Text für den Magical Contest V: Liebe aus zwei Welten
MagicalContest hier ist der Text für die fünfte Aufgabe.
Für alle die nicht wissen worum es geht, man sollte ein zauberhaftes Date zwischen einer magischen und einer nichtmagischen Person beschreiben.
Liebe aus zwei Welten
Macus warf einen Blick auf seine Uhr. Erstaunt stellte er fest, dass es bereits Viertel vor sechs war. In einer Viertelstunde musste er unten im Burghof sein und vorher musste er sich noch schick anziehen. In seinem Zaubererumhang sollte sie ihn nicht sehen, noch nicht. Den Brief an seinen Cousin musste er dann wohl später schreiben, der Ausflug war jetzt wichtiger.
Einmal in der Woche hatten die ältesten Schüler der Schule, also die der siebten Klasse, die Gelegenheit das Städtchen Kretschau zu besuchen. Dazu trafen sie sich dienstags abends um sechs Uhr im Burghof und gingen dann gemeinsam zum Schiff der Schule, welches sie nach Kretschau beförderte. Letzte Woche hatte Macus dort in einer Kneipe ein hübsches Mädchen kennengelernt. Sie war zwar ein Muggel, aber trotzdem hatte er sie vom ersten Moment an bezaubernd gefunden. Da sie beide schon nicht mehr ganz nüchtern gewesen waren, hatten sie ohne Hemmungen miteinander geredet und sich für diese Woche zu einem Treffen in einem Restaurant, dass das Mädchen 'Goldener Karpfen' genannt hatte, verabredet.
Und dort musste Macus jetzt hin. Und am besten in anderen Klamotten, als seiner Durmstrang-Uniform. So schnell er konnte kramte er aus seinem Schrank ein weißes Hemd, zog es sich an und dazu noch eine stoffartige Anzugshose. Er band sich noch seine Armbanduhr um, die er sich vor zwei Wochen in Kretschau gekauft hatte und steckte noch sein Portemonnaie ein. Er hatte sich extra Muggelgeld besorgt, da man ihm erzählt hatte, Muggel fänden es gut, wenn der Mann das Essen bezahlen würde. Auch wenn er sich mit seinen 18 Jahren immer noch nicht ganz als Mann, sondern mehr als Jugendlicher, sah, galt diese Höflichkeitsregel für ihn wahrscheinlich trotzdem. Er betrachtete sich noch einmal im Spiegel und als er dann auf seiner Uhr sah, dass er in 5 Minuten im Burghof sein musste, beeilte er sich zur Tür zum Gemeinschaftsraum zu kommen. Auf dem Weg rief er noch seinem besten Freund Aleksander. »Komm mit«, forderte er ihn auf, »in fünf Minuten müssen wir im Burghof sein, sonst kommen wir nicht mit nach Kretschau.« Doch anstelle ihm zu folgen blieb Aleksander auf seinem Himmelbett sitzen und studierte weiter sein Buch über Zaubersprüche. »Ich kann nicht mitkommen«, brummte er schlecht gelaunt, »Jurikov hat mir doch Nachsitzen gegeben.« Macus nickte verständnisvoll. »Dann viel Spaß«, meinte er ironisch und ohne auf eine Reaktion zu warten, stürmte er aus dem Schlafsaal in den Gemeinschaftsraum und von dort aus in einen langen Korridor. Nachdem er an dessen Ende angekommen war, eilte er eine Wendtreppe hinunter, lief an der Tür des großen Saal vorbei und erreichte schließlich den Burghof. Dort war schon eine große Menge von Schülern versammelt und der Schulleiter Igor Karkarov zählte gerade die versammelten Schüler. Er sah auf Macus, warf einen Blick auf die Uhr und nickte, dann setzte sich die Gruppe in Bewegung. Heute waren es nicht viele Schüler, die mit nach Kretschau kamen, viele hatten eine zusätzliche Übungsstunde von Professor Jurikov aufgesetzt bekommen und daher gingen nur 7 Schüler mit dem Schulleiter und Professor Brog zu dem Schiff, dass sie nach Kretschau befördern sollte. Macus hörte auf dem Weg dorthin Iwan und Mika zu, die erzählten, welche Pläne um Unheil anzurichten sie diesmal hatten. Als sie erzählten, dass sie letzte Woche die teuren, alkoholischen Getränke in der Kneipe in einfaches Wasser verwandelt hatten und der Wirt hinterher großen Ärger mit seinen Kunden bekommen hatte, musste Macus laut lachen und für einen Moment überlegte er, ob er nicht lieber mit ihnen durch Kretschau gehen sollte. Aber er verwarf diesen Gedanken so schnell wieder, wie er ihn entworfen hatte. Er hatte sich heute mit der Liebe seines Lebens verabredet und ein Treffen mit ihr würde um einiges besser werden, als Unheil anzurichten. Ganz in Gedanken versunken betrat er das Schiff, bei dem sie mittlerweile angekommen waren, und fast wäre er auf einem Büschel Seegras ausgerutscht, das auf einer der Dielen lag.
Nach gut einer halben Stunde Fahrt legte das Schiff am Hafen von Kretschau an. Professor Karkarov hatte es so verzaubert, dass es für Muggel wie ein ganz gewöhnliches Segelschiff aussah. Gemeinsam mit den Schülern und Professor Brog stieg dieser nun aus und erklärte ihnen nochmal die Regeln, wie zum Beispiel, dass niemand bemerken durfte, dass sie Zauberer waren. Währenddessen warf Macus ungeduldige Blicke auf seine Armbanduhr. Es war bereits zwanzig nach sechs, was hieß, dass er in zehn Minuten beim 'Goldenen Karpfen sein musste'. Nachdem Karkarov geendet hatte, wollte er sich umdrehen und so schnell wie möglich dorthin eilen, doch Mika und Iwan hielten ihn auf. »Wo willst du hin?«, fragte Mika und sah ihm verwundert nach, »ich dachte wir wollten eine unsichtbare Wand mitten auf die Straße zaubern.« Doch Macus schüttelte bloß hastig den Kopf. »Ich hab etwas wichtiges zu tun«, meinte er bloß und eilte dann so schnell er konnte in Richtung des Restaurants. Als er in die Gasse einbog, in der es sich befand hörte er auf zu rennen und verfiel in einen normalen Gang. Als er den 'Goldenen Karpfen' fast erreicht hatte, erkannte er, dass vor der Tür bereits jemand stand. Die Person mit der er sich verabredet hatte. Er erkannte sie sofort, an ihren wunderschönen, blonden Haaren, die sich heute zu zwei geflochtenen Zöpfen zusammengebumden hatte. Das war Ivana, das wundervollste Mädchen, das er in seinem ganzen Leben je gesehen hatte. Ihre blauen Augen strahlten genau die selbe Schönheit aus, wie an dem Tag, an dem er sie das erste Mal gesehen hatte. Noch dazu trug sie heute ein wunderschönes, weißes Kleid, das ihre gute Figur betonte. Als er bei ihr angekommen war umarmten sie sich. »Du bist doch noch gekommen«, meinte das Mädchen erleichtert, »Ich dachte schon, du hättest letzte Woche nur einen Scherz gemacht und wolltest dich gar nicht mit mir treffen.« Macus bemerkte, dass er scheinbar ein wenig zu spät gekommen war und dass dies wohl keinen guten ersten Eindruck gemacht hatte. »Es tut mir sehr Leid«, entschuldigte er sich, »Ich hatte noch etwas zu erledigen.« Ivana schien ein wenig gekränkt zu sein, obwohl die paar Minuten Verspätung in Macus Augen doch nun wirklich nicht schlimm waren. »Ist nicht schlimm«, meinte sie trotzdem lächelnd, »aber lass uns jetzt rein gehen, sonst sind bald alle Plätze besetzt.« Klar meinte Macus und folgte ihr in das modern eingerichtete Gebäude. Erstaunt sah er sich um. So etwas hatte er noch nie gesehen. Überall standen Stühle und Tische, die wie neu aussahen, der Raum wurden von kunstvoll verzierten Lampen erhellt und an den Wänden hingen sich nicht bewegende Bilder von nordischen Landschaften. Ivana sah ihn lachend an. »Was schaust du so?«, fragte sie schmunzelnd, »warst du noch nie in einem Restaurant?« Macus wandte seinen faszinieren Blick schnell von dem Raum ab und sah stattdessen Ivana an. Er wusste nicht ganz was er sagen sollte, denn er war ja tatsächlich noch nie in einem Restaurant gewesen, aber sicher fände das Mädchen es komisch, wenn er das zugeben würde. »Doch in meiner Kindheit sehr oft, aber in den letzten Jahren war ich tatsächlich in keinem mehr«, behaupte er daher. Ivana bemerkte die Lüge nicht, sondern lachte nur noch mehr. »Wahrscheinlich bist du mehr in Kneipen unterwegs so wie letzte Woche«, vermutete sie und zeigte dann auf einen freien Zweiertisch direkt am Fenster, »Wollen wir uns da hin setzten?« Macus nickte zustimmend. »Ja, gute Idee«, meinte er und setzte sich auf einen der Stühle. Er versuchte sich daran zu erinnern, was er jetzt tun sollte. Im Vorfeld hatte er nämlich ein Buch über Muggel gelesen und welches Verhalten bei ihnen als höflich galt. Soweit er sich erinnern konnte, bestellte man jetzt etwas aus der Speisekarte. Also griff er nach der Karte und blätterte sie durch. Dabei bemerkte er, dass Muggel nahazu die selben Sachen aßen wie Zauberer. Begeistert stellte er fest, dass man in diesem Restaurant sogar Schnitzel mit Pommes und Salat bestellen konnte. Zufrieden legte er die Karte wieder auf den Tisch. »Dafür, dass du so lange nicht mehr Essen warst, hast du dich aber schnell entschieden«, bemerkte Ivana schmunzelnd und blätterte immer noch unentschlossen in ihrer Speisekarte hin und her. »Dafür, dass du angeblich so oft hier essen gehst, brauchst du ziemlich lange um dich zu entscheiden«, erwiderte er neckend, woraufhin sie kurz so tat als sei sie beleidigt, dann aber auf ihrem Gesicht wieder ein Lächeln bildete. Macus tat es ihr gleich. Er war unfassbar glücklich, dass er gerade dabei war, mit diesem wundervollen Mädchen Essen zu gehen. Er fühlte kurz an seinem rechten Hosenbein und erleichtert stellte er fest, dass sein Zauberstab noch da war. Er hatte ihn für den Notfall mitgenommen, falls irgendetwas unerwartetes oder schlimmes passieren sollte. Aber eigentlich hatte er vor ihn nicht zu benutzen.
Schließlich legte auch Ivana ihre Speisekarte auf den Tisch. »Ich glaube ich nehme einen griechischen Nudelauflauf«, entschied sie schließlich. In diesem Moment trat auch schon ein Kellner an ihren Tisch. »Was darf es den sein?«, fragte er und man konnte einen leicht südländischen Akzent aus seinen Worten heraushören. Beide bestellten ihre Wünsche und der Kellner notierte beides sorgfältig. Dann verschwand er wieder in Richtung Küche. »Ein netter Kerl«, kommentierte Ivana nachdenklich und sah ihm hinterher, »der hat mich beim letzten Mal auch schon bedient.« Diese Worte trafen Macus, wie ein Stich ins Herz und er konnte die Welle von Eifersucht, die nun in ihm hochkam nicht unterdrücken. »Wärst du etwas lieber mit ihm ausgegangen?«, fragte er und versuchte seine Gefühle nicht allzu sehr zu zeigen. Doch anstelle einer Antwort lachte Ivana bloß. Sie lachte so schön und fröhlich wie immer und allein wenn er dies hörte, ging Macus das Herz auf. »Natürlich nicht«, erwiderte sie schließlich, »er ist viel zu alt für mich. Schau ihn dir doch mal an, gewiss ist er schon dreißig. Außerdem hat er letzte Woche geheiratet. Das war eine Riesenveranstaltung, die musst du doch mitbekommen haben. Ich glaube ganz Kretschau war eingeladen.« Macus überlegte kurz, was er sagen sollte. Er konnte sie nicht mehr länger anlügen, nicht diese wundervolle Person, die er so sehr liebte. Aber er durfte auch nichts über seine Schule erzählen. »Ich komme nicht aus Kretschau«, erklärte er schließlich, »ich gehe auf ein Internat in Nachbardorf.« Ivana sah ihn interessiert an. »Ich wusste gar nicht, dass es hier in der Nähe ein Internat gibt«, meinte sie verwundert, »aber so wie du aussiehst ist es bestimmt ein Sportinternat.« Macus lachte ein wenig, doch innerlich war ihm gerade alles andere als Lachen zu Mute. Er stand vor einer riesengroßen Entscheidung. Sollte er die Liebe seines Lebens anlügen oder seine Schule verraten? »Es ist sozusagen ein geheimes Internat«, sagte er dann, »Ich darf nichts davon erzählen.« Sein Gegenüber hörte weiterhin interessiert zu. »Aber für mich machst du doch eine Ausnahme, oder?«, fragte sie scherzhaft und lachte. Macus fand das allerdings gar nicht lustig. Er wusste nicht was er sagen sollte und brauchte entweder einen Themenwechsel oder eine Ablenkung. In diesem Augenblick entdeckte er die Kellnerin, die gerade an Ivana vorbeiging, um dem Ehepaar am Nachbartisch zwei Gläser Wasser zu servieren. Diese Situation musste er zu seinen Gunsten nutzen. Er zog unter dem Tisch seinen Zauberstab aus der Hose, sodass ihn niemand sah und zielte mit ihm auf die Beine der Kellnerin. Dazu senkte er seinen Kopf in den Ellenbogen und tat so als würde er niesen, murmelte aber eigentlich 'Ventus' und bewegte die Hand mit dem Zau erstab dazu. Während Macus den Kopf wieder hob und sich für sein Niesen entschuldigte, schoss aus dem Zauberstab ein schwacher Windstoß hervor, der allerdings stark genug war, um die Kellnerin zum Stolpern zu bringen. Ungeschickt ließ sie das Tablet mit den Wassergläsern fallen und konnte sich gerade noch mit letzter Kraft auf den Beinen halten. Verwunderte sah sie sich um und bemerkte dann, dass die beiden Gläser zerbrochen auf dem Boden lagen und auf Ivanas Kleid einen großen Fleck in Kniehöhe hinterlassen hatten. Sofort begann die Kellnerin sich ausgiebig bei ihr zu entschuldigen und lief danach zurück in die Küche, um ein Kehrblech zu holen, mit dem sie die Scherben entfernen wollte. Ivana sah ihr hinterher und schüttelte verärgert den Kopf. Dass sie eigentlich gerade über das Internat gesprochen hatten schien sie tatsächlich verdrängt zu haben. »Ich habe das Gefühl, in letzter Zeit habe ich es nur mit unfähigen Leuten zu tun«, schimpfte sie, anstelle das Gespräch fortzusetzen, »Letzte Woche hat der Wirt mir anstelle von Wodka einfaches Leitungswasser serviert und heute kippt diese Frau mir ein Glas Wasser über mein Kleid.« Macus hätte sie jetzt am liebsten mitfühlend umarmt, aber dafür saßen sie zu weit außeinander. »Aber davon lassen wir uns doch nicht den Abend vermiesen, oder?«, meinte er stattdessen, »und außerdem ist es glaube ich ganz gut, dass du letzte Woche nicht noch mehr Alkohol getrunken hast.« Ivana lächelte schwach. »Ja, du hast Recht«, stimmte sie zu, »aber so betrunken war ich nicht mal. Du hättest dich mal sehen sollen. Du hast dich die ganze Zeit wie ein Kreisel im Kreis gedreht. Und richtig laufen konntest du auch nicht mehr.« Lachend winkte Macus ab. »Ach was, das stimmt doch gar nicht«, widersprach er, verstummte dann aber, da der Kellner und die Kellnerin herbeikamen. Die Kellnerin hatte wie erwartet Kehrblech und Handfeger dabei, der Kellner dagegen hielt das bestellte Essen auf einem Tablett. Zuerst servierte er Ivanas Nudelauflauf, dann reichte er Macus das Schnitzelgericht. Zuletzt stellte er noch eine Weinflasche und zwei Gläser auf den Tisch. »Lasst es euch schmecken«, sagte er gut gelaunt und zeigte dann auf die Weinflasche, »Und die ist kostenlos. Ich habe es geschafft den Küchenchef zu überreden, sie euch zu schenken, als Entschädigung für das.« Er zeigte auf die nasse Stelle auf Ivanas Kleid. Dann drehte er sich um und verschwand summend in Richtung Küche. Macus sah ihm hinterher. »Er ist wirklich nett«, bemerkte er, woraufhin Ivana nickte. »Und trotzdem mag ich dich mehr«, erklärte sie, »ich liebe dich.«
Wie immer schreibe ich noch meine Meinung darunter :
Ich muss sagen, das ist der erste Text mit dem ich halbwegs zufrieden bin, habe allerdings auch ziemlich viel Zeit hinein investiert. Hab mich mit dem Titel ein wenig schwer getan und auch die Vorgeschichte etwas zu lang gefasst. Ich habe absichtlich nicht das ganze Date geschrieben, weil ich glaube, das hätte es nur unnötig in die Länge gezogen und wäre nicht mehr so interessant gewesen,auch wenn ich mir schon paar lustige Stellen überlegt hatte.
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