Kapitel 14

(Damians Sicht)

Ich war gerade dabei Liegestüze zu machen,als meine Gedanken wieder um Lia kreisten. Sollte ich mich vielleicht doch wieder mit ihr treffen? Ich meine sie hat ja niemanden sonst,da ihre Freundin ja weggezogen war. Ich entschied mich dafür sie einfach am Montag in der Schule zu fragen und beendete mein Liegestütztraining, um mir meine Boxhandschuhe anzuziehen. Boxen tat ich eigentlich viel lieber als Fußball spielen,aber da meine Eltern so begeistert von meinen 'Fußballkünsten' waren, machte ich weiter. Ich wollte sie nicht traurig oder sowas in der Art machen,ich war immerhin nur noch das einzige Kind auf das sie stolz sein konnten. Ich hing den Boxsack in meinem Zimmer auf und begann auf ihn einzuschlagen. Nach einer halben Stunde hatte ich genug und ging duschen. Als ich fertig war, zog ich mir eine Jogginghose an und irgendein T-Shirt. Ich blickte kurz auf die Uhr und stellte fest,dass es schon 16:40 war. Hatten Lia und ich wirklich so lange geschlafen? Na ja, auch egal. Ich holte mir mein Handy und schrieb in die Gruppe von Jayden,Dylan und mir.

>>Chatverlauf<<
Ich: Mir ist lw,wollt ihr kommen?
Dylan: Ne sry bro Chloe kommt gleich
Jayden: Viel Spaß Junge xD ich komme, aber meine mom labert gerade eh nur Scheiße von guter Erziehung und so
Ich: Haha Jay :D beeil dich lieber und dir wünsch ich dann mal viel Spaß-.-
Dylan: Werd ich haben bd
Jayden: Bd
>>Chatverlauf Ende<<
Ich schmiss mein Handy aufs Bett und lief runter in die Küche. Dort holte ich mir einen Apfel aus der Obstschale. "Damian, hast du dir auch die Hände gewaschen?"hörte ich die süß pipsige Stimme meiner Mutter, die ich um anderthalb Köpfe überwachsen hatte. Ich drehte mich um und seufste:"Ja Mom." Es wurde echt Zeit,dass ich auszog. "Dann ist ja gut."lächelte sie. "Was machst du heute noch? Wir könnten mal wieder einen Mutter-Sohn Tag verbringen." Wurde ihr Lächeln breiter? Oh nein! Nicht schon wieder! Warum wollten Frauen immer nur reden? Ich kam darauf echt nicht klar. Meine Mom meinte damit nämlich sowas wie: Erzähl mir all deine Sorgen,du bist ja mein Kind. Doch sie hatte wohl vergessen,dass ich 18 war und auf sowas wohl ehrer keinen Bock hatte. "Geht nicht, Jayden kommt."sagte ich schnell und warf den Rest meines Apfels weg. "Geht ihr Fußball spielen?"fragte sie weiter. Sie verstand irgendwie nicht,dass ich meine Ruhe wollte,oder? Zum Glück klingelte es schon und meine Mum verschwand in ihr Arbeitszimmer. Schnell lief ich zur Tür und öffnete sie. Ein Glück,dass sie Jayden und auch Dylan nicht mochte, sonst hätte ich sie jetzt noch länger ertragen müssen. Sie meinte, sie wären kein guter Umgang für mich. Dass ich nicht lache. Sie waren meine Besten,ohne sie wäre ich damals als ich neu auf die Schule kam, völlig verloren gewesen. Jay und ich liefen in mein Zimmer und setzten uns aufs Bett. "Langsam bin ich richtig neidisch auf Dylan."grinste Jay. "Ja. Jeden Tag ne Neue und ich dachte, ich wär schlimm."lachte ich. "Bist du auch."begann er zu lachen. "Du kannst mir Nichts vorwerfen. Seit den letzen Tagen war ich noch gar nicht in der Kiste."geinste ich und hob abwehrend die Arme. "Na,schon Entzugserscheinungen?"begann Jay noch mehr zu lachen. "Aber total!"stimmte ich in sein Lachen mit ein.

(Wieder Lias Sicht)

Ich kam kurz nach 12 zu hause an und schloss die Tür auf. Es roch schrecklich und kaum machte ich die Tür auf,da sah ich,dass das Wort viel zu harmlos für diese Sauerrei klang. Auf dem Boden waren Unmengen von Bier,Wodka,Whyski und was weiß ich noch Flaschen. Manche waren auf dem Boden ausgekippt,manche standen halb leer überall verteilt. Ich blickte zur Seite,wo ich eindeutig den Gestank von Erbrochenem wahrnahm und das sah ich dann auch. Ich trat noch einen Schritt in die Wohnung und schloss die Tür hinter mir,damit niemand so etwas sehen musste. Auf dem Tisch waren mehrere Aschenbecher verteilt und es roch alles einfach abartig. Man warum?! Warum musste sich Maddy die ganze Zeit voll saufen?! Doch weiter konnte ich gar nicht mehr denken,denn plötzlich bekam ich rasende Kopfschmerzen und dann einen Stich in meinem Kopf. Ich hatte das Gefühl ich würde sterben,doch dann kamen Bilder und setzten sich zu einem Zukunftsfilm zusammen. Nicht schon wieder war mein letzter Gedanke,als ich eine alte Frau mit einem Gehstock sah,die eine Straße überquerte. Doch ein Auto kam. Ich versuchte die Vision in irgendeiner Weise anzuhalten. Doch es war zu spät ich sah wieder nur noch Blut,das Straßenschild und zuletzt die Zahl 5 . Wie in Trance blieb ich einige Sekunden stehen. Es war kein Traum... Ich konnte wirklich in die Zukunft sehen. Die Sekunden verstrichen und auf einmal wurde mir bewusst,was ich tat oder besser gesagt nicht tat. Schnell schmiss ich die Tür zu und rannte das Teppenhaus runter. Die Straße war ganz schön weit weg und ich wusste nicht wie viel Zeit ich noch hatte. Doch da wurde mir auf einmal etwas klar! Natürlich! Die Zahl,die ich am Ende immer sah,es war die Minuten anzahl. Scheiße verdamt! In 5 Minuten würde ich das niemals schaffen,außer.. Außer ich nehme den Bus,der gerade an mir vorbei fuhr. Ich begann ihm hinterher zu rennen und der Bus hielt an der Haltestelle vor mir. Von meinem Sprint war ich total erschöpft und sprang schnell in den Bus. "Hehe,warte mal Kleine. Wo ist dein Ticket?"fragte der Busfahrer unfreuntlich. "Ich hab eins,aber das liegt zu Hause. Aber ich muss jetzt ganz dringend los. Können sie bitte einfach fahren?!"sprach ich schnell. "Ne,so geht das nicht! Die Jugend kann sich nicht alles rausnehmen. Bitte aussteigen." Ich schaute ihn ungläubig an. War das sein verfickter Ernst?! Es ging um ein Leben verdammt! Ich lief schnell aus dem Bus und vergaß nicht dem netten Busfahrer mal eben meinen Mittelfinger zu zeigen. Danach rannte ich die Straße weiter hoch. Nach einiger Zeit sah ich von Weitem schon die Kreuzung. Die musste es sein! Ich versuchte noch etwas schneller zu werden und versuchte meine Seitenstiche und meine brenende Lunge zu ignorieren. Ich musste einfach rechtzeitig kommen! Es ging hier um ein Leben! Doch da sah ich auch schon die alte Frau die schon fast auf der Straße war und auch das Auto konnte man schon sehen. "Nicht auf die Straße! Nicht weiter gehen!"schrie ich aus vollem Leib,doch sie hörte mich nicht. Ich war einfach zu weit weg,doch ich durfte jetzt nicht aufgeben ich rannte einfach weiter. "Zurück auf den Bürgersteig!"schrie ich erneut unter Tränen und sah das Auto,was sie überfuhr. Ich nahm alles nur in Zeitlupe war. Meine Beine gaben plötzlich nach und ich fiel auf die Knie,die kurz darauf anfingen zu bluten. Da lag er,ihr lebloser Körper. Einzelne Tränen liefen meine Wangen hinunter. Es war meine Schuld. Einzig und allein meine...
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