Ich würde es jetzt nicht als tosenden Applaus bezeichnen, aber ich glaube, dem Publikum hatte unsere Kür gefallen. Stella schien das auch zu denken, jedenfalls grinste sie wie ein Honigkuchenpferd. Oder mindestens so wie Merlin, wenn man ihm eine Karotte unzer die Nase hielt.
Da wir nicht die letzten Teilnehmer waren, mussten wir uns beeilen für die nächsten den Platz frei zu machen. Also nahm Stella Merlin entgegen und zu dritt gingen wir aus der Halle. Stella führte Merlin zum Putzplatz und ich rief ihr zu, dass ich das Putzzeug holen würde und sprintete zu unserem Anhänger. Katrin folgte Stella mit unseren Trainingsjacken und Jogginghosen, die wir überzogen, damit unsere Voltigieranzüge nicht dreckig werden. .

Der Anhänger war blau-schwarze mit ganz vielen, kleinen, glitzdernden Punkten darauf. Ich mochte ihn nicht besonders. Wenn er in der Sonne stand, staute sich die Hitze darin und es war heißer, als in einer Sauna. Genauso, wie jetzt. Der Schatten, in dem wir den Hänger heute Morgen geparkt hatten, war natürlich längst weitregewandert.

„Toll", murmelte ich vor mich hin, „einfach nur toll!" Natürlich war das ironisch gemeint. Ich lief zum Anhanger hinüber und schloss ihn auf. Den Schlüssel hatte ich mir irgendwann mal geben lassen. Ich öffnete die Klappe und sofort schlug mir eine Hitzewelle entgegen. Ich hätte Stella schicken sollen, schoss es mir scherzhaft durch den Kopf und versuchte irgendwie an den Putzkasten dran zukommen, ohne wirklich in den Anghäger zu gehen. Ohne Erfolg, denn wie es mein Glück so wollte, stand der Kasten in der alller hintersten Ecke. Ich hielt die Luft an düste in den Angänger, schnappte mir das Putzzeug und düste wieder hinaus. „Mindestens Sauna!"
Ich beeilte mich, zu Stella zurück zu kommen. Die hatte inzwischen Merlin komplett abgetrenst und -gestattelt und gab ihm gerade eine Karotte als ich angehechtet kam. „Wie lang brauchst du, um einen Putzkasten zu holen?", fragte sie mich mit einem Grinsen im Gesicht. Ich machte eine abwerfende Handbewegung und stelle das Kästchen neben Merlin auf den Boden. Ich suchte den Gummistriegel heraus und begann in kreisförmigen Bewegungen Merlins verschwitztes Fell zu putzen.
Merlin genoss diese „Massage" in vollen Zügen. Stella nahm sich den anderen Striegel und half mir. Natürlich haben wir alle Putzsachen zwei mal, wir sind ja auch zwei Personen.
„Denkst du, wir schaffen es in's Camp?" Stella sprch aus, was mir schon sie ganze Zeit durch den Kopf ging. „Klar", antworte ich, obwohl ich mir da alles andere als sicher war. Dieser blöde Fehler ließ mich einfach nicht mehr los. Immer wieder fragte ich mich, was wäre, wenn wir wegen mir ausscheiden sollten. Was würde Stella sagen? Oder Katrin?
Stell hatte wohl bemerkt, dass das nicht das war, was ich dache. „Hey Jojo, was ist los?" „Nichts" ,log ich. „Alles in Ordnung."
Ich wusste nicht, warum ich sie anlog, aber ich wollte es ihr einfach nicht sagen. Vermutlich weil ich tief in meinem Innern wusste wie lächerlich es eigentlich war, was ich wegen so einem popligen Fehler verantstalte.
„Du machst dich wegen diesem kleien Strauchler von vorhin verrückt, oder?" Sie hatte den Nagel auf den Kopf getroffen. Ich nickte kaum merklich.
Ich war mir nicht sicher, was ich für eine Reaktion erwartet hatte, aber ganz sicher nicht diese: Stella fing lauthals an zu lachen! Ich meine was gab's da zu lachen?! Das war echt nicht lustig! Wegen mir kamen wir am Ende nicht in's Camp und sie lachte!