er dann Drogon mit keinem einzigen Schuss mehr trifft? Und natürlich muss ich dann noch über den Rat aus Folge sechs sprechen. Wer hat die Deppen denn bitte über das Schicksal's Westeros' entscheiden lassen? Wer ist dieser Typ aus Dorne und wieso kommt er nicht auf die Idee, einfach selbst die Herrschaft zu übernehmen? In Dorne wurde schließlich kaum gekämpft und er hat mit Sicherheit die größte Armee von allen. Wieso gibt sich Yara (oder Asha) Graufreud damit zufrieden, dass die Eiseninseln jetzt doch nicht unabhängig werden? Dafür haben schließlich ihr Vater und auch sie durch den gesamten Verlauf der Serie gekämpft. Sie hat sich Daenerys nur unter der Bedingung angeschlossen, dass die Eiseninseln nach dem Sieg über Cersei unabhängig werden und jetzt ist es für sie in Ordnung, dass ausgerechnet die Starks und der Norden unabhängig werden und die Eiseninseln nicht?! Mehr als unglaubwürdig. Und wieso kommt Tyrion auf die Idee, dass ausgerechnet Bran die beste Wahl für den neuen König von Westeros ist? Weil er die beste Geschichte hat und in die Vergangenheit schauen kann? Auch sehr unglaubwürdig.

Doch ich habe jetzt genug gemeckert.

Das war's mit meiner Kritik zu GoT. Ich hoffe sie hat euch gefallen.

Was denkt ihr über die Serie? Mögt ihr sie oder eher nicht? Habt ihr sie vielleicht noch gar nicht gesehen? In welchen Punkten stimmt ihr mir zu, in welchen eher nicht? Lasst es mich in den Kommentaren wissen.

Bis zum nächsten Mal,

Valar Morghulis