4.Zweifel
Sicht Law
Ich wachte am nächsten Morgen auf und erstaunlicher Weise habe ich die letzten 3 Stunden durchgeschlafen.
//Ich habe schon lange nicht mehr als drei Stunden am Stück geschlafen. Liegt es vielleicht daran, dass ich mit der Kleinen geredet habe?//
Nachdem ich das gedacht habe schaute ich zu ihr. Sie schlief noch seelenruhig in dem Knäul, das sie sich aus den Kissen und Decken geformt hatte.
//Sieht schon irgendwie süß aus// Ich stand auf und zog mich um. Gerade als ich meine Hose anziehen wollte, hörte ich wie die Kleine rumwühlte. Das brachte mich kurz zum Lachen.
"Ich mach das Licht gleich aus, dann ist es nicht mehr so hell" Schnell zog ich meine restlichen Sachen an, machte das Licht aus und ging dann zum Frühstücken.
Sicht Kiara
Ich machte kurz meine Augen auf und wer stand vor mir? Law in einer Boxershort.
//Verdammt, wieso muss er sich vor mir umziehen!? Klar, er denkt ich bin ein Wolf aber trotzdem kann er es doch woanders machen//
Wäre ich ein Mensch, würde ich jetzt knallrot anlaufen. Schnell vergrub ich meine Schnauze in den Kissen/Decken um ihn nicht länger 'ertragen' zu müssen. Anscheinend schien er es zu bemerken, da er kurz lachte.
"Ich mach das Licht gleich aus, dann ist es nicht mehr so hell" sagte er und kurz darauf wurde es wieder dunkel. Alles was ich noch hörte war die Tür und dann herrschte totenstille. Kurz schmulte ich aus den Decken vor und kam dann ganz raus.
//Zum Glück ist er weg aber was könnte ich jetzt machen?//
Mein Magen meldete sich und ich schaute mich um. Neben dir Zwingertür standen 2 Schüsseln. Ich ging zu diesen und in der einen war Wasser und in der anderen... ein ARM!
//Wieso gibt er mir einen Arm zu Essen!? Ach egal ich hab solchen Hunger//
Zuerst trank ich die halbe Schüssel Wasser und dann fing ich an, so gut es ging an dem Arm zu nagen.
//Der Maulkorb ist soooo lästig// Nach einer halben Stunde gab ich es auf. Nun hatte ich ein bisschen was gefressen aber auch nicht grad viel. Leicht genervt lief ich hin und her, was Besseres hatte ich eh nicht zu tun.
//Wenn er wüsste, dass ich ein Mensch bin, dann bringt er mich um also einfach in einen Mensch verwandeln fällt weg. Was könnte ich noch tun?//
Ich war so in Gedanken versunken, das ich gar nicht merkte, dass jemand das Zimmer betrat.
"Da ist wohl jemanden langweilig, was?" sagte eine Stimme und riss mich aus meinen Gedanken.
Ich schaute die Person an und wie es nicht anders hätte sein können war es Law. Wir starrten uns eine Zeit lang nur an, bis er sich zu mir kniete und vor sich auf den Boden klopfte.
//Ob es mir gefällt oder nicht, ich muss braver Hund spielen, um aus dem Zwinger zu kommen und den Maulkorb los zu werden// Widerwillig ging ich zu ihm und setzte ich mich vor ihn hin. Er streichelte mich wieder und es widerte mich jetzt schon an.
"Du bist eine schlaue, kleine Wölfin und jetzt bin ich mir absolut sicher, dass du mich verstehst. Kannst du auch reden?" Als er mich das fragte, schaute ich in seine Augen.
//Hoffentlich merkt er nie, dass ich reden kann//
Ich antwortete nicht und schaute eine Zeit lang nur in seine Augen. Nach 10 Minute lächelte er und sagte:
„ Schade, dass du nicht reden kannst aber ist wahrscheinlich besser so. Du weißt, was für Alpträume ich habe und seitdem ich es dir erzählt habe schlafe ich etwas besser. Wenn mich wieder etwas belastet, werde ich es dir sagen. Ich will nicht, dass meine Crew es erfährt also bist du perfekt dafür"
Seine Worte schwirrten noch in meinem Kopf hin und her.
//Wieso vertraut er mir so sehr, dass er mir seine Ängste und vielleicht sogar seine Geheimnisse anvertraut, aber vertraut mir zu wenig um mir den Maulkorb abzunehmen?//
Er schaute sich in dem Zwinger um und grinste dann leicht.
„Du hast Hunger, oder?" sagte er, stand auf und ging dann zu der Zwingertür.
//Was hat er vor?//
Ich beobachtete ihn neugierig und er kniete sich wieder hin. Law klopfte wieder auf den Boden, als Zeichen ich soll zu ihm kommen.
//Hätte er nicht da bleiben können?//
Wieder etwas widerwillig schlenderte ich zu ihm und setzte mich vor ihm hin.
„Es ist nicht leicht, an einem Arm zu knabbern wenn man einen Maulkorb hat, stimmt's?" fragte er belustigt und mit einem Grinsen im Gesicht.
Ich knurrte ihn nur an, worauf sein Grinsen verschwand.
„Du bist wohl doch noch nicht so zutraulich wie ich dachte" sagt er und stand auf.
//Was meint er den damit?//
Leicht sauer schaute ich zu ihm hoch und bellte. Law schaute mich bloß an und machte nix. Ich bellte jetzt schon über einer halben Stunde und er gaffte mich bloß an.
Sicht Law
Sie bellte jetzt schon seit einer halben Stunde.
//Ob sie sowas ähnliches macht wie Fluchen?//
Ich schaute sie weiter an, bis Bepo reingestürmt kam.
„Käpt'n, ist mit der Kleinen alles in Ordnung?" fragte er leicht panisch und schaute mich an.
„Wieso sollte es ihr nicht gut gehen?" stellte ich ihm die Gegenfrage.
„Sie bellt jetzt schon seit einer halben Ewigkeit und langsam mache ich mir Sorgen, tschuldigung" sagte er und schaute dann leicht deprimiert auf den Boden.
„Es war gerade mal eine halbe Stunde"
//Er scheint sie wirklich sehr zu mögen//
„Käpt'n, wieso bellt sie, tschuldigung?"
„Ich weiß es nicht aber wenn sie nicht bald aufhört muss ich ihr Beruhigungsmittel spritzen." Sagte ich und auf einmal hörte sie auf zu bellen.
Sie schaute uns an, als wäre nie etwas gewesen. Bepo und ich schauten sie leicht verwirrt an.
//Wieso hat sie gerade jetzt aufgehört?//
„Warum hat sie aufgehört?, tschuldigung"
„Ich weiß es auch nicht" antwortete ich ihm, worauf die Kleine wieder zu den Kissen und Decken geht, um sich einzukuscheln.
//Lag es vielleicht an dem, was ich gesagt habe?//
„Bepo, kannst du ihr etwas Fleisch klein schneiden? Sie wird mit dem Maulkorb schlecht fressen können" sagte ich zu meinem Freund, der sofort loslief und das tat was ich wollte.
Ich ging in der Zwischenzeit in mein Behandlungszimmer und zog 2 Spritzen auf. In der einen waren ein paar Vitamine, die der Kleinen vermutlich fehlten und in der anderen war ein Aufbaupräparat, damit sie sich schneller erholt. Mit den Spritzen ging ich wieder in mein Zimmer und wartete dort auf Bepo. Als er wieder kam befahl ich ihm, dass er die Kleine so festhalten soll, damit ich leicht an ihren Nacken komme.
„Wieso soll ich das tun, tschuldigung?" fragte er mich und schaute auf den Boden.
„Ich will ihr ein paar Spritzen geben, die ihr helfen werden und gleichzeitig will ich etwas testen" flüsterte ich in sein Ohr. Er nickte, stellte die Schüssel mit dem zerkleinerten Fleisch auf meinen Nachttisch und ging dann zu der Kleinen, um sie fest zu halten.
//Seit wann hinterfragt er meine Befehle?//
Ich ging ihm nach und kniete mich neben den Welpen, der mittlerweile wach geworden ist. Sie schaute mich bedrohlich an und knurrte. Das ließ mich aber kalt und ich packte ihren Nacken. Die Kleine knurrte immer noch und versuchte mich zu beißen, was ihr aber dank des Maulkorbs nicht gelang. Ich stach mit der ersten Nadel unter ihre Hand, was sie zum Winseln brachte.
//Ich hatte also recht//
Ohne mich von ihr beeinträchtigen zu lassen, spritze ich ihr die Vitamine und spritze ihr dann auch das Aufbaupräparat. Bepo ließ sie wieder los und sofort schüttelte sie sich.
„Ich weiß jetzt, warum sie vorher aufgehört hat zu bellen"
Mein Freund schaute mich mit einem fragenden Blick an.
„Sie scheint spritzen nicht zu mögen oder hasst sie vielleicht auch. Deswegen hat sie vorher auch aufgehört, als ich sagte, dass ich ihr Betäubungsmittel spritzen werde, wenn sie nicht aufhört" erklärte ich meinem Kumpel, der verständnisvoll nickte.
Wir gingen wieder aus dem Zwinger und verhinderten einen Fluchtversuch von der Kleinen. Sie saß vor der Tür und schaute mich beleidigt, sauer und irgendwie auch enttäuscht an.
//Das bilde ich mir bestimmt ein// Ich nahm die Schüssel mit dem zerkleinerten Fleisch, die Bepo mitgebracht hatte und kniete mich dann vor den Zwinger.
„Du hast bestimmt noch Hunger" sagte ich und wedelte mit einem der Fleischstücke vor ihrer Schnauze rum.
Sie schleckte einmal mit ihrer Zunge und streckte mir ihre Schnauze entgegen. Ich stellte die Schüssel vor ihre Schnauze und gierig fing sie an zu fressen. Kurz schaute ich zu meinem Freund, der ihr lächelnd zusah.
//Verdammt, er scheint sie wirklich zu mögen aber ich kann sie doch nicht behalten, oder doch?//
Ohne ein Wort zu sagen, stand ich auf und ging aus dem Raum in mein Behandlungszimmer. Dort setzte ich mich an meinen Schreibtisch und schrieb etwas. Bepo kam kurz rein und fragte, ob alles in Ordnung ist. Ich bejate diese Frage, worauf er wieder verschwand. Was ich aber jetzt noch nicht wusste ist, dass ich einen schweren Fehler begangen hatte.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top