Kapitel 10

Nach einger Zeit merkte ich wirklich wie er stehen blieb. Ich machte langsam meine Augen wieder auf und stellte fest,dass er bei mir angekommen war. "Soll ich dir noch helfen die Tüten zu tragen?"fragte er grinsend. Es sah für ihn bestimmt komisch aus,wie ich mit ihnen in der Hand zur Haustür stolperte. Ich könnte zwar echt Hilfe gebrauchen,zumal ich das Gefühl hatte,dass meine Arme jeden Moment abfielen,denoch lehnte ich ab. Vielleicht hatte Maddy oben wieder Bierflaschen und sowas liegen gelassen. "Ne danke und auch nochmal danke fürs Fahren. Bis nachher."sagte ich lächeld. "Bis nachher."sagte er grinsend und fuhr mit lautem Motorengeräusch los. Angeber,dachte ich grinsend. Danach schleppte ich die Tüten nach oben und stellte fest,dass ich gar nicht mehr soviel Zeit hatte. Es war schon 17:20 Uhr,somit hatte ich nur noch 2 Stunden und 40 Minuten. In denen müsste ich noch duschen (ich war ja bis auf die Knochen nass) und mich fertig machen. Ich beschloss mich erst zu duschen und die Haare zu föhnen. Damit war ich dann auch um ca.18 Uhr fertig. Ich weiß lange,aber ich kann mich bein Duschen mega gut entspannen und das Wasser ist immer so warm,so dass ich die Zeit vergaß. Jetzt schlenderte ich in die Küche und schmierte mir ein Toast mit Nutella. Als ich dies aufgegessen hatte,ging ich in mein Zimmer. Da stand ich nun,nur in Unterwäsche vor meinem überfüllten Schrank und hatte keinen Plan, was ich anziehen sollte. Erst zog ich ein schwarzes Kleid an. Es sah auch gar nicht so schlecht aus,doch es war mir für Damian ein wenig zu kurz und es war etwas langweilig. Also zog ich es aus und probierte noch etliche Klamottenkombinationen an,bis ich mich für ein weinrotes,bauchfreis Top, das locker fiel, entschied. Dazu zog ich einfach eine schwarze Shorts an. Zufrieden guckte ich in den Spiegel und stellte fest,dass es schon fast 19:00 Uhr war. Ich musste mich jetzt echt beeilen. Schnell lief ich ins Badezimmer und glätte noch so schnell wie möglich mein Haare,diese ließ ich offen. Zum Schluss trug ich nochmals ein wenig Wimperntusche auf,dazu noch einen unauffälligen Lippenstift und zuletzt mein lieblings Parfüm. Dazu zog ich noch eine glodene Kette und dazu passende goldene Ohrringe an. Ich brauchte keine Tasche mitzunehmen,denn Nachschminken brauchte ich mich nicht und auf meinem Handy würde eh niemand anrufen. Was sollte ich jetzt bitte für Schuhe anziehen? Nach einen kurzen Blick zu meinen Schuhen, wollte ich meine schwarzen High-Heels nehmen. Doch dann ließ ich es doch,immerhin müsste ich zu Damian laufen und im Haus würde sie eh keiner sehen,also entschied ich mich einfach für meine schwarzen Ballerinas.Ich schaute zum letzten Mal in den Spiegel,bevor ich los ging. Warum hatte ich mir eigentlich Lippenstift aufgetragen? Machte ich doch sonst auch nie. Vielleicht lag es an Damian. Aber das hielt ich für unwahrscheinlich. Ich war schon fast bei Damians Haus angekommen,da sah ich die Stelle. Die Stelle,wo ich dem kleinen Jungen das Leben gerettet hatte. Wieder stiegen Tränen in mir auf. Tränen der Ungewissheit. Würde ich so eine Vision nochmal bekommen? Ging das vielleicht nie mehr weg? Schnell verdrängte ich die ganzen Gedanken und wischte mir die Tränen weg. Ich wollte nicht,dass das wenig Schminke was ich trug, jetzt auch noch verschmierte. Außedem wollte ich jetzt einfach einen normalen Abend verbringen wie jeder andere Teenager.

Ich stand vor Damians Tür und drückte leicht auf die Klingel. Irgendwie hatte ich schon ein komisches Gefühl. Vor ein paar Tagen war ich noch sein perfektes Mobbingopfer und jetzt? Jetzt trafen wir uns. Die Tür wurde von Damian aufgemacht, der ein wenig hektisch aussah. Er hatte noch eine Kochschürze um. "Setz dich schon mal,ich bin gleich fertig."sagte er und hastete in die Küche. Ich kam rein und musste leicht kichern,er sah schon ein wenig süß aus mit seiner Kochschürze und dem hektischen Blick. Er kochte wohl nicht besonders oft. Ich beugte mich ein wenig zurück vom Stuhl,so dass ich in die Küche sehen konnte. Dort stand Damian und verteilte das Essen gleichmäßig auf 2 Teller. Danach stieß er erschöpt die Luft aus. Mit einer schnellen Handbewegung zog er die Schürze aus und strich sein T-Shirt glatt. Zuletzt fuhr er sich noch durch die Haare,damit auch alles perfekt saß und nahm dann die Teller in die Hand. Schnell setzte ich mich wieder normal hin und da kam er auch schon mit den Tellern um die Ecke. Er gab mir einen Teller und ging in die Küche.Es sah so verdammt lecker aus. Reis,Fleisch und eine lecker Soße. Einer meiner Lieblingsgerichte,nur oft aß ich sie nie,da ich etwas zu faul zum Kochen war. Doch der Teller war riesengroß und die Portion darauf kam mir unendlich viel vor. Ich würde warscheinlich nicht mal die Hälfte schaffen. "Was möchtes du trinken?"hörte ich Damian aus der Küche rufen. "Wasser."antwortete ich knapp. Danach kam er mit einen Cola und einem Wasserglas zurück,gab es mir und setze sich gegenüber von mir hin. "Wo sind eigentlich deine Eltern?"erkundigte ich mich,es war nämlich ziemlich ruhig. Damian kaute zu Ende und antwortete dann:"Meinen Eltern habe ich gesagt, sie sollen bitte ausgehen und daher sind sie im Kino." "Warum sollten sie gehen?"fragte ich verwundet. Er grinste:"Ich wollte sie dir ersparen. Meine Mom hätte dich tot gefragt." Ich nickte nur und aß danach weiter. Nach einer gefühlten Ewigkeit konnte ich nicht mehr. Ich hätte vielleicht doch nichts Bauchfreies anziehen sollen,dachte ich im nachhienein. Langsam lugte ich auf Damians Teller,der so gut wie leer war. Danach schaute ich auf meinen,es war wirklich noch eine Menge übrig geblieben. Aber sollte ich ihm jetzt wirklich sagen,dass ich Nichts mehr essen wollte? Vielleicht wäre er sauer. Aber ich würde wohl wirklich platzen,wenn ich weiter essen würde. "Ähm Damian,ich bin schon satt. Wo kann ich den Teller hin bringen?"fragte ich ein wenig verlegen. "Ich mach das schon,warte kurz."sagte er locker. Ich wollte gerade erwiedern,dass ich das wohl auch alleine könnte,doch da brachte er unsere beiden Teller schon weg. Verlegen stand ich auf,sollte ich jetzt gehen? Immerhin hatte er ja nur gesagt,dass wir zusammen essen. "Gehen wir noch hoch? Es ist erst 20:40 ."sagte Damian lächelnd und ich folgte ihm nach oben.
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