#80 Der wunderschöne Junge

Anders als zweihundert Jahre zuvor, war An-Taetsin nicht eingeschüchtert aber durchaus aufgeregt.
Auch das Enthaaren, Salben und Parfümieren seines Körpers war ihm nun nicht mehr furchtbar peinlich sondern eher etwas, dass er genießen konnte, wenn auch sich der Genuß beim Enthaaren dann doch mehr auf das Ergebnis begrenzte.

Als der Abend kam, waren es nicht Diener sondern sein Virion Meran welcher ihn hinüber in das Hauptgebäude des Südlichen Gartenpalastes brachte.
Anders als damals trug er dieses Mal nichts, was auch nur im entferntesten an das Kleid einer Braut oder überhaupt das Kleid einer Frau hätte erinnern können.
Denn während er selbst nichts als 'Die Tränen des weinenden Jungen' am Leib trug, war sein Virion in einen silbrig-blau glänzenden Vestiuncton¹ gekleidet der nicht nur dessen wohldefiniert Körper wunderbar zur Geltung brachte sondern auch mit einem Mehrwegereissverschluss vom vorne im Schritt bis hinten den Rücken hoch in den Nacken ausgestattet war.

Wie damals öffnete sich eine große Tür zu einem Saal in dem sich Männer versammelt hatten, anders aber als zwei Jahrhunderte zuvor wusste An-Taetsin - bis auf vier von Jenen - wer alles dort in Erwartung seiner ausharren würde.
Meran hatte sein eingerostetes Kitaisch bemüht und den Satz dann trotzdem noch auswendig gelernt mit welchem er seinen Uxvir nun ankündigte: "Hier kommt Měilì de nánhái!"
Nein, dieses Mal war er nicht Kutsi de nánhái, der weinende Junge, an diesem Abend würde er Měilì de nánhái sein, der wunderschöne Junge.
Denn von allen die an dieser Nacht teilnehmen würden war An-Taetsin trotz seines für die Menschen schon atemberaubend hohen Alters immernoch derjenigen auf den das Attribut ein Junge zu sein am Stärksten zutraf. Sowohl von seiner äußerlichen Erscheinung als auch von seinem Wesen her.

Die große Tür allerdings fiel nun durch einen gezielten Tritt von Meran ganz alleine zu, heute war kein Bedarf sie sorgfältig zu verschließen, wie man es damals machte um den Jungen am Entkommen zu hindern.

Die Blicke allerdings mit denen ihn die Anderen nun bedachten waren gleich denen, mit denen man An-Taetsin bedachte als er einst durch diese Tür zu Fedej und Taego gebracht wurde. Doch dieses Mal nahm er sie weniger als Blicke von Raubtieren wahr, denen man eine Beute vorgeworfen hatte, denn mehr als Blicke von kleinen Jungen denen man eine besonders große Portion Gealato² vorgesetzt hatte.
So stockte ihm nur kurz der Atem als ein blonder, junger Mann vor ihn hintrat, dessen Aussehen Erinnerungen hochkommen ließ, die aber sofort zerstoben, als jener lachte. Das Lachen damals war eines, dass ihm durch Mark und Bein gegangen war, das Lachen hier aber war ein eher untauglicher Versuch des Blonden die Lache seines Vorfahrens zu imitieren.
Dann wandte sich der Blonde tatsächlich an Taejo und mit der Ausstrahlung eines Bösewichtes in einer Aufführung der Schauspielgruppe der Mittelstufe einer Schule, deklamierte er einen offenbar brav auswendig gelernten Satz: "Du hast nicht übertrieben Taejo, dein Vetter ist wahrlich an Schönheit nur schwerlich zu übertreffen!"

"Oh bei den Göttern, Ivenej" prustete An-Taetsin da los, "wenn mich das an Fedej erinnern sollte, dann hat es wirklich nur kurz funktioniert. Aber es hat mich sehr gut daran erinnert, dass er tot ist und ich lebe. Und das fühlt sich sehr gut an!"

Dann erspähte er An-Anadur. "Oh Anadurino" war er nun überrascht, "ich wusste garnicht, dass Ieran und du auch bei denen mitmachen?"
"Wir sind heute wie du und Meran das erste Mal dabei" erwiderte ihm der Angesprochene, "man dachte du würdest deinen besten Freund gerne dabei haben, wenn du dich anschickst, die Erinnerungen an die beiden Prinzen des Grauens aus deinem Hirn zu vögeln..."
"Da hat man richtig gedacht" strahlte An-Taetsin, "du bist so lange mein bester Freund, wie könnte ich das hier ohne dich machen?"

Plötzlich allerdings schien im etwas einzufallen, denn er schaute aufmerksam in die Runde. Dann fragte er: "Wenn alle mit ihrem Mann da sind und Ivenej hier ist, wo ist dann Terastan?"
Der hatte sich wie verabredet im Hintergrund gehalten, wo er in einem grauen Shirt und schwarzen Brachette pugilatam³ an einer Säule lehnte.
Von dort meldete er sich nun durchaus selbstironisch zu Wort: "Ich bin auch da, aber da es wohl nicht ganz unberechtigte Bedenken gibt, mein Anblick könnte vielleicht doch für den Einen oder Anderen mehr unangenehme Erinnerungen hervorkramen als sie zu verdrängen, halte ich mich ein wenig zurück. Ich habe gelernt, dass ich nicht immer in der ersten Reihe stehen muss und sollte..."
"Echt jetzt?" entgegnete An-Taetsin darauf, "also ich fürchte Terastan nicht so sehr, dass ihr mir den Anblick seines heißen, muskulösen Körper vorenthalten müsstet..."
"Nun, dann bist du vielleicht größeren Scheusalen begegnet als ich es in der Vergangenheit war" erwiderte Terastan darauf ruhig, "aber ich befürchte, das gilt nicht für alle anderen Anwesenden in dieser Nacht und an diesem Ort."
An-Taetsin musste zugeben, dass das vermutlich zutraf und so meinte er dann nur: "Danke, dass du das machst und Ivenej heute hier ist..."

Mit einem breiten Grinsen meldet sich nun Taejo zu Wort: "Ich denke ich muss nicht darauf hinweisen, dass Antaetae nicht getötet oder verstümmelt wird. Um ihn als Erster zu beanspruchen komme ich wohl ohnehin ein bisschen zu spät..."
Der aber schämte sich nicht noch war ihm nach Weglaufen zumute.
Vielmehr ließ er seinen Blick erwartungsvoll über die Körpermitten der um ihn gescharten Männer gleiten und auch wenn er noch keines nackten Schwanzes angesichtig wurde, verrieten ihm die Beulen in dem Mehr oder meist Weniger, was die Anderen am Leibe trugen, dass sie die Situation ebenso anregend empfanden wie er selbst.

Wie auf Kommando traten mit Trevor, Trevastan, Taejo und Ieran die - von Terastan einmal abgesehen - vier größten und stärksten der anwesenden Männer auf ihn zu.
Hände ergriffen ihn und Hände hielten ihn, fassten ihn unter den Achseln und den Oberschenkeln, hoben ihn hoch während sie seine Beine leicht spreizten.

Dann war es Isador der sich ihm näherte und den Zauber seiner Lockungen über ihn ausschüttete.
Das war der Vorteil nun ein Uxvir zu sein, einmal in Kontakt mit den Botenstoffen Isadors gekommen, erfasste ihn sofort unbändiges Verlangen, er wurde feucht und sein Schwanz wurde hart und drängte sich durch das Perlengespinst vor seinem Schritt.
Das wurde er zwar auch von Merans Lockungen, aber Isadors waren weitaus wirkmächtiger. Dafür allerdings bescherten sie den Vier die ihn nun quasi schweben ließen ebenfalls harte Glieder, dem armen Taejo darüberhinaus auch noch ein feuchtes Loch.

Mit entblößtem Glied trat nun Meran zwischen die Beine seines Uxvires, dann setzte er an und weil es dank Isadors Vorabeit keiner Vorbereitung mehr bedurfte, versenkte er sich mit einem Stoß tief in An-Taetsin.
"Oh ja..." stöhnte der auf, dann schloss er seine Augen und ließ mit einem seligen Lächeln seinen Kopf zurück gegen die Schultern von Trevor und Trevastan fallen.
Leise stöhnte er während Meran ihn nun nahm. Denn aber berauschte die Stimmung im Raum, noch mehr aber der Anblick seines Uxvirs gehalten von vier starken Kerlen über alle Maßen. Rasch verlor er den Rhythmus und ging mehr in ein hartes Gerammel über welches ihn nur allzu schnell zu seinem Höhepunkt brachte.

Kaum, dass An-Taetsin spürt wie Merans Körper erbebt, wie er sich heiß in ihm ergießt streckt er ihm seinen linken Arm entgegen.
Über diesen beugt sich nun sein Virion, versenkt seine Zähne unterhalb des Handgelenkes auf der Unterseite des Unterarmes.
Die einzige Stelle an der An-Taetsin die Spende seines Divinpotion auf natürlichem Wege bisher zulassen konnte. Aber durchaus keine dafür ungeeignete Stelle, denn noch während Meran zärtlich über die Wunde leckte und sie so verschloss, erfasste das Divinpotion den Blutkreislauf von An-Taetsin.

Stärker noch wurde dessen Verlangen, ein Feuer der Lust erfasste seinen Körper aus welchem Meran sich nun entzog.
"Mehr..." wimmerte An-Taetsin und flutete seine Umgebung mit seinen Lockungen. Die aber nur Meran und Isador wahrnehmen konnten und auch wenn Ersterer dank dieser beinahe sofort wieder gekonnt hätte, räumte er nun das Feld.

"Ivenej, dein Vergnügen" wandte er sich an diesen.
Isador half ein bisschen nach und so war Ivenej, der sich noch nie in einem anderen Körper versenkt hatte, mehr als nur bereit als er nun so aufgeregt wie erregt zwischen An-Taetsins Beine stolperte.
Unbeholfen drang dieser in An-Taetsin ein, schaute ihn mit großen Augen auf, als er beglückt aufseufzte und ihn seinerseits aus lustumflorten Augen ansah.
"Spoy dlya menya, krasivyy mal'chik" wisperte er ihm zu, "moy predok zastavil tebya plakat', no ya khochu uslyshat', kak ty raduyesh'sya!"⁴
Sanft stieß er in ihn und alsbald flossen süße Töne der Lust über An-Taetsins Lippen bis er dann doch zu betteln begann: "Härter... bitte...!"
Härter konnte Ivenej auch und ließ An-Taetsins süß wimmern während er ihn unter den überraschten und dann nachdenklichen Blicken von Terastan der dann doch näher herangekommen war, hart fickte.
Aber es war sein erstes Mal aus Aktiver und so wurden seine Stöße bald fahriger bis er dann an An-Taetsins Schulter fasste, sich mit einem letzten Ruck noch einmal tief in ihn bohrte und während er am ganzen Körper erbebte stöhnte: "Ich komme.... glaube ich..."
Dann kam er wirklich und füllte An-Taetsins süsses Loch.

Fast ein bisschen benommen taumelte der Silistrier dann von An-Taetsin weg, doch sein Virion war da, fing ihn mit starken Armen auf und geleitet ihn zu eine der Liegestätten im Saale.
"Du hast nie vorher..." hörte man Terastan wispern, "hat es dir denn gefallen?"

"Mehr....?" jammerte An-Taetsin nun laut und so ging Ivenejs etwaige Antwort für die anderen neugierig Lauschenden leider unter.

An-Anadur nahm nun Ivenejs Platz ein. Für diesen ging nun ein insgeheim seit fast zweihundert Jahren gehegter Traum in Erfüllung.
Schon immer hatte er davon geträumt seinem besten Freund näher zu kommen als es für 'nur' eine Freundschaft - und dann noch eine zweier Uxvire - üblich war.
Und nun stand er mit wippender Erektion zwischen dessen Beine, starrte auf dessen leicht offenstehende Lustgrotte aus welcher ein wenig Sperma ran und wurde beinahe von seiner Erregung übermannt. Auch wenn er schon mal der Aktive gewesen war, war das doch sehr lange her.
Vorsichtig streichelte er mit seinen Händen über den Körper seines bestes Freundes.
Dann öffnete dieser seine Augen und schaute ihn unverwandt an, An-Anadur war es, als sähe er tief in ihn hinein.
"Anadurino" sprach An-Taetsin da mit einer fast unschuldigen und verträumten Stimme, "mein bester Freund....
...du weißt nicht wie lange ich davon geträumt habe..."
"Ich auch...." stöhnte der und dann schob er seine Härte langsam in die feuchte und heiße Höhle seines besten Freundes.
Der schaute ihn weiter aus strahlenden Augen verträumt an bis er dann mit einer nun seltsam rauen Stimme forderte: "Fancules mei, Anadurino, scopares mei duram!"⁵

Zu haben wonach er sich so lange gesehnt hatte, versetzte An-Anadur in eine Art Rausch. So ließ er sich nicht zwei Mal bitten und gab seinem besten Freund was dieser sich wünschte.
Hart nahm er ihn durch, grob krallten sich seine Hände in dessen Haut und dann, als er, von der Vehemenz seiner eigenen Stöße überrascht, zu straucheln drohte, erwischte er 'Die Tränen des weinenden Jungen' just Sekunden bevor er kam.
Die Perlenketten rissen und während sich An-Anadur laut "Oh Taetae, ich komme..." rufend in diesen ergoß, barst das Ganzkörperjuweel und unzählige Edelsteine gingen mit abertausenden Perlen prasselnd zu Boden und verteilten sich im ganzen Raum.
Noch während die letzten Perlen über den Marmorboden kullerten, meinte An-Taetsin voller Inbrunst: "Bei Libulan war das geil. Warum haben wir das nicht schon viel früher gemacht?"

Während in Tschinkyu die Nacht voranschritt, begann in Keizerstad der frühen Abend von Jolnnachten.
Und dieser Jolnnachts-Abend sah Gaston mit Eleonor an seiner Seite in seinem Armolinnen S500 gerade in den Ligusterveg in Keizerstad einbiegen.
Denn in einem der dortigen Gartenstadt-Siedlungshäuser, genau genommen in der Hausnumer 4, wohnten die Eltern von Eleonor und zu Selbigen waren sie auf dem Weg.

"Ich hoffe nur das geht gut" seufzte Eleonor während Gaston seinen Luxusschlitten souverän zwischen die zahlreichen Folkvogen parkte.
"Mach dir keine Sorgen" versuchte Gaston ihn aufzumuntern, "was soll im schlimmsten Fall schon passieren?"
"Sie werfen dich raus?" barmte Eleonor.
"Nun, dann fahren wir zu mir" gab Gaston sich unbeeindruckt, "ich habe genug eingekauft um dir ein drei-Gänge-Menü auf den Tisch zu zaubern..."
"Weißt du was süß ist?" erwiderte Eleonor und als Gaston den Kopf schüttelte und ihn fragend ansah fuhr er fort: "Dass du dir so sicher bist, dass ich mit dir komme wenn meine Elis dich rauswerfen..."
"Oh das bin ich mir" versicherte ihm Gaston.
"Ich mir nur nicht, dass die mich dann mitlassen" befürchtete Eleonor.
"Na, die werden dich schon nicht mit Gewalt festhalten" war Gaston zuversichtlich.
"Nein, das wohl nicht" stimmte Eleonor ihm zu, "aber die machen bestimmt Drama dann..."
"Glaube mir, die hiesigen Polizei wird nichts machen wenn ein 17-Jähriger Jolnnachten lieber bei seinem Freund dem zukünftigen Arkshertog verbringt als bei seinen Eltern..."
"Was macht dich da so sicher?" war Gaston skeptisch.
"Es gibt eine Anweisung des Keizers persönlich wie man mit etwaigen Beschwerden deiner Eltern in so einem Falle umzugehen hat" grinste Gaston sichtlich zufrieden.
"Bitte was?" Eleonor war ein bisschen geschockt.
"Es hat Vorteile wenn man einen Pator hat der Beziehungen zum Kaiser hat..." lachte Gaston.
"Oh du...." empörte sich Eleonor, musste dann aber doch lachen, "wir sollten aussteigen, die Nachbarn gucken schon..."

¹Catsuit, Unitard
²Speiseeis
³Boxershorts, wörtlich: Boxerhöschen
⁴Sing für mich, schöner Junge. Mein Vorfahre hat dich weinen lassen, ich aber will dich jubilieren hören.
⁵Fick mich, Anadurino, fick mich hart!

Bild oben: Terastan ohne Wut oder Arroganz.

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