Magical Contest VII: Lilly Evans und die Frage der Liebe
Der siebte Text für MagicalContest
Aufgabe war es, zu beschreiben was passiert wäre hätte Snape Lilly nie Schlammblut genannt.
Da ich die Szene, in der dies passiert, gerade nicht vor Augen hatte und auch keine Möglichkeit hatte, sie zu schauen, ist mir das ganze relativ schwer gefallen.
Lilly Evans und die Frage der Liebe
Die Sonne schon hoch am Himmel und tunkte das Schloss Hogwarts und die Ländereien herum in strahlende Farben. Am schwarzen See lagen dutzende Schülerinnen und Schüler am Ufer und genossen die letzten Sommertage. Auch Lilly Evans lag dort auf der Wiese und ließ sich die Sonne auf die Haut strahlen. Sie war ganz in ihr Buch über eine Zaubererin, die in einen Muggel verliebt war, vertieft, als sie plötzlich laute Stimmen vernahm, die sie sehr gut kannte.
»Schniefelus, komm doch her«, hörte sie eine freche Jungenstimme, die eindeutig die von James Potter war. Lilly seufzte. Eigentlich fand sie James recht lustig, aber in letzter Zeit ging er ihr wirklich auf die Nerven. Warum musste er immer Severus ärgern? Sie wollte gerade weiter in ihrem Buch lesen, als sie plötzlich lautes Gelächter hörte das eindeutig von James und seinen Freunden stammte. Genervt legte sie ihr Buch beiseite. Sie war das Ganze Leid. Zum einen konnte man bei dem Lärm sowieso nicht lesen und zum anderen konnte sie es nicht mehr ertragen, wie die Jungs ihren guten Freund Severus hänselten. Also stand sie auf und ging in die Richtung aus der das Gelächter kam. Sie musste nicht weit gehen da entdeckte sie schon die vier Kerle, die Severus mal wieder schikanierten: James, Sirius, Remus und Peter. Sie standen dicht beieinander und deuteten lachend auf Severus, der gerade sich die Hose wieder hochzog. Vermutlich hatte James vor ein paar Minuten das Gegenteil gezaubert. Wütend lief sie auf die vier zu. »Lasst ihn doch mal in Ruhe«, forderte sie diese auf, »er hat euch nichts getan, was es verdient ihn so zu hänseln.« James und die anderen verstummten. Es schien, als hätten sie Lillys Worte tatsächlich verstanden und würden nun darüber nachdenken. Der erste, der etwas sagte war Severus. »Das musst du nicht machen«, sagte er zu Lilly, »Ich brauche deine Hilfe nicht.« Es schien kurz, als wollte er noch etwas sagen, erhatte seine Lippen bereits zu einem "sch" geformt, aber er blieb still. Lilly erwartete von James eigentlich nun eine spöttische Bemerkung, aber auch er sagte nicht weiteres. Lilly wusste kurz nicht, was sie sagen sollte. Sie hatte weder von James, noch von Severus so eine Reaktion erwartet. Also beschloss sie, sich einfach umzudrehen und sich ihrem Buch zuzuwenden. Doch als sie sich wieder auf die Wiese legte und weiter lesen wollte, konnte sie sich einfach nicht mehr auf das Buch konzentrieren, in Gedanken war sie immer noch bei dem Geschehnis von eben. Sie wusste nicht recht, auf welche Seite sie sich stellen sollte. Einerseits war Severus seit Jahren ein guter Freund von ihr, aber andererseits hatte sie auch tief in sich ein Gefühl für James, diesen frechen, lustigen Jungen. Außerdem hatte Severus ja gesagt, dass er ihre Hilfe nicht brauchte. Aber hatte er das wirklich ernst gemeint? Verzweifelt schlug Lilly ihr Buch wieder zu. Es wurde sowieso schon langsam dunkel und in ihren dünnen Klamotten begann es ihr auch langsam zu frösteln. Also nahm sie das Buch in die Hand und machte sich auf den Weg in die große Halle, wo bald das Abendessen stattfinden würde. Doch bereits kurz nachdem sie den ersten Korridor der Schule betreten hatte, hörte sie, wie jemand ihren Namen rief. Sie drehte sich um und zu ihrem Erstaunen stand dort niemand anderes als Severus gekleidet wie immer in seinen schwarzgrünen Slytherin-Umhang. Eilig lief er auf sie zu. »Hallo Severus«, begrüßte sie ihn, als er bei ihr angekommen war. »Hey Lilly«, keuchte er außer Atem und machte eine kurze Pause um Luft zu holen. »Das was ich heute gesagt hab, meinte ich nicht so«, begann er dann, »ich bin dir sehr dankbar dafür, dass du mir deine Hilfe angeboten hast. Mir war es nur so peinlich, dass du gesehen hast, wie sie mich geärgert haben, dann sagt man schon mal Sachen, die man nicht so meint. Es tut mir Leid.« Verlegen sah er sie an. Lilly musste innerlich schmunzeln. Severus erinnerte sie gerade ein wenig an ein kleines Kind, das sich bei seiner Mutter dafür entschuldigt, dass es heimlich Süßigkeiten gegessen hat. Trotzdem bemühte sie sich ernst zu bleiben. »Alles gut«, meinte sie, »Du hast ja nichts Schlimmes gesagt. Und mit dem was du gesagt hast, hast du recht. In manchen Situationen kann man sich nicht helfen lassen, da muss man alleine durch.« Severus nickte und er sah so aus, als hätte er noch etwas zu sagen, allerdings blieb er still. Gerade, als er den Mund dann doch öffnen wollte, kamen von hinten einige andere Jungs und hielten ihm ein altes, dickes Buch vor die Nase. Auf dem Titel meinte Lilly so etwas, wie "die größten Zauber der schwarzen Magie" lesen zu können. »Schau mal Sev, was wir hier haben«, prahlten sie stolz, »Komm mit, das müssen wir uns ansehen.« Severus betrachtete das Buch begeistert. »Wie habt ihr das nur bekommen?«, staunte er, »fangt schonmal ohne mich an, ich muss noch kurz mit jemandem reden.« Doch seine Freunde schüttelten die Köpfe. »Das kannst du später auch noch machen«, behaupteten sie, »Komm jetzt mit.« Lilly wartete gespannt seine Reaktion ab. Sie war sich relativ sicher, dass er bei ihr bleiben würde, schließlich waren sie mit ihrem nicht ganz unwichtigen Gespräch noch nicht fertig. Doch wider ihrer Erwartungen warf der Junge ihr noch einen entschuldigenden Blick zu und folgte dann den anderen Slytherins. Enttäuscht sah Lilly ihm hinterher. Sie wusste nicht warum er mit diesen Leuten etwas unternahm, wo doch in der ganzen Schule bekannt war, das sie dunkle Magie liebten und nichts Gutes im Schilde führten. Kopfschüttelnd machte sie sich weiter auf den Weg Richtung Große Halle.
Als sie nach den Essen im Gemeinschaftsraum angekam, war der Raum noch fast leer. Vermutlich waren die meisten noch am Essen. Lediglich eine Schülerin aus dem Jahrgang unter ihr, Alice, saß auf einem Sessel und hatte den Kopf in ihrem Schulbuch über Zaubertränke versunken. Als sie hörte, wie Lilly den Raum betrat, sah sie von dem Buch auf und ein Lächeln huschte über ihr Gesicht. »Kannst du mir kurz helfen Lilly?«, fragte sie, »das Fach Zaubertränke und ich passen einfach nicht zusammen.« Lilly lachte kurz, auch wenn ihr innerlich gerade gar nicht zum Lachen zu Mute war. »Klar kann ich das«, meinte sie hilfsbereit und ging zu Alice. Diese deutete auf ein Blatt Pergament, das vor ihr lag. »Ich soll eine Liste von tierischen Zutaten in Zaubertränken erstellen«, erklärte sie, »als Strafarbeit dafür, dass mein Alterungstrank heute übergekocht ist und die Flecken nur schwer von dem Boden weggehen.« Genervt verdrehte sie die Augen. Lilly lachte erneut. »Aber jetzt helfe ich dir doch«, sagte sie aufmunternd, »Lass mich mal schauen.« Aufmerksam betrachtete sie Alice's Pergament.» Da hast du doch schon eine ganze Menge«, meinte sie anerkennend, »Baumschlangenhaut kannst du noch hinzufügen. Die wird für Vielsafttrank gebraucht.« Alice nickte und notierte sorgfältig das Gesagte. »Dann könntest du noch Florfliegen aufschreiben, die braucht man in verschiedenen Tränken«, fiel Lilly nach einer Weile noch ein, als plötzlich erneut ihr Name gerufen wurde. Wieder war es die Stimme eines Jungen, dem sie heute schon begegnet war, doch diesmal war es nicht Severus, sondern James, James Potter. Lilly warf Alice einen entschuldigen Blick zu. »Ich muss kurz noch etwas besprechen«, erklärte sie, »Schau noch mal in Kapitel 11 im Buch, da müsstest du auch noch etwas finden.« Alice nickte dankbar und schlug die besagte Seite im Buch auf, während Lilly zu James und seinem besten Freund Sirius ging, die es sich auf dem Sofa bequem gemacht hatten. Die anderen beiden, Peter und Remus, waren merkwürdigerweise nicht dabei.
Lilly setzte sich ihnen gegenüber auf einen Sessel und wartete darauf, dass die beiden zu sprechen begannen. Erst warfen sich Sirius und James zwar Blicke zu, die Lilly nicht ganz deuten konnte, doch dann ergriff James das Wort. »Was du heute gemacht hast, muss nicht sein«, begann er, »wir tun den armen Schniefelus ja nicht weh, wir machen nur ein paar kleine Scherze. Das macht man in unserem Alter nunmal so.« Lilly sah die beiden ungläubig an. »Das was ihr da macht, sind keine kleinen Scherze«, korrigierte sie, »das ist Tyranniesieren.« James und Sirius sahen sie unschuldig an, dann begann Sirius zu sprechen. »Hör mal, das was wir machen ist nichts, wenn du es mal vergleichst mit dem, was der Schniefelus und seine Freunden machen«, flüsterte er, damit es die anderen im Gemeinschaftsraum nicht hören konnten, »Die sind tief in der schwarzen Magie verwurzelt, wird nicht mehr lange dauern, dann schließen sie sich irgendeiner muggelfeindlichen Extremistengruppe an.« Lilly schluckte. Gegen den Punkt, den die beiden angesprochen hatten, konnte sie auch nichts sagen. Da war sie ausnahmsweise mal ihrer Meinung. Aber sie konnte den beiden jetzt unmöglich zustimmen. Sie könnten es möglicherweise als Schwäche deuten. »Er macht doch nur etwas mit ihnen, weil er nicht auch noch von ihnen geärgert werden will«, entgegnete sie daher, »würdet ihr aufhören ihn grundlos zu tyrannisieren und in als einen Freund in eure "coole Rumtreibergruppe" aufnehmen, dann würde er sich sicherlich von der schwarzen Magie abwenden. Wenn er sich einer Dunklen Extremistengruppe anschließt, seid ihr mit dran Schuld.« James und Sirius warfen sich erneut Blicke zu, die Lilly nicht ganz deuten konnte, aber sie hatte das Gefühl, dass in ihren Augen so etwas wie Reue lag. »Er würde sich niemals mit uns anfreunden«, widersprach James allerdings, »er ist von ganzem Herzen Slytherin, glaubst du der wollte mit uns Gryffindors was zu tun haben?« Lilly seufzte genervt. »Ich glaube, das Ganze hat kein Sinn«, meinte sie, »denkt nochmal über euer Verhalten nach.« Kopfschüttelnd stand sie von ihrem Sessel auf und machte sich auf den Weg in ihren Schlafsaal. Sie wusste, dass sie sich gerade so angehört hatte, wie eine Lehrerin, aber sie war einfach nur genervt von dem Verhalten von James und Sirius. Warum mussten Jungs manchmal solche Idioten sein. Sie könnte sich gut vorstellen, dass James eigentlich ein wirklich netter Kerl sein könnte, wenn er nicht immer andere Leute erniedrigen müsste. Als sie den Schlafsaal betrat war noch niemand da, schließlich war es auch noch früh am Abend. Doch Lilly hatte den Tag als sehr anstrengend empfunden und brauchte nun ein wenig Ruhe. Erschöpft legte sie sich in ihr Bett.
Am nächsten Tag hatte Lillys Tag nach dem Frühstück als erstes eine Stunde Stunde Verteidigung gegen die dunklen Künste. Bereits beim Frühstück hatte sie nichts gefrühstückt, weil sie sich nicht gut gefühlt hatte und auch jetzt hatte sie noch dieses komische Gefühl im Bauch. Seit dem Gespräch mit Severus gestern kam es ihr so vor, als würde dieser etwas für sie empfinden. Allerdings sah sie ihn lediglich als einen sehr guten Freund, sie könnte sich niemals mehr vorstellen. Aber wenn sie das Severus sagen würde, würde am Ende ihr freundschaftliches Verhältnis kaputt gehen. Diese Gedanken gingen ihr nun schon seit gestern Abend durch den Kopf. In der Nacht hatte sie merkwürdige Träume gehabt, in denen sie unter anderem mit Severus geredet hatte, doch dieser hatte sich auf einmal in James verwandelt. Am Morgen war sie bereits mit diesem komischen Gefühl aufgewacht und nun war es immer noch nicht besser. Lustlos betrat sie den Raum für Verteidigung gegen die dunklen Künste, das Fach, das sie eigentlich am liebsten von allen in der Schule mochte. Im Raum stand bereits Professor Dumbledore vorne am Pult mit einem durch ein Tuch bedenken Käfig.
Als alle Schüler im Raum angekommen waren grüßte er sie und hob dann das Tuch, sodass der Inhalt des Käfigs sichtbar wurde. Zwischen den Gitterstäben schwirrt ein kleines, blauen Wesen umher. Professor Dumbledore ließ den Schülern ein wenig Zeit es zu betrachten, dann begann er zu sprechen. »In diesem Käfig sehen Sie, einen Wichtel aus Cornwall«, erklärte er, »Er sieht recht niedlich aus und viele von euch denken er würde vielleicht eher ins Fach "Pflege der magischen Geschöpfe" gehören. Aber glaubt mir, diese Kerle sind unfassbar listige Wesen. Vor einigen Jahren haben dunkle Magier sie in die Häuser inrer Feinde geschickt, wo sie das ganze Mobiliar verwüstet und zerstört haben. Die armen Leute hatten keine Ahnung was sie gegen diese Viecher anstellen sollten. Und damit euch nicht ein ähnliches Schicksal widerfährt, zeige ich euch nun, wie ihr mit einem Wichtel umgehen müsst.« Er öffnete den Käfig, woraufhin der Wichtel blitzschnell herausschrwirrte und einem Schüler der zweiten Sitzreihe die Schreibfeder vom Tisch riss. Mit dieser flog er nun durch den Raum und tat so, als würde er auf einem Besen reiten. Währenddessen riss er ein Bild von der Wand und warf das Buch einer Schülerin auf den Boden.
Doch dann ertönte plötzlich ein "Immobilus", ein Lichtstrahl flog auf den Wichtel zu und dieser erstarrte. Lächelnd ging Professor Dumbledore auf das bewegunglose Wesen zu, nahm ihm die Feder aus den Händen und legte ihn zurück in den Käfig. Dann legte er die Feder zurück auf den Tisch ihres Besitzers. »Passen Sie das nächste Mal besser auf Ihre Materialien auf, Mr. Pettigrew«, meinte er scherzhaft und ging zurück an sein Pult.
»Dieser eine Wichtel mag ja noch recht einfach zu fangen gewesen sein«, meinte er und deutete dann auf einen großen, ebenfalls mit einem Tuch bedeckten Käfig, »aber Sie müssen nun versuchen mit diesem ganzen Schwarm auszukommen. Machen Sie es einfach so wie ich eben: eine kurze Bewegung nach rechts mit dem Zauberstab und dann laut und deutlich "Immobilus" rufen.«
Schmunzelnd machte er sich auf den Weg zum Käfig, hob das Tuch und öffnete die Tür.
Lilly machte das Wichtelfangen nur wenig Freude. Sie traf in der ganzen Stunde keinen einzigen mit ihrem Zauberspruch und war am Ende immer noch genauso miss mutig, wie zu Beginn der Stunde. Sie wusste einfach nicht, wie sie mit Severus umgehen sollte. Nachdem ae Wichtel gefangen worden waren, ging sie nachdenklich zurück zu ihrem Platz und begann ihre Sachen einzupacken. Sie bemerkte vor lauter Nachdenken gar nicht, dass alle anderen schon gegangen wären und wurde erst von Dumbledores Stimme aus den Gedanken gerissen. »Lilly«, begrüßte er sie und ging zu ihrem Pult, »Dir geht es heute nicht gut, das habe ich heute ganz genau gemerkt. Gibt es etwas, worüber du mit mir sprechen willst.« Lilly überlegte kurz. Sollte sie ihm von ihrem Problemen erzählen? Schließlich entschied sie sich für ein Ablehnen von Dumbledores Angebot. Er würde ihr auch nicht helfen können.
»Nein, Professor«, antwortete sie knapp. Der Lehrer nickte nachdenklich. »Gut«, meinte er nur, »Sie dürfen jetzt gehen.« Lilly nahm ihre Tasche in die Hand und begab sich zur Tür. Doch als sie bereits im Türrahmen stand spürte sie wieder dieses unwohl Gefühl, das sie schon seit gestern Abend verfolgte. Und in dem Moment wurde ihr klar, sie musste mit jemandem reden, dem sie vertrauen konnte und der einen guten Rat für sie hatte. Und wer war da besser geeignet als Professor Dumbledore? Also drehte sie sich mitten im Türrahmen um und sah zu ihrem Lehrer, der gerade den Käfig mit den Wichteln aus Cornwall in einen Nebenraum tragen wollte. »Warten Sie Professor«, rief sie ihm hinterher, »ich muss doch mit Ihnen reden.« Professor Dumbledore drehte sich zu ihr um nd stellte den Käfig auf dem Boden ab. Auf seinem Gesicht konnte Lilly ein Lächeln erkennen. »Gibt es etwas, dass du mir sagen möchtest?«, wiederholte er seine Frage, doch diesmal nickte Lilly. »Professor, ich habe gestern«, wollte sie gerade anfangen, als der Lehrer sie unterbrach. »Lass uns das nicht hier besprechen«, meinte er und deutete zur Tür, »Gehen wir doch n die frische Luft, die uns die Freiheit gibt das zu sagen, was wir denken.« Lilly war zu erst ein wenig erstaunt über diese Worte, doch dann nickte sie. Vielleicht wäre es sowieso ganz gut, wenn sie noch ein wenig Zeit hätte, um ihre Gedanken zu ordnen. »Dann folge mir«, forderte Dumbledore sie auf und ging zur Türe hinaus.
Lilly folgte ihm einige Korridore entlang und danach auch einige Treppen hinauf, bis sie schließlich am Balkon des Astronomieturmes ankamen. Dort ließ Dumbledore genüsslich seinen Blick über die Ländereien von Hogwarts gleiten. Lilly stellte sich neben ihn und folgte seinem Blick. Sie entdeckte den verbotenen Wald, die Hütte des Wildhüters daneben und in der Ferne meinte sie auch Hogsmeade erkennen zu können. »Nun, was hast du auf dem Herzen Lilly?«, fragte Dumbledore nach einer Weile. Lilly ließ ihren Blick von den Ländereien zu ihrem Lehrer wandern und begann dann zu sprechen. »Ich weiß nicht recht was ich tun soll«, erzählte sie, »Severus und ich sind seit Jahren Freunde und ich möchte auch das das so bleibt, aber nicht mehr. Und ich habe Angst um ihn. Angst, dass er sich weiter in den Bereich der schwarzen Magie verliert.« Lilly fühlte sich gerade wie ein kleines Kind, dass sich abends bei seiner Mutter ausheult, aber sie spürte dennoch, wie gut es tat ihre Gefühle endlich auszusprechen. Und sie merkte auch, dass Dumbledore sie ernst nahm, auch wenn ihre Probleme sich nicht sonderlich erwachsen anhörten. Nachdenklich ließder Lehrer seinen Blick über den verbotenen Wald schweifen. »Du kannst ihn nicht von der schwarzen Magie beschützen, Lilly« antwortete er, »und wenn du ihn nicht liebst, dann wäre es falsch ihm etwas anderes vorzuspielen. Und wenn es sich dann von dir abwendet, dann kannst du auch nichts daran machen. So ist es leider im Leben. Manche Freunde bleiben, manche gehen. Und letzteres tut weh. Glaub mir, ich weiß wovon ich rede. Aber ich sage dir: Die Liebe findet ihren Weg. Sie bahnt sich ihn, wie sich ein Fluss ihn durch das Gestein bahnt.« Lilly nickte nachdenklich. Dumbledores Worte hatten ihr zwar keinen eindeutigen Rat für ihr Handeln gegeben, aber dennoch fühlte sich ihr Herz unfassbar leicht an. »Danke Professor«, meinte sie schließlich und ging von dem Balkon ins Innere des Astronomieturmes.
Nach einem langen Unterrichtstag schloss Lilly endlich die Tür des Verwandlunhsraumes hinter sich. Das letzte Fach hatte sie nun auch geschafft. Erschöpft und mit leichterem Herzen als am Morgen machte sie sich auf den Weg in den Gemeinschaftsraum. Doch als sie gerade am Klassenzimmer für Zaubereigeschichte vorbeikam, spürte sie plötzlich, dass James neben ihr stand. Überrascht sah Lilly zu ihm. Sie hatte gedacht, dass sie mit dem Gespräch am gestrigen Abend alles geklärt hätten. Doch James sah das scheinbar nicht so. »Hey Lilly, ich muss nochmal mit dir reden«, begann er, »wegen dem, was du gestern gesagt hast.« Lilly nickte, als Zeichen, dass er fortfahren solle. »Ich weiß nicht, ob du es gemerkt hast, aber mich haben deine Worte echt bewegt«, sagte er, »du hast schon recht, dass es nicht okay ist den armen Schniefelus zu ärgern. Aber ich muss es tun. Wie würde ich den vor den anderen dastehen, wenn ich plötzlich damit aufhören würde. Ich würde am Ende genauso ein Außenseiter werden, wie der Schniefelus.« Lilly war vollkommen überrascht. Sie hätte nie im Leben damit gerechnet, dass James auch so emotional und reuevoll sein könnte. Vor lauter Verwunderung wusste sie gar nicht, was sie sagen sollte. Doch James redete einfach weiter. »Ich will jetzt kein Mitleid oder so was«, stellte er klar, »ich wollte einfach nur, dass du mich verstehst und dass du dein Bild von mir überdenkst.« Mit diesen Worten und ohne sich zu verabschieden ging er davon und ließ Lilly allein zurück. Erneut hatte sie ein merkwürdiges Gefühl in ihrem Bauch, doch diesmal war es nicht ein stehendes, unangenehmes wie am Morgen, sondern ein warmes. Eigentlich hätte sie sich jetzt auch wieder aufregen können, doch die Worte von Dumbledore konnte sie noch deutlich in ihrem Kopf hören und diese beruhigen sie. Die Liebe findet ihren Weg.
3219 Wörter... Ohne vor und Nachwort..
So viele habe ich glaube ich noch nie in einem Kapitel geschrieben.
Dementsprechend lange hab ich für das Schreiben auch gebraucht, richtig zufrieden bin ich allerdings immer noch nicht. Hatte aber jetzt weder Zeit noch Lust, die Geschichte nochmal zu überarbeiten.
Und falls man noch beschreiben sollte, wie es nach dieser Geschichte weitergeht:
Lilly führt nach diesen Tagen wieder ein ganz normales Leben und versteht sich weiterhin gut mit Snape. James beginnt mit der Zeit tatsächlich Severus immer weniger zu ärgern und wird auch sonst immer netter. Er und Lilly bekommen immer mehr Kontakt bis sie im siebten Schuljahr schließlich zusammen kommen. Danach nimmt die Geschichte wie im Buch ihren Lauf.
Und ja ich weiß, eigentlich sollten wir glaube ich eher in Richtung Snily schreiben, aber ich konnte es nicht übers Herz bringen Snape und Lilly zusammen seiend zu beschreiben.
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