Teil4
Als die Sonne am nächsten Morgen aufgeht, fängt Liam an zu blinzeln und öffnet seine Augen. "Was war das denn für ein verrückter Traum", schießt es ihm durch den Kopf. Doch als er sich zunehmend orientiert und die verwelkte Sonnenblume sieht, erstarrt er. "Das ... das kann unmöglich wirklich passiert sein", murmelt er vor sich her. Er reibt sich die Augen nochmal, aber immer noch steht er vor der verwelkten Sonnenblume, die immer noch inmitten von tausend anderen steht. Liam seufzt. Aber zumindest kann er sich an etwas - beziehungsweise an jemanden - erinnern: Kjell. Er reibt sich das Kinn. "Ob Kjell wohl mein Freund ist?", grübelt er. Denn sein Herz spürt schon, dass er Kjell besonders gern hat.
Doch ehe er weiter darüber nachdenken kann, sieht er eine Silhouette. "Na du? Auch schon wach?", hört er Matteos Stimme.
"Wo warst du?", blafft Liam den dunkelhaarigen Jungen an.
"Ähm ... Ich habe auch keinen Ausweg hieraus gefunden und musste dann im Zuge der Dunkelheit hier übernachten", erklärt Matteo und hofft, dass Liam seine Lüge nicht erkennt.
"Schon gut", keucht der Blonde und lässt sich verzweifelt auf den Boden sinken. Matteo setzt sich neben ihn. Vorsichtig legt er seine Hand auf Liams Knie und verspricht: "Heyy, wir finden einen Weg hieraus. Vertrau mir einfach!"
Eigentlich findet Liam die Nähe von Matteo auf eine gewisse Weise angenhem. Dann denkt er aber wieder an Kjell und schiebt Matteos Hand weg. Matteo schluckt. Irgendwie verletzt ihn dieese Zurückweisung. Dann denkt er daran, dass er diese Art von Nähe eigentlich nicht eingehen darf.
Trotzdem mustert er Liam intensiv, als wolle er seine Gedanken lesen. Liam schaut nur aus dem Augenwinkel hin. Er überlegt, ob er Matteo von letzter Nacht erzählen soll, wischt diese Gedanken aber schnell weg. Nicht dass Matteo ihn noch für einen totalen Spinner hält!
"Na komm", muntert Matteo ihn auf. "Lass uns aufstehen und weiter nach einem Ausweg suchen!"
Liam nickt und wortlos trotten die beiden Jungs durch das Feld. Doch egal in welche Richtung sie gehen, überall sind nur Sonnenblumen. Das Laufen in der Sonne erschöpft Liam. Er lässt sich erneut fallen und schließt seine Augen.
Matteo beobachtet, wie Liams Brustkorb leicht hoch und runter geht und ihm wird heißer, was nicht an der Sonne liegt. "Er ist echt cute", flüstert er vor sich her und hofft inständig, dass Liam es nicht gehört hat. Vorsichtig streicht er Liam über die Stirn, was dieser mit einem Lächeln quittiert. "Kjelll, du bist gekommen um mich zu retten!", säuselt Liam verträumt. Matteo muss schlucken und zieht seine Hand zurück.
"Kjell, bitte hör nicht auf!", flüstert Liam, doch als er keine Hand mehr an sich spürt, schlägt er die Augen auf und sieht nur Matteo. "Fuck! Mann! lass das endlich. Ich .... ich will das nicht und ich ... habe einen Freund", schreit Liam. "Zumindest glaube ich das", schießt er leise hinterher.
"Kjell ist ein Riesenarschloch!", sagt Matteo sauer.
"Wie bitte?", fragt Liam total aufgeregt. "Woher kennst du ihn?"
Matteo schluckt. Er traut sich nicht mehr, Liam in die Augen zu sehen. "Ähm .... du hast seinen Namen im Schlaf gemurmelt und ... ähm ... wenn er dich hier alleine lässt, muss er ja ein Riesenarschloch sein", verteidigt sich Matteo.
Misstrauisch sieht Liam ihn an.
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