6.3. Bekanntschaften am Abend

Oberpriester Ancellus stand an diesem lauen Sommerabend auf der Balustrade der Kantonei von Golddorf und betrachtete, mit beiden Händen auf das steinerne Geländer gestützt, das muntere Treiben unter ihm. Noch immer zuckelten neue Händler und Gaukler heran und strebten dem Marktplatz zu. Jeder hoffte am Vorabend des annimedies noch einen der ersehnten Standplätze für das Mediesfest zu bekommen.

Ancellus schmunzelte mit Genugtuung. Was auch immer Schlimmes im attanischen Bergland geschehen war – hier würde es in den nächsten Tagen ein Spektakel geben, dass den dort erlebten Kummer aufs Prächtigste lindern würde. Vor allem würde es das Gemüt der Grafen bei Laune halten. Quintus Ancellus war erfahren genug, um zu erahnen, wie sehr es in den Grafschaften angesichts der Verluste brodelte. Gerade deshalb musste das Heilige Königreich nun Stärke zeigen. Und er als der höchste Repräsentant des Königreiches in Allerlanden musste seine Schafe wieder dahin bringen, dass sie eine positive Zukunft vor sich sahen.

Verstohlen linste Ancellus zu einem abseits stehenden Wagen nahe vor der Kantonei. Darin lag das Mittel, um die Besänftigung herbeizuführen. Wie er es angeordnet hatte, wurde der Karren eher unauffällig bewacht. Schließlich sollte keiner auf die Idee kommen, dass sich darin etwas Wertvolles befinden könnte.
Der Oberpriester grinste zufrieden, drehte sich am Geländer der Balustrade um und ging ins Innere des Hauses.

___


Endlich war Heinrich von Bernstein in Golddorf angekommen. Zusammen mit Hugo und Andreas an seiner Seite trabte er durch die noch immer belebte Ortschaft. Hinter den drei Reitern zuckelte ein Karren mit Proviant und allerhand Decken, den sein alter Diener Kunibert zusammengepackt hatte. Der treue Gehilfe saß auch auf dem Kutschbock und steuerte das Gefährt. Heinrich gedachte, einen Teil der Sachen mit auf die weitere Reise ins Eldthal und nach Austria zu nehmen. 

Inzwischen hatte er sich auch überlegt, unter welchem Vorwand er das Mediesfest eher verlassen könnte. Der Graf von Helmsdorf war sicherlich noch immer nicht vom Tod seines Sprösslings Johann unterrichtet worden, der als treuer Begleiter an seiner Seite auf solch grauenhafte Weise im attanischen Bergland umgekommen war. Um unvermittelt seine Trauer auszusprechen, würde es sich anbieten, wenn der Graf höchstpersönlich, als der Lehnsherr Johanns, noch während der Medies-Feierlichkeiten nach Helmsdorf reisen würde, um seinen Trost auszudrücken. Darüber hinaus war sein Ritter Andreas mit der Tochter des Grafen von Helmsdorf verlobt, genauer gesagt mit der Zwillingsschwester des Gefallenen - Johanna. Sein trauriger Besuch könnte daher mit Absprachen über eine Hochzeit ein wenig erhellt werden.

Die Sache war deshalb auch klug ausgedacht, da der Helmsdorfer noch nicht in Golddorf zugegen sein konnte. Er und seine Ritterschaft gehörten nämlich zu der soldatischen Großeinheit, die während des attanischen Feldzuges die Grenze zu den Goten sichern sollte. Da die Nachricht vom Ende des Feldzuges frühestens erst am gestrigen Tage im Norden von Allerlanden angekommen sein musste, würde der Helmsdorfer sich erst heute auf dem Heimweg machen. Es schien durchaus machbar zu sein, den Oberpriester davon zu überzeugen, den Helmsdorfer bei sich daheim abzufangen und ihm die traurige Nachricht zu übermitteln, bevor er sich zum Mediesfest nach Golddorf aufmachen konnte.
Eine solche taktvolle Geste war sicherlich ganz im Sinn von Oberpriester Ancellus, vermutete Heinrich. Schließlich war dem alten Fuchs immer schon daran gelegen gewesen, geschundene Herzen von Ritter- oder Grafenfamilien mit freudigen Gesten und Anlässen zu besänftigen. Diese Art zu denken, kannte man von Quintus Ancellus. Zu tief hatten sich die Ereignisse des Drelder-Aufstandes vor 40 Jahren in sein Herz gebrannt, den er als junger Mann und Priester am eigenen Leib miterlebt hatte.

Derlei in Gedanken langten Heinrich und seine Begleiter an der Kantonei an, die unmittelbar an einer Seite des Marktplatzes stand. Die Ankömmlinge bestaunten den länglichen Prachtbau aus Stein, der von einem großen Schrägdach geziert wurde. Dieses Gebäude konnte von seinen Maßen her mit jeder Burg konkurrieren und hatte auch bestimmte Elemente einer Wehranlage. Heinrich konnte mehrere Balkone und Balustraden ausmachen, die allesamt mit Zinnen bestickt waren. Sicherlich stand hier und da auch ein Bogenschütze versteckt in Position.

Die Bernsteiner zurrten ihre Pferde am Seitengeländer fest. Kunibert sicherte den Wagen und versprach, auf alles aufzupassen. Kurz darauf betrat Heinrich die Empfangshalle der Kantonei. Hugo und Andreas folgten ihm unauffällig. Direkt am Eingang der Halle stand ein Herold. Aufmerksam betrachtete er sofort die neuen Gäste, erhaschte einen Blick auf Heinrichs Wappen und kündigte daraufhin sogleich lautstark den Grafen von Bernstein an.
Sofort wandten sich allerhand Personen im Saal zu Heinrich um. Dem jungen Grafen missfiel diese Aufmerksamkeit. Glücklicherweise währte der Moment nicht lange. Einige Anwesende hatten sogar überhaupt nicht darauf reagiert, weil sie gerade mit ihren aktuellen Gesprächspartnern in wichtigem Disput vertieft waren. 

Heinrich war dies nur recht. Er warf Hugo und Andreas einen Blick zu, die sich daraufhin diskret entfernten und zu den länglichen Tischen nach rechts gingen, wo die Ritter der Grafschaften sich aufhielten. Heinrich strebte hingegen nach links, zu den runden Stehtischen, die der Oberpriester oft bei solchen Empfängen aufstellte. Hier trafen sich die Grafen und ihre Frauen zu Gesprächen.
Während Heinrich auf die plaudernden Grüppchen zuging, suchte sein Blick den Hegeliner. Doch der war nicht zu entdecken. Plötzlich tauchte eine der Empfangsdamen vor ihm auf und bot ihm ein Glas Wein von ihrem Tablett an. Der Bernsteiner nickte kurz und nahm sich dankend ein Glas herunter. Kaum hatte er es in der Hand, rauschte die Dame auch schon weiter. Heinrich zögerte nicht lange und gönnte sich einen kurzen Schluck. ‚Hhm, nicht schlecht', dachte er. Der Tropfen war süßlich und fruchtig und vor allem nicht verdünnt. Vermutlich stammte er aus einer südlichen Provinz von Harmonia.

„Ah, der junge Bernsteiner", hörte er plötzlich eine Stimme hinter sich. Er drehte sich um und sah einen adrett gekleideten Mann mittleren Alters, mit kurzem Haarschnitt, einem Seitenscheitel und schmalem Schnurrbart vor sich stehen.
„Herr von Falkenstein", grüßte er höflich, sobald er ihn erkannte. Sein Gegenüber grinste. „Warum so förmlich?", meinte er freundlich, „Falkenstein reicht." Heinrich nickte. „Haben Sie es auch hierher geschafft, was?!", fragte Gerhard von Falkenstein ein wenig herausfordernd, wobei er mit einem Auge zwinkerte.
„Nun ja, wenn der Oberpriester einlädt, kommt man doch gern", antwortete Heinrich mit hochgezogener Augenbraue. Der Graf von Falkenstein kniff die Augen zusammen und lachte. Dann schlug er Heinrich auf die Schulter und meinte: „Wir sehen uns noch." Dann eilte er davon, auf der Suche nach einem neuen Gesprächspartner. ‚Oh ja, wir werden uns bestimmt noch mal sprechen...', dachte Heinrich, der nicht vergessen hatte, dass der Falkensteiner zum Kreis der Personen gehörte, die in die Unternehmung um die Chronik eingeweiht werden sollte.

Das Weinglas locker in der Hand haltend ging er weiter Richtung Stehtische und besah die Grüppchen. Nicht alle Grafen standen gemeinsam mit ihren Frauen beisammen. Viele der Gräfinnen hatten sich an einem eigenen Tisch zu einer Gesprächsrunde versammelt.
Heinrich wandte sich dem nächstbesten Stehtisch zu und steuerte darauf zu. Ein dort stehendes Paar erregte seine Aufmerksamkeit. Sie sahen ihn freundlich an und nickten ihm zu. Doch er selbst konnte sich beim besten Willen nicht erinnern, sie schon einmal gesehen zu haben. Seine Neugier war geweckt und so nickte er zurück und trat an sie heran.

„Guten Abend", begrüßte ihn der schlanke Mann freundlich. „Sie sind also der Graf von Bernstein." Heinrich wunderte sich erst, aber dann fiel ihm die Ankündigung wieder ein. Offensichtlich gehörte der Unbekannte zu den Leuten, die sich interessiert zu ihm umgesehen hatte.
„Ja, das bin ich", meinte Heinrich knapp, „doch kann ich mich leider nicht entsinnen, welcher Graf Ihr seid."
Daraufhin lachte der Angesprochene herzhaft los, wobei seine Zähne sichtbar wurden. Die Reaktion kam so unerwartet und war so erfrischend, dass Heinrich beinahe ebenfalls ins Schmunzeln kam. „Nein, ich bin auch kein Graf", klärte er Heinrich lächelnd auf und sah ihn vergnügt an. Dabei fielen dem Bernsteiner die zackig geschwungenen Augenbrauen des Mannes auf, die ihm ein verschmitztes und spitzbübisches Aussehen verliehen. Irgendwie war ihm dieser Mensch auf einen Schlag sympathisch.

„Mein Vetter, Reinhard von Dalsheim, ist der Graf, zu dem ich gehöre", erklärte der Unbekannte weiter. „Ich bin Richard Dalsmann."
„Ah", sagte Heinrich erhellend und reichte ihm die Hand. „Jetzt versteh ich. Dann seid Ihr der Kopf hinter der berühmten Pferdezucht." Der Angesprochene nickte ergeben und erwiderte das Händeschütteln. „Schön, dass ich Euch mal kennenlerne", fügte Heinrich hinzu.
„Mein Mann ist wieder mal viel zu bescheiden", warf nun die Frau neben Richard Dalsmann ein und schenkte Heinrich ein großes Lächeln. „Er ist nämlich auch der persönliche Pferdebursche des Oberpriesters für die gesamten Feiertage." Sie zog vielsagend eine Augenbraue hoch, ergriff herzhaft Heinrichs Hand und meinte: „Hallo, ich bin Natalie Dalsmann."
Heinrich erwiderte gern den Händedruck. Die Frau hatte auffallend große blaugrüne Augen, in die man gerne hineinsah. Ihr blondes Haar hatte sie zu einem aufwendigen Kranz hochgesteckt. Sie strahlte die gleiche Freundlichkeit aus wie ihr Mann. Heinrich konnte gar nicht anders, als ihr ein Lächeln zu schenken.

Dann sah er Richard Dalsmann wieder an. „Sieh an. Das wusste ich nicht." Er zog ironisch eine Braue hoch.
„Jedem das Seine", schmunzelte Dalsmann und schaute mit seinen hellbraunen Augen wiederum spitzbübisch drein. „Der Oberpriester kann ja schließlich auch nicht irgendeinen Ungelernten an seine treuesten Begleiter lassen."
„Da sagt Ihr was", erwiderte Heinrich gelassen, hob sein Glas und nahm einen Schluck. Daraufhin erhoben auch die Dalsmanns ihre Gläser, die sie auf dem Stehtisch abgestellt hatten, prosteten Heinrich zu und gönnten sich ebenfalls ein paar Tropfen des südländischen Getränks.

Anschließend stellte Heinrich sein Glas mit auf den Tisch und fragte Richard: „Und was machen die Pferde? Habt Ihr wieder ein paar herangewachsene für die Auktion zusammenbringen können?"
„Oh ja", antwortete der Dalsheimer erfreut, „richtig viele sogar. Obwohl wir ja vorher so einige abgeben mussten." Seine Stimme wurde etwas ernster. „Für den Feldzug."
Heinrich nickte wissend. So wie die Ritter und Grafen waren auch allerhand Pferde und Lasttiere im attanischen Bergland umgekommen. Und gerade der Verlust der guten Pferde aus Dalsheim war kaum mit Geld zu ersetzen. „Freut mich zu hören, dass Euch dann trotzdem noch viele geeignete zum Verkauf geblieben sind", meinte der Bernsteiner freundlich.
„Ja, dieser Jahrgang war wirklich gut", erwiderte Richard zuversichtlich, „da waren überraschend viele dabei, die lernfähig waren und die sich zu tollen Leistungen bringen ließen, oder?" Er suchte den Blick seiner Frau. „Du sagst es", meinte Natalie nur und lächelte warmherzig. Auch für sie waren die Pferde der ganze Stolz der Familie.

„Übrigens – falls Ihr ein Pferd sucht, Bernstein, ist Natalie euer Ansprechpartner", meinte Dalsmann.
Heinrich blickte Natalie interessiert an. „Ja, kommt am Besten die Tage zur großen Pferde-Auktion vorbei", lud sie den Bernsteiner sogleich ein. „Ihr werdet bestimmt fündig."
Der Graf lächelte undurchsichtig. Leider würde er das Mediesfest schon bald verlassen und vermutlich würden sich weitere Grafen der Sache anschließen. Der Gedanke brachte ihn wieder auf den Hegeliner. Doch der war immer noch nicht im Saal zu entdecken.

„Ach – hallöchen", ertönte in diesem Moment eine freundliche Stimme. Heinrich schaute wieder nach vorn und sah zwei junge Herren zu ihm und den Dalsmanns an den Tisch treten. Die jungen Männer hatten kurze, gelockte schwarze Haare und sahen sich auch ziemlich ähnlich. Der linke Mann trug zudem einen Vollbart.
„Ah – hallo, ich grüße Euch", sagte Richard Dalsmann, erhob sein Glas und stieß mit den Ankömmlingen an. Seine Frau tat es ihm gleich. Offenbar kannten sich die Vier, doch für Heinrich waren die jungen Herren unbekannt.

„Und Ihr seid bestimmt der Graf von Bernstein, korrekt?", fragte nun der rechts stehende Mann, der keinen Bart trug.
„Ja... das stimmt", meinte Heinrich zögerlich, „doch verzeiht mir, wenn ich fragen muss..."
„Wer wir sind?", beendete der bärtige Mann Heinrichs Frage. Dann schaute er seinen Begleiter an und meinte: „Ach stimmt, wir hatten ihn ja noch gar nicht getroffen."
„Hab ich doch gleich gesagt", gab der andere sofort von sich.
Heinrich schaute in die Runde und bemerkte, wie Natalie und Richard Dalsmann leicht amüsiert grinsten.
„Also...", räusperte sich der bärtige Mann und wandte sich Heinrich zu. „Philipp", sagte er dann und verbeugte sich kurz. „Und Julius", sagte der rechts stehende Jüngling und deute ebenfalls eine Verbeugung an. Dann wechselten beide kurz einen Blick und sagten zugleich: „Wir sind die Greifensteiner." Anschließend lachten sie auf und auch bei allen anderen am Stehtisch blitzte ein Lächeln auf.

Heinrich nahm sein Glas in die Hand und hielt es hoch. „Ich verstehe", sagte er freundlich, „schön, dass ich Sie beide auch endlich mal treffe." Er hielt sein Glas hin und die Zwillinge derer von Greifenstein stießen sogleich gern mit ihm an. Während der Bernsteiner mit amüsiertem Blick den Wein genoss, fiel ihm auch wieder ein, warum er die Beiden bisher nicht getroffen hatte. Das letzte Mediesfest vor einem Jahr war sein erstes als Graf gewesen. Dort hatte er die meisten Grafen kennengelernt, die weiter weg ihr Besitztum hatten. Doch die Greifensteiner hatten dabei gefehlt. Allerdings hätte er ja auch von selbst drauf kommen können, dass dies die Zwillingsbrüder aus dem Norden sein müssen. So viele Zwillinge gab es unter den Grafen ja nicht...

Die beiden Brüder brachten gleich mehr Frohsinn an den Tisch, scherzten offen mit Natalie Dalsmann und machten Witze über den Hochmut der Frankobarden. Heinrich beteiligte sich gern dabei. Als er gerade mit Julius von Greifenstein und Richard Dalsmann über eine scherzhafte Anekdote plauderte, hörte er hinter sich plötzlich eine bekannte Stimme: „Teufel noch eins, Bernstein! Habt Ihr es also auch geschafft."
Er drehte sich um und erblickte August von Hegelin, der seine Rüstung gegen einen rotbraunen Lederwams eingetauscht hatte und mit einem Glas Wein in der Hand dastand und ihn anlächelte.

Heinrich wandte sich erfreut ganz um und erhob sein Glas. „Sieht wohl so aus, Hegelin", meinte er dann freundlich. August grinste, dass die Zähne unter seinem Schnurrbart zum Vorschein kamen. Die Beiden stießen an und nickten sich respektvoll zu. Gleich darauf trat August zu den Anderen am Tisch und machte eine seiner witzigen Bemerkungen. Aus dem lockeren Umgang des Hegeliners mit den am Tisch Stehenden, schloss Heinrich, dass er die Greifensteiner und Dalsheimer schon allesamt begrüßt hatte. Sie plauderten eine Weile alle gemeinsam über dies und das. Dann zog der Hegeliner Heinrich beiseite und erklärte den Anderen, dass er mit ihm noch etwas zu klären hätte.

Kaum waren sie in einer ruhigen Ecke, verschwand der sorgenfreie, scherzhafte Tonfall zwischen ihnen. „Wie es aussieht, sind nicht alle gekommen", flüsterte der Hegeliner.
„Die Meisten, die wir brauchen, schon", erwiderte Heinrich leise. August nickte knapp. „Wann wollen wir sie einweihen", fragte der Bernsteiner. Sein Gegenüber schien etwas abzuwägen. „Heut Abend wird kaum jemand ein Ohr dafür haben. Morgen aber – nach der Messe – das wäre eine gute Gelegenheit."
Heinrich nickte wissend. Beim Mediesfest war der Tag der Jahresmitte mit allerlei gesellschaftlichen Ereignissen angefüllt. Am Vormittag gab es die Messe und später das gemeinsame Mittagessen der Grafen mit dem Oberpriester. Dazwischen gab es zwei Stunden für die Grafen zur freien Verfügung.

„Okay, dann sollten wir die Grafenfamilien entsprechend darauf ansprechen", sagte Heinrich.„Erstmal nur die Grafen", meinte August bestimmt. „Sollen sie später selber entscheiden, ob sie es ihren Frauen erzählen."
„Was ist mit ihm?", fragte Heinrich und wies mit seinem Kopf zu Richard Dalsmann.
August drehte seinen Kopf zur Seite und betrachtete den Betreffenden. „Hhm", meinte er, „ich weiß nicht, ob er in der gleichen Gesinnung steht, wie sein Vetter."
„Dann sollten wir es herausfinden", erwiderte Heinrich, „er könnte uns sehr nützlich sein." Als August ihn wieder ansah, ergänzte der Bernsteiner: „Wenn wir zügig nach Austria kommen wollen, wären Dalsheimer Pferde schon ganz hilfreich - findet Ihr nicht?!"

August nickte schmunzelnd. „Also gut", sagte er nur. Dann räusperte er sich, sah Heinrich fest an und meinte: „Dann werde ich jetzt durch die Reihen gehen und jedem von unserem geheimen Treffen morgen erzählen." Der Hegeliner grinste. „Ich weiß auch schon, wie ich sie dort sicher hinbekommen werde..."
Heinrich nickte nur und meinte: „Viel Glück!" August blinzelte ihm zu und mischte sich gleich darauf wieder unter die Leute. Nachdenklich blieb der Bernsteiner mit dem Glas in der Hand stehen. Hoffentlich klappte das alles.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top