#61 Erinnerungen II

"Einen Dreier also?" Ein breites Grinsen schlich sich in Taylons Gesicht. "Hast du da schon an wen bestimmtes oder einen bestimmten Termin gedacht?"
"Neeiin..." stammelte Levon, "mehr so... so grundsätzlich..."
"Du willst also kein knappes Jahrtausend nur mit mir vorlieb nehmen?" kicherte Taylon daraufhin.
"Ich... ich dachte nur...  wenn das nicht okay für dich ist..." stotterte Levon weiter.
"Oh wenn du wüsstes wie süß du gerade bist" raunte Taylon, "aber ich denke ich kann unsere Liebe von Sex trennen, jetzt und in Zukunft, also wenn du das auch kannst, bin ich vermutlich für mehr offen als du die vorstellen kannst..."
"Für mehr offen..." giggelte Levon da und machte so Taylon erst die Doppeldeutigkeit seiner Aussage deutlich.
"Also sowohl als auch...." versuchte er sich zu korrigieren, merkte aber dass das eher eine Erweiterung als eine Korrektur war und ergänzte: "Ich glaube ich halte besser jetzt den Mund..."
"Und ich dich in meinen Armen" erwiderte Levon der inzwischen auch nackt war und zog Taylon fest an sich.
"Weißt du was so toll an dir ist?" flüsterte Taylon ihm da zu.
"Sag es mir" bat Levon.
"Du vermittelst mir so eine großartiges Gefühl von Sicherheit, dass ich mit dir an meiner Seite eher noch experimentierfreudiger bin als ich es ohnehin schon war" erklärte Taylon.
"Oh Taylon" freute sich Levon, "das ist irgendwie wunderschön und ziemlich versaut zugleich...
...ich glaube genau dafür liebe ich dich so sehr!"

Währenddessen fuhr er mit seinen Händen hinab zu Taylons Po.
Als der Levons Hände dort spürte, merkte wie sie begannen ihn sanft zu massieren, schlang er seine Arme um dessen Hals, glitt an ihm empor und schlang dann seine Beine um dessen Hüften.
Kurz hing er so an Levon, doch da er diesen damit etwas überrascht hatte,  verlor der nun das Gleichgewicht und kippte nach vorne. Zu ihrem Glück aber waren sie direkt vor Levons Bett und so landet Taylon mit dem Rücken auf diesem und Levon wiederum auf Taylon.
Noch während er überrascht aufkeuchte spürte Taylon wie die Spitze von Levons längst hartem Glied zwischen seine Pobacken glitt.
Dann traf sie auf seinen Muskelring und zu Levons, mehr aber noch seiner Überraschung öffnete der sich und mühelos glitt dessen Härte in die heiße und feuchte Grotte der Liebe.
"Nghhhhh..." seufzte Taylon, "Oh fuuuck Taylon...." stöhnte Levon voller Begeisterung.
Während der sich nun langsam in ihm zu bewegen begann genoss Taylon nicht nur das sondern auch den großflächigen Körperkontakt den ihre aktuelle Position mit sich brachte.
Denn Levon stütze sich kaum auf so dass sein Kopf quasi mit dem Kinn auf Taylons linker Schulter ruhte während sein muskulöser Oberkörper den von Taylon völlig überdeckt und nur dessen Kopf sowie die Levon immernoch umklammernden Extremitäten zu sehen waren.

Levon nahm ihn langsam, kostete es aus, sich in ihm zu versenken und obwohl er bald auch seinen süssen Punkt fand zögerte er seinen wie Taylons Orgasmus immer wieder hinaus.
Für Taylon aber verschwammen Zeit und Raum mit seiner Lust in einer Art berauschenden Nebel in dem dieser sich bald nicht mehr sicher war wo er war, wann er war und wie er war. Nur wer da in ihm war, das war ihm immer klar.
Das war Levon. Der Mann den er liebte egal ob er träumte, wach war oder sich in irgendeinem Zustand dazwischen befand.
Als Levon ihn endlich kommen ließ, als er selbst in ihn kam, war es für Taylon wie eine Explosion seiner Lust. Dass er laut Levons Namen schrie war ihm nicht bewusst. Ihm war es als würde er durch wunderschöne Landschaften fliegen, als würde er durch die Wolken fallen. Er hörte Levons Stimme, doch er verstand die Worte nicht, aber er wusste, dass Levon da ist.
Es dauerte bis er gefühlt zu hundertsten Male die Augen aufschlug und Levons Gesicht und die Decke von dessen Schlafzimmer über sich erkannte. Da wusste er, dass sein Geist wieder da gelandet war, wo sein Körper sich befand.
"Oh das war wunderschön Levon" hauchte er, "ich habe wunderschöne Landschaften gesehen und bin durch die Wolken gesegelt..."
"Ich war die ganze Zeit bei dir" flüsterte Levon.
"Ich weiß" antwortete Taylon, "ich fühle deine Liebe... ich liebe dich!"

Später analysierten sie die Landschaften die Taylon sich erinnerte durchflogen zu haben und es stellte sich heraus, dass alle mit schönen Erinnerungen aus Taylons Kindheit und Jugend verbunden waren.

***

Der viereckige Teich war noch da wo An-Taetsin ihn erinnerte, sein Schildkrötenschiff aber war wenig überraschend nicht mehr dort.
"Es gibt allerdings Anhaltspunkte, dass es noch im Besitz der Familie Heshen ist" teilte ihnen Taejo dazu ist.
"Vielleicht" überlegte An-Taetsin laut, "sollte ich der Familie Heshen einmal einen Besuch abstatten..."
"Die Familie Heshen hat ihren Sitz heute in Kuancheng im Nordosten von Tihonguk" erklärte Taejo daraufhin, "wir könnten dort auf dem Weg nach Tschinkyu einen Zwischenstopp einlegen. Wenn du es wünscht werde ich Heshen Helin über deine Absicht informieren..."
"Heshen Helin?" hakte An-Taetsin sofort nach.
"...ist der Urururenkel von Heshen Namchun und derzeit selbst schon 82 Jahre alt, das Oberhaupt der Familie" erklärte Taejo.
"Wie kommen wir denn nach Kuancheng?" wollte Taeran wissen.
"Mit der Eisenbahn. Auf genau der Strecke die schon dein Großvater geplant hatte" erwiderte Taejo.

Als sie dann durch das Haupttor des Palastes der strahlenden Glückseligkeit schritten von dessen Vorplatz aus eine breite Treppe hinab auf das Niveau der Straßen von Hanyang führten, geschah das, was Taejo befürchtet hatte.
An-Taetsin erinnerte sich auch hier.
Plötzlich wurde er bleich wie Schnee, taumelte und obwohl Taeran sofort herbeisprang um seinen Mator zu stützen sackte er in die Knie.
Taejo wusste sofort warum. "Du erinnerst dich oder?" erkundigte er sich mitfühlend und streichelte ihm beruhigend über den Kopf.
An-Taetsin kniete da und starrte mit weit aufgerissenen Augen auf eine Stelle oben an der Treppe. Auf Taejos Frage hin nickte er, sah aber nicht zu ihm hin.
Dann liefen stumm die Tränen aus seinen Augen.
"Er weint" schrie Taeran voller Panik, "mein Mator er weint!" Und dann etwas hilfloser: "Was ist denn los, warum weint er denn so?"

"Er erinnert sich" erklärte Taejo und gab Taephorn einen Wink Taeran von seinem Mator wegzuholen.
So kam es, dass Taephorn nun ganz sanft nach Terans linker Hand griff und ihn von An-Taetsin wegzog.
"Aber woran erinnert er sich den?" rief er ziemlich verunsichert.

Gerade wollte Taejo etwas antworten, da fing An-Taetsin mit seltsam tonloser Stimme an zu sprechen.
"Sie haben kein Wort gesagt" erzählte er, "sie hatten auch keine Angst....
...aber ich hatte Angst. Ich... ich habe geschrien. Und gebettelt... und gefleht..." Während er weiterredete wurde seine Stimme immer leiser. "...bis meine Stimme versagt hat... dann....  dann haben sie Vater... und dann ist nur noch Dunkel..."

Während sich Taejo nun zu An-Taetsin auf den Boden kauerte, führte Taephorn den sichtlich aufgewühlten Taeran ein Stück weiter weg bis zu seinem Vater.

Taehyung sah Taeran an und ihm war klar, der Junge brauchte Antworten.
"Deine Großeltern wurden zu Daepi¹ verurteilt. Zum Tode. Der Kaiser war gnädig zu ihnen so dass sie an dieser Stelle auf die dein Mator nun schaut mittels Tsiaoschau² gerichtet wurden..."
"Inwiefern war das gnädig vom Kaiser?" entsetzte sich Taeran.
"Nun" erklärte ihm Taehyung, "bei Verbrechen gegen das Leben der kaiserlichen Familie oder eines derer Mitglieder war die Strafe eigentlich Nöngchi."
"Nöngchi?" erkundigte sich Taeran verwirrt, "was ist das, nie davon gehört?"
"Das ist eine äußerst grausame Methode der Hinrichtung, nein, eigentlich des Zu-Tode-Folterns gewesen" mischte sich nun Taephorn ein während er instinktiv Taeran in seine Arme zog.
"Wie...?" fragte der dennoch.
"Man hat so lange Stücke vom Körper des Verurteilten abgeschnitten bis er starb" erklärte Taehyung nun, "je nachdem wie gnädig man mit diesem war verlor er rasch das Bewusstsein und starb binnen einer Viertelstunde. Aber es gibt auch dokumentierte Fälle wo es mehr als einen halben Tag dauerte bis der Tod eintrat..."
"Das ist barbarisch!" kam es beinahe angewidert von Taeran.
"Da spricht der Sorener" bemerkte Taephorn spitz, verstummte aber als sein Vater ihm dezent auf den Fuss trat und den Kopf schüttelte.
"Wann wurde sowas abgeschafft?" wollte Taeran dann dennoch wissen.
"Abgeschafft wurde es im Jahr 4666" dozierte Taephorn, "das entspricht dem Jahr 2666 acS in Sore und dem Jahr 1113 nach angevinisch-nordischer Zeitrechnung."
"Das ist ja nicht einmal siebzig Jahre her?" Jetzt war Taeran wirklich fassungslos.
"Es hat sich wirklich sehr viel verändert in Tihonguk in den letzten Jahrzehnten" erklärte Taehyung sehr diplomatisch.

Trotzdem warf Taeran einen kurzen skeptischen Blick auf Taephorn.
Der Anblick des Kleinen ließ sein Herz weiterhin schneller schlagen, keine Frage. Aber sich in jemanden verlieben der aus einem Land kam, in dem man noch Leute zerstückelt hatte während man in Sore schon ins Informationszeitalter startete?
Nun, immerhin war Taephorn ja zur Hälfte Khamarinier. Und die waren ja neben Sore die fortschrittlichste Nation auf dem Planeten.
Der Gedanke beruhigte Taeran. Dazu kam, dass Taephorn immernoch seinen Arm um ihn gelegt hatte. Das sprach dafür, dass der erkannte welch' harten Tobak man ihm gerade vorgesetzt hatte.

Mit frischem Optimismus versehen richtete Taeran sein Augenmerk wieder auf seinen Mator.
Der hatte sich erstaunlicherweise wieder gefasst und ging mit Taejo sich unterhaltend gerade zum obersten Absatz der Treppe.
"Wo sind meine Eltern eigentlich beerdigt?" erkundigte er sich just bei diesem.
"Ein Mitglied der Leibgarde deines Vaters namens Sheyu Ziru hat die Körper deiner Eltern an sich genommen und nach Lóng Dam gebracht.
Dort hat er sie beerdigt und seit vielen Generationen hüten die Mitglieder der Familie Sheyu dort die Gräber deiner Eltern" berichtete ihm Taejo.
"Dieses Lóng Dam, ist es weit von hier?" wollte An-Taetsin natürlich sofort wissen.
"Oh, Lóng Dam, das Drachenbecken, ist nicht weit" erklärte Taejo, "es liegt ziemlich genau zwischen Hanyang und Keikyu und ist heute ein wundervoller Park der rund um den Lóng Dam See angelegt wurde."
"Dann würde ich jetzt gerne diesen Ort besuchen" wünschte sich An-Taetsin.
"Dein Wunsch ist mir Befehl!" erwiderte Taejo.

Worauf er sich umdrehte und seinem Bruder zurief: "Wir wünschen nach Lóng Dam zu gelangen!"

Taehyung nickte und zückte ein Callidcom in das er ein paar knappe Befehle bellte.
Kurz darauf wurde es lebendig in dem eben noch so stillen Palast der strahlenden Glückseligkeit.
Von irgendwo her hörte Taeran jemanden "Und Achtung! Seine Majestät, der Sohn des Himmels, unser Kaiser begehrt nach Lóng Dam zu gelangen!"

Hektisches Getrappel war zu vernehmen und wenig später eilte ein Heer an Bediensteten herbei welche dem Kaiser aber auch An-Taetsin und Taehyung leuchtend gelbe Umhänge reichten.
Dann fuhr am Fuße der Treppe eine Fahrzeugkolonne vor und ein goldener Teppich wurde über die Treppe gelegt und Kaiser Taejo schritt mit An-Taetsin und gefolgt von Taehyung, Taephorn und Taeran  die Treppe hinab zu den Fahrzeugen.

Der Kaiser stieg mit An-Taetsin in die erste Limousine, die anderen Drei in die zweite.
Dann setzte sich die Kolonne mit wehenden Standarten und ganz viel blinkender und heulender Eskorte in Bewegung.

Anders als bei ihrer Abholung am Flughafen war dieses Mal wohl ersichtlich, dass der Kaiser höchstselbst unterwegs war.
Denn anders konnte sich Taeran das, was er nun erlebte, nicht erklären.
Das Chaos des Verkehrs von Hanyang teilte sich förmlich vor ihnen.
Und nicht nur, dass die Autos und Zweiräder mit und ohne Motor geradezu an die Straßenränder flüchteten, nein, viele Autofahrer stiegen aus und verbeugten sich ehrfürchtig vor dem vorbeirauschenden Kaiser. Manche sanken sogar auf ihre Knie. Das machten beileibe nicht nur die Fahrzeuglenker, nein auch die Passanten auf den Gehwegen verhielten sich so.
Bauarbeiter kletterten hektisch von den Baugerüsten der Baustellen herunter die passierten, Verkehrspolitizisten von ihren Kanzeln.
Auf Taerans verwunderten Blick hin erklärte im Taephorn: "Niemand darf höher stehen als der Kaiser.
Das wird immernoch auch wörtlich verstanden..."
"Und da sage mal einer die Divinobles seien elitär und abgehoben" merkte Taeran leicht sarkastisch an.
"Och" erwiderte Taephorn, "das ist bei meiner Mutter nicht anders wenn sie unterwegs ist. Deswegen fliegt sie gerne im Helikopter. Das macht weniger Durcheinander und Stress..."
"Man könnte natürlich auch solche Gepflogenheiten modernisieren" merkte Taeran süffisant an.
"Natürlich könnte man das" stimmte Taephorn ihm zu, "aber darfst du gerne selbst mit meiner Mutter ausdiskutieren..."
"Du stellst mich deiner Mutter vor?" war das Einzige was Taeran hörte.
"Was?" Taephorn schaute ihn entgeistert an, "du spinnst doch!"
Taehyung aber hatte das Ganze sehr aufmerksam beobachtet.
Und seine Schlüsse daraus gezogen.
"Sag mal Taeran" fragte er diesen nun, "was für einen Rang bekleidet dein Pator eigentlich?"

¹großes Gesetz, große Wut
²Köpfen

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top